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Es geht aufwärts !! (?)
#1 RE: Es geht aufwärts !! (?)
Leute, lest DAS mal:
http://www.rp-online.de/panorama/wissen/bildung/erste-kirchliche-pop-akademie-startet-2016-aid-1.5428901
Kein Ärger mehr mit den elitären Typen, die mehr als drei Akkorde kennen und immer "Kunst" machen wollen - und dafür auch noch sauteure Instrumente brauchen. Eine Klampfe gibt's bei Aldi am Wühltisch vor Weihnachten bestimmt für weniger als 50 Euronen. Und bis die begeisterte Gemeinde das erste Schlagzeug und ein paar hundert Watt Verstärker nebst großvolumigen Boxen zusammengespendet hat, tun's ja vorerst Mutters Topfdeckel ...
Höchste Zeit, dass wir Bachelor-Klampfer kriegen ... [sad] [sad]
Organistenmangel war gestern! Die Kirchen werden bald überlaufen vor enthusiasmierten Eventhoppern!
Wie wär's mit der Heimholung weiterer "kirchenferner" und diskriminierter Zielgruppen? Ich bin z.B. für großzügig bemessene Raucherzonen. Was zu Rauchen gibt's dann am Eingang beim Küster in diskreten Tütchen ... grüner Libanese, schwarzer Afghane usw...
Oh, pardon, das heißt ja jetzt politisch korrekt: "Bewußtseinserweiternde Substanzen mit Migrationshintergrund" ...
Mann, da drückt mit das Abendessen von unten gegen die Stimmbänder, wenn ich so was lese ...
Rechtzeitig vor dem Reformationsjubiläum 2017 müssen unbedingt noch schlaffe 500 Jährchen protestantischen Weltkulturerbes (i.e. eine weltweit einzigartige geistliche Musikkultur) in die Tonne geklopft werden - unter oberhirtlichem Applaus.
LG
Michael
#3 RE: Es geht aufwärts !! (?)
Nee, den Mann gibt's wirklich. Ist sogar ein Verwandter von Loriot. Ich kenne ihn und seine Chefin persönlich. Wenn ich die das nächste Mal vors Mikro kriege, werde ich Mühe haben, mir ein paar ganz, ganz garstige Fragen zu verkneifen. Kirchenmusikerstellen zusammenkürzen, dass die Schwarte kracht und dann "Bachelor-Popper" ausbilden ...
Ts, ts ... Dagegen:
Vielleicht sollte auch noch eine Artistenakademie für Pfarrer und Gemeindereferenten/Innen gegründet werden, die könnten dann fürderhin das "Programm" noch mit allerlei Einlagen abrunden. In Bayern gibt es das Sprichwort: "Aufwärts geht`s hat der Spatz gesagt, als ihn die Katze das Dach hinaufgetragen hat, um ihn zu fressen."
Euch einen schönen Sonntag!
Liebe Grüße
Heiner
#6 RE: Es geht aufwärts !! (?)
Vorsicht mit solchen "Prophetien"! Man denkt nix Böses - und dann sind sie plötzlich Realität. Die Tragik des Satirikers im 21. Jh. besteht darin, dass er stets von der Wirklichkeit überholt wird ...
Getanzte Predigt, Zauberkunststücke statt Abendmahl - das habe ich schon live erlebt. Zum Glück nicht in meiner Gemeinde. Auch die "interaktive" Predigt mit der Option, dem Mann auf der Kanzel eine SMS zu schicken, die er dann direkt beantwortet, ist mittlerweile im "Angebot". Da wirkt die allfällige Projektor-und Beamer-Manie (vor allem in Freikirchen läuft nix ohne Overhead!) schon wie ein Fossil aus dem letzten Jahrtausend ...
#7 RE: Es geht aufwärts !! (?)
Zitat von Wichernkantor
Wie wär's mit der Heimholung weiterer "kirchenferner" und diskriminierter Zielgruppen? Ich bin z.B. für großzügig bemessene Raucherzonen. Was zu Rauchen gibt's dann am Eingang beim Küster in diskreten Tütchen ... grüner Libanese, schwarzer Afghane usw...
Oh, pardon, das heißt ja jetzt politisch korrekt: "Bewußtseinserweiternde Substanzen mit Migrationshintergrund" ...
Da fällt mir dieses Lied des niederländischen Liedermachers Robert Long, aus den 80er ein:
Jakob
Mit nachdenklichem Gruß
#8 RE: Es geht aufwärts !! (?)
Ja, vor allem den Text des Refrains finde ich sehr aussagekräftig. Prost:
Gottesdienstbesuch in den Niederlanden ist ein Kapitel für sich. Mittendrin, in der Groote Kerk in Alkmaar, haben wir mal vor gut 15 Jahren ein Orgelkonzert besucht. In der Pause öffnete eine im Seitenschiff im 50er-Jahre-Stil gestylte und in giftgrün-hochgeschmacklosem Neon beleuchtete "Bar" ihre Pforten. Dort konnte man sich eindecken - ich habe das Sortiment mit Vorsatz nicht überprüft - und das Erworbene an Bistrotischen konsumieren. Auch reichlich Rauchopfer wurden dortsebst dargebracht. Die üppige Bestuhlung der Kirche war komplett auf die Orgel ausgerichtet. "Hinten" - also eigentlich vorne - stand verloren ein kleiner Altartisch, um den ein paar Betstühle angeordnet waren.
Beim Gottesdienst am Sonntagmorgen hätte die andächtig versammelte Gemeinde "Liebster Jesus, wir sind vier" singen können, wenn meine Familie die Besucherzahl nicht kräftig gepusht hätte ...
Ein paar Tage später, auf der Insel Texel, gerieten wir des Sonntags in die Kirche der "Doopsgezinte Gemeinde" - so heißen dort die Baptisten. Das Orgelspiel geriet handwerklich eher "suboptimal", die Orgel kreischte wie auf der Kirmes. Offensichtlich hatte der letzte Orgelstimmer die Insel verlassen, als die Flotte der Batavischen Republik zur Schlacht gegen die Grand Fleet König Georgs III. auslief - wie jedermann weiß: am 21. August 1673 . Die Bude war (im August 1999!) voll, der Gesang übertönte die verstimmten Piepsregister. (Damals habe ich zum ersten Mal gesehen, dass jemand aus "Klavar"-Noten spielte.)
Natürlich lag der schlechte Besuch in Alkmaar zweifellos nur daran, dass die Bar geschlossen war und niemand rauchte ...
Der gute Besuch in Texel muss auf den Mangel an alternativen Lustbarkeiten am Sonntagmorgen zurückzuführen sein ... (Heute keine Seeschlacht!)
Also, bei uns gibt's hinterher (nach dem Gottesdienst, nicht nach der Seeschlacht, ihr Schelme!) auch Kirchenkaffee - im Gemeindesaal. Und das ist eine Veranstaltung mit hohem Unterhaltungswert - ich meine das doppeldeutig. Und "Liebster Jesus, wir sind vier" haben wir noch nicht singen müssen.
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