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Iveta Apkalna im Kölner Dom am 14.07.2015
Iveta Apkalna an den Klais-Orgeln im Kölner Dom am 14.07.2015
Ich werde mal 'gschwind für das Konzert rüberrauschen.
Wen von euch werde ich dort treffen?
LG
Aeoline
#2 RE: Iveta Apkalna im Kölner Dom am 14.07.2015
#3 RE: Iveta Apkalna im Kölner Dom am 14.07.2015
Sonst kommt niemand?
OK.
Ich kann leider weder am Dienstagnachmittag noch am Mittwochvormittag Urlaub nehmen. Also wird das Ganze ein stressiges Event.
Mein Plan ist, so gegen 19 Uhr spätestens im Parkhaus am Dom aufzuschlagen. Ich fahre direkt dorthin - ich begebe mich nicht über Los...
Wenn es zeitlich vor dem Konzert klappt, dann kurze Nahrungsaufnahme. Ansonsten gerne im Anschluss mit Clemens-cgn und Wichernkantor...
Spätestens 23:00 Uhr will ich wieder auf der Bahn sein...
LG
Aeoline
#5 RE: Iveta Apkalna im Kölner Dom am 14.07.2015
Bei mir sieht's ähnlich aus. Ich lasse den Griffel ein oder zwei Stündchen früher fallen, damit ich etwas Zeit habe, um die CD-Abteilung von Saturn aufzumischen - die haben immer heftige Sachen, und zwar so viel davon, dass sie das Zeug sogar verkaufen ...
Hinterher auf jeden Fall irgendwo ene halve Hahn un en Kölsch, dann auf die Rollbahn nach Osten, vulgo A4 ...
Wie sagt man hier im Mittelhessischen: Mer freue sich ...
LG
Michael
#6 RE: Iveta Apkalna im Kölner Dom am 14.07.2015
Also, gestern Abend hat Frau Apkalna vor erheblicher Forumspräsenz (Clemens, Uwe, Harald und meine Wenigkeit) zu Kölle im Dom konzertiert. Dass sie eine technisch brillante und intelligente Interpretin ist, musste sie uns nicht mehr beweisen. Das wäre ihr nämlich ziemlich schwer gefallen in einem Riesenraum, der sich (trotz Clemens' raffinierter Sitzplatzwahl) jeder polyphonen Struktur und allen Artikulationsversuchen (außer Dauerstaccato) nahezu militant widersetzt. Janaceks Orgelsolo aus der "glagolitischen Messe" als hochkarätiges Virtuosenstück rauschte und donnerte über unsere Köpfe wie ein ICE auf der Rheinstrecke. Das hätte ich gern mal von dieser Interpretin in einem eher neutralen Konzertsaal gehört, um die vielen Details und technischen Finessen zu goutieren. Insofern waren Bachs Pastorale und die G-Dur-Fantasie 572 recht klug gewählt. Nur die Sextolen im Schlussteil der Fantasie wurden vom Raum zu impressionistischen "Wischern" á la Debussy transformiert. In der Pastorale verblüffte mich der Kopfsatz mit einer reinen 4'-Registrierung und einer leisen, ins leere Pedal gekoppelten 8'-Zunge. Die 4'er und 2'er zeichnen im Raum noch am klarsten. Alles darunter beginnt sofort zu mulmen und zu verzeichnen. Die große Stunde von Raum, Instrumenten und Interpretin schlug mit Francks "pièce heroique". Das ist genau die Musik, die in diesem Raum wirkt. Wobei ich mir im Pedal deutlich mehr lingualen "Wumms" gewünscht hätte. Aber die Zungenklangfarben der Orgeln sind schon eine Klasse für sich. Die zungengesättigten Registrierungen wirkten auf mich am überzeugendsten. Dass zeitgenössische lettische Orgelmusik bei uns wenig bekannt ist, hat sicher Gründe. In einem Te Deum von ... (Name ist mir entfallen, muss ich mir auch nicht merken) suchten wir vergeblich nach Bezügen zum gregorianischen Cantus. Es ging da auch recht statisch zu. Zum Schluß gab's ein "Gebet" aus Lettland. Der Komponist (ich habe mir nur sein Geburtsjahr 1951 gemerkt) hat hörbar seinen Bruckner sauber analysiert. Jede Menge Doppeldominanten und Terzverwandschaften. Das klang durchaus apart, bot die Gelegenheit zu satter Kraftentfaltung und zur Schaustellung sehr schöner Soloflöten.
Zu Haralds besonderer Enthusiasmierung gab's noch Widors Toccata als Zugabe - mit der erstaunlichen und erfreulichen Erfahrung, wie hochwirksam die Schwellwerke der großen Vierungsorgel sind.
Die Interpretin höre ich mir jederzeit wieder an - gern in einem Raum, der meinem analytischen Satz Ohren etwas freundlicher gesonnen ist. Im Kölner Dom allerdings nur noch mit Franck und Konsorten. Bach ist dort bereits ein audiophiler Risikofaktor.
Kleine Arabeske: Ein mit Campingstühlen bewaffnetes Seniorengeschwader bezog seitlich der Altarinsel Stellung und verursachte vor allem beim total unkoordinierten Rückzugsmanöver jede Menge Chaos. Laut Clemens ist das immer so. Bei meinem nächsten Konzertbesuch im Kölner Dom schlage ich zurück und baue meine Campingliege mit Sonnenschirm auf.
LG
Michael
#7 RE: Iveta Apkalna im Kölner Dom am 14.07.2015
Dem ausführlichen und authentischen Bericht von Wichernkantor habe ich wenig hinzuzufügen.
Die Bäche waren für meine Ohren zu schnell gespielt. Der Raum verträgt keine schnellen Läufe sondern vermanscht das alles zu einem Brei.
Das "Te Deum" zur Eröffnung hat mir sehr gut gefallen. Es hatte Gravidität und kam so den Instrumenten und dem Raum entgegen. Auch "Das Gebet" zum Schluss hat mir wirklich gut gefallen.
Dank Clemens saßen wir an der akustischen Schnittstelle zwischen Hauptorgel und Schwalbennestorgel. Selbst mir als autodidaten Orgel-Freak war es akustisch klar erkennbar, wann von der Hauptorgel der "Wumms" kam und welche Klänge die Schwalbennestorgel zusteuerte.
Umso erstaunter war ich, als ich beim Verlassen des Domes vor den Männern mit den Klingelbeuteln zum Halt kam, weil da ein Konzertbesucher fragte: "Aufgrund der vielen Bauarbeiten am und im Dom hat die Schwalbennestorgel nicht mitgespielt - oder?"
Ich warf meinen Obulus ein, überholte und bevor der rot gekleidete Offizielle etwas sagen konnte meinte ich zu dem Konzertbesucher: "Und ob die mitgespielt hat! - und wie!!"...
Vielleicht liegt es wirklich am Sitzplatz - im linken Querhaus hört man vielleicht wirklich nichts von der Klais'schen Schwälbin - aber da wo uns Clemens platziert hat - da war sie sehr gut zu hören...
Zitat von Wichernkantor
Zu Haralds besonderer Enthusiasmierung gab's noch Widors Toccata als Zugabe...
Dazu folgende ergänzende Stellungnahme:
Ja - das offizielle Konzertprogramm war vorüber.
Ja - IA bedankte sich offiziell an der Spieltischbrüstung im linken Querhaus.
Ja - ich war begeistert vom Dom, den Orgeln, der Akustik und dem Programm.
Ja - Widor's Toccata ist mein Lieblingsstück.
Aufgrund des langanhaltenden Applaus erschien IA wieder an der Brüstung, lehnte sich etwas über und winkte den Konzertbesuchern im rechten Querhaus zu. Fast schien es, als habe sie erst jetzt realisiert, dass "Da drüben" ja auch noch welche sitzen.
Clemens-cgn, Wichernkantor und ich sind zu alt für sie. Also muss das Winken dem guten Uwe gegolten haben, der unmittelbar neben mir saß...
Jedenfalls kam sie an die Brüstung, winkte in unsere Richtung, und spielt danach MEIN Lieblingsstück...
Alles weitere gehört in den Bereich der Spekulation...
[grin] [sad]
Nach dem Konzert kamen wir zum Afterglow im "Früh" zusammen. Uwe suchte via Senf zu den Schönheiten am Nachbartisch auf der Backbordseite Kontakt. Die anderen ergingen sich in unserem Lieblingsthema: Orgeln, Orgelmusik, Komponisten, Orgelbauer und sonstiges...
Fazit: Es war weit. Es war spät. Es war anstrengend (4h Schlaf) - aber - um mit den Wise Guys aus Köln zu sprechen: "Das war's wert!"
LG
Aeoline
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