Nocheinmal Physical Modeling

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21.05.2010 12:32
#1 RE: Nocheinmal Physical Modeling
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Administrator

Auf http://www.physisorgans.com gibt es ein Video, das ich mir nun nochmal mit Interesse angesehen haben. Die Einblicke in den verwendeten Editor sind überaus interessant; allerdings scheint das jene Software zu sein, die Viscount selbst beim Modellieren der Klänge benutzt - und eben nicht der Organ Editor, der jedem User zur Verfügung steht.
Jedenfalls: Wenn man sieht und hört, wie der Klang sich mittels dieser Software verändern lässt, habe ich plötzlich wieder ein wenig Hoffnung für die Physis-Technologie...

Hier das Video:
http://www.physisorgans.com/de/video.asp...F32201E3EFCF5A4


Auf Orgelsuche.

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21.05.2010 19:31
avatar  wos ( gelöscht )
#2 RE: Nocheinmal Physical Modeling
wo
wos ( gelöscht )

Sehr beeindruckend!
In den letzten 15 Jahren hat sich da doch Einiges getan. Aber wahrscheinlich ist die gezeigte Ausstattung für mich nicht bezahlbar....


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21.05.2010 22:45
avatar  PeterW
#3 RE: Nocheinmal Physical Modeling
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+ 12.1.2018

Zitat von wos
Aber wahrscheinlich ist die gezeigte Ausstattung für mich nicht bezahlbar....


Für wen ist das schon aus der Portokasse...? O.O

Die Unico 500 kostet schon mal 33.990 €, aber für 14.000 € weniger ist das gleiche mit Registerwippen und drei Verstärkern weniger zu bekommen - auch 100 kg Gewicht weniger.
Der Prospekt mit Abstrahlung sieht teuer aus, ist aber eindeutig ein PR-Gag für das Video und somit nicht serienmäßig.
(Die Unico hätte ich freilich auch mal gern mit Abstrahlung gehört...- aber ob das den Eindruck so sehr gehoben hätte?)

Der neue Film ist schon interessant: Physis ist schon ein gewisser Ansatz, das habe ich nie bestritten, aber ich empfinde ihn noch nicht konsequent zu Ende gedacht, um zu einer wunsch-intonierbaren Orgel - meinetwegen auch einmalig durch den Fachmann - zu gelangen.
Der Orgelton besteht sicher in seiner statischen Phase im wesentlichen aus der Kombination von harmonischen Obertönen, und die Frage der "Lebendigkeitsstörung" ist, wie gezeigt, auch angegangen worden (vielleicht im Endprodukt nicht so deutlich werdend, um die die unterstellte Kundenerewartung "langweilige Perfektion" nicht zu arg zu stören).
Worüber noch nachzudenken sein wird, sind inharmonische Obertöne, insbesondere beim Anblasen und fürs Windgeräusch, was mich keinesfalls zufriedengestellt hatte. Letzteres ist nun mal nicht mit grauem Rauschen zu imitieren.
Das Spucken der Flöten ist recht gut, ist aber nicht das schwierigste. Die Prinzipale sind's, die akustisch so schwierig zu fassen sind, und die sind m. E. eben bei der Unico noch unbefriedigend.


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22.05.2010 06:01
#4 RE: Nocheinmal Physical Modeling
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Administrator

Für mich wird in diesem Video sichtbar, dass es scheinbar doch Parameter gibt, mittels derer auch das Anblasgeräusch gezielt beinflusst werden kann. Soweit ich mich an den CM-100 erinnere, klang das dort auch noch ganz anders. Durchaus primitiver als in dem neu veröffentlichten Video (ist das eigentlich noch so neu?).
Das Plenum klingt nun auch überzeugend, auch wenn ich eine gewisse "Silbrigkeit" immer noch vermisse. Ich vermute, dass die Unico-Mixturen für meinen Geschmack eine etwas zu weite "Mensur" haben. Wenn Viscount es schaffte, eine spitzige Barockmixtur aus der Physis zu zaubern, kämen wir allmählich ins Gespräch.
Auch ist für mich klar, dass Physis nicht erst dann gut klingen darf, wenn eine Monumentalabstrahlung dran hängt, sprich: Auch die CL-Reihe sollte durchaus hörenswerte Ergebnisse bringen.
Zum Thema "Störwelle": Gabs auch beim CM-100 schon. Der Subbass polterte dort aber so stark, dass es eben nicht mehr natürlich klang. Gut ist das Störsignal wohl nur dann, wenn es nicht bewusst wahrgenommen wird. Herrje, wieviel Gehirnschmalz muss reingebuttert werden, um einen minimalen, aber nicht unwichtigen Effekt zu erreichen...
Nun ja, sollte es mit der anderswo angekündigten Wallfahrt nach Augsburg etwas werden, möchte ich dort auch die Unicos genauer unter die Lupe nehmen.


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22.05.2010 22:44
avatar  Anonymous ( gelöscht )
#5 RE: Nocheinmal Physical Modeling
An
Anonymous ( gelöscht )


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24.05.2010 18:24
avatar  PeterW
#6 RE: Nocheinmal Physical Modeling
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+ 12.1.2018

Inzwischen sind der Informationen über PM offensichtlich mehrere geworden.
So gibt es auch ein Demo der Intonationssoftware. Hier die Screenshots (einen eigenen Stil haben sie ja, die Galantis ):
[attachment=2]1-parameters.jpg[/attachment]
[attachment=1]2-level_pitch.jpg[/attachment]
[attachment=0]3-voices.jpg[/attachment]
Die anderen Stimmen (Button ">>" rechts oben) lasse ich weg.

Ein viertes Anhängsel kommt im nächsten.

Bildanhänge
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f1t119p1111n68.jpg

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f1t119p1111n70.jpg

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24.05.2010 18:45
avatar  PeterW
#7 RE: Nocheinmal Physical Modeling
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+ 12.1.2018

... und nun noch das vierte:
[attachment=0]4-setup.jpg[/attachment]

Obwohl alles im Menu der Unico versteckt ist, scheint die Handhabung über PC bequemer.
Ein Blick auf die Einstell-/Intonationsmöglichkeiten läßt hoffen, daß wesentlich mehr Potential in PM steckt, als uns Lauriesche Putzfrauen, deren Ohren eben mit italienischen Orgeln aufgewachsen waren, präsentiert haben.
Beim Anhören der neueren Videos hatte ich ohnehin den Eindruck, als hätte man an der ersten, von uns gehörten Version einiges verändert.
Wenn es wirklich gelingen sollte (und die Chancen scheinen nun nicht schlecht zu stehen), PM zu wohlgefälligem Klingen zu überreden, sollte eine Unico 400 an Disposition und Ausstattung, wie den Handbüchern zu entnehmen (http://www.physisorgans.com/de/download.asp), kaum ernstzunehmende Wünsche offenlassen.

Ich denke, ich sollte mich PM noch einmal wohlwollend-kritisch nähern, dabei nicht vergessen, daß das wichtigste Register einer Orgel der Raum ist (Zit. ?).
Außerdem fremdle ich nach so vielen Jahren zweifelhaften Genusses immer stärker mit den Hosenbein-Abstrahlungen, die aus einer Gegend tönen, die normalerweise der Verdauung vorbehalten ist. Externe Abstrahlung und/oder Ausbauen der Lautsprecher und deren Verteilung nach weiter oben wird für mich zunehmend zum Muß.

Wie schön wäre es gewesen, wenn die Demo-Software noch die dazu passenden Tönchen über die Soundkarte abgesondert hätte! Hätte ja durchaus zu positiven Kaufentscheidungen führen können. Na ja, public relation ist Glückssache.

Bildanhänge
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f1t119p1112n71.jpg

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24.05.2010 20:23
avatar  Anonymous ( gelöscht )
#8 RE: Nocheinmal Physical Modeling
An
Anonymous ( gelöscht )

Die Quelle des Zitates mit dem wichtigsten Register ist Mr. Phelps himself. Stand in einem seiner Aufsätze.

Und ich merke mal an, dass ich seinerzeit von dem Klang der Unico recht angetan war! Auf der provisorisch nachintonierten Unico hat das Spielen Spaß gemacht und ich hatte (mit Hosenbeinbeschallung) das erste Mal den Eindruck, eine wirkliche Orgel vor mir zu haben, die im PLenum und Tutti nicht gleich in die Knie geht.


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24.05.2010 20:24
#9 RE: Nocheinmal Physical Modeling
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Administrator

Hochinteressant!
Da scheint sich ja doch einiges getan zu haben.
Den Parameter "Harm. Noise" erinnere ich aus meiner CM-100-Zeit nicht; scheint neu hinzugekommen zu sein. Ich glaube, Physis ist in der Tat einen zweiten Blick wert.


Auf Orgelsuche.

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25.05.2010 01:03
avatar  PeterW
#10 RE: Nocheinmal Physical Modeling
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+ 12.1.2018

Zitat von Laurie Phelps
Mein (fast einziger) Hauptkritikpunkt an der Unico war das sehr eintönige "pffffft", das bei allen Registern gleich war. Ich vermutete aber seinerzeit schon, dass man es doch wohl zumindest mit einem Equalizer würde verändern können.


Offensichtlich waren bei den ersten vorgestellten Unico eben doch mit Eimer, Schrubber und Lappen - darübergewischt - intoniert worden, ohne die feine Balance zwischen "Air Noise" und "Harmonic Noise" richtig auszupendeln. So einfach mit Equalizer wird das wohl nicht perfekt zu modellieren sein.

Zitat von Laurie Phelps
Fake-Lösungen, die Lebendigkeit erzeugen, als die Reproduktion der tatsächlichen Lebendigkeit.


Im Grunde habe ich nichts gegen Fake-Lösungen, wenn mein Ohr nicht merkt, daß es betrogen wird. Schließlich wird beim mp3- und ogg-Format massiv gefaked, dennoch fügen wir uns dem Ergebnis (cum grano salis). Allerdings erscheint mir die zufallsgetriggerte "Störung", wie im Video demonstriert, durchaus vergleichbar den natürlichen Verhältnissen bei einer PO. Bleibt als offener Rest die gegenseitige Beeinflussung der Töne untereinander (wenn das der Raum nicht regelt).
Auch Faltungshall ist "Fake", weil dem ein - wenn auch aufwendiges - Rechenmodell zugrunde liegt, das eben nicht die "Natur" abbildet, sondern uns etwas schönes vorgaukelt. Ist ja in Ordnung, wenn's uns Freude macht.

Nach der Vorankündigung vor dem ersten Inohrenscheinnehmen kam der euphorische Begriff "Monarke-Killer?" (mit Fragezeichen!) a. a. O. auf. Doch wie konnte man ahnen, daß der - möglichweise - Porsche nur im ersten Gang mit angezogener Handbremse fahren gelassen wird und sich somit selbst gegenüber einem Opel sich als Looser erweisen mußte?
Ich würde beckenbauerisch sagen: Schaumermal - noch ein zweites Mal hin, denn wonach die Intonationssoftware aussieht, steckt vielleicht doch mehr drin, dann aber auch mehr Arbeit bei der Intonation, wenn man's fein haben will. Sei's drum.


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16.07.2010 23:10
avatar  Anonymous ( gelöscht )
#11 RE: Nocheinmal Physical Modeling
An
Anonymous ( gelöscht )


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16.07.2010 23:15
#12 RE: Nocheinmal Physical Modeling
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Administrator

Oho, oho!
Kommt da am Ende doch noch Bewegung in die Physis-Technologie??
Wenn das stimmt - ich werde heuer noch zu Kisselbach wallfahrten und mir einen Überblick verschaffen - dann wünsche ich mir bald eine Gloria 2xx Physis, basierend auf den Unico-CL-Modellen (damit auch Kleinverdiener irgendwann in den Genuss kommen).
Hochinteressant, lieber Laurie!


Auf Orgelsuche.

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17.07.2010 00:04
avatar  wos ( gelöscht )
#13 RE: Nocheinmal Physical Modeling
wo
wos ( gelöscht )

Zitat von Laurie Phelps
Karras sinniert laut darüber, warum denn nun bitte die Unicos so saumäßig intoniert waren


Naja er hat sich was dezenter ausgedrückt [wink]

"Die hier nach Vorstellungen von Kisselbach eingerichtete Physis Klangerzeugung kann nun endlich völlig überzeugen. Man fragt sich doch sehr, warum Viscount das in der Unico nicht schon früher so hinbekommen hat.

... machen dieses Jubiläumsinstrument in jedem Fall eine dicke Empfehlung wert."

Lg Wolfgang


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17.07.2010 02:24
avatar  PeterW
#14 RE: Nocheinmal Physical Modeling
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+ 12.1.2018

Zitat von wos

Zitat von Laurie Phelps
Karras sinniert laut darüber, warum denn nun bitte die Unicos so saumäßig intoniert waren


Naja er hat sich was dezenter ausgedrückt [wink]



Wie er das so immer aufs Diplomatischste zu tun pflegt
Übrigens: Ein herzliches Willkommen hier im Forum, HDKarras! Auf forumtypische Beiträge bin ich schon sehr gespannt.

Zitat von wos

"Die hier nach Vorstellungen von Kisselbach eingerichtete Physis Klangerzeugung kann nun endlich völlig überzeugen. Man fragt sich doch sehr, warum Viscount das in der Unico nicht schon früher so hinbekommen hat.
... machen dieses Jubiläumsinstrument in jedem Fall eine dicke Empfehlung wert."


Das ist ja nun für HDK schon recht deutlich und würdigt gerechterweise den Kisselbachschen Intonateur, der wohl einige Schlachten in Mondaino zu bestehen hatte.

Doch seien wir versuchsweise einmal objektiv:
Intonations-/Mensur-Gusto und -tradition der Pfeifenorgeln auf dem europäischen Festland zeigen ein deutliches Nord-SüD-Gefälle von norddeutsch-sächsisch-thüringisch bis italienisch-lateranisch. In diesem Sinne wird jeder "Orgelhörer" entsprechend seiner Heimat geprägt und liebt den bekannten Orgelklang aus Kinderstube.
Dabei sind die Unterschiede von "Nord" bis "SüD" jemandem aus anderer "Heimat" nur äußerst schwer zu vermitteln; verbal geht's schon gar nicht.
Wenn also für italienische Viscount-Ohren eine Unico aus erster Auslieferung super geklungen hat, so kommt PM durch norddeutsch-sächsisch-hessische Bemühungen vielleicht doch noch für den deutschen/niederländischen Kunden zu seinem Durchbruch.

Die Kanaligkeit/Lautsprecheranzahl bei den PM-Modellen steht allerdings noch im Widerspruch zu dem, worüber Laurie (insbesondere hier --> http://sakralorgel.forumprofi.de/viewtopic.php?p=1532#p1532) meditierte, Aber vielleicht sind 5 Verstärker (= 340 Watt) mit 9 Lautsprechern dennoch hinreichend, wenn man von perfektionistischer Steigerung durch reine (und schweinisch teure) Materialschlachten einmal absieht.
Über Faltungshall will ich bei Unico und seinen Derivaten noch nicht nachdenken... :-S Auf diesen Trichter wird man in der Provinz Rimini noch allein kommen.


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17.07.2010 13:05
avatar  Anonymous ( gelöscht )
#15 RE: Nocheinmal Physical Modeling
An
Anonymous ( gelöscht )


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