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Gloria zu Allerseelen
Ich staunte heute (02.11. !) nicht schlecht,als der Pfarrer das Gloria ansagte.
Ich hatte nicht damit gerechnet und natürlich auch keines auf den Liedplan gesetzt,aber nachdem es wohl wenig Sinn gemacht hätte,vor versammelter Gemeinde eine Diskussion zu beginnen,spielte ich gegen meine Überzeugung das Schubert-Gloria auswendig.
Ich fragte den Pfarrer nach der Messe,seit wann es denn zu Allerseelen ein Gloria gibt und er begründete dies damit,daß heute Samstag wäre ! [grin]
Ich habe gerade im Liedplan der Direktoriums der ED Wien nachgesehen,der mir Recht gibt und ebenfalls kein Gloria enthält.
Ist ein Gloria am Allerseelen-Samstag tatsächlich liturgisch vertretbar oder hat hier jemand beim Theologiestudium seine Hausaufgaben nicht gemacht ?
Solche praktischen Fragen kommen im Theologiestudium nicht vor...
Mir wurde auch schon manches erklärt, worunter ich ein vatikanbehördliches "Miramur" gesetzt hätte.
Ein Gloria an Allerseelen ist natürlich [abstand=2]nicht[/abstand] vertretbar; es sei denn, der gute Herr feierte die Vorabendmesse vom morgigen Sonntag.
Hallo zusammen,
bei uns waren gestern zwei Gottesdienste, einer in der Frühe für die verstorbenen Priester und Ordensleute der Pfarrei, einer Abends für die verstorbenen Pfarrangehörigen. Beide wurden als Requiem (ohne Gloria und Credo) gefeiert. Nachdem Allerseelen liturgisch sogar den Sonntag verdrängt (siehe kommendes Jahr), hat unser Pfarrer auch nicht die Vorabendmesse vom Sonntag genommen.
Gruß, fawe
Wann ein Gloria oder Credo vorgesehen ist, steht im Direktorium:
http://www.pastoralamt.info/fileadmin/in...12_2013_web.pdf
Wenn dort nichts davon steht, ist auch kein Gloria vorgesehen (vgl. mit dem Sonntag, dort steht Gl, Cr)
Zitat von fawe
bei uns waren gestern zwei Gottesdienste, einer in der Frühe für die verstorbenen Priester und Ordensleute der Pfarrei, einer Abends für die verstorbenen Pfarrangehörigen.
Zwei-Klassen-Gesellschaft bis über den Tod hinaus.
Außerordentlich.
Aller-Seelen... außer die von...
Das ist keine Zwei-Klassen-Gesellschaft, sondern kommt daher, dass wir eine Ordenspfarrei sind, in der das traditionell so gehandhabt wird (früher war die Trennung Ordens- bzw. Pfarr-Requiem). Außerdem darf jeder Priester an Allerseelen bis zu drei Messen lesen (vgl. Apostolischen Konstitution Incruentum altaris sacrificium vom 10.8.1915), was per se schon für eine gewisse „Verteilung“ der Intentionen spricht. Es mag für Dich außergewöhnlich erscheinen, ist aber bei uns häufiger anzutreffen.
Meinethalben können auch 10 Gottesdienste pro Tag gefeiert werden.
Jedoch meine ich, schon in der Bezeichnung "Allerseelen" die Worte "alle" und "Seelen" zu finden - und da bleibt m.E. nur wenig Interpretationsspielraum.
Aber wahrscheinlich habe ich einfach nicht begriffen, dass Priester und Ordensleute eine andere Seele haben als Nichtgeweihte oder gar Ungläubige. Der Hinweis auf die Apostolische Konstitution lässt mich freilich erzittern, sodass ich mich demütig wieder auf den mir zustehenden Platz zurückbegebe. Ich bin ja kein Papst; was weiß ich schon...
Hallo,
also, bevor es hier immer dogmatischer wird, empfehle ich mal eine Alternative zu Halloween. Mir gefällt gerade als Kathole (keine Kollision mit dem Reformationstag) die Mexicanische Allerheiligen-Version, der/die Diá/s de los Muertos, recht gut, ein entspannter, fröhlicher Umgang mit dem Tod:
Siehe Wikipedia zum Día de los Muertos (ruhig auch mal in die spanische und englische Version hineinsehen, wegen der Bilder).
So kann man die Tage vom Vorabend zu Allerheiligen bis Allerseelen jedenfalls auch prima feiern. Am 31.10. ("Halloween" ist der diá de los angelitos, der Tag der kleinen Engel, an dem die verstorbenen Kinder die Lebenden besuchen. In diesem Sinne kann man dann auch die "Halloween-Kinder" ganz entspannt empfangen.
Man baut in Mexico auf Tischen Bilder der Verstorbenen, Blumen und Speisen auf, fast wie Altäre. Für die Kinder gibt es vielfach auch Geschenke. Man sagt, dass die Verstorbenen da (gewesen) sind, wenn Speisen und Getränke schal schmecken.
An Allerseelen feiert man dann abens auf den Friedhöfen Abschiedsfeste mit den Toten, die dann wieder zurück müssen, und zwar mit Musik, Tanz, gutem Essen und so manchem Bier, Wein und Schnaps. Na, unter der Perspektive passt auch ein Gloria ganz gut, oder?
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Danke für den Denkanstoss.
Für mich ist nur schwer nachvollziehbar, warum die Kirche eine m.E. künstliche Opposition zu Halloween einnimmt; es gäbe genug Anknüpfungspunkte, etwa in der Ostertheologie: In der Auferstehung Christi sind die Mächte der Finsternis überwunden. Aus diesem Glauben heraus, kann man diese nun nicht mehr bedrohlichen Mächte auch der Lächerlichkeit preisgeben und in der launigen Maskerade entmystifizieren.
Auch das Sammeln von Süßigkeiten ließe sich in einen theologischen Deutehorizont stellen - so man es wollte.
Die frühe Christenheit war wesentlich kreativer, wenn es um die Rezeption und Transformation von außerchristlichen Inhalten ging. Aber heute hat man kirchlicherseits ja vor allem Angst, was fremd ist. Beginnt bei Halloween und endet bei den anderen Konfessionen.
Wobei...wenn ich darüber nachdenke....Halloween ist ja der Vorabend zu Allerheiligen. Da darf das Gloria in der Messe nach der 1. Vesper natürlemang nicht entfallen! Ich widerrufe alles was ich gefordert habe und sage jetzt: Halloween natürlich nur mit "Gloria"! pa: ....Andererseits ist da ja Reformationstag...das wird schwierig! Kein Grund zum Feiern für die Katholen....also besser doch kein Gloria?...Oh ist das kompliziert! Bei den Evangelen mit entsprechender Liturgie entfällt das "Gloria Patri" an diesem Tage auf keinen Fall. Da darf dann auch "Nun freut ich liebe Christen g´mein" und die "feste Burg" nicht fehlen.
Hallo,
Zitat von Tabernakelwanze
Halloween hin oder her, aber bitte ohne Gloria! Hoffentlich denken die in Mexiko auch daran!
keine Sorge, an Allerseelen wird auf den Friedhöfen vermutlich auch das gesungen, so eine Art mexikanische Volks-Nationalhymne (auf dem Video sind übrigens ziemliche Berühmtheiten an mexikanischen Musikern/innen versammelt).
Zitat von Tabernakelwanze
Andererseits ist da ja Reformationstag...das wird schwierig! Kein Grund zum Feiern für die Katholen....also besser doch kein Gloria?...Oh ist das kompliziert!
Also ich feiere bei den Lutheranern die Reformation freudig mit, schließlich hat sich die kath. Kirche letztlich ja auch tatsächlich reformiert. [wink]
Zitat von Tabernakelwanze
Bei den Evangelen mit entsprechender Liturgie entfällt das "Gloria Patri" an diesem Tage auf keinen Fall. Da darf dann auch "Nun freut ich liebe Christen g´mein" und die "feste Burg" nicht fehlen.
da war ich schon immer neidisch, dass ich "ein feste Burg" nie spielen konnte. Aber demnächst orgele ich in einem luth. Themengottesdienst zu Martin Luther, da werde ich hoffentlich zumindest ein Nachspiel dazu anbringen können.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
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