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RE: Gesangbuch in gerechter Sprache
Die Psalmen werden dann eben ein wenig länger:
Wohl dem, der nicht dem Rat der Frevlerinnen und Frevler folgt /
nicht auf dem Weg der Sünderinnen und Sünder geht, *
nicht im Kreis der Spötterinnen und Spötter sitzt.
KLEID geht natürlich auch nicht, denn es ist eindeutig weiblich konnotiert.
Folgende Vorschläge:
= Da schreitet Christus, der uns ruft, / in seiner Kirche Pilgerkluft.
= Da schreitet Christus durch das All / und trägt ‘nen Pilger-Overall.
= Da schreitet Christus durch die Nacht / und trägt wie wir die Pilgertracht.
= Da schreitet Christus uns voran / und hat was Pilgerhaftes an.
Leute, da kommt massenhaft Arbeit auf uns zu!!!
#17 RE: Gesangbuch in gerechter Sprache
Nein, dafür gibt es doch die schönen Partizipialsubstantive:
"Wohl dem der nicht im Rat der Frevelnden sitzt". "Gefehlt Habende" statt "Sünder" finde ich auch sehr charmant. Passt halt schwer in ein Versmaß...
Und - was machen wir aus dem Teufel? "Das Teufelnde?"
In der Dienstordnung für Kirchenmusiker der EKHN steht tasächlich nicht mehr "Organisten und Chorleiter", sondern "Orgelspielende und Chorleitende".
Wir sollten eine ökumenische Kommission bilden. Ich spiele gern einen der Kommissionierenden ...
LG
Michael
Bass-Coppel
(
gelöscht
)
#20 RE: Gesangbuch in gerechter Sprache
#22 RE: Gesangbuch in gerechter Sprache
Zitat von Machthorn
Und was machen wir aus "Wohl dem Menschen"?
Da empfehle ich "Das Menschelnde" - in all seiner prachtvollen Doppeldeutigkeit.
Zitat von Bass-Coppel
"So legt euch denn ihr BrüDer mit euren Schwestern nieder ..."
Also dann schon bitte "neben" - damit diese Knallbeutel endlich aussterben ...
Wie kürzlich eine Kollegin in der Redaktionssitzung meinte: "Hier im Haus wird ja gerade viel über Christenverfolgung nachgedacht ..." Sie guckte ziemlich irritiert, als ich schallend loswieherte und nicht umhinkam, meinen Loriot'schen Lieblingssatz in die Debatte zu werfen. Ihr wisst schon: "Das ist fein beobachtet."
LG
Michael
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