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Gloria Concerto Positiv
Heute entdecke ich zu meiner großen Überraschung auf der Baunataler Homepage eine weitere neu ins Programm genommene Concerto: Das Concerto Positiv 346 (III/46), HP 14.950,-.
Auch, wenn die Gehäuseform Geschmackssache ist: Das zweimanualige Instrument hatte mich vor gerade mal vier Wochen sehr begeistert - eben wegen seiner klassischen Spielschrankbauform und der dadurch möglichen anderen Klangabstrahlung (kein Hosenbein). Hätte es diese Orgel auch in dreimanualiger Ausführung gegeben, wäre die Kaufentscheidung sofort hierfür gefallen. Befremdlicherweise hieß es zu dem Zeitpunkt, es würde nach Aussage des Werkes definitiv keine größere Ausführung geben. So entschied ich mich letztlich für die zwar sehr eindrucksvolle, aber eben auch deutlich teurere CC 355.
Zitat von heidemusikant
Hätte es diese Orgel auch in dreimanualiger Ausführung gegeben, wäre die Kaufentscheidung sofort hierfür gefallen. Befremdlicherweise hieß es zu dem Zeitpunkt, es würde nach Aussage des Werkes definitiv keine größere Ausführung geben. So entschied ich mich letztlich für die zwar sehr eindrucksvolle, aber eben auch deutlich teurere CC 355.
Danke für die Information über das neue Instrument. Das Foto zeigt nur das zweimanualige Modell und die Dispo noch einen Druckfehler (Bomabde 16' im SW)... Es musste wohl schnell gehen, z.B. zähle ich in der Registerübersicht 47 Register , aber Kisselbach ist damit wieder mal Erster: Weder die Viscount-Homepage noch der sonst sehr aktive Herr Antoni aus Schweden vermelden bisher den Neuzugang "Sonus P346" im Physis-Sortiment.
Wäre Kisselbach nicht evtl. bereit, deine Bestellung mit Hinweis auf die kürzlich erfolgte und schon heute nicht mehr zutreffende Beratung abzuändern?
Sehr interessant, eine weitere Dispozusammenstellung der Concerto-Unico mit breit aufgestelltem Positiv und reduziertem HW. Unter den Registernamen auch "Concerto-Raritäten" bzw. sinnvolle Neuschöpfungen (?) wie einen Kontrabass 32', Strichflöte 8', Kleinquinte 1 1/3', Liebl. Gedackt 16', Spitzgambe 8'. Diese Register gibt es bislang noch nicht im Concerto-Pool!
Bei meiner Concerto 350 entspricht die Registerbeschriftung den in der ersten Intonation "Deutsch" tatsächlich verwendeten "Samples", das ist also entweder hier nicht mehr der Fall oder wir haben neue Register im Pool...
Der Einführungspreis scheint jedenfalls attraktiv zu sein, nur EUR 4.300 teurer als die Concerto 350 DLX und EUR 4.000 billiger als das breite 355er-Trumm. *Hörenwill*!
Damit gäbe es demnächst (bzw. ziemlich zeitgleich) neben der Johannus-"Sensation" (bekommt die eigentlich auch ein Positiv-Gehäuse?) wohl noch einen weiteren guten Grund, Baunatal aufzusuchen!
Heute hat sich telefonisch geklärt, dass offenbar auch Kisselbachs vor einer Woche von der Entscheidung bei Viscount überrascht worden sind, das Concerto Positiv doch auch dreimanualig zu bauen. Der Grund ist wohl, dass es zwischenzeitlich mehrfache Interessenmeldungen von Kunden hieran gegeben hat, was ich persönlich sehr gut nachvollziehen kann.
Ich selbst werde nun allerdings bei meiner Kaufentscheidung bleiben, auch wenn ich vor wenigen Wochen die CCC 355 noch nicht ernsthaft auf dem Schirm hatte, da man sich finanziell gewaltig aus dem Fenster lehnen muss.
Aber der Unterschied zum Positiv ist doch durchaus bemerkenswert - vor allem, wenn man daheim über ein Instrument verfügen möchte, bei dem man hinsichtlich der stilistischen Bandbreite und klanglichen Möglichkeiten keine allzu nennenswerten Kompromisse eingehen muss:
Neun Register mehr (darunter ein Hauptwerkskornett, die 32'-Fuß-Posaune und ein 16'-Streicher im Pedal, eine Horizontaltrompete im Positiv und eine Vox humaine im Schwellwerk) plus Sub- und Superkoppeln sowie die dank der Spieltischbreite äußerst eindrucksvoll-imposante Klangabstrahlung sind schon gewichtige Argumente für die CCC 355, die auf jeden Fall das "Concerto-Flaggschiff" bleiben wird... .
Zitat von heidemusikant
Heute hat sich telefonisch geklärt, dass offenbar auch Kisselbachs vor einer Woche von der Entscheidung bei Viscount überrascht worden sind, das Concerto Positiv doch auch dreimanualig zu bauen. Der Grund ist wohl, dass es zwischenzeitlich mehrfache Interessenmeldungen von Kunden hieran gegeben hat, was ich persönlich sehr gut nachvollziehen kann.
... vielleicht auch, dass man parallel zur Johannus Live III ebenfalls eine interessante Neuerscheinung veröffentlichen wollte. Wäre nachvollziehbar und im Sinne des Wettbewerbs zu begrüßen.
Ich kann deine Entscheidung ob der zusätzlichen Registerwippen gut nachvollziehen.
#21 RE: Gloria Concerto Positiv
Zitat von Martin78
(...) z.B. zähle ich in der Registerübersicht 47 Register (...)
Die Firma Kisselbach scheint wirklich mitzulesen oder anderweitig informiert worden zu sein: Mittlerweile sind nur noch 46 Register aufgeführt, im SW nur ein 4', und zwar die eierlegende Wollmilchsau "Flötenprinzipal 4'". Auch den gibt es noch nicht im Concerto-Pool.
#23 RE: Gloria Concerto Positiv
Wenn die Zahl der Registerzüge pro Werk aus technischen Gründen beschränkt ist, muss man Kompromisse schließen. Da das Hw die "schweren", das Pos, die "leichteren" Flöten in 8'- und 4'-Lage hat, kann man es im dritten Werk durchaus wagen, auf die Doppelbesetzung der 4'-Lage zu verzichten - die Alternative wäre das Streichen einer Zunge oder der Verzicht auf den labialen 16'. (Die einfache Besetzung der 4'-Lage hat durchaus Vorbilder - vom altfranzösischen Orgelbau der Cliquots/Thierrys bis hin zu den elsässischen Silbermännern. Da bekam das Hw lediglich einen Prestant in der 4'-Lage. Hans Klais nannte den allein stehenden, prinzipaligen 4' in Nebenwerken "Venezianerflöte" - es war ein weicher Italienischprinzipal, der als sonore Flöte ebenso gute Dienste leistete wie als verhalten singender Prinzipal - je nach Umfeld.) Das klassische französische Zungenquartett im Sw ist schon wichtiger als die Dopplung der labialen 4'-Lage, wenn man Vielseitigkeit anstrebt. Auch ein ganz weicher, flötiger 16'-Ton leistet im SW immer gute Dienste. Den "fehlenden" Prinzipal 8' im Sw kann man sich aus der Harmonique und dem Salizional mischen und hat den 4' als Oktavstimme darüber. Spielt man Liebl. Gedackt und Harmonique in III eine Oktave höher, hat man Flöten in 8'- und 4'-Lage, wenn man denn unbedingt drei Chöre brauchen sollte ...
Auch das Cornett-Element ist doppelt vertreten - im Pos eng mit Sequialter, im Sw komplett zerlegt und tragfähiger. Da ist es im HW entbehrlich. Da alle Manuale 16'-Linguale haben, ist genug Gravität im Plenum da, ohne dass es "klebrig" wird. Schließlich ist es eine Hausorgel. Und da werden Manualprinzipale 16' schnell dick und stören die Balance zur Pedalstimme. Spielt man Gemshorn und Spitzgambe oktavversetzt, hat man im Hw einen kleinen Streicherchor 8' + 4'.
LG
Michael
Zitat von Martin78
... im SW nur ein 4', und zwar die eierlegende Wollmilchsau "Flötenprinzipal 4'". Auch den gibt es noch nicht im Concerto-Pool.
Durchaus berechtigt... . So ähnlich verfuhr auch Cavaillé Coll bei seinen kleinen Instrumenten. Ansonsten ist es recht herausfordernd, bei 46 Registern eine möglichst optimale Disposition zu erzielen. Die Gloria Klassik 352 ist da mit ihren 6 Registern mehr sehr gut "aufgestellt". Trotzdem finde ich diese dreimanualige Lösung unbedingt interessant. Sie wird sicherlich ihren Käuferkreis finden... .
Upps, da war der Wichernkantor schneller. Bei Cavaillé Coll nennt sich der entsprechende 4' "Flute octaviante". Übrigens lieber Kollege - auch wenn das nicht hierher gehört: Ich teile völlig Deine Einschätzung der Qualitäten der Gloria Exzellent. Ich hatte sie bei meinen Besuchen im Kisseltal zwischendurch auch mal wieder unter den Fingern, bin aber dann letztlich doch dem "Concerto-Charme" erlegen... .
#26 RE: Gloria Concerto Positiv
Die Concerto bietet zweifellos ideale Möglichkeiten der Customisierung und Individualisierung. Und die Exklusiv-Datenbank von Kisselbach ist erheblich besser als das, was Viscount serienmäßig liefert. Aber ich bin mit der 360 nach wie vor hochzufrieden. Es ist einfach in Klang und Disposition mein Ideal.
Und wenn ich mal was anderes brauche - dafür gibt's ja Expander. Wenn ich eine Zweitorgel kaufen würde, wäre es die CC 355. Mal sehen, was die 346 wird - oder gar die neue Johannus LIVE III?
Es ist gerade wieder spannend in der Szene ...
LG
Michael
Zitat von Wichernkantor
Wenn die Zahl der Registerzüge pro Werk auch technischen Gründen beschränkt ist, muss man Kompromisse schließen. Da das Hw die "schweren", das Pos, die "leichteren" Flöten in 8'- und 4'-Lage hat, kann man es im dritten Werk durchaus wagen, auf die Doppelbesetzung der 4'-Lage zu verzichten - die Alternative wäre das Streichen einer Zunge oder der Verzicht auf den labialen 16'.
Stimmt, hier sind die Flötenchöre zwischen HW und Pos klar unterschiedlich gewichtet. Sehr oft findet man aber auch die Weitchorlabiale überkreuz disponiert, d.h. eine klare, hellere Rohrflöte 8' mit zum Diskant zunehmender solistischer Qualität neben einem Kleingedackt 4' im HW und im Pos dann ein etwas engeres, aber füllendes (Holz-)Gedackt 8' neben einer offenen Holz- oder Blockflöte 4'. Hat beides seine Vor- und Nachteile.
Jedenfalls halte ich nur einen offenen labialen 4' im SW bei so einer dreimanualigen Lösung auch für vertretbar. Hat CC ja auch noch bei größeren Werken gelegentlich so gemacht ...
Wichtig als der zweite labiale 4' wäre für mich, dass das SW eine Klangkrone hat (klangkronenlose Schwellwerke sind ja derzeit leider schwer en vogue) und der Bläserchor dort vollständig ist. Gedackt 16' im SW ist ebenfalls sehr schön für die (vor allem deutsch-)romantische Literatur. Drei 16'-Zungen bei einer solchen Orgelgröße sehe ich dagegen als Luxus an, den man in der Realität vermutlich nicht so oft finden wird. Dabei habe ich sonst überhaupt nichts gegen Gravität!
Zitat von Wichernkantor
Die Concerto bietet zweifellos ideale Möglichkeiten der Customisierung und Individualisierung. Und die Exklusiv-Datenbank von Kisselbach ist erheblich besser als das, was Viscount serienmäßig liefert.
#29 RE: Gloria Concerto Positiv
Jo, ich könnte mir im Hw auch eher eine Trompete 4' vorstellen - wg. Grand jeu. Aber viele Kunden scheinen die 16'ige der 4'igen vorzuziehen ... Vox populi ...
Fagott 16' im Pos. war die Idee eines gewissen Herrn Bach - auf seinen Wunsch so realisiert 1702 in Mühlhausen und später in Naumburg - an diesem Klangideal scheint er also lebenslang festgehalten zu haben, denn Naumburg, St. Wenzel, disponierte er 1745 für seinen Schwiegersohn, den dortigen Kantor Altnikol. Er brauchte dieses Fagott "für die music", d.h. zur Ausführung des (kräftigen) Generalbasses. L.H. spielt die Baßlinie mit Fagott, r.H greift die Harmonien auf dem Hw mit den Prinzipalen 8'+4'.
Um das Register nach dem Einbau in Mühlhausen vorzuführen, entstand (lt. Klotz' Forschungen) mit großer Wahrscheinlichkeit die Choralfantasie "Ein' feste Burg". Da ist die l.H. im Autograph mit "Fagotto" angezeichnet, die r.H. mit "Sesq".
Mixturlose Schwellwerke sind in der Tat dem Herrn ein Greuel ... [grin]
Genauso eine fürchterliche Verrirrung wie orgelbewegte "Hauptwerke" ohne Prinzipal 8'.
Nachdem sich Sw ohne Mixtur durchgesetzt haben, häufen sich jetzt Positive mit Piccolo 1' als Klangkrone. In der nächsten Eskalationsstufe werden sie dann auf Flautino 2' tiefer gelegt. Ich harre gespannt auch der Renaissance der Späth'schen "Klosterflöte 2'" aus den 20er Jahren. Bis zum Ersatz der Hw-Mixtur durch ein möglichst weites und dumpfes Cornett (gerne dreifach und bei g1 in den 5 1/3' repetierend, sonst hätte man ja aus Versehen Obertöne *grusel*...) ist es dann nur noch ein kleiner Schritt ...
Ach, und Abbé Voglers "Simplifications"-Orgel könnte man auch mal wieder aus der hinteren Ecke des organologischen Horrorkabinetts hervorziehen ...
Apokalypse pur ...
LG
Michael
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