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UMFRAGE: Manualklaviaturen
Zitat
"Obwohl der Klang und die von Elektronenorgeln gebotenen
Spielmöglichkeiten sehr gut sind, ist der Anschlag ihrer
Tastaturen im allgemeinen katastrophal, verdirbt die
Spielfreude und macht Konzertvorbereitungsarbeiten unmöglich."
Prof. Isabell Sebah, Paris
Die Manualklaviatur(en) gehören zweifellos zum wichtigsten "Werkzeug" für den Organisten an einer Orgel.
Beim Spiel entscheidet die persönliche Empfindung bei Kontakt mit den Tasten und ihrer Dynamik mit über technische Sicherheit und Umsetzung der interpretatorischen Vorstellungen über den Vortrag.
So unterschiedlich sich Klaviaturen an verschiedenen (mechanischen!; pneumatische und elektrische Spieltische sollen hier unberücksichtigt bleiben) Pfeifenorgeln "anfassen", wird wohl jeder Organist ein Lieblings-Feeling haben.
Die wichtigsten Parameter für Manualklaviaturtasten mögen sein:
- Oberfläche der Taste;[/*]
- Position des Druckpunktes;[/*]
- Punkt der Ansprache des Tones am Druckpunkt (Kontaktschwelle);[/*]
- Druckpunktstärke;[/*]
- Stärke des Tastendrucks nach dem Druckpunkt (Spielschwere);[/*]
- Länge des gesamten Anschlagweges (Spieltiefe).[/*]
Unter diesem Aspekt erstreckt sich das Spektrum der Klaviatur vom ALDI-Keyboard (regelmäßig vor Weihnachten im Angebot) bis zur edlen, keine Wünsche offenlassenden, feinst-belegten UHT-Klaviatur (man gönnt sich ja sonst nichts).
Daher hier eine Abstimmung: Was wir wollen.
Sehr gute Frage.
Wie schon in einem anderen Thread bemängelt, liefert Johannus ja seit geraumer Zeit seine Instrumente mit aalglatten Tastaturen aus, die - zumindest was die Oberflächenbeschaffenheit betrifft - ziemlich an die Tastaturen der erwähnten ALDI- bzw. HOFER-Instrumente erinnern. Die etwas angerauten Tastaturen sind zwar preisgleich zu haben, aber nicht jeder Kunde denkt rechtzeitig daran, Anpassungen vor der Bestellung seiner Orgel vornehmen zu lassen (sofern er es überhaupt weiß, dass es Varianten gibt).
Einschränkend muss ich aber zugestehen, dass auch bei Pfeifenorgeln sehr glatte Tastaturen möglich sind, etwa dann, wenn die Tasten mit Knochen belegt sind. Nun gut.
Von Oberfläche, Farbe und Design her ungeschlagen sind für mich die Tastaturen von Viscount.
An zweiter Stelle die rauere Variante der Johannus-Klaviaturen, die bei Gloria Standard sind.
Insgesamt sind mir die Standardtastaturen aller Hersteller (die ich kenne) zu leicht, will sagen: Die Tasten kommen zu schnell wieder hoch.
DAS sind interessante Aspekte.
Ich gestehe, dass ich auf das Spielgefühl bisher nicht geachtet, sondern mich nur gleich verärgert von den aalglatten Tasten abgewandt hatte.
Meine Frage aber ist, ob die angerauten Tasten - die es immer noch preisgleich bei Johannus gibt - mittlerweile nicht ohnedies dieselben Eigenschaften haben wie die neuen glatten.
Vielleicht weiß hier jemand mehr darüber? :-S
Immerhin lässt Kisselbach seine Glorias weiterhin mit den rauen Tasten ausstatten. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er gerade für seine Hausinstrumente die minderwertigeren Tastaturen wählt.
Klar, Holzklaviaturen mit Druckpunkt erzeugen ein angenehmens Spielgefühl, dennoch glaube ich, wird dieses Thema überbewertet. Als Organist muss ich mit allen Klaviaturen klarkommen, die kann ich mir im Regelfall nicht aussuchen. Mal habe ich Holz, mal Bein, mal Kunststoff unter den Fingern, ungeachtet dessen muss es immer gehen. Ausschlaggebend ist für mich allein der Klang eines Instrumentes.
Zitat von Tabernakelwanze
Als Organist muss ich mit allen Klaviaturen klarkommen, die kann ich mir im Regelfall nicht aussuchen.
Sicher ist das für den liturgieausübenden Wanderorganisten einschränkungslos richtig.
Doch wenn Du mit Literatur konzertieren willst, wirst Du im Einzelfall manche Dorfkirchenorgel ablehnen müssen, weil Du Dich dort absehbar voll zum Klops machen wirst. Zu einer guten Spielbarkeit gehören eben auch brauchbare Klaviaturen.
Wenn man sich eine Digitalorgel anschafft, sollte gerade hier das persönliche Optimum angestrebt werden. Darauf zielte die Frage ab.
Zitat von Martin
Aber sich dabei nur auf das Oberflächenmaterial zu beschränken und auf Tastenlänge, Repetition, Geräusch usw. nicht zu achten, das kommt mir schon seltsam vor.
Gute Repetition, Entprellung und Geräuscharmut setze ich als conditio sine qua non voraus und habe diese nicht extra erwähnt. Alles andere wäre an einer neuen Orgel - sorry - Müll.
Die Tastenlänge ordnet sich etwas schwierig in die Betrachtungen ein: Bei UHT sind es 25-30 cm, bei Heuss (Spieltisch Jörg Glebe) gar 70 cm, (allerdings ungefähr mittig gelagert, also ein Schenkel von 35... cm). Was sollte golden standard sein? Bin mir unsicher.
Fatar und Eigenmarke von Viscount haben kürzere Tasten; ich werde darauf achten, ob es mich stört, bisher tat's das nicht.
Mag sein, ich bewerte die Tastenoberfläche etwas über; eigene, langjährige und unangenehme Erfahrungen mit glatten Tasten und besonders trockenen Fingern in der Kälte lassen mich solches tun. Da rutsche ich drüber wie unsere Katzen übers Parkett.
Zitat von PeterWZitat von Tabernakelwanze
Als Organist muss ich mit allen Klaviaturen klarkommen, die kann ich mir im Regelfall nicht aussuchen.
Sicher ist das für den liturgieausübenden Wanderorganisten einschränkungslos richtig.
Doch wenn Du mit Literatur konzertieren willst, wirst Du im Einzelfall manche Dorfkirchenorgel ablehnen müssen, weil Du Dich dort absehbar voll zum Klops machen wirst. Zu einer guten Spielbarkeit gehören eben auch brauchbare Klaviaturen.
Wenn man sich eine Digitalorgel anschafft, sollte gerade hier das persönliche Optimum angestrebt werden. Darauf zielte die Frage ab.
Mal ehrlich, hat je ein Konzertorganist einen Auftritt abgesagt, weil ihm die Klaviaturen nicht behagten? Mir ist kein Fall bekannt.
Mir auch nicht - und ich fände es auch ein wenig seltsam. Gerade historische Orgeln haben oft eigenwillige Tastaturen.
Übrigens habe ich letzten Sonntag auf einer noch relativ neuen Pfeifenorgel gespielt. Das Druckpunktverhalten, wie es Digitalorgeln simulieren, kommt nicht einmal annähernd an das heran, was den Anschlag der meisten Pfeifenorgeln ausmacht. Die Tasten waren durchwegs leichtgängig und hatten keinen für mich eindeutig erfühlbaren Druckpunkt.
Die Diskussion um die Tastenlänge und das damit wohl verbundene Rückschwingverhalten einer Tasten bringen mich aber gröber ins Grübeln... Womöglich bringen lange Tasten mehr als die besten Druckpunktsimulationen.
Zitat von Tabernakelwanze
Mal ehrlich, hat je ein Konzertorganist einen Auftritt abgesagt, weil ihm die Klaviaturen nicht behagten?
In der Regel sollte ein Organist die Orgel kennen, auf die er sich einläßt. Und hier geht es nicht um "Behagen", sondern um Spielbarkeit. Du weißt, welche grausam ungepflegte, nahezu schrottigen Instrumente ich meine...
Ging mir mal selber so: Draußén drei Tage Regenwetter, und der Trottel von Küster "lüftet" kräftig durch, dummerweise durchs Fenster hinter der Orgel. Das einzige, was nicht verquollen war, war meine Nase. Einige Tasten durfte ich freundlicherweise mit gerade freien Fingern immer wieder nach oben schieben. Das war toll! O.O Der Begriff "virtuoses Spiel" gewinnt dabei eine völlig neue Bedeutung.
Zitat von Martin
Die älteren angerauhten sind diese hier:
http://www.fatar.com/pages/TP_6LP.htm
Nanu? Die gibts ja farbverkehrt auch!
Als ich dazumals bei Kisselbach anfragte, hieß es, das gäbe es nicht.
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