Bitte geben Sie einen Grund für die Verwarnung an
Der Grund erscheint unter dem Beitrag.Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Messstipendien und -intentionen
Gerne erkläre ich näher, was mich in dieser Frage umtreibt.
Zunächst zu Letzterem: Ich erlebe es in so gut wie allen Gemeinden, dass Gemeindemitglieder vor oder nach der Messe in die Sakristei kommen, "um eine Messe zu bestellen".
Wenn dabei die Intention "auf besondere Meinung" genannt wird, habe ich noch kein einziges Mal erlebt, dass der Priester in irgendeiner Weise nachgefragt hätte (auch nicht, dass er den Besteller zur Seite bittet, um unter vier Augen danach zu fragen). Oft genug sehe ich, dass Intention samt Geld kommentarlos vom Mesner entgegengenommen und in den Intentionenkalender eingetragen wird.
Wenn das Gebet für die Verstorbenen eine Art Gemeinschaft mit ihnen stiftet oder aufrecht erhält, so ist das gewiss eine gute Sache, gegen die ich nichts einwenden möchte. Die Fürbittsprache weiß es indes anders: "Schenke ihm/ihr Anteil an der ewigen Seligkeit". Da tritt die Gemeinde dezidiert vor Gott mit einer bestimmten Bitte hin. Letzten Endes hat das hier verhandelte Problem tiefere Wurzeln, nämlich: Wieso muss überhaupt um ein "letztes Ding" wie die ewige Seligkeit "gebetet" werden?
Um es aber nochmals auf die Messintention herunterzubrechen: Geht es bei der Stiftung einer Intention um eine Art "Gemeinschaftspflege" über den Tod hinaus — oder auch um die Frage, ob ein Verstorbener Gebet "benötigt"?
Wenn wir daran glauben würden, dass nach dem Tod Ende, Schicht, Sabbat wäre, dann würde ich sagen, das Gebet für einen Verstorbenen nutzt nichts. Tun wir aber nicht, wir glauben, dass es nach Tod auf eine andere Weise weitergeht, daher schadet es mit Sicherheit nicht Gott darum zu bitten dass der Verstorbene Gnade vor Gott findet. Es geht nicht darum zu sagen: "Da lieber Gott haste mal 50 Euro und jetzt her mit der Gnade", sondern man bitte darum. Und da der Verstorbene das nun mal in unser Welt nicht mehr kann, tun wirs halt für ihn.
Zu den Intentionen "auf besondere Meinung". Hier in meiner Region ist es völlig undenkbar, dass man eine Messintention nach der Messe zwischen Tür und Angel in der Sakristei anmeldet. Dazu hat man im Pfarrbüro zu erscheinen und das mit der Pfarramtssekretärin abzuklären, die dafür sorgt, dass Intentionen auch halbwegs vernünftig auf die Gottesdienste verteilt werden (nicht dass in einer Messe 10 Intentionen memoriert werden und in der anderen gar keine) . Außerdem ist es selbstverständlich, dass der Pfarrer weiß, worum es in einer Intention geht, auch wenn die Person die die Intention anmeldet dies nicht veröffentlicht haben will. Also eine Intention nach dem Motto "Herr Pfarrer beten Sie mal, worum es aber genau geht bei meiner Messmeinung, geht Sie nichts an!" is hier nicht.
M. E. hat die Verbindung "Gebet für einen Verstorbenen gegen Bezahlung" einen unangenehmen Beigeschmack. Dabei ist es mir ziemlich egal, was im CiC steht, das ist Menschenwerk und durchaus zu vernachlässigen. Ich bete natürlich auch für meine verstorbenen Eltern, nur zur Klarstellung.
Zitat von jogo31
Wenn wir daran glauben würden, dass nach dem Tod Ende, Schicht, Sabbat wäre, dann würde ich sagen, das Gebet für einen Verstorbenen nutzt nichts. Tun wir aber nicht, wir glauben, dass es nach Tod auf eine andere Weise weitergeht, daher schadet es mit Sicherheit nicht Gott darum zu bitten dass der Verstorbene Gnade vor Gott findet.
Aha? Gott ändert dann wohl seine Meinung, wenn wir ihn bitten?
Nun, wenn wir dem AT glauben schenken, lässt GOTT schon mit sich handeln. 1 Mose 18 beschreibt so schön den Handel Abrahams mit GOTT, um die Gerechten in Sodom und Gomorra. Wie ich finde, entbehrt der Text nicht eines gewissen Humors, auch wenn die Geschichte am Ende für die beiden StäDte nicht gut ausgeht. Allerdings lässt ER sich wohl nicht kaufen.
Die Bibel ist voll mit Beispielen, wo Gott "seine Meinung ändert".
- Garten Eden - "an dem Tage sollst du Sterben" --> "Rausschmiß" und zumindest verzögertes Sterben; Versorgung durch Gott
- Noah: es ist wohl abzusehen, daß die Menschen nach der Sintflut nicht besser sein werden ... dennoch soll es nie wieder eine Flut geben
...
- bis hin zum Kommen Jesu, um sich der Menschheit zu erbarmen ..
Man braucht nur mal z.B. unter http://www.bibleserver.com das Wort "reute" eingeben, da findet man z.B.
Amos 7,3 Da reute es den HERRN und er sprach: Wohlan, es soll nicht geschehen.
Ich erinnere mich auch dran, daß bei einer Diskussion darüber auf eine apokryphe Stelle hingewiesen wird, wo direkt für Verstorbene gebetet wird ... aber Apokryphen sind wieder nicht so ein ev. Thema [wink]
Aber letztendlich ... werden wir nicht "entscheiden" können, wie "Gott tickt" ... naja, ein Glück auch.
Das ist von rein rationaler Seite betrachtet auch extrem verzwickt. Wenn Gott die Zukunft kennt, dann weiß er schon, ob wir um etwas bitten oder nicht, und er weiß auch schon, ob er es erhört. Warum sollten wir also noch bitten?
Er hat uns den freien Willen gelassen, und müsste schon vorher wissen, wie wir uns entscheiden. Wozu also um Entscheidungshilfe bitten?
Wenn er die Zukunft kennt, scheint soch alles vorherbestimmt. Wozu sich also noch bemühen, wenn wir doch Marionetten sind?
Aber das alles greift zu kurz, weil wir ohnehin nie die Dimensionen verstehen werden, in denen Gott agiert. Also hilft nur glauben, lieben, hoffen - und natürlich arbeiten.
#26 RE: Messstipendien und -intentionen
Jetzt anmelden!
Jetzt registrieren!