Nabel der Welt

06.04.2014 13:39
avatar  pvh
#1 RE: Nabel der Welt
pv
pvh

Hallo,

Zitat von Martin78
Die Schweller sollten nicht nur die Lautstärke verändern, sondern auch den Klangcharakter (Obertöne abdämpfen)


aber ist das nicht gerade ein Vorteil der Digitalorgel, dass der Schweller die Lautstärke verringert, ohne den Klang zu verändern? Die Abdämpfung der Obertöne durch den Schweller bzw. den Schwellkasten habe ich immer als "Bug" einer Pfeifenorgel empfunden. Wenn man die DO als eigenständiges Instrument versteht und nicht nur als Imitat einer PO, wäre das doch gut so.

Wie ist das eigentlich bei Hauptwerk & CO., wo es um die möglichst exakte Wiedergabe eines Klangvorbilds geht (Klangdokumentation)?

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.


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06.04.2014 13:44
#2 RE: Nabel der Welt
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Administrator

Ob die Obertonreduktion nicht ohnehin mit inbegriffen ist?
Immerhin konnte das schon die Viscount Prestige, angebl. sogar die Vivcace.


Auf Orgelsuche.

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06.04.2014 15:48
avatar  martin ( gelöscht )
#3 RE: Nabel der Welt
ma
martin ( gelöscht )

Zitat von chp
Wie ist das eigentlich bei Hauptwerk & CO., wo es um die möglichst exakte Wiedergabe eines Klangvorbilds geht (Klangdokumentation)?


Bei GO ändert sich nur die Lautstärke. HW hat mehr Filter im Angebot.


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06.04.2014 18:19
avatar  micha ( gelöscht )
#4 RE: Nabel der Welt
mi
micha ( gelöscht )

Zitat von Martin78
... sicher regelmäßig Rückmeldung an den italienischen Lieferanten gibt, frage ich mal an das hier im Forum noch sehr überschaubare Häuflein Sonus- bzw. Concerto-Besitzer bzw. an die Unico-Spieler... Mag sein, dass mancher das hier jetzt als Erbsenzählerei abtut, aber vielleicht finden unsere Ideen ja irgendwann Gehör.


Die Idee, sich über mögliche Verbesserungen auszutauschen, finde ich grundsätzlich interessant und kreativ - wobei die Verbesserungswünsche wahrscheinlich so diametral zueinander stehen werden wie über die Vorliebe für verschiedene Orgeln und deren Vorzüge diskutiert wird.

D-A-CH sind aber nicht der Nabel der Welt - weder geographisch und kulturell noch auf der Um- und Absatzkarte der meisten DO-Hersteller. Zudem repräsentiert dieses Forum nur einen Bruchteil der Digitalorgelbesitzer und -spieler hierzulande.

Ich denke, dass wir Menschen generell unsere Vorstellungen auf andere projizieren. Wir gehen oft davon aus, dass Ethik, Ästhetik, Sinn oder Humor des anderen qualitativ und sogar quantitativ unseren Werten und Ansichten gleich sind.

Ich finde es durchaus schön, Wünsche zu äussern und sie eines Tages realisiert zu hoffen. Nur ist mein persönlicher Wunsch einer unter vielen Hunderten. Während wir einem bestimmten Aspekt viel Aufmerksamkeit zollen, fordern Musiker, Kongregationen oder Universitäten in den USA oder asiatischen Ländern möglicherweise ganz andere Dinge, so zum Beispiel mehr externe Kanäle (siehe Monarke-Installation mit 225 Lautsprechern "Thread Bemerkenswerte Orgeln", oder der schöne, authentische Barock-Prinzipal in Anlehnung an einen bestimmten Erbauer entspricht vielleicht nicht den Erwartungen der Kunden X,Y und Z im fernen Osten. Wenn nun X,Y und Z eine bestimmte Kaufkraft aufweisen, stehen deren "Tickets" wirtschaftlich begründet eher oben in der Prioritätenliste der Entwickler und Techniker. Gleichzeitig muss auch die Tradition jedes Absatzgebietes berücksichtigt werden. Die USA haben eine junge, aber dennoch breite und lebendige Orgelszene. Der Engländer fordert womöglich Stimmen und Stimmungen, die seine Musik authentisch umzusetzen erlauben und der Franzose erwartet, die ganze Palette französischer Orgelmusik interpretieren zu können.

Doch: Wie sagt man so schön? Die Hoffnung stirbt zu letzt. In diesem Sinne ist es vielleicht wirklich erbaulich, wenn wir unseren Orgel-Träumereien freien Lauf lassen. Und wenn Martin Recht behält, dann wird eines Morgens beim Erwachen ein Stückchen des Traum Wirklichkeit geworden sein.


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06.04.2014 18:25
avatar  micha ( gelöscht )
#5 RE: Nabel der Welt
mi
micha ( gelöscht )


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06.04.2014 19:09
#6 RE: Nabel der Welt
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Administrator

@micha: Gut, wir behalten im Auge, dass es noch andere User gibt.
Posten darf ich aber schon meine Wünsche, oder?


Auf Orgelsuche.

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06.04.2014 21:03
avatar  micha ( gelöscht )
#7 RE: Nabel der Welt
mi
micha ( gelöscht )

*Text nach oben verschoben*


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07.04.2014 00:09
avatar  Machthorn ( gelöscht )
#8 RE: Nabel der Welt
Ma
Machthorn ( gelöscht )

Ich denke, überschätzen dürfen wir in D-A-CH uns nicht. Allerdings ist es ja schon so, dass die deutschen Orgellandschaften und die dazugehörigen Kompositionen zwischen etwa 1650 und 1750 durchaus internationalen Rang haben. Dieses Klangbild bei DOs, die technisch verschiedene echte Stile abbilden können, originalgetreu abbilden zu können, dürfte weltweit Kunden interessieren, die deutsche barocke Orgelmusik interpretieren wollen.

Da der interessierte und versierte Organist aus D-A-CH unter allen Orgelliebhabern der Welt nunmal naturgemäß die besten Chancen hat, die entsprechenden Klangvorbilder eingehend zu studieren, dürfte er auch am ehesten beurteilen können, was an einer Physis-Orgel noch fehlt, um das Ideal zu erreichen.

Natürlich ist Mitteleuropa nicht der Nabel der Welt, aber man braucht sich hier auch nicht verstecken, wenn es um Hörerfahrung geht.

Davon abgesehen sehe ich in der Wunschliste nicht nur Geschmacksfragen sondern auch Vorschläge, die unabhängig vom Region, Stil und Hörgewohnheit allen zu Gute kommen könnten, wie z.B. eine konfigurierbare Schwellcharakteristik. Denn immerhin gibt es ja auch bei der DO hier erhebliche Unterschiede.


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07.04.2014 17:02
avatar  elim1701 ( gelöscht )
#9 RE: Nabel der Welt
el
elim1701 ( gelöscht )

Eine nette Idee, welche Instrumentunabhängig ist und mir schon lang im Kopf herumschwirrt: wäre es nicht möglich mechanische Koppeln zu simulieren, indem man in die Traktur e-Magnete einbaut. Im Menü hätte man dann die Möglichkeit die Stärke der Magnete zu steuern. Wer ein voll-mechanisches Dienstinstrument kennt, der weiß wie schwer die Traktur werden kann wenn alle Koppeln greifen. Andererseits kann man es abschalten wenn man diesen Effekt nicht simulieren möchte.


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07.04.2014 20:02
avatar  Romanus ( gelöscht )
#10 RE: Nabel der Welt
Ro
Romanus ( gelöscht )

Zitat von chp
Hallo,

Zitat von Martin78
Die Schweller sollten nicht nur die Lautstärke verändern, sondern auch den Klangcharakter (Obertöne abdämpfen)


aber ist das nicht gerade ein Vorteil der Digitalorgel, dass der Schweller die Lautstärke verringert, ohne den Klang zu verändern? Die Abdämpfung der Obertöne durch den Schweller bzw. den Schwellkasten habe ich immer als "Bug" einer Pfeifenorgel empfunden.Wenn man die DO als eigenständiges Instrument versteht und nicht nur als Imitat einer PO, wäre das doch gut so.



Jedes Sample ist naturgemäß ein gewolltes "Imitat". Die "Eigenständigkeit der Digitalorgel" ist eigentlich bereits ein Widerspruch in sich.
Wenn man die elektronische Orgel als komplett "eigenständiges Instrument" versteht,dann braucht man eigentlich überhaupt keine Orgelklänge und auch keine Samples,sondern stattdessen eigenständige Synthesizerklänge. Die wohl eigenständigsten Instrumente sind die analog-elektronischen Synthesizer und Orgeln. Aber in welche Richtung bewegen wir uns dann ? Moog,Hammond ... ? Wäre das nicht ein Rückschritt in die Anfänge der Musikelektronik ?

Die digitale Sakralorgel oder Kirchenorgel,sofern sie ihren Zweck erfüllt,IST naturgemäß das Imitat einer (oder mehrerer) Pfeifenorgel(n) und das ist wohlbeabsichtigt. Der klassische Orgelliebhaber wünscht sich den Klang einer Pfeifen-Kirchenorgel inklusive der dazu passenden (wenn auch nur virtuellen) Akustik zuhause,je perfekter die Kopie,desto besser. Die Pfeifen-Kirchenorgel IST und bleibt das einzige Maß,an dem jede digitale Sakralorgel gemessen wird.
Eigenständigkeit ist hier nicht gefragt. Die hatten und haben wir schon bei den oben genannten Elektrophonen,die dem klassischen Organisten nie genügen konnten. Andernfalls würde wohl keiner von uns eine Digitalorgel besitzen und wir alle würden uns entweder mit synthetischen Klängen begnügen oder ständig zwischen Heim und Kirche hin-und-herpendeln und uns im Winter beim Üben den Arsch abfrieren.

Die Abdämpfung der Obertöne durch einen Schweller ist kein "Bug",sondern ein wesentliches Stilmittel der Romantik.
Sie verleiht Kompositionen wie z.b. Cesar Franck´s "Chorälen" erst das gewisse Etwas.
Anspruchsvolle digitale Sakralorgeln können bereits heute diesen Effekt simulieren.
Einfach nur die Lautstärke zu verändern,also z.b. ein Plenum leise zu machen,wäre völlig witzlos.langweilig und unnatürlich.


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07.04.2014 20:29
avatar  Machthorn ( gelöscht )
#11 RE: Nabel der Welt
Ma
Machthorn ( gelöscht )

Zitat
Anspruchsvolle digitale Sakralorgeln können bereits heute diesen Effekt simulieren.



Och, sooo anspruchsvoll ist das noch nicht einmal mehr. Bei Johannus und seinen Derivaten (Gloria Klassik etc) können das schon die Einstiegsmodelle. Geht das bei den Physis-Orgeln denn wirklich nicht? Das fände ich schon sehr bedauerlich!


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07.04.2014 21:45
#12 RE: Nabel der Welt
Ma

Zitat von Machthorn
Geht das bei den Physis-Orgeln denn wirklich nicht? Das fände ich schon sehr bedauerlich!



Hallo Machthorn,

ich habe mich gerade mal an die Concerto rangesetzt. Es ist nicht so, dass man gar keine Dämpfung der Obertöne wahrnehmen und der Klang nur leise geregelt würde.

Aber damals bei Kisselbachs meinte ich, dass die höherpreisigen Johannus-Instrumente das vielleicht noch eine Spur überzeugender und realistischer hinkriegen. Kann aber auch sein Einbildung sein, ich müsste noch mal ne Johannus anspielen...

LG
Martin

Gloria Concerto 350 Trend

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07.04.2014 21:54
avatar  Machthorn ( gelöscht )
#13 RE: Nabel der Welt
Ma
Machthorn ( gelöscht )

Ah, OK. Dann liegt die Physis-Technik hier vll. auf einem Niveau mit den kleinen Johanüssen.

Ich kann mir vorstellen, dass es innerhalb des Johannus-Portfolios auch Unterschiede gibt. Meine Klassik 226 Trend (vermutlich Oranje-Core?) kann das zwar, allerdings könnte ich mir durchaus auch hier noch Verbesserungen vorstellen.


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08.04.2014 10:20
avatar  Michal ( gelöscht )
#14 RE: Nabel der Welt
Mi
Michal ( gelöscht )

Also meine Unico 500 dämpft keine Obertöne mittels Schweller. Das Ohr wird bei geringerer Lautstärke per se unempfindlicher für Töne oberhalb unserer für den Alltag relevanten Verständigungstonhöhe. Somit hört man, wenn es leiser wird autom. weniger Höhen (und Bässe). Das gute alte Loudness sollte das ausgleichen.
Wenn ich den Effekt vergleiche mit der mittels ENC aktivierten Gesamtlautstärke auf dem Schweller, gibt es keinen Unterschied.
M. E. passiert hier keine aktive Obertondämpfung. Und selbst wenn, wäre die so schlecht, dass sie mit dem was ich vom echten Schwellkasten her kenne absolut nichts zu tun hat.
Der Schwellkasteneffekt ist m. E. elementar wichtig. Auch bei Theaterorgeln. Allerdings sind bei TOs alle Werke in Schwellkästen, so dass man hier nicht mit einem "offenen" Werk vergleichen kann.
Bei den klassischen Hauptwerk-Orgel höre ich schon einen Schwellkasteneffekt. Und der ist auch seit Version 2 dokumentiert.
Hier gibt es also bei Viscount einen Nachbesserungsbedarf. Man darf auf künftige Updates hoffen.

VG
Michal


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09.04.2014 19:26
avatar  Baerpfeife ( gelöscht )
#15 RE: Nabel der Welt
Ba
Baerpfeife ( gelöscht )

Hallo Machthorn,

Zitat von Machthorn
Ah, OK. Dann liegt die Physis-Technik hier vll. auf einem Niveau mit den kleinen Johanüssen.

Ich kann mir vorstellen, dass es innerhalb des Johannus-Portfolios auch Unterschiede gibt. Meine Klassik 226 Trend (vermutlich Oranje-Core?) kann das zwar, allerdings könnte ich mir durchaus auch hier noch Verbesserungen vorstellen.



da liegst Du genau richtig, in der Klassik 226 (Trend bzw. traditionelles Gehäuse) und in der 240 ist OranjeCore-Technik verbaut.

Viele Grüße
Günther


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