Test der Ahlborn Präludium V, IIIP/48

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06.09.2015 10:18
avatar  Flute8
#1 RE: Test der Ahlborn Präludium V, IIIP/48
Fl

Da ich die letzten 2 Monate krankheitshalber „ausgefallen“ bin, freue ich mich sehr, dass ich am nächsten Dienstag endlich die Ahlborn Präludium V in einer kleinen Kirche in meiner Nähe, ca. 60 km, sehen, hören und spielen kann. Zusammen mit einem befreundeten Organisten werde ich diesem Instrument „auf den Zahn“ fühlen. [grin]

Hat jemand Ideen, auf was ich besonders schauen soll? Bin für jede Anregung dankbar.

Wenn ich an der Orgel sitze, vergesse ich meistens, auf was eigentlich besonders geachtet werden sollte. Nachher, auf der Heimfahrt, kommt mir dann in den Sinn was ich alles vergessen habe zu testen.

Beste Grüsse aus der Schweiz

Flute8


Viscount UNICO CL-6 vom 14.3.2011 bis Febr. 2013
Roland C-380DA vom 6.10.2011 bis Mai 2013
Content Cantate 346R vom 14.11.2012, bis 16.3.2018
Ab 1. März 2017 Gloria Klassik 352 bis 23. Sept. 2019

Ab 11. Mai 2019 Böhm Orgel SEMPRA SE-40, P25


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06.09.2015 11:32
#2 RE: Test der Ahlborn Präludium V, IIIP/48
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Moderator

Na, auf die Prinzipale und die Zungen natürlich! [grin]
Außerdem auf die Haptik der Klaviaturen.

LG und viel Vergnügen!
Michael


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06.09.2015 13:59
avatar  Offenbass 32 ( gelöscht )
#3 RE: Test der Ahlborn Präludium V, IIIP/48
Of
Offenbass 32 ( gelöscht )

Auf :
- Holzverarbeitung
- Ergonomie
- Wertigkeit der Anbauteile wie Schwelltritte, Pistons, Fußpistons etc.
- Klang

......


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06.09.2015 15:31
avatar  Romanus ( gelöscht )
#4 RE: Test der Ahlborn Präludium V, IIIP/48
Ro
Romanus ( gelöscht )

Zitat von Flute8

Hat jemand Ideen, auf was ich besonders schauen soll? Bin für jede Anregung dankbar.


Ich würde zuerst das Hauptwerksplenum testen,zuerst ohne 16 u. Quint,dann mit und dabei stets auf die Verschmelzung der Mixtur mit den Prinzipalen achten.
Die Plena von Positiv und Schwellwerk würde ich dem Hauptwerksplenum gegenüberstellen,dann HW+POS, dann HW+SW,dann SW+POS,zuletzt alle 3 gekoppelt spielen,alles zunächst manualiter,dann mit Pedalplenum,zuletzt mit Posaune 16 / Trompete 8+alle Koppeln.
Die Flöten würde ich zunächst 8 / 4 einzeln,dann 8+4 u. 8+2 und zuletzt 8+4+2 spielen,zuerst "trocken",dann mit Tremulant,dann 8+Quint,dann 8+4+Quint und zwar wieder zuerst ohne,dann mit Tremulant.
Die Zungen würde ich zuerst einzeln ausprobieren,dann Cornet+Trompete,zuletzt Plenum+Zungen.
Die Streicher ebenfalls zuerst einzeln,dann Gamba+Vox Coelestis,zuerst ohne,dann mit Tremulant.
Außerdem würde ich es keinesfalls versäumen,die Polyphoniekapazität zu testen,die bei Sampling-Orgeln immer ein Thema ist. Eine Ahlborn sollte mindestens 12 Töne gleichzeitig ohne Ausfälle schaffen.
Das Spielgefühl der Tastaturen mit Augenmerk auf den Druckpunkt im Vergleich mit Pfeifenorgeln würde ich ebenfalls in mein Gesamturteil einfließen lassen.

Und nicht vergessen,hier ausführlich darüber zu berichten !


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10.09.2015 21:12
avatar  Flute8
#5 RE: Test der Ahlborn Präludium V, IIIP/48
Fl

Wie angesagt war ich am Dienstag in Oberstammheim, in einer kleinen Kirche ist dort eine Ahlborn Präludium V installiert. Die Abstrahlung erfolgt über ein Stereo-System von Reetze, den bekannten Sub vom System 3-220, plus 2 grössere Lautsprecher mit Rundabstrahlung aber kein Kegel-System. Damit wurde der Kirchenraum, Länge 16,5 m, Breite 7,5 m, Höhe der Rund-Decke 5,9 m perfekt und auch laut genug beschallt. Die Orgel steht in einer Ecke, wie der Sub, deshalb werden die internen Lautsprecher als Monitore verwendet, mit Anpassung an den Gesamtklang. Den optimalen Klang hört man am besten von den Kirchenbänken aus, so soll es ja auch sein.

Der Klang war eigentlich in etwa wie erwartet, schöne Einzelstimmen, gutes Plenum, Mixturen sehr angenehm, gute Verschmelzung auch mit Zungen zusammen. Auch mit grösserer Registrierung hörte man die Anblasgeräusche der einzelnen Register noch heraus, was nicht selbstverständlich ist.

Da wir die Orgel nicht kennen und nichts verstellen durften, auch keine Setzer, von denen es leider nur 109 gibt, die schon mehrheitlich besetzt sind, war Vorregistrieren nicht möglich und dementsprechend Registrations-Aenderungen während dem Spielen sehr mühsam. Da lob ich mir die 1800 Setzer in meiner Content.

Mein Fazit: Eine sehr schöne Orgel mit ausgewogenem Klang, die individuell intoniert einer PO wirklich sehr nahe kommt. Die Tastatur ist für mich die beste Standard-Klaviatur, die ich bisher gespielt habe. Wenn ich noch keine Orgel hätte, würde ich mich für eine AHLBORN-GALANTI 3200 mit Registerschaltern (oder doch mit Manubrien?) entscheiden. Diese bietet mMn das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bei DO’s unter 6-stelligen Preisen. (Mod. 3200 kostet zwischen 26 und 28 Kilo-Euro). Da ich aber nie ein Spitzen-Organist werde, bleibe ich bei meiner Content Cantate 346R, ev. irgendwann mit HAUPTWERK-Erweiterung.* [grin]

Beste Grüsse aus der Schweiz

Flute8

*Das ist der aktuelle Stand, bei mir weiss man nie….


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11.09.2015 07:05
#6 RE: Test der Ahlborn Präludium V, IIIP/48
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Moderator

Zitat von Flute8

Die Abstrahlung erfolgt über ein Stereo-System von Reetze, den bekannten Sub vom System 3-220, plus 2 grössere Lautsprecher mit Rundabstrahlung aber kein Kegel-System. Damit wurde der Kirchenraum, Länge 16,5 m, Breite 7,5 m, Höhe der Rund-Decke 5,9 m perfekt und auch laut genug beschallt. Beste Grüsse aus der Schweiz



Zweikanalig (plus Sub)? Mir erscheint das etwas dürftig angesichts der Raumgröße und der Optionen, die diese Orgel klanglich bietet. Ich würde mir da bei einer Kircheninstallation wenigstens Werktrennung und Teilung in C/Cis wünschen. Weißt Du, ob das geht?

Was findest Du denn an den Klaviaturen besser als an denen der Viscounts?

Zum Preis: In der Liste auf der Reetze-Page steht die Präludium V mit 13.300 €. Das scheint mir recht angemessen. Bzw. für dieses Geld bietet die Orgel eine Menge. Wie ist denn das Gehäuse gearbeitet?

Ich habe mir die Klangbeispiele auf der Reetze-Page nochmal auf die Ohren gegeben. Wie realistisch würdest Du sie einschätzen nach eigenem Ohrenschein?

LG
Michael


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11.09.2015 08:13
avatar  Flute8
#7 RE: Test der Ahlborn Präludium V, IIIP/48
Fl

Ich habe es auch zuerst fast nicht geglaubt, aber das klangliche Ergebnis mit der Reetze Anlage ist unglaublich! Dabei war die Lautstärke erst ca. ein Viertel aufgedreht.

Die Klangbeispiele, auch die Demo-CD, sind recht gut nachzuvollziehen. Ueber die eingebauten Equalizer und mit der Intonations-Fernbedienung kann man alles dem eigenen Geschmack anpassen. Dies konnten wir leider nicht ausprobieren. Das habe ich aber bei Reetze und bei einer Occ. Ahlborn schon testen können.

Das Gehäuse ist schlicht, aber mit Echtholz-Fournier und sehr massiv gebaut. Die oben eingebauten Hochtöner mit Schalltrichter finde ich optimal für den, der am Instrument sitzt. Da die hohen Töne nicht alle direkt zum Spieler kommen, sondern nur ein Teil davon, der Rest geht in den Raumklang, ist der empfundene Klang sehr angenehm und eben räumlich.

Die Tastatur hat die Haptik von Klaviertasten. Der Druck (mit Druckpunkt) ist gemäss dem Organisten etwas stärker als bei seiner PO zuhause. Für mich spielt die Länge der Tasten eine grosse Rolle. Die Viscount Tasten sind mir zu kurz, die Länge vor den schwarzen nur 4,7 cm. Normal wären 5 cm, Klavier = 5,4 cm. Wie andernorts schon beschrieben stören mich die 2 Kerben gewaltig. Das heisst, bei Viscount/Gloria müsste ich pro Tastatur rund € 1000 pro Manual veranschlagen, um eine für mich angenehme Tastatur zu haben.

Wie die 8 (4 Stereo) vorhandenen Ausgänge der Präludium V geroutet sind, müsste man in der Anleitung nachschauen.

LG
Flute8


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11.09.2015 08:33
#8 RE: Test der Ahlborn Präludium V, IIIP/48
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Moderator

Die Klaviaturen sind sicher Gewöhnungssache. Im PO-Bau sind die etwas kürzeren Tasten wg. Mehrmanualigkeit eigentlich Standard. Nur die AGO-Norm sieht die Maße von Klaviertasten vor. Da ich aber ausschließlich Dienstinstrumente europäischen Zuschnitts habe, kommt mir die Viscount-Klaviatur eher entgegen. Ich empfinde die üblichen Plastiktasten als glitschig. Die Rille und die leicht angerauhte Oberfläche der Viscount-Standardklaviatur geben dem Finger Halt und Führung, finde ich. Aber das ist m.E. nicht heilsentscheidend ... [grin] D

Die Ahlborn hat die kleinen Hochton-Hörner an der Gehäuse-Oberseite ja schon seit den 90ern. Ich empfand sie schon damals als Geniestreich im vergleich zur Hosenbeinbeschallung, gerade in Puncto Plastizität und Brillanz. Damals waren allerdings die Samples von Johannus denen von Ahlborn haushoch überlegen - vor allem im Einsteigersegment und in der Mittelklasse. Erst mit der Hymnus-Serie holte Ahlborn diesen Rückstand auf. Als ich zwischen '99 und 2003 meine Ahlborn-Expander beschaffte, waren sie absolut "state of the art" - und sie können heute noch mithalten. Vor allem die beiden customisierten mit ihren süDdeutschen und rheinischen Prinzipalen und den klaren, brillanten Mixturen.

Dass ein Raum mit knapp 750 cbm Volumen mit zwei Boxen und einem Sub zu füllen ist, ist in der Tat ein staunenswertes Phänomen. Aber ich gehe mal davon aus, dass man es ausprobiert hat und mit dem Ergebnis so zufrieden war wie Du es bist.

Vielen Dank für Deine Eindrücke, René. Sie bestätigen mir, dass Ahlborn ein ernstzunehmender Anbieter am Markt ist. Vor allem die Preise sind durchaus attraktiv im vergleich zu den Mitbewerbern.
Überschlägig dürfte die von Dir beschriebene Installation ja so um die 17.000 € gekostet haben.

LG
Michael


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11.09.2015 10:25
avatar  Flute8
#9 RE: Test der Ahlborn Präludium V, IIIP/48
Fl

Korrektur:

Es sind nicht 109 Setzer, sondern 500. In der Registerdatenbank sind 109 Register.
Da wir aber nichts verändern durften, konnten wir trotzdem keine Vorregistrierungen machen. [sad]

Flute8


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11.09.2015 10:30
avatar  PeterW
#10 RE: Test der Ahlborn Präludium V, IIIP/48
avatar
+ 12.1.2018

Auch von mir vielen Dank an René für den Test an einem realen Einsatzort.
Im wesentlichen deckt er sich mit den Eindrücken, die ich - in der Kürze der Zeit - einmal vor längerer Zeit in Wien und letztes Jahr bei Reetze in Ausstellungsräumen sammeln konnte.
Diskussionen über Manualklaviaturen scheinen doch sehr einem individuellen Gusto zu unterliegen.
Wenn es nach mir ginge, wären in einer Ahlborn die neuen AWK-Klaviaturen von Viscount optimal (die scharfen Unterkanten der Untertasten gehören vielleicht noch verbrochen).
Herstellungsorganisatorisch dürfte aufgrund der örtlichen Nachbarschaft eine Realisierung sehr einfach sein, wenn historische zwischenmenschliche Animositäten gegenüber einem gesunden Geschäftssinn zurücktreten. [wink]


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12.09.2015 12:15
avatar  Flute8
#11 RE: Test der Ahlborn Präludium V, IIIP/48
Fl

In ca. 14 Tagen werde ich nochmals zur Kirche mit der Ahlborn Präludium V fahren. Dann will ich noch die Polyphonie prüfen, sowie die 3 Orgel-Settings vergleichen. Auch die Druckstärke in Gramm will ich versuchen festzustellen und die Abmessungen der Tasten, sowie den Ueberhang der Klaviaturen messen.

Falls noch jemand eine spezielle Frage hat, bitte antworten.

Beste Grüsse aus der Schweiz

Flute8


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17.09.2015 07:44
avatar  matjoe1 ( gelöscht )
#12 RE: Test der Ahlborn Präludium V, IIIP/48
ma
matjoe1 ( gelöscht )

Mal eine doofe Verständnisfrage in die Runde:
Bei der externen Abstrahlung von Ahlborn Präludium-Orgeln: wie wird das Signal von der Orgel ausgegeben? Als Mehrkanalsignal, das ich an den "Ext-In" eines Surround-Verstärkers schicke? Oder als "fertiges" Pre-out Signal, das ich in eine Mehrkanalendstufe schicke?
Oder ganz anders?

Danke und LG
Matthias


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20.09.2015 08:15
avatar  Offenbass 32 ( gelöscht )
#13 RE: Test der Ahlborn Präludium V, IIIP/48
Of
Offenbass 32 ( gelöscht )

Also so sehen die Anschlußteile vonhinten aus.



Je nach Orgelmodell variiert die Anzahl der Doppelausgänge. Im Bild sind es 4...bei mir daheim sind es 8 doppelte Ausgänge.
Per Klinkenstecker geht es dann (in Stereo) je nach persönlichem Geschmack direkt auf aktive Lautsprecher, ein Mischpult oder auf Endstufen. Man kann wohl auch ein Summensignal rausnehmen, was dann Mehrkanalig ist oder kann einzelne Teilwerke und einzelne Registerfamilien, z.B. Flöten oder Zungen auf bestimmte Ausgänge routen.


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20.09.2015 11:14
avatar  matjoe1 ( gelöscht )
#14 RE: Test der Ahlborn Präludium V, IIIP/48
ma
matjoe1 ( gelöscht )

Danke Offenbass, das hilft schon mal weiter.
Nachfrage: wo wird denn die Lautstärke der Ausgangskanäle geregelt - wenn Du das Signal direkt in Aktiv-LS leitest, dann kann das eigentlich nur in der Orgel sein, oder? Kanalgetrennte Regelung?

LG
Matthias


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20.09.2015 16:59
avatar  Offenbass 32 ( gelöscht )
#15 RE: Test der Ahlborn Präludium V, IIIP/48
Of
Offenbass 32 ( gelöscht )

Da muß ich mich nochmal durch's Handbuch wälzen. Ich selber habe keine externe Abstrahlung laufen sondern bin von der Internen hellauf begeistert.


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