Ich würde sagen, nein. So viel, wie da getauscht wird, ist das dann eher eine Rowan-West-Orgel. Davon abgesehen finde ich es trotzdem schön, dass ein ständig verschlimmbessertes Instrument von einem Kenner alter Orgeln wieder in einen Zustand gebracht wird, welcher dem ursprünglichen klanglich nahe kommen könnte - genau wissen kann man das ohnehin nie.

OT: Hier in BI-Brackwede steht in der Bartholomäus-Kirche übrigens auch eine schöne West-Orgel. Beim Bau (kompletter Neubau, nachdem die Kirche abgebrannt war) hat sich Rowan West am Stil von Johann Patroclus Möller orientiert, dem wahrscheinlich einzigen halbwegs namhaften barocken Orgelbauer in unserer Gegend. Ich finde es gut, dass es Orgelbauer gibt, die beim Bau historisch orientierter Instrumente nicht einfach zwei bis drei große Vorbilder kennen sondern sich auf die historische Orgellandschaft beziehen.

Wenn es streng danach ginge, was noch "original" ist, selbst von den hier gelisteten Orgeln, würden wir die barocken Orgelbaumeister wohl schon alle vergessen haben.

Zitat

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Wenn es streng danach ginge, was noch "original" ist, selbst von den hier gelisteten Orgeln, würden wir die barocken Orgelbaumeister wohl schon alle vergessen haben.

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Wohl wahr. In sofern ist die philosophische Debatte der alten Griechen, auf die Gemshorn verlinkt hat, wirklich schwer zu beantworten. Zumal beim Orgelbau neben dem Austausch von Material der Bearbeitungszustand von Originalteilen (Umintonation) einen zusätzlichen Aspekt einbringt.

Trotzdem gibt es ausserhalb einer breiten Grauzone auf der einen Seite weitgehend im Original erhaltene und auf der anderen Seite weitgehend bis vollständig nicht originale Instrumente. Die hier besprochene Orgel gehört zu letzteren. Entsprechend wird in dem Artikel ja auch von einer Orgel im Schnitger-Gehäuse und nicht von einer Schnitgerin gesprochen.

Zitat von Machthorn

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von einer Orgel im Schnitger-Gehäuse und nicht von einer Schnitgerin gesprochen.

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Was ja wohl das wichtigste für den Denkmalschutz ist

Zitat

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Was ja wohl das wichtigste für den Denkmalschutz ist

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Au weia! Über die wurde hier ja schon einiges geschrieben!

OT aber beispielhaft: In einem süDdeutschen StäDtchen mit denkmalgeschützter mittelalterlicher Altstadt wurde vor einigen Jahren den Anwohnern verboten, im Sommer ihre Fenster mit Blumenkästen zu schmücken, die habe es im MA schließlich nicht gegeben.
Ich frage mich dabei, ob jetzt auch Straßenlaternen und -pflaster entfernt und die alten Güllerinnen wieder hergestellt werden müssen?

Hmm, dann werden wir wohl in Zukunft keine POs mehr spielen können - oder wir müssen wieder Lateinschulen einführen. Woher sonst sollen wir unsere Kalkanten kriegen?