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Keine Freude mehr mit der fast neuen Orgel?
Kontrabombarde 32
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gelöscht
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#1 RE: Keine Freude mehr mit der fast neuen Orgel?
Wie hier im Forum schon dargestellt habe ich seit April 2014 eine Unico mit inzwischen 6 externen LSern und einem Subwoofer.
Aus privaten Gründen (Pflegefall, Todesfall in der Familie) und anschließenden Urlaub konnte ich 4 Wochen nicht spielen, was zuvor nie vorkam (mindestens 2x pro Woche).
Erstaunlicherweise hat die Orgel heute einfach wieder wunderbar geklungen und was noch erstaunlicher ist: selbst schwierige Stücke von Bach gelangen recht gut, trotz oder gerade wegen der 4-wöchigen Auszeit.
Eine kreative Pause ist also auch beim Orglen nicht unbedingt von Schaden, jedenfalls nicht bei mir.
Übrigens glaube ich, daß das in jeder Angelegenheit so ist: wer sich auf nur eine Sache oder auch nur einen Menschen konzentrieren würde, müßte feststellen, daß das Interesse bald erlischt. Sodann muß erweitert, ergänzt, verändert und umgemodelt werden.
Gruß
Kontrabombarde 32
Kontrabombarde 32
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gelöscht
)
#3 RE: Keine Freude mehr mit der fast neuen Orgel?
Hallo,
ich melde mich zu diesem Thema nochmal, obwohl es ja kaum jemanden zu interessieren scheint.
Genau 1,5 Jahre nach dem Kauf der "hochflexiblen" UNICO 400 habe ich an meiner User-Barock-Intonation so ziehmlich alles realisiert, was ich als verbesserungswürdig angesehen habe, immer bewußt, daß das eine Frage des persönlichen Geschmacks ist. Ebenso dachte ich, die optimale Halleinstellung für meine Vorlieben identifiziert zu haben.
Nachdem ich mich an dieses Optimum inzwischen doch etwas gewöhnt habe, kam mir der an sich völlig "abwegige" Gedanke, mal eine Einstellung zu wählen, die einfach nur anders als die bisher Gewohnte ist. Ich nahm also die fest installierte Barock-Intonation, ohne irgend etwas daran zu ändern. Also jene Intonation, von der aus ich einst den Verbesserungsprozess gestartet habe. Zudem änderte ich die Hallart und die Hallintensität.
Und siehe da: alles gefiel mir spontan sehr gut.
Warum?
Einfach deshalb, weil es anders klang, weil ich das Gefühl hatte, an einer anderen Orgel zu sitzen.
Da glaubt man nach eineinhalb Jahren für sich das absolute Ideal gefunden zu haben und plötzlich stellt man fest, daß einem was anderes viel besser gefällt.
Eigentlich ist das alles doch ganz logisch, oder?
Da hat man im Gegensatz zu einer Pfeiffenorgel schon die Möglichkeit, alles nur Denkbare zu verändern und kommt erst nach eineinhalb Jahren darauf.
Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier!
Auf das Risiko hin, daß jetzt einige denken, daß ich nicht den blassesten Dunst vom Intonieren habe, stelle ich das hier ins Forum.
[grin]
Kontrabombarde 32
Kann nur sagen: Mir gehts genauso. Variatio delectat, wussten schon die alten Römer.
Nachdem ich an meiner Concerto jetzt einige Zeit lang in romantischen Gewässern unterwegs gewesen war, wechselte ich gestern auf eine barocke Variante, die noch von Romanus' Besuch in meiner Orgel lagerte. Ich kann nur sagen: Ich war entzückt.
Und da können die "Fortschrittlichen" denken, was sie wollen: Ich liebe es, wenn ich an meiner Orgel auch die Unzulänglichkeiten alter Pfeifenorgeln imitieren kann, besonders die unzureichende Windversorgung im Plenum. Ich fühle mich beim Spielen dann fast wie an einer alten, historischen Orgel mit dem ihr eigenen Charme. Dann noch die Temperatur auf "Werckmeister III" gestellt: Herrlich.
#5 RE: Keine Freude mehr mit der fast neuen Orgel?
Natürlich ändern sich Klangvorstellungen im Lauf des Lebens.
Ich habe es als "junger Wilder" gern ziemlich deftig gemocht. Da musste ein Prinzipalchor schon ordentlich blasen - vor allem die Mixturen. Und eine Trompete hatte Breitseite zu feuern.
Mein heutiges Klangideal ist erheblich dezenter, filigraner, kammermusikalischer geworden. Ich liebe aber immer noch singende Prinzipale, die polyphon deutlich zeichnen, Zungen mit klarem Klangprofil, schön färbende Aliquoten. Und mit den lauten, groben Klängen so manches "sinfonischen" Neubaues kann ich so gar nichts anfangen.
Ich habe es an meiner DO so geregelt: der 1. Speicherplatz "barock" ist mit meinem Klangideal einer Orgel der 2. Hälfte des 20. Jh. belegt. Der 2. ist meine Spielwiese - da bastle ich gelegentlich etwas herum und huldige meinem momentanen "Zeitgeist". Auf den 1." romantischen" Speicherplatz habe ich eine in den Grundstimmen hoch differenzierte Intonation im Stil Wilhelm Sauers gelegt. Wesentliche Vorbilder waren seine Orgeln im Berliner und im Bremer Dom. Auf dem 2. Platz liegt der Charakter einer Steinmeyerin nach den Prinzipien der elsässischen Reform - so wie sie z.B. in der Mannheimer Christuskirche zu finden ist.
Und ich muss sagen: Nach drei Jahren ist bei mir noch keine Langeweile aufgekommen. Ich bin diese Orgel immer noch nicht "leid". Sollte ich mir in diesem Leben noch eine Orgel kaufen, werde ich die 360 auf keinen Fall hergeben. Der Trend geht zur Zweitorgel ... [grin]
LG
Michael
Hallo Michael,
mir geht es mit der Excellent 360 noch immer genau so. Ich überlege legiglich, ob ich über die Excellent noch mit Hauptwerk arbeiten möchte/ kann. Ich weß aber noch nicht wirklich, was ich alles dafür benötige. Läuft das Programm dann über das Lautsprechersystem der Excellent etc.?
Ich habe meine Orgel übrigens ähnlich eingerichtet. Lediglich in Barock 1 habe ich mir was "Altes" zusammengestellt.
Aber Spaß macht es immer noch genau wie am Tag der Anlieferung.
Viele Grüße
Viola da Gamba
#7 RE: Keine Freude mehr mit der fast neuen Orgel?
Zitat von Viola da Gamba
Läuft das Programm dann über das Lautsprechersystem der Excellent etc.?
Puh, gute Frage. Von Hauptwerk habe ich nicht den geringsten Schimmer. Aber ich vermute mal, Du hängst den "Line out" des Rechners einfach an den "Line in" der Orgel. Dann müsste eigentlich ein Stereo-Signal über die interne Abstrahlung kommen. Denn wenn ich das richtig verstanden habe, steuern die Midi-Befehle aus der Orgel die Klangerzeugung im Rechner und die Soundkarte pustet das Ergebnis durch den "Line out". Wenn nicht, mögen mich die einschlägigen Koryphäen korrigieren.
Ich gebe zu, gelegentlich mal über so eine Erweiterung nachgedacht zu haben. Aber dann kreisen meine Überlegungen bald wieder um einen weiteren Expanderkauf. Kopfhörer, wie von den meisten Hauptwerkern bevorzugt, ist außerdem keine Option für mich. Orgel ist immer realer Klang (aus Pfeifen oder Boxen) in einem realen Raum.
LG
Michael
Zitat von Wichernkantor
Ich gebe zu, gelegentlich mal über so eine Erweiterung nachgedacht zu haben.
Hallo Michael,
das klingt interessant. Wo siehst du bei dieser großartigen Orgel noch Räum für Erweiterungen? Fehlen dir Register aus bestimmten Stilen (Englisch, Neobarock)?
Du kannst ja mal eine Disposition für eine Excellent 485 entwerfen [grin]
Am besten noch mit Minidisplays auf den Registerschaltern, Physis-Intonationsmöglichkeiten sowie eingebautem HW-Rechner
Zitat von Wichernkantor
Ich gebe zu, gelegentlich mal über so eine Erweiterung nachgedacht zu haben. Aber dann kreisen meine Überlegungen bald wieder um einen weiteren Expanderkauf. Kopfhörer, wie von den meisten Hauptwerkern bevorzugt, ist außerdem keine Option für mich. Orgel ist immer realer Klang (aus Pfeifen oder Boxen) in einem realen Raum.
LG
Michael
Hallo Michael und alle anderen Orgelfreunde
Mir geht es ja auch so, dass ich zwischendurch mal die Orgel möchte wechseln - und habe es zuerst mit Expandern von Ahlborn probiert: sie klingen ganz schön und sind trotz des Entwicklungs- und Baujahres (90er Jahre?) immer noch eine ernsthafte Alternative. Dann habe ich Hauptwerk 4 erstanden und mir dazu einige schöne gesampelte Hauptwerksorgeln zugelegt: sie klingen teils sagenhaft gut - und dies vor allem über Kopfhörer!
Da ich es ja auch gerne zwischendurch laut mag (ohne Kopfhörer) und meine Orgel in ein geräumiges Dachstübchen "Dislozieren" konnte, war ich auch noch auf der Suche nach einer zusätzlichen Orgelerweiterung - also einem anderen Expander als der vorhandene von Ahlborn.
Ein externes Hallgerät, ein paar Zusatzverstärker, Boxen und Subwoofer dazu hatte ich mir bereits gegönnt. Es fehlte mir eigentlich nur noch ein richtig "guter" Expander. Und ich habe einen gefunden, der für meine Ohren wirklich sehr gut klingt, der sehr schöne Samples hat und der vor allem ein wirklich echt und authentisch tönendes Prinzipal-Register aufweist.
Es ist einer, den ich wirklich empfehlen kann....und damit es eine spannende Diskussion gibt, stelle ich hiermit die Frage an alle Interessierten: "Welcher Expander könnte das wohl sein?"
#12 RE: Keine Freude mehr mit der fast neuen Orgel?
Genau DER liegt mir auch in der Nase bzw. im Ohr ...
Ansonsten bin ich nach wie vor uneingeschränkter 360-Enthusiast. Keine derzeit am Markt befindliche Orgel entspricht in Disposition und Klang meinem Ideal in diesem Umfang.
Aber ich würde mir jetzt einfach wünschen, noch mehr Orgeltypen zu realisieren. Zum Beispiel eine englische Harrison oder eine der späten Cavaillé-Colls. Das Problem bei beiden ist, dass sie in ihrer High-End-Variante von der Viermanualigkeit ausgehen, für die es (noch) keine Plattform gibt, die der Normalo sich leisten kann. (Die entsprechenden Contents sind ja immer noch Homepage-Fragmente - nicht mal die Dispositionen sind nachzulesen.)
CCs überlieferte Dreimanualige sind ja allesamt weitgehend verändert. César Francks Orgel in Ste. Clothilde erhielt unter der Ägide von Olivier Messiaen mehrere elektrische Zusatzladen mit scharfen Mixturen und entlegenen Aliquoten, die im Ensemble der Fonds so deplaziert wirken wie ein Kamelreiter in der Antarktis. So jedenfalls mein Ohrenschein vor Ort, der allerdings schon ein paar Jahre zurück liegt. CC rechnet bei seinen Großinstrumenten mit einem auf zwei Manuale verteilten HW, der "Grand' Orgue" mit den Fonds an II und dem "Grand Choeur" mit Aliquoten Mixturen und Zungen an I. Die Koppel I-II ist quasi ein Forte-Tritt.
Die Engländer bauen IV als Solomanual. Die "Tuba mirabilis" an das "Choir" auf I zu legen, ist eigentlich nur die Notlösung, die in den USA verbreiteter ist.
Ich würde mir auch gerne mehrere Barocktypen zusammenbasteln. Eine elsässische Silbermann - z.B. nach dem Vorbild von Marmoutier, wo ich als Sechzehnjähriger mal mit einer gebrauchten Revox-Reportagemaschine Aufnahmen gemacht habe. (In Frankreich betrug die Stromspannung damals 110 Volt und mein Cousin und ich haben uns einen Trafo gebastelt - lebensgefährliches Manöver, da uns die einschlägigen Sicherheitsbestimmungen keinen Deut interessierten. Hauptsache, das Ding brummt ...)
Oder eine Callinet aus der ersten Hälfte des 19. Jh - die Prinzipale der Callinets singen zum Niederknien schön. Natürlich eine Schnitgerin und eine Holzhey à la Neresheim oder Rot a.d. Rot mit ihren ungemein differenzierten 8'ern.
Ach Leute, Ideen hätte ich genug. Ich brauchte nur die technische Plattform und einen Rentenbescheid, der mich von der täglichen Fron entbindet. Aber letzterer rückt gottseidank näher und näher ...
LG
Michael
Zitat von matjoe1
Hoffrichter?
RICHTIG...war ja auch gar nicht schwer zu erraten, da ich an anderer Stelle schon davon berichtet habe.
Er klingt einfach toll, sehr authentisch und hat nur ein Manko: Man kann nicht einzelne Töne, sondern nur Verläufe intonieren.....(Oder habe ich etwas übersehen?)
Das schöne ist, das man direkt einen Vergleich anstellen kann zischen den orgelinternen Registern und den korrespondierenden Expander-Registern. Und der Vergleich zeigt deutlich: Die Hoffrichter-Samples sind den Johannus-Samples deutlich überlegen, sie tönen viel authentischer und es ist eine Freude, sie zum Klingen zu bringen.
Ich hoffe, dass ich mal Zeit haben werde, ein paar Aufnahmen zu machen....Leider bin ich momentan beruflich stark engagiert und finde kaum Zeit dafür...
Also als Fazit, vor allem für dich, Michael: ich kann den SE 20 von Hoffrichter wirklich wärmstens empfehlen. Falls du mal in der Schweiz sein solltest, bist du herzlich zum Probespiel eingeladen, ein paar helvetische Tropfen inklusive....
Zitat von Wichernkantor
Ach Leute, Ideen hätte ich genug. Ich brauchte nur die technische Plattform und einen Rentenbescheid, der mich von der täglichen Fron entbindet. Aber letzterer rückt gottseidank näher und näher ...
Möge der Tag kommen, wo deine Ideen umgesetzt sind - am besten mit einer Physisorgel.
Mit einer Physis-Orgel sollte es doch kein Problem sein, die echten Klänge des Hoffrichter SE-20 Expanders
zu erzeugen [wink] [smile] ...
... oder etwa doch nicht?? Putz:
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