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Frei "disponierbar"
Hallo,
ich habe mich schon länger nicht mehr mit neuerer /aktuellerer Orgeltechnik beschäftigt. Gibt es schon Orgeln bei denen man aus einer Datenbank völlig frei Registerplätze belegen kann?
Letzter Stand von mir waren die Alternativstimmen pro Register. Diese waren dem "Original-Register" aber immer recht ähnlich (z.B. Prinzipal 8' - Montre 8'. Auch eine andere Fußtonlage konnte man nicht wählen. Ein 8' hatte auch nur 8' als Alternativstimmen.
Hat sich da etwas getan, oder ist es derzeit noch immer bei den ähnlichen Alternativstimmen geblieben? Wenn ja, wo ist die Schwierigkeit/das Interesse des Herstellers?
Gleichfalls Hallo,
Zitat von elim1701
Gibt es schon Orgeln bei denen man aus einer Datenbank völlig frei Registerplätze belegen kann?
Die Unico- bzw. wohl auch die Sonus- und Concerto-Modelle leisten das, aber nur wenn du den Physis-Editor, ein separates PC-Programm, hast. Dann hast du freien Zugriff auf eine Datenbank von 4-500 Samples. Siehe auch die aktuellen Diskussionen um Viscount Sonus bzw. Gloria Concerto.
Zitat von elim1701
Letzter Stand von mir waren die Alternativstimmen pro Register. Diese waren dem "Original-Register" aber immer recht ähnlich (z.B. Prinzipal 8' - Montre 8'. Auch eine andere Fußtonlage konnte man nicht wählen. Ein 8' hatte auch nur 8' als Alternativstimmen.
Genau das stellt die Wahlmöglichkeiten dar, die man bei Viscount-Unicos ohne den Physis-Editor an der Orgel selbst (Bedienfeld rechts) hat - da ist man insofern nicht völlig frei. Siehe z.B. hier.
Wenn du dir also 11 verschiedene 32'-Stimmen auf die Registerschalter des Positivs laden möchtest, bist du bei Viscount grundsätzlich richtig, aber auf das Programm angewiesen [wink]
Damit kann man dann die Dispositionen logischer machen, z.B. die Pedalmixtur bei romantischen Intonationen rauskicken oder hohe Aliquoten gegen zusätzliche Stricher austauschen.
LG
Martin
Zitat von elim1701
Letzter Stand von mir waren die Alternativstimmen pro Register. Diese waren dem "Original-Register" aber immer recht ähnlich (z.B. Prinzipal 8' - Montre 8'. Auch eine andere Fußtonlage konnte man nicht wählen. Ein 8' hatte auch nur 8' als Alternativstimmen.
Hallo,
wie Martin78 schon schrieb, leisten das die Viscount Unico und Sonus-Modelle durchaus. Auch die Kisselbach Concerto kann das. Bei den Viscounts nur mit dem Editor wie schon beschrieben. Bei der Concerto weiß ich es nicht definitiv - aber es liegt sehr nahe.
Aber es ist ein tolles Feature und war mit ein Grund für mich, vor eineinhalb Jahren die Unico zu bestellen. Eigentlich erübrigt sich die Sorge um die Wahl der rechten Disposition bei einer Physis-Orgel und die Angabe von "Standard-Styles" ist auch eher rhetorisch.
Ohne den PC-Editor kann man - ähnlich wie bei vielen bisherigen Digitalorgeln - auf einer Wippe nur verwandte Klangfarben der gleichen Fußlage austauschen. Es gibt da auch Ausnahmen... z.B. kann man im Pedal auf die "Kontrabombarde 32'" statt dessen auch eine Mixtur legen oder auf die Posaune 16' dafür einen 32'er - aber vom Grundsatz her ist man an der Orgel auf die gleiche Klangfamilie und die gleiche Fußlage festgelegt.
Mit dem PC-Editor können alle Orgelstimmen absolut frei belegt werden. Man kann gezielte Vorbild-Orgeln also nachimitieren. Habe ich mit der ACC Orgel aus Rouen z.B. gemacht und mir drei labiale 16' ins Hauptwerk gelegt - und weitere acht 8'-Register nur ein 4' - ein 2' - eine Fourniture sowie Zunge in 16' + 8' + 4'... Ich bin sehr glücklich mit dem Klang und den Möglichkeiten und Freiheiten, die mir die Orgel bei der Registerauswahl gibt.
Guggst Du hier:
http://sakralorgel.forumprofi.de/viewtop...=rouen&start=20
LG
Aeoline
Zitat von Gemshorn
An der Concerto leuchtet im Display der Name des faktisch erklingenden Registers für einige Augenblicke auf, wahrscheinlich auch bei einer Unico. Ansonsten: Schildchen nachbestellen für die am häufigsten genutzte Disposition.
Richtig. Auch an der Unico leuchtet der Registername im Display auf. Das hilft mir aber nicht weiter, weil ich das nicht auch noch während des Spiels verfolgen will. Außerdem nutzt es nichts, dass der Name erst aufleuchtet, wenn die Wippe gedrückt wird. Ich muss ja vorher wissen, welches Register gerade hinter der Wippe liegt.
Daher habe ich in großem Umfang bei der Orgelbestellung alle denkbaren und undenkbaren Zusatzschilchen geordert. So sieht das ordentlich aus und jeder an der Orgel sieht, was er drückt, wenn er es drückt...
Sieht dann z.B. so aus.
LG
Aeoline
Zitat von Aeoline
Sieht dann z.B. so aus.
Sauberer gehts nicht!
Ich habe jedoch bei Viscount noch einen relativ hohen Preis für die Registerplättchen im Hinterkopf. Daher will eine solche "Zubehör-Anschaffung" überlegt sein.
Ist aber auf jeden Fall die beste Lösung bei einer "frei disponierbaren Orgel".
#9 RE: Frei "disponierbar"
Hallo Elim,
wenn Du Dich für ein Modell der Viscountfamilie entschieden hast, dann lohnt es, vor dem Kauf sich genau zu überlegen, welche Register Dir sicher fehlen. Bei der Anfrage nach einem Gesamtangebot im Orgelhaus Deines Vertrauens wird man Dir sicher gerne entgegen kommen. Bei der Gelegenheit lohnt es sich das "Spleenvögelchen" das erst in zwei Jahren kommt, bereits zu bedenken: Ich habe seiner Zeit bereits 3 blanko Schildchen mitbestellt. Bei Bedarf werden sie kurzerhand mit einem Labelprinter (weiße Folie mit schwarzer Schrift) beschriftet. Eingesetzt. Fertig. Kommt ein neues Vögelchen geflogen, erfolgt der Austausch. Manchmal führt ja schon die bloße Umbenennung zu einem anderen Klangeindruck [wink]
nachher wird es i.d.R. teuer und dauert seeeeeeehr lange. Genauso würde ich den Editor sofort mitbestellen, damit Mix+Match auch in die Tat umgesetzt werden kann.
Lieben gruß
Clemens
Zitat von Aeoline
Sieht dann z.B. so aus.
Wow, sehr imposant, so ein 17-Register-Schwellwerk!
Ich gehe mal davon aus, dass die Quintadena nicht total blökig und mager (norddeutsch-neobarock) daherkommt, im Verbund mit den weichen Labialen und den französischen Zungen?
Viele Grüße,
Martin
Zitat von Martin78
Ich gehe mal davon aus, dass die Quintadena nicht total blökig und mager (norddeutsch-neobarock) daherkommt, im Verbund mit den weichen Labialen und den französischen Zungen?
Stimmt! - an dieser Disposition ist kaum etwas "Deutsch" und noch weniger "barock" - Ich habe 56 klingende Register in der Unico und die augenblickliche Disposition à la ACC in St. Ouen in Rouen hat nur 6 Stimmen in der 2' Lage oder höher (inkl. Mixturen). Das sind gerade mal etwas mehr als 10%. Dafür 25 labiale 16er und 8er. Daher klingt die Orgel sehr mystisch dumpf und eigentlich immer irgendwie "Grave"...
Aber so sollte es ja sein.
Wenn meine externe Abstrahlung steht, werde ich eine barocke Disposition abkupfern und anpassen. Wahrscheinlich sowas wie Silbermann aus der Hofkirche...
LG
Aeoline
Zitat von clemens-cgn
Hallo Elim,
wenn Du Dich für ein Modell der Viscountfamilie entschieden hast
Vielen Dank für die Erklärungen und auch Tipps, jedoch ist wohl durch meine Fragen der falsche Eindruck entstanden, dass ich wieder auf der Suche bin. Das ist jedoch nicht der Fall.
Ich bin mit dem Johannus Positiv sehr zufrieden. Ich entdecke noch immer neue Klänge durch die Registerkombinationen in den unterschiedlichen Intonationen.
Meine Frage zielte ganz allgemein auf den aktuellen Stand der Technik ab und sollte ggf. auch ein Diskussionsthema eröffnen sofern die Hersteller noch immer die Hürde aufrecht erhalten hätten, dass die Registerauswahl ab Werk erfolgen muss (mit dem kleinen Zusatz der wenigen Alternativstimmen pro Register). Selbst durch die Auswahl der Alternativstimmen war das Klangbild der Orgel ja dennoch vorgegeben.
Das hat sich geändert wie ihr es deutlich machen konnten (auch anhand von Beispielen, vielen Dank dafür).
Zitat von Aeoline
Wenn meine externe Abstrahlung steht, werde ich eine barocke Disposition abkupfern und anpassen. Wahrscheinlich sowas wie Silbermann aus der Hofkirche...
Die externe Abstrahlung und das LiveReverb! waren damals bei meinem Orgelkauf die Faktoren, die mich kurzentschlossen von der Excellent 360 zum Positiv 350 umstimmten. Es war ein "Kopf an Kopf Rennen". Auf der einen Seite eine sehr ungewöhnliche Orgel mit einer einmaligen Disposition, und auf der anderen Seite eine klassische Orgel, die aber durch ihren natürlichen Klang einfach bestach. Da für mich langfristig keine "Hosenbeinbeschallung" in Frage gekommen wäre, war es dann das Positiv, dass den Klang serienmäßig am rechten Platz hatte (Pfeifenklang von oben, Akustik von überall).
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