Johannus American Classic 770

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28.05.2013 22:10
avatar  mpk226 ( gelöscht )
#16 RE: Johannus American Classic 770
mp
mpk226 ( gelöscht )

Na ja, die Orgel heißt halt "American Classic" und ich denke, da gehört sie auch hin (ohne große Wertung). Der Spieltisch ist natürlich traumhaft, aber halt typisch amerikanisch. Der Registerfundus ist natürlich auch klasse; steckten doch nur barocke Samples dahinter ... Deshalb wird sie (offiziell) für Kontinental-Europa auch nicht angeboten.

Viele Grüße

Michael


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28.05.2013 22:48
#17 RE: Johannus American Classic 770
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Moderator

Eine "american classic" ist per Definition nun mal ein mehr oder weniger (meist mehr) großes Registermagazin, alles da und kreuz und quer zu koppeln. Wer den Amerikanern eine sorgfältig ausgetüftelte Disposition liefert, erntet erstaunte Blicke: "Why?" Solange Platz im Spieltisch ist für Züge und Koppelwippen, werden sie hineingepfropft. Meine eigene Amerika-Erfahrung liegt etwas zurück, genauer gesagt im Jahre 1966. Damals war ich Austauschschüler im finstersten Mittelwesten. In jeder besseren "Town" (so ab 900 Einwohnern) stand in der "First congregational Church" ein drei- bis viermanualiges Getüm von Möller oder Aeolian Skinner herum, Pitmanlade, Akustik wie im Kartoffelsack, eingepfercht in "organ chambers" aus Beton. Alles klang "very decent" und wenn man der Gemeinde mal klar machen wollte, wo es lang geht, mußte man per Setzerpiston schon 30 bis 40 Züge bewegen ...
Der amerikanische Organist will auf seiner Orgel Buxtehude, Bach, Franck, Elgar, Wagner-Arrangements, Tournemire, Messiaen und Ives spielen. Und zwar auf der selben Orgel. Entsprechend unorthodox ist die Registrierpraxis. Terzmixturen im Buxtehude-Plenum? No problem! Sorgfältig komponierte Registrierungen? "Why?" Wenn wir für eine "basse de cromorne" ein Cromorne brauchen, dann lassen wir halt eins einbauen. Und bis dahin nehmen wir die Tuba und spielen sie gegen das Swell-Plenum aus ... "It sounds marvellous"
Ich habe in meinen sechs USA-Monaten kein Register gehört, das ich als "Prinzipal" bezeichnen würde. Das waren entweder Stentorflöten oder Brüllstreicher, egal was auf dem Zug stand.
Das ist die "american classic". Wohlgemerkt: das PO-Original.
Polyphonie in den Mittelstimmen? Fehlanzeige. Insofern ist der hohle, diskantlastige Klang des Johannus-Demos durchaus "authentisch". Selbst in einer Regiekabine aus noblen Genelec-Nahfeldmonitoren klang das nicht klarer in den Mittelstimmen.
Aber ich würde auf einen mp3-Höreindruck kein Urteil stützen. Man müßte so ein Teil wirklich mal live hören. Und halt das spielen, was Amerikaner so spielen - vor allem auch dicke, farbige Gemeindebegleitung. Da sind die diskantbetonten Prinzipalchöre (wenn sie nicht zu sehr streichen und sägen) nicht übel, wenngleich sie nicht an den Sound einer britischen Willis, Binns oder Harrison&Harrison herankommen.

LG
Michael

PS: Wenn nach Lektüre meiner Zeilen der Eindruck entstanden ist, dass ich von der amerikanischen Orgelkultur nicht übermäßig viel halte: Dieser Eindruck könnte zutreffen.


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29.05.2013 10:23
avatar  elim1701 ( gelöscht )
#18 RE: Johannus American Classic 770
el
elim1701 ( gelöscht )

Mein erster Eindruck als ich das Bild von der Orgel sah: "typisch amerikanisch: big, bigger, ..."
Auf den zweiten Blick war ich dann aber erstaunt, dass dieses Instrument offensichtlich "nur" 3 Manuale hat. Hätte jetzt beim ersten Eindruck mind. 4 (eher 5) Manuale erwartet.
Für mich daheim wäre es dann doch etwas zu groß [wink]
Aber die Samples interessieren mich schon! Ob es auch hier einen holländischen Einschlag gibt? Oder wurden diese Samples tatsächlich von amerikanischen Orgeln entnommen?
Da bin ich wirklich neugierig!


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29.05.2013 12:46
#19 RE: Johannus American Classic 770
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Administrator

Die eine und einzige Klangdemo, die auf der US-Johannus-Seite zu hören ist, hat mich neugierig gemacht. Für mich klingt das sehr transparent und pfeifenorgelig. Der Prinzipalklang erinnerte mich durchaus an die kleine Monarke (van Eyck?), die ich mehrfach in Baunatal bespielt und gehört habe.
Ich bin amerikanischen Orgeln gegenüber eher egalitär eingestellt, mindestens kenne ich da keine Ressentiments - vielleicht auch deshalb, weil ich noch nie intensiveren oder direkten Kontakt mit ihnen hatte. Aber was mir aus der American Classic da entgegentönt, finde ich sehr reizvoll und ansprechend.

Ich wünschte, Johannus würde solche klangliche Klarheit auch in die europäischen Modelle einbauen - und dort nicht nur in jene der preislichen Oberliga. [wink]


Frohe Weihnachten!
Auf Orgelsuche.

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29.05.2013 12:51
avatar  Tabernakelwanze ( gelöscht )
#20 RE: Johannus American Classic 770
Ta
Tabernakelwanze ( gelöscht )

Wie war noch eine der Kernaussagen, die während unseres Besuches bei Johannus gemacht wurde?
"Möglich ist alles".


Die Prinzipale meiner "van Eyck" klingen übrigens ganz anders, Gott sei Dank.


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29.05.2013 15:39
avatar  elim1701 ( gelöscht )
#21 RE: Johannus American Classic 770
el
elim1701 ( gelöscht )

Zitat von Wichernkantor
Ich habe in meinen sechs USA-Monaten kein Register gehört, das ich als "Prinzipal" bezeichnen würde. Das waren entweder Stentorflöten oder Brüllstreicher, egal was auf dem Zug stand.



Auch bei meinem Positiv 350 muss man schon etwas Fantasie haben. Bei der barocken Intonation ist es in der Tat ein sehr kräftiger Streicher, bei der historischen Intonation ein ganz typisch holländisches Prinzipal (also flötig), bei der romantischen Intonation kommt es einem deutschen Prinzipal schon nahe, ist aber etwas zu weich in der Ansprache (wenn auch der Charakter stimmt), und bei der symphonischen Intonation ein ganz typischer französischer Montre.
Das empfinde ich keinesfalls als negativ! Man sollte zwischen den Intonationen schließlich auch schon Unterschiede hören, aber irgendwie würde ich sehr gern einen ganz typischen deutschen Prinzipal in der barocken Intonation hören. Ich habe das Sample schon gewechselt. Aber auch die 5. Alternative ist recht weich und nicht so zeichnend. Eher füllig. Toll wäre eine noch größere Auswahl aus einer Datenbank. Wie auch hier schon jemanden als Vorschlag gemacht: gern als Add-On per Download oder USB-Stick (Einbindung in die Orgel über Intonat).
Aber das nur nebenbei. Sonst kommen wir vom Thema ab.


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29.05.2013 15:50
avatar  Tabernakelwanze ( gelöscht )
#22 RE: Johannus American Classic 770
Ta
Tabernakelwanze ( gelöscht )

Merkwürdig: Ich habe schon einige holländische (echte) Prinzipale gespielt, die klangen nicht flötig, auch nicht in neuen Orgeln. Bei meiner van Eyck klingt nur der Prinzipal 4 im HW leicht flötig.


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29.05.2013 22:10
avatar  Anonymous ( gelöscht )
#23 RE: Johannus American Classic 770
An
Anonymous ( gelöscht )


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30.05.2013 10:00
avatar  emsig ( gelöscht )
#24 RE: Johannus American Classic 770
em
emsig ( gelöscht )

Zitat von Laurie Phelps

Gleich dazu: Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand den Titel noch herausbekommt und ggf. eine Quelle für Noten. Der Komponist war nach meiner Erinnerung der Organist, der damals die Demos eingespielt hatte. Aber wie hieß der noch?


Im Seitenquelltext sieht man "Green Blade". Das Stück heißt anscheinend "Now the green blade rises". Siehe YouTube für (etwas 'gemütlichere' Einspielungen.

Gruß,
Markus


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30.05.2013 10:17
avatar  emsig ( gelöscht )
#25 RE: Johannus American Classic 770
em
emsig ( gelöscht )

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30.05.2013 14:31
avatar  Anonymous ( gelöscht )
#26 RE: Johannus American Classic 770
An
Anonymous ( gelöscht )

Green Blade. So hieß das! Mich würde nun noch dieses Stück als Noten interessieren. Der Interpret war auch der Komponist.


Als Dankeschön und etwas OT noch ein Link in MP3-Demoausschnitt (und zwar den Schluss) von Beate Leibe (wesentlich ruhiger):

http://www.beate-leibe.de/Beates_Musik/k...asindieerde.mp3

Die Notenbände kann ich nur empfehlen. Nicht schwer, schöne Mischung aus traditionell und heutigen Klangansprüchen und fairer Preis.

Laurie


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05.06.2013 06:16
avatar  mpk226 ( gelöscht )
#27 RE: Johannus American Classic 770
mp
mpk226 ( gelöscht )

Noten wird´s von der Einspielung, denke ich, nicht geben. Das Thema beruht auf dem »Noël nouvelet« aus dem 15. Jahrhundert, welches von Marcel Dupré als »Variations sur un Noël« (op. 20) bearbeitet wurde. Und im EKG ist es – wie bereits geschrieben wurde – unter der Nummer 98 zu finden. Im Übrigen finde ich das Stück (Motiv) genial!

Viele Grüße

Michael


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10.06.2013 16:50
avatar  Tastenheini ( gelöscht )
#28 RE: Johannus American Classic 770
Ta
Tastenheini ( gelöscht )

Zitat von mpk226
Und im EKG ist es – wie bereits geschrieben wurde – unter der Nummer 98 zu finden.


Geht es hier noch um "Korn, das in die Erde"? Das gab es meines Wissens im EKG noch nicht. Nur im jetzigen EG ist es zu finden (die Nr. 98 ist da natürlich völlig korrekt). [wink]
Nix für ungut! Möchte nur nicht, dass es Verwirrungen gibt. [wink] Prost:


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11.06.2013 06:43
avatar  mpk226 ( gelöscht )
#29 RE: Johannus American Classic 770
mp
mpk226 ( gelöscht )

Hallo Tastenheini,

alles gut; Verwirrung möchte ich natürlich nicht stiften [wink]! Ich meinte halt das Evangelische Kirchen-Gesangbuch (also das aktuelle). Aber bei der Nr. 98 bleib´ ich [grin] .

Viele Grüße

Michael


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11.06.2013 12:59
avatar  Tastenheini ( gelöscht )
#30 RE: Johannus American Classic 770
Ta
Tastenheini ( gelöscht )

Das aktuelle ist das EG (=Evangelische Gesangbuch), der Vorgänger (nicht mehr in Gebrauch) war das EKG (Evangelische Kirchen-Gesangbuch). [wink] Aber gut, wenn alle im Endeffekt das gleiche meinten. [smile]

Zitat von mpk226
Aber bei der Nr. 98 bleib´ ich [grin] .

Das ist auch gut so! [smile] [wink]

Orgelige Grüße! Prost:


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