Französische Romantiker auf nichtfranzösischen Instrumenten

11.01.2015 16:15
avatar  Anonymous ( gelöscht )
#1 RE: Französische Romantiker auf nichtfranzösischen Instrumenten
An
Anonymous ( gelöscht )

Wer von den Forianern spielt die Franzosen (Widor, Franck etc..) auf nichtfranz. Orgeln und welche Klangergebnisse erzielt Ihr mit alternativen Registrierungen , a la Guillou: "Manchmal ist es ehrlicher , Registriervorschriften ganz zu ignorieren und den Möglichkeit des jeweiligen Instrumentes anzupassen, auch wenn erheblich vom Ursprung der beabsichtigten Registrierung abgewichen wird"?


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11.01.2015 22:12
avatar  Machthorn ( gelöscht )
#2 RE: Französische Romantiker auf nichtfranzösischen Instrumenten
Ma
Machthorn ( gelöscht )

Es gibt quasi keinerlei Literatur, die passend zu meinem Dienstinstrument geschrieben wurde. Eine kleine Steinmeyerin, II-P/9, elektropneumatische Taschenlade, symphonisch intonierte Register, sehr steil und eher bewegungstypisch disponiert, Bj 1953. Wenn ich Rücksicht auf Stilechtheit nehmen würde, hätte ich nichts mehr zu spielen. Reistrierhinweise lassen sich i.d.R. nur entfernt umsetzen.

Wenn man sich darüber hinwegsetzt, kann man auf dem Dingelchen trotzdem irre viel machen. Zu den meisten Sachen habe ich auch bislang eine Registrierung gefunden, die auf irgendeine Weise gut und überzeugend klang. Probleme habe ich folglich erst dort, wo durch schnelle Werkwechsel ein drittes Manual oder klanglich ein Schwellerk unumgänglich werden.

Allerdings ist die Frage schon fast provokativ. Es gibt ja nur sehr wenige große französische oder nach französischem Vorbild gebaute Orgeln in Deutschland. Wollte man das berücksichtigen, bliebe vielen von uns ein großer Schatz an Literatur verschlossen.


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11.01.2015 23:04
avatar  Anonymous ( gelöscht )
#3 RE: Französische Romantiker auf nichtfranzösischen Instrumenten
An
Anonymous ( gelöscht )

Naja immerhin hat Widor seine 5. und 3. Symphonie auch an der Vater-Witte Orgel in der Oude Kerk in Amsterdam gespielt, mit Manualumfang bis zum c´´´ und Pedal bis d´,ohne SW und hat die Orgel sehr gelobt.
Vierne verlangt in seinen Ausgaben ja auch eine Anpassung an örtliche Registriergegebenheiten.


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11.01.2015 23:38
avatar  pvh
#4 RE: Französische Romantiker auf nichtfranzösischen Instrumenten
pv
pvh

Hallo,
ich sehe das so wie Machthorn. Ob die Musik gut wird, hängt mehr von dem/der Organisten/in ab als von der Orgel.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.


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12.01.2015 00:58
avatar  Machthorn ( gelöscht )
#5 RE: Französische Romantiker auf nichtfranzösischen Instrumenten
Ma
Machthorn ( gelöscht )

Zitat
Naja immerhin hat Widor seine 5. und 3. Symphonie auch an der Vater-Witte Orgel in der Oude Kerk in Amsterdam gespielt, mit Manualumfang bis zum c´´´ und Pedal bis d´,ohne SW und hat die Orgel sehr gelobt.
Vierne verlangt in seinen Ausgaben ja auch eine Anpassung an örtliche Registriergegebenheiten.


Hmm, wenn es schon die Komponisten taten, dann brauche ich mir ja auch weiterhin keine Gedanken machen! [grin]


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12.01.2015 14:24
avatar  Dulcan 16 ( gelöscht )
#6 RE: Französische Romantiker auf nichtfranzösischen Instrumenten
Du
Dulcan 16 ( gelöscht )

Mach ich nie... hab ne Orgel auf der nix gscheid geht... weder Barock/Modern/Romantik nix... hört sich alles falsch an... unpassend


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15.01.2015 15:13
#7 RE: Französische Romantiker auf nichtfranzösischen Instrumenten
cl

Mein alter Orgelprof. in Hannover pflegte das Dictum:
"Ein guter Reiter kommt auch mit einem schlechten oder unpassenden Gaul ans Ziel. Entscheidend bleibt, ob Deine Interpretation den Zuhörer überzeugt. Manchmal wenns richtig gut wird, entdeckst Du dabei klanglich völlig Neues!"
So habe ich die französische Orgelliteratur von Couperin, Dandrieu,.... über Franck.... auf der Urform der Ott-Orgel in der Gartenkirche Hannover (rein mechanisch, viel zu breiter Pedalmensur, sehr schwer zu traktieren, kein Schweller...) unter seiner Anleitung erlernt. Manche Schwellwirkung läßt sich ja auch mit dem ein- oder anderen Kniff erzielen..... eine fehlende Schwebung z.B. mit Ged.8´+ Tremolo angekoppelt an die Quintade 8´eines anderen Werkes.
Als absoluten Lehrerterror habe ich damals das zusätzliche Erarbeiten der Daquin Noels auf einem einmanualigen Ottpositiv (Subb16 + Koppel) mit Schleifenteilung 8,4,4,2,Zimbel 3f erlebt. Heute bin ich ihm dankbar dafür... manchmal muß man sich eine Passage auch umschreiben, weil man z.B. die Hände vertauschen muß (er konnte das vom Blatt)... Seit dieser Zeit habe ich allerdings auch vor einem Instrument mit Schleifenteilung keine Angst mehr....

Liebe Grüße vom Clemens

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