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Französische Romantiker auf nichtfranzösischen Instrumenten
Anonymous
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#1 RE: Französische Romantiker auf nichtfranzösischen Instrumenten
Wer von den Forianern spielt die Franzosen (Widor, Franck etc..) auf nichtfranz. Orgeln und welche Klangergebnisse erzielt Ihr mit alternativen Registrierungen , a la Guillou: "Manchmal ist es ehrlicher , Registriervorschriften ganz zu ignorieren und den Möglichkeit des jeweiligen Instrumentes anzupassen, auch wenn erheblich vom Ursprung der beabsichtigten Registrierung abgewichen wird"?
Machthorn
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#2 RE: Französische Romantiker auf nichtfranzösischen Instrumenten
Es gibt quasi keinerlei Literatur, die passend zu meinem Dienstinstrument geschrieben wurde. Eine kleine Steinmeyerin, II-P/9, elektropneumatische Taschenlade, symphonisch intonierte Register, sehr steil und eher bewegungstypisch disponiert, Bj 1953. Wenn ich Rücksicht auf Stilechtheit nehmen würde, hätte ich nichts mehr zu spielen. Reistrierhinweise lassen sich i.d.R. nur entfernt umsetzen.
Wenn man sich darüber hinwegsetzt, kann man auf dem Dingelchen trotzdem irre viel machen. Zu den meisten Sachen habe ich auch bislang eine Registrierung gefunden, die auf irgendeine Weise gut und überzeugend klang. Probleme habe ich folglich erst dort, wo durch schnelle Werkwechsel ein drittes Manual oder klanglich ein Schwellerk unumgänglich werden.
Allerdings ist die Frage schon fast provokativ. Es gibt ja nur sehr wenige große französische oder nach französischem Vorbild gebaute Orgeln in Deutschland. Wollte man das berücksichtigen, bliebe vielen von uns ein großer Schatz an Literatur verschlossen.
Anonymous
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#3 RE: Französische Romantiker auf nichtfranzösischen Instrumenten
Naja immerhin hat Widor seine 5. und 3. Symphonie auch an der Vater-Witte Orgel in der Oude Kerk in Amsterdam gespielt, mit Manualumfang bis zum c´´´ und Pedal bis d´,ohne SW und hat die Orgel sehr gelobt.
Vierne verlangt in seinen Ausgaben ja auch eine Anpassung an örtliche Registriergegebenheiten.
Machthorn
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#5 RE: Französische Romantiker auf nichtfranzösischen Instrumenten
Zitat
Naja immerhin hat Widor seine 5. und 3. Symphonie auch an der Vater-Witte Orgel in der Oude Kerk in Amsterdam gespielt, mit Manualumfang bis zum c´´´ und Pedal bis d´,ohne SW und hat die Orgel sehr gelobt.
Vierne verlangt in seinen Ausgaben ja auch eine Anpassung an örtliche Registriergegebenheiten.
Hmm, wenn es schon die Komponisten taten, dann brauche ich mir ja auch weiterhin keine Gedanken machen! [grin]
Dulcan 16
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#6 RE: Französische Romantiker auf nichtfranzösischen Instrumenten
#7 RE: Französische Romantiker auf nichtfranzösischen Instrumenten
Mein alter Orgelprof. in Hannover pflegte das Dictum:
"Ein guter Reiter kommt auch mit einem schlechten oder unpassenden Gaul ans Ziel. Entscheidend bleibt, ob Deine Interpretation den Zuhörer überzeugt. Manchmal wenns richtig gut wird, entdeckst Du dabei klanglich völlig Neues!"
So habe ich die französische Orgelliteratur von Couperin, Dandrieu,.... über Franck.... auf der Urform der Ott-Orgel in der Gartenkirche Hannover (rein mechanisch, viel zu breiter Pedalmensur, sehr schwer zu traktieren, kein Schweller...) unter seiner Anleitung erlernt. Manche Schwellwirkung läßt sich ja auch mit dem ein- oder anderen Kniff erzielen..... eine fehlende Schwebung z.B. mit Ged.8´+ Tremolo angekoppelt an die Quintade 8´eines anderen Werkes.
Als absoluten Lehrerterror habe ich damals das zusätzliche Erarbeiten der Daquin Noels auf einem einmanualigen Ottpositiv (Subb16 + Koppel) mit Schleifenteilung 8,4,4,2,Zimbel 3f erlebt. Heute bin ich ihm dankbar dafür... manchmal muß man sich eine Passage auch umschreiben, weil man z.B. die Hände vertauschen muß (er konnte das vom Blatt)... Seit dieser Zeit habe ich allerdings auch vor einem Instrument mit Schleifenteilung keine Angst mehr....
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