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RE: Customisierte Ahlborn-Expander
#16 RE: Customisierte Ahlborn-Expander
Das Problem war wohl, dass die erste Serie der 350 Softwareprobleme machte. Da gab es zu viele Abstürze. Und es hat sich nicht genug herumgesprochen, als man die endlich im Griff hatte. Hinzu kamen Besitzerwechsel und offenbare Differenzen über ein schlüssiges Marketingkonzept. Auf jeden Fall war der Zug irgendwann abgefahren. Damals machte Johannus einen ziemlichen Qualitätssprung und entwickelte sich zum Marktführer. Ahlborn wurde vom einstigen Platzhirsch zum Nischenprodukt, lag preislich im gehobenen Segment, ohne einen adäquaten Mehrwert zu bieten. Derzeit agiert Ahlborn wohl recht erfolgreich auf dem US-Markt. Dort bekam man noch Expander, als sie bei uns bereits nicht mehr zu haben waren.
Ich habe die 350 als Messeneuheit gespielt - und das war eine faszinierende Orgel, die mich ernsthaft in Versuchung geführt hat. Und mit 22.000 Mark war sie anno 2000 nicht billig, aber auch nicht zu teuer. Es war noch zu Mark-Zeiten und für einen notorischen Barzahler wie mich lautete die Alternative: Auto oder Orgel. Die Entscheidung fiel für Auto...
LG
Michael
#17 RE: Customisierte Ahlborn-Expander
Da freu ich mich.
Oh 22000 Mark war da aber enorm günstig. In Generation I war, glaube ich keine interne Abstrahlung enthalten.
Ich hatte letztens eine Preisliste in der Hand wo 56000 Mark aufgeboten wurden. Die decken sich auch in etwa mit der 48000 Mark, die mir Herr Reetze als Neupreis nannte.
Wenn ich solche Zahlen lese wird mir schwindelig.
#19 RE: Customisierte Ahlborn-Expander
Nur 3 Jahre später kam auch Hauptwerk auf den Markt, das dann mit Einzeltonsampling und einer bis dato kaum gekannten Klangqualität die horrend teure Technik von Ahlborn und anderen Marken für viele ad absurdum führte. Die Marktsituation hat sich damit nachhaltig geändert.
Die DO-Hersteller haben es nicht geschafft auf diese Ereignisse adäquat zu reagieren. Stand der Technik war damals ein einziges Sample pro Oktave, da RAM-Speicher und CPU-Leistung einfach noch nicht bezahlbar zur Verfügung stand. Hier ist wohl auch am ehesten der damals enorme Preis einer z.B. Hymnus 350 zu suchen. Vermutlich hatte sie damals bereits eben wesentlich mehr Computerleistung eingebaut als die günstigeren Modelle. Trotzdem ist die Leistung bei weitem nicht mehr mit den Möglichkeiten der heutigen Hardware und HW/GO zu vergleichen. Wir bewegen uns bei den Samples mittlerweile bei HW über 64 GB RAM. Da war damals nicht mal im Entferntesten davon zu träumen.
Gruß Michael
#21 RE: Customisierte Ahlborn-Expander
Nein, das sollte nur erklären warum das Zeugs damals so schwindelerregend teuer war und es kurze Zeit darauf dann kaum einer mehr kaufen wollte. [smile] Mein Eindruck ist, dass allgemein die Samplingorgeln um das Jahr 2000 schonmal deutlich besser geklungen hatten als die Modelle der dann folgenden 10 Jahre. Und da gehört für mich Ahlborn zweifelsfrei zu denen die schon damals gut waren und bis heute auch gut geblieben sind. Wogegen Johannus und andere im Klang dann deutlich abgeflaut sind und sich klanglich erst seit vielleicht 2 Jahren langsam wieder dem Niveau annähern.
#23 RE: Customisierte Ahlborn-Expander
DEN Eindruck kann ich nur bestätigen. Meine Opus 30 aus 1999 hat mich - extern abgestrahlt - elf Jahre lang durchaus zufriedengestellt. Als eine Ersatzbeschaffung angedacht war und die "Marktforschung" einsetzte, waren die aktuellen Produkte aus Ede klanglich absolut aus dem Rennen.
Hoffen wir also auf Rückbesinnung auf die "alten" Tugenden.
LG
Michael
Zitat von Mikelectric
Mein Eindruck ist, dass allgemein die Samplingorgeln um das Jahr 2000 schonmal deutlich besser geklungen hatten als die Modelle der dann folgenden 10 Jahre.
Lag das vielleicht daran, daß man in übereifrigem Prefektionismus begann, die Samples bis zur Unkenntlichkeit zu entrauschen, ja gar totzuentrauschen? Diesen Eindruck hatte ich an mancher Orgel. Es wurde so lange glattgezogen bis alle Effekte der Lebendigkeit wegwaren.
LG
Martin
#25 RE: Customisierte Ahlborn-Expander
Denkbar - das ist dann wohl das Phänomen, dass ich als "weichgespült" bezeichne. Aber ich habe das Gefühl, dass da noch mehr "geglättet" wurde. M.E. ging es wohl (natürlich nicht nur aber) auch darum, die Herkunft zu verschleiern. Es sollte aber wohl hauptsächlich ein in NL vorherrschender Publikumsgeschmack bedient werden. Ist ja legitim. Peugeot baut seine Autos ja auch primär für den frz. Markt. Allerdings darf man sich nicht wundern, wenn deutsche Kunden dann zu anderen Marken abwandern.
In den USA gilt "a Dutch organ" ja seit den 60ern als Inbegriff des "alten, historischen" Orgelklangs aus good, old Europe. Ich habe in den späten 60ern in USA Neubauten von Flentrop und Beckerath gespielt. Klanglich (Intonationskonzept, Ausgeglichenheit der Intonation innerhalb eines Registers, klangliche Stabilität der Zungen) lagen die Instrumente aus Hamburg weit vorn. Die Flentrops hingegen (mit einer oft sehr rauhen, unausgeglichenen Intonation und vielen flatternden Tönen in den Prinzipalen, zudem recht ruppigen mechanischen Trakturen) galten als "genuine baroque".
LG
Michael
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