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Hoffrichter Capella
Anlässlich meines Besuchs im Kienle-Orgelhaus in Ditzingen konnte ich erstmals Orgeln der Fa. Hoffrichter unter die Lupe nehmen. Vor Ort standen eine Capella-220 und eine Blockorgel, letztere angeschlossen an zwei Rundstrahler der Fa. Reetze.
Die Capella entpuppte sich als echtes Highlight der Ausstellung! Solider, liebevoll gearbeiteter Spieltisch, die vermutlich schönsten Registerwippen, die ich jemals an einer Digitalorgel gesehen habe - und: ein verblüffend orgeliger Klang. Sehr, sehr authentisch und absolut inspirierend.
Ich frage mich die ganze Zeit, womit ich den Klang dieses bemerkenswerten Instruments vergleichen soll... eigentlich bleiben alle mir bekannten Modelle in dieser Preisklasse klanglich weit hinter dem zurück, was Hoffrichter hier bietet. Am ehesten fühlte ich mich an die Prestige Serie 5 erinnert, die im österreichischen Orgelzentrum "Vox Coelestis" exklusiv vertrieben wird.
Dass der gute Hoffrichter offenbar nicht der allerpünktlichste Lieferant ist, steht freilich auf einem anderen Blatt geschrieben. Seine Orgeln aber sind Spitzenklasse - und das zu einem sehr moderaten Preis.
An der Capella-220 hatte ich sofort das Gefühl: Wenn Register so klingen, kommt der Wunsch nach einer Bibliothek gar nicht erst auf. Zwei Registerbänke gab es ja, getrennt nach Manualen wechselbar. Beide Dispositionen - die barocke und die romantische - klangen rundum überzeugend.
Wie immer ist es schwierig, den Klang zu beschreiben... Gefälliger, orgeliger Toneinsatz, nicht jenes harte Knallen, das einem spätestens beim Plenospiel die Freude an der Digitalorgel oftmals vergällt.
Das Spektrum an Intonierbarkeit ist arg eingeschränkt; doch wer braucht viele Intonationsparameter, wenn der Klang, so wie er ist, passt?
Hoffrichter verdient bei weitem mehr Aufmerksamkeit verdient als ihm bisher zuteil wurde.
Gäbe es nicht die neue Gloria Concerto: Mein Kaufinteresse wäre nach dieser Erfahrung wohl eindeutig bei Orgeln dieser Marke gelandet.
Wer, wie ich, an näheren Infos interessiert ist, muss nur hier klicken. Dieses Modell scheint zwar klein, bei näherer Betrachtung sieht man aber, dass es wohl durchdacht ist. Dafuer:
Wenn man sich auf diese Klangbeispiele verlassen kann, scheint das Örgelchen zu unrecht unbekannt zu sein. Ich kann mir gut vorstellen, warum unser Admin hier so "geschwärmt" hat...
Ich habe es , glaube ich zumindest, hier im Forum schon gepostet.
Hoffrichter hat in der Gemeinde Syrau eine Orgel mit zwei Spieltischen installiert. Einer befindet sich im Orgelprospekt, der andere im Altarraum. Die Abstrahlung erfolgte zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme über lediglich zwei Lautsprecher im Orgelprospekt. Das Ergebnis war absolut überzeugend. Wer es nicht weiß, glaubt eine Pfeifenorgel zu hören!
Man kann beide Spieltische getrennt spielen, also auch Konzerte für zwei Orgeln geben (was auch bei besagter Orgelweihe geschehen ist).
Hoffrichter verwendet wohl eigene Samples, aber die sind absolut Spitze! Das Ganze zu einem echten Kampfpreis!
#4 RE: Hoffrichter Capella
Die Hoffrichter-Orgeln waren lange die einzigen am Markt mit einem sehr ausgeprägten Eigencharakter: einem knackigen, leuchtenden neo-Barock-Klang. Ich vermute, dass dafür (sehr gute) Basis-Samples aufwändig nachbearbeitet werden. Das Ergebnis ist in sich schlüssig und sehr überzeugend. Es kann sicher für sich in Anspruch nehmen, eine eindeutige Orgel-Ästhetik zu repräsentieren und bildet damit einen Kontrapunkt zur absoluten "Customisierung". Mir persönlich gefällt das modulare System der Komponenten, das hochbeweglich Lösungen erlaubt, sehr gut. Eine deutliche Qualitätssteigerung gegenüber den gängigen Sakralkeyboards - zu kaum höherem Preis.
Meine "Feldorgel" wäre zweifellos eine Hoffrichter, hätte ich nicht im Jahr 2001 (ich hab' nochmal nachgesehen) die Negativerfahrung mit der konsequenten Nichtbearbeitung meines Angebotsersuchens gemacht ...
LG
Michael
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