Brauchbare Notenscansoftware - immer noch eine Utopie ?

19.09.2013 23:50
avatar  Romanus ( gelöscht )
#1 RE: Brauchbare Notenscansoftware - immer noch eine Utopie ?
Ro
Romanus ( gelöscht )

Nachdem ich es langsam leid bin,jedesmal,wenn z.b. eine Sängerin ein komplexes Stück mit Begleitung einen Ton tiefer haben will,in mühsamer,stundenlanger Kleinarbeit das ganze Stück Note für Note händisch abzutippen,nur um es dann mit Capella in Sekundenschnelle in die gewünschte Tonart transponieren zu können,suche ich nach einem Notenscanprogramm,das brauchbare Ergebnisse liefert,sodaß man damit wirklich Zeit sparen kann.

Deshalb habe ich in den letzten Tagen "Capella Scan" und "Sharp Eye" in den jeweiligen Demo-Versionen getestet.
Keine schwierige Vorlage wohlgemerkt,nichts handgeschriebenes oder vergilbtes,einfach nur eine in tadelloser Qualität gescannte Seite aus einem gekauften Notenalbum,was eigentlich für beide Programme kein Problem darstellen sollte.

Und ihr werdet es nicht glauben,in mindestens jedem 2. Takt war mindestens ein Fehler !

Am häufigsten kam es dabei zu fehlerhaften Taktfüllungen,was bei Capella die berühmten roten Taktstriche verursacht,die ich so liebe ! (sarkastisch gemeint,versteht sich)
Bei "Capella Scan" wurden reihenweise Noten und Pausen überhaupt nicht erkannt,sodaß man sie händisch ergänzen muß. Mit Sextolen und ähnlichen Dingen ist das Programm rettungslos überfordert !

Ich bilde mir ein,bei "Sharp Eye" etwas weniger Fehler gefunden zu haben,die dafür mit diesem Tool umso umständlicher zu korrigieren sind. Oft weiß man auch gar nicht,wo genau der Fehler ist,trotzdem wird der Takt als fehlerhaft gekennzeichnet (kleines blaues Dreieck am Ende des Taktes).
Außerdem war die Darstellung im Bearbeitungs-Fenster komisch,die Notensysteme waren plötzlich nebeneinander anstatt untereinander. :S
Keine Ahnung,wie man ein solches Chaos in eine ordentliche Notendatei verwandeln soll bzw. wielange das dann im Endeffekt dauern würde ! Wenn ihr mich fragt,überwiegt die Zeitverschwendung gegenüber der Zeitersparnis !

Also bin ich letztlich wieder zur "Steinzeit-Methode" zurückgekehrt,das Stück Note für Note händisch abzutippen. [sad]
Muß man sich diese zeitraubende Plage heutzutage wirklich immer noch antun ?
Oder haben die Profi-Notensetzer unter euch vielleicht einen Tip parat,wie ich diese Zeit sparen bzw. für etwas Sinnvolleres nutzen kann ? (z.b. Orgel üben !)


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20.09.2013 07:55
avatar  Flute8
#2 RE: Brauchbare Notenscansoftware - immer noch eine Utopie ?
Fl

Nur so eine Idee:
Haben diese Notenprogramme nicht eine Midi-Recording Funktion? MMn funktioniert doch das Ganze mit dem Transponieren und ausdrucken im Midi-Standard.
Also das Stück in der gewohnten Tonart möglichst präzise einspielen, transponieren und ausdrucken.

Beste Grüsse

Flute8


Viscount UNICO CL-6 vom 14.3.2011 bis Febr. 2013
Roland C-380DA vom 6.10.2011 bis Mai 2013
Content Cantate 346R vom 14.11.2012, bis 16.3.2018
Ab 1. März 2017 Gloria Klassik 352 bis 23. Sept. 2019

Ab 11. Mai 2019 Böhm Orgel SEMPRA SE-40, P25


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20.09.2013 09:21
#3 RE: Brauchbare Notenscansoftware - immer noch eine Utopie ?
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Administrator

[grin] Dein Ernst, Flute8?
Die Problematik besteht darin, dass es noch keine direkte Schnittstelle zwischen Mensch und Computer gibt. Wie soll beim Echtzeit-Einspielen das Notationsprogramm erkennen, welche Note welcher Stimme zugeordnet werden soll? So wird zumeist nur zwischen rechter und linker Hund clusterartig aufgeteilt; das Ergebnis ist von steinzeitlicher Qualität.
Dabei spreche ich noch gar nicht von Quantisierungsproblemen...


Auf Orgelsuche.

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20.09.2013 09:40
avatar  Aeoline
#4 RE: Brauchbare Notenscansoftware - immer noch eine Utopie ?
avatar

Zitat von Romanus
...Keine schwierige Vorlage wohlgemerkt,nichts handgeschriebenes oder vergilbtes,einfach nur eine in tadelloser Qualität gescannte Seite aus einem gekauften Notenalbum,was eigentlich für beide Programme kein Problem darstellen sollte....


Ich kenne die Programme nicht, aber ich hatte schon öfter bei OCR-Aufgaben Schwierigkeiten, weil die eingescannte Vorlage einfach zu groß oder zu klein war.

Sauberen Text scanne ich seitdem mit max. 150DPI ein, wenn ich OCR machen muss. Manche Leute meinen ja, je größer die Scanauflösung, desto besser wäre das. Bei OCR ist manchmal das Gegenteil der Fall.

Hast Du es mal mit unterschiedlichen Scanauflösungen experimentiert? - Ruhig auch mal ganz geringe Auflösungen probieren...

LG
Aeoline


Organisten leiden oft an einer schlimmen Krankheit: Augentinnitus - Man(n) sieht nur noch Pfeifen...

Viscount Unico 400 DE [V1.14.19] (56/III/P) : ab 11.2012
Johannus Opus 520 (45/II/P) : 10.1987-11.2012
Siel HB 700 (9/II/P) : 1977-09.1987)

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20.09.2013 13:16
avatar  Romanus ( gelöscht )
#5 RE: Brauchbare Notenscansoftware - immer noch eine Utopie ?
Ro
Romanus ( gelöscht )

Zitat von Aeoline

Zitat von Romanus
Hast Du es mal mit unterschiedlichen Scanauflösungen experimentiert? - Ruhig auch mal ganz geringe Auflösungen probieren...



Ich hab´s mal mit 300 probiert,das macht aber im Vergleich zu 800 überhaupt keinen Unterschied.
Ich glaube auch nicht,daß die Datenmenge zu groß war,sonst hätte das Programm eine entsprechende Fehlermeldung ausgegeben. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen,daß es mit 100 besser wird,weil ja bei geringen Auflösungen die Zeichen nicht mehr so exakt dargestellt werden.


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20.09.2013 14:09
#6 RE: Brauchbare Notenscansoftware - immer noch eine Utopie ?
Ti

Ich nehme bei Capella-Scan meistens 400 dPi und lasse das Programm auch den Scanner bedienen. Bei sauberer Vorlage (z.B. Gotteslob-Orgelbuch) habe ich immer gute Ergebnisse, teils ohne Fehler im ganzen Lied. Wichtig ist noch das schwarz/weiß-Verhältnis vor der Erkennung gut einzustellen.

Gruß Stefan

Gloria Nobilis 352 Edition

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20.09.2013 15:39
avatar  Terzglockenton ( gelöscht )
#7 RE: Brauchbare Notenscansoftware - immer noch eine Utopie ?
Te
Terzglockenton ( gelöscht )

Ich arbeite mit Sibelius. Daher nutze ich als Scan-Programm "Photo Score Ultimate". Das fúnktioniert im großen nund ganzen sehr gut. Der Vorteil ist, dass man direkt aus pdf's auswerten lassen kann. Etwas Nachbearbeitung ist zwar nötig, aber kein Vergleich zum Abtippen.


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20.09.2013 17:59
avatar  Romanus ( gelöscht )
#8 RE: Brauchbare Notenscansoftware - immer noch eine Utopie ?
Ro
Romanus ( gelöscht )

Ja,daß Sibelius das Beste sein soll,habe ich schon öfters gehört,vielleicht sollte ich es mal testen.

Habe damals aus Sparsamkeit das "günstigere" Capella 7 genommen und kann damit eigentlich ganz passabel arbeiten. Wenn man Capella´s Tücken kennt und gelernt hat,damit umzugehen,ist es durchaus brauchbar.
Nur Capella Scan überzeugt mich leider überhaupt nicht !
Daß beim Einscannen und Importieren eines GL-Satzes keine Fehler auftreten,glaube ich gern,aber ganz ehrlich,dafür brauche ich keinen Notenscanner,einen GL-Satz habe ich schon abgetippt,während mein CanoScan noch die Lampe anpasst,das dauert bei ihm jedesmal ca. 2-3 Minuten ! [grin]
Aber wenn das Programm nicht mal mit den Sextolen beim Schubert-Ave Maria aus einer hochwertigen Druck-Edition fertig wird,wie soll man dann jemals wirklich schwere Stücke damit bearbeiten ? [sad]

Warum kann man auf der Sibelius-Homepage eigentlich keine Preise finden ?
Ist das eine Schutzmaßnahme,nachdem einen Interessenten beim Anblick der Preise der Schlag getroffen hat ?

Und was zum Teufel ist eigentlich "Magnetisches Layout für vollkommen flexible Kollisionsvermeidung" ?
Letzteres würde ich mir eher für Autos wünschen,am besten serienmäßig und verpflichtend für alle !


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20.09.2013 20:21
avatar  chrimo ( gelöscht )
#9 RE: Brauchbare Notenscansoftware - immer noch eine Utopie ?
ch
chrimo ( gelöscht )

Ich scanne viel mit capella-scan, auch größtenteils fürs transponieren.
Der Aufwand ist je nach Vorlage sehr unterschiedlich - und ja, manchmal begreife ich überhaupt nicht, warum eine optisch ähnliche Vorlage dreimal mehr Fehler produziert als die andere ... viel liegt auch an unterschiedlichen Fonts.
Die neueste Variante (auch wenn mein Geldbeutel updates nicht mag...) ist da nochmal deutlich cleverer.

Ansonsten ... in der Tat mal mit versch. Auflösungen probieren etc. Ich scanne eigentlich grundsätzlich "fremd" (schon, weil ich am Mac bin und capella leider nur auf dem Windows-Emulator läuft...), meist s/w 300 dpi.
Graustufen hätte den Vorteil, daß man direkt in capella-scan noch anpassen kann.

Ich entscheide je nach Note ... kurze Stückchen oder einstimmige habe ich in der Tat im Moment schneller getippt als eingespielt. "Sauberen" vierstimmigen Satz kann ich auch unter Cubase einspielen und "sortieren" lassen, da hakt es im Moment daran, daß ich erst "Strippen" zum Keyboard spannen muß. Komplexere Sachen scanne ich, das geht selbst bei Korrekturen dann schneller.

Korrekturen - da muß man sich halt auch Routinen aneignen. Ich gucke immer erstmal, welche Notenschlüssel und Pausen c. "vergessen" oder falsch gedeutet hat, das geht mit copy/paste ganz fix. Als nächstes ggf. Vorzeichen - ebenfalls c/p bzw. anklicken und ändern.
Falsche Hälse - anklicken und per Tastatur mittels Zahlenangabe ändern.
Wenn dann noch "rote Balken" sind, liegt es meist an fehlinterpretierten oder "frei erfundenen" Punkten (inkl. "Fliegendreck" - wenn man im fraglichen Takt die einzelnen Noten durchklickt, findet man die (ggf. mit Blick auf die Anzeige in der Menüleiste) auch schnell und ändert auf unpunktiert.

Aufgegeben habe ich es mit miniaturisierten Instrumentalstimmen über Tasten-Begleitungen ... da scanne ich meist, lösche die Solo-Zeile, und tippe die in capella wieder ein dazu.

Nichts ist vollkommen...

chrimo


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20.09.2013 20:25
avatar  Terzglockenton ( gelöscht )
#10 RE: Brauchbare Notenscansoftware - immer noch eine Utopie ?
Te
Terzglockenton ( gelöscht )

Magnetisches Layout bedeutet, dass das Erscheinungsbild der Systeme automatisch den Bedürfnissen angepasst wird. Z.B. werden Dynamiksymbole so angeordnet, dass sie nicht in die Notenhälse reinragen.
Das schöne bei Sibelius ist, dass man direkt das Ergebnis sieht, und mit der Maus die Systeme verschieben kann.
Dass dort keine Preise stehen liegt daran, dass in Deutschland http://www.m3c.de den Vertrieb macht. Im übrigen kannt du die Schulversion bekommen (Voller Funktionsumfang) wenn du entweder Lehrer/Schüler bist, oder von deiner Kirchengemeinde eine Bescheinigung einreichst, dass du dort musikalisch tätig bist.
Ich habe Jahre lang mit capella gearbeitet und bin wirklich froh, dass ich den Umstieg gewagt habe, die Funktionsweise von capella reicht sicher für jemanden aus, der mal einen Chorsatz oder Orgelbuchsatz schreibt, wenn du, wie ich für Verlage arbeitest solltest du entweder Sibelius oder Finale benutzen, du siehst sofort den Unterschied.
Die Bedienung von Sibelius ist auch nicht komplizierter als capella, du wirst nur am Anfang die falschen Shortcuts benutzen.
Das einzige Problem bei Sibelius ist, dass man noch nicht weiß, wie es mit dem Programm weiter geht, weil der "Hersteller" alle Entwickler der Software entlassen hat um die weitere Entwicklung outzusourcen.


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22.09.2013 22:07
avatar  chrimo ( gelöscht )
#11 RE: Brauchbare Notenscansoftware - immer noch eine Utopie ?
ch
chrimo ( gelöscht )

Es gäbe noch eine weitere Alternative, vor allem, wenn man auf dem Gebiet Arrangement auch noch etwas macht: Cubase. Hab auf der IFA mit einem Insider gesprochen, da soll sich (endlich) in puncto Notensatz auch wieder mehr tun ...

Komme vom Atari und habe Cubase geliebt ... beim Umbau gab es dann einige schmerzliche Lücken, aber statt neu woanders zu kaufen werde ich nun wohl doch das update wagen ...

Hatte inzwischen capella angeschafft, und ja, für "zwischendurch" und allerlei Kleinkram... und wie gesagt, scannen funktioniert meist schnell und gut, wenn man sich mal eingefuchst hat.

Und durch die open-source-Schnittstelle hat capella auch einige interessante Anwender-Features - wie z.B. (für Anfänger um Umlerner!) die Möglichkeit, bei Bläsersätzen automatisch die Ventile anzugeben - oder für Boomwhackers die Noten automatisch einzufärben oder oder ... das gibt es wohl nirgendwo anders.

Ist eben immer die Frage, was man wofür wie oft braucht.

chrimo


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