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Wer macht bei euch die Liedauswahl?
Hallo zusammen,
nachdem mir in den letzten Tagen die Frage gestellt wurde, wer denn „normalerweise“ die Liedauswahl für die Sonntagsgottesdienste macht und es da ja ziemlich unterschiedliche Traditionen gibt, wollte ich mal in die Runde fragen, wie das bei Euch so aussieht? Macht Ihr das selbst anhand von entsprechenden Liedplan-Vorschlägen oder bekommt Ihr z.B. einen Zettel vom Pfarrer?
Wäre schön, mal einen kleinen Überblick zu kriegen – es geht mir nicht darum, was besser oder schlechter, sondern vielmehr, was die Praxis ist.
Danke und viele Grüße,
fawe
#4 RE: Wer macht bei euch die Liedauswahl?
Bis auf das Wochenlied, das durch die Leseordnung des Jahres "gesetzt" ist, ist das ganz klar Sache des Predigers - schließlich muss das ja zusammenpassen und wird in der Ausbildung ev. Theologen auch gelehrt.
Wenn ich (meistens musikalische - oder äußerst selten - textliche) Bedenken habe, melde ich die an und unterbreite einen Gegenvorschlag, der grundsätzlich akzeptiert wird. In meiner Gemeinde funktioniert das reibungslos und "auf Zuruf". Gelegentlich, aber eher selten kommt dann auch mal ne Mail: "Predigttext für Sonntag ist xy - hast Du eine Idee? " Und ich habe dann meistens eine.
Spaß gibt es gelegentlich, wenn liturigsche Hilfskräfte im Seniorenzentrum unbedingt "Laudato si" oder das Lied von Einsteins Wassersturz singen wollen. Da ringe ich immer mit mir, ob ich den hoffnungsvollen theologischen Nachwuchskräften mal so ein richtiges Reinfallerebnis bereiten soll - denn da klappen die Gesangbücher zu. Zunehmende Altersmilde läßt mich aber immer öfter rechtzeitig eindeutige Warnlaute ausstoßen ...
Und wenn ich irgendwo aushelfe, bin ich froh, dass und wenn der Liturg die Lieder aussucht. Denn er weiß besser als ich, was in der Gemeinde "geht".
LG
Michael
Grundsätzlich der 1. Organist,also meine Wenigkeit (mit Betonung auf grundsätzlich).
Gelegentlich nehmen die Zelebranten eigenmächtige Änderungen vor,die nicht immer logisch nachvollziehbar und manchmal auch sehr kurzfristig (5 Minuten vor Messbeginn ) sind.
Nachdem ich von langweiligen "Wiederholungsliedplänen" rgel: denkbar wenig halte,versuche ich immer wieder,"neue" Lieder einzuführen (die zwar meist ihrerseits bereits historisch sind,aber aus mir unerklärlichen Gründen noch nicht den Weg in unsere Pfarre gefunden haben).
Ich möchte z.b. zum kommenden Advent "Tochter Zion" einführen,das bisher nur als protestantischer Choral diente und nun löblicherweise erstmals auch im neuen Gotteslob enthalten ist.
Leider scheitern diese Bemühungen immer wieder an der mangelnden Lernbereitschaft (um nicht zu sagen Alzheimer ),die noch dazu von den Zelebranten eher gefördert als bekämpft wird.
So wurden z.b. bereits bekannte Lieder wie "Liebster Jesu,wir sind hier" aus dem Repertoire eliminiert Putz: ,mit der dümmlichen Begründung "Das kennen die Leute nicht." Wenn ich dann darauf hinweise,daß das Lied bereits vor Jahren Bestandteil des Repertoires war und z.b. vor ca. einem Jahr zuletzt gesungen wurde,heißt es dann meistens "Das ist schon zulange her,das können die Leute nicht mehr !"
Mit einem Wort: Alzheimer-Kultur,frei nach dem Motto "Was der Bauer nicht kennt,singt er nicht" !
Ich kämpfe seit Jahren wie Don Quijote gegen den Alzheimer in der Pfarrgemeinde und konnte dabei auch schon "Achtungserfolge" verbuchen,so habe ich z.b. vor ein paar Jahren die Adventlieder "Komm,du Heiland aller Welt" und "Wachet auf,ruft uns die Stimme" sowie das Christkönigslied "Gelobt seist du, Herr Jesu Christ" erfolgreich eingeführt !
Wenn das "neue" Lied vor der Messe mit Vorsänger und Gemeinde kurz geübt wird,klappt es in der Regel auch,nur leider versucht man dies oft erst gar nicht.
Ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt,das Liedplan-Handtuch zu werfen,aber nur mehr das spielen,was andere vorschreiben (wie in meiner Anfangszeit,als noch eine umtriebige Hobby-Kantorin mit guten Beziehungen zum alten Pfarrer die "Liedplan-Autorität" inne hatte) will ich schließlich auch wieder nicht ! [sad]
Bei uns macht das grundsätzlich der Zelebrant, denn nur der weiss was zu seinen Themen passt. Den Zettel gibt es dann 5 bis 10 Minuten vor Beginn, nur der älteste Pfarrer im Ruhestand versendet seine Lieder ein paar Tage vorher per Mail.
Es ist aber kein Beinbruch, wenn man während der Messe eigenmächtig etwas (sinnvoll) austauscht.
Hallo,
ich bereite grundsätzlich immer einen Liedplan vor, wenn ich Vertretungen spiele (kath.).
Dabei richte ich mich nach den Liedvorschlägen unseres Bistums (obline), tausche Sachen aus, die m.E. eher unbekannt sind, für den Zwischengesang benutze ich das Freiburger Kantorenbuch und den Hallelujavers (Schott online - Erzabtei Beuron) improvisiere ich meistens.
So versuche ich, dass sich die Liedauswahl thematisch nach den Schriftlesungen des jeweiligen Sonntags richtet - andere Bibeltexte als Predigtgrundlagen sind katholischerseits eher selten - und vermeide, dass ein ganzer Schwung Lieder kommt, die mir nicht so gefallen [wink]
Die meisten Zelebranten sind, gerade wenn ein Vertretungsorganist kommt und man sich vielleicht erst 10 min vorher in der Sakristei kennenlernt (wo oft noch Lektoren etc. zeitgleich irgendwelche Sachen besprechen wollen), ganz dankbar, wenn schon etwas vorbereitet ist. Lieder tauschen / Lieblingslieder einbauen ist selbstverständlich kein Problem, meist beschränkt sich der Input aber eher auf: "Ich wollte heute das Kyrie beten lassen" (ich setze erst mal zu allen Positionen der Liturgie Lieder auf den LIedplan, inkl. Kyrie, Credo) oder "nehmen wir das letzte Lied heute nicht als Dank-, sondern als Schlusslied" [smile]
Viele Grüße!
Martin
Bei mir läuft das genau so ab, wie Wichernkantor es beschrieben hat. Der Liturge bzw. die Liturgin sucht aus, ich melde mich, wenn ich es für nötig erachte. Vor Jahren hatten wir mal den Fall, dass am Sonntag nach Weihnachten kein einziges Weihnachtslied mehr auf dem Plan stand. Lapidare Antwort der Pastorin: Weihnachten wäre doch vorbei! Wir haben dann aber doch welche gesungen. Meistens gibt es allerdings wenig zu bekritteln. Höchstens, wenn zum x-ten Mal 170 oder 171 zum Schluss ausgesucht wird, als gäbe es keine anderen Lieder.
Hallo,
wie schon berichtet, gibt es die Liedpläne für die Sonntagsgottesdienste und Feste bei uns weit im Voraus. Dass der aktuelle Plan bis zum 4. Advent geht, hatte ich auch schon berichtet. Die Lieder, Psalmen usw. sind auf die Texte im Schott abgestimmt. Neue Lieder werden immer wieder eingeübt, allerdings singen wir im Laufe des Kirchenjahres das GL so ziemlich einmal durch. So alle 3 Jahre, wenn alle Lesejahre durch sind, ähneln sich dann die Liedpläne. Umgekehrt fahre ich stets gut, wenn ich einen 3 (Kirchen-)Jahre alten Plan auf die Schnelle heraushole. Zum Hintergrund unserer Gemeinde(n) kann man hier etwas lesen.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
In den (ausschließlich) von mir betreuten Gemeinden mache ich die Liedpläne selbst. Die Pfarrer haben an der Liedauswahl auch kaum bis gar kein Interesse; so teilt sich die Arbeit gut auf: Der Prediger sorgt für die Predigt, der Organist für die Liedauswahl. Künftige stehen wohl häufigere Pfarrerwechsel ins Haus; da kann der nötige Überblick über das Gemeinderepertoire und die damit verbundene Wahrung einer gewissen Kontinuität nur im Blick des langjährig tätigen Organisten stehen.
Meine Liedpläne orientiere ich an den liturgischen Texten des jeweiligen Tages; dazu zählt neben den Schrifttexten z.B. auch das Tagesgebet. Wenn es dort etwa heißt: "Wir sind dein Eigentum, du hast uns in deine Hand geschrieben", so ist das Eröffnungslied einigermaßen vorhersehbar. [wink]
Die ständige Erweiterung des gemeindlichen Liedschatzes ist mir ein großes Anliegen; gerade im neuen GL entdeckte ich schon manche Perle. Das Einlernen neuer Lieder gestaltet sich in meiner Hauptgemeinde nicht gerade einfach, da es hier einen traditionsreichen Widerstand seitens der Kirchgeher gegen Neues gibt. Trete ich vor die Gemeinde hin, um ein neues Lied einzuüben, versteinern die meisten Gesichter... Dass dies meine Arbeit nicht gerade erleichtert, könnt ihr euch vorstellen...
Trotz dieser Umstände gelang in den letzten zwei Jahren eine Erweiterung des Repertoires um ca. 20 Lieder. Normalerweise pläDiere ich dafür, pro Quartal max. ein neues Lied einzuführen; angesichts einer jahrzehntelangen Vernachlässigung der Liedschatzpflege bestand (und besteht) jedoch eminenter Aufholbedarf. In Zukunft dürfte allerdings eine etwas gemäßigtere Frequenz beim Erlernen neuer Lieder genügen. [wink]
Hallo,
für den Advent stehen bei uns 3 neue Kehrverse auf dem Programm, 2 neue Lieder, die aber kaum geübt werden müssen ("Maria durch ein Dornwald ging", "Tochter Zion", "Freut euch im Herrn" 732) und 1 neues Sanktus., das ich aber auch meiner Jugend kenne (71
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Für den Advent ist unser Repertoire bereits über Gebühr gefüllt, obwohl mich "Herr, send herab uns deinen Sohn" (GL neu 222) sehr reizen würde; die Melodie ist einfach wunderschön. Tochter Zion halte ich für den Gemeindegesang für zu schwierig. (Und schon habe ich einen weiteren Druckfehler entdeckt; man beachte die Bindebögen in Tenor und Bass im vorletzten Takt...)
Zu Allerheiligen steht "Für alle Heilgen in der Herrlichkeit" (GL neu 542), und für Allerseelen das melodiegleiche "Herr, mach uns stark" auf dem Programm. Diese Lieder sind einfach ein Muss.
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