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Hornprinzipal
Hallo Orgelfreunde,
in Orgeldispositionen stößt man gelegentlich auf das romantische Register "Hornprinzipal" bzw. bei Beschreibungen von Registern auf "hornartiger Klang".
Ich hatte leider noch keinen unter meinen Fingern bzw. habe den "Eberlein" (Registerlexikon) gerade nicht zur Hand. Wie habe ich mir das Register in Klangcharakter, Mensur etc. vorzustellen?
Für Feedbacks schon mal dankbar:
Martin
#2 RE: Hornprinzipal
Das ist ein etwas weiterer Geigenprinzipal. Flötig wie ein Italienischprinzipal, aber mit kräftigerem Strich; weit mensuriert, schmal labiiert, aber niedrig aufgeschnitten. Späth baute ihn zwischen den Kriegen auch gern als leicht quintbetontes Gemshorn mit weiterer Mensur. Wenn Du Portato-Repetitionsmotive in Sexten oder Dezimen spielst, klingt es "hornicht".
LG
Michael
#3 RE: Hornprinzipal
Ein sehr schönes und hörenswertes Exemplar der Gattung findest Du hier:
http://www.organindex.de/index.php?title=V%C3%B6lklingen/Lauterbach,_St._Paulinus
Die ganze Orgel ist ein Prachtstück des Reformorgelbaues zwischen den Weltkriegen. Ein vorbildliches Instrument für die gottesdienstlichen Anforderungen der Zeit. Ich habe da - vor gut 40 Jahren - ein paarmal den Orgelcontinuo geschlagen in den regional sehr beliebten Orchestermessen der Wiener Klassik "ohne Orchester". Das war damals in saarländischen Kirchengemeinden mit ihren stattlichen und leistungsfähigen Kirchenchören sehr im Schwange. Man singe den Chorpart (mit oder ohne Solisten) und lasse den Orchesterpart aus dem Klavierauszug von einem kundigen Kollegen spielen. Hadyns kleine Orgelsolomesse in B führte die Hitparade an (so, dass ich das Orgelsolo im Benedictus jahrelang auswendig konnte), dicht gefolgt von Mozarts Spatzenmesse und denen in G und D.
Da konnte man angesichts der Grundstimmensättigung der Lauterbacher Orgel schon was machen ...
LG
#4 RE: Hornprinzipal
Lauterbach wäre eine Reise wert.....
http://www.warndtdom.de/wp-content/uploads/sr2.mp3
#6 RE: Hornprinzipal
Leider stellt sich der Hornprincipal nicht persönlich vor...
https://www.youtube.com/watch?v=j0HmAJcUeu8
#7 RE: Hornprinzipal
#9 RE: Hornprinzipal
Es wurde unterschiedlich ausgeführt und stammt ursprünglich von dem englischen "Horn Diapason"
1.Engmensuiertes Principal (anstelle des "Geigenprincipal"
2. Weitmensuiertes Principal
3. konisches Principal (ähnlich "Spitzprincipal"
allgemein beliebt Anfang des 20.Jhrht. bis zum 2.Weltkrieg
Daran lässt sich aber auch erkennen, dass "NEuerfindungen" immer unterschiedliche Wege gehen und von einem Registernamen der Klang nicht unbedingt eindeutig ableitbar ist.....
Ich könnte ja direkt auch eine "Hochdruckstimme" darunter vermuten, wenn ich die Betonung mehr auf "Horn" lege.... grins
#11 RE: Hornprinzipal
Für eine Registervorführung eher suboptimal. Da hat er erheblich Besseres in seiner stattlichen Youtube-Mediathek.
Fängt an mit der grottigen Tonqualität, die die Charaktere verwischt. Die 16'er kommen eh nur mit ihren Obertönen, da war das Mikro klar überfordert. Die umständehalber ausschließlich verwendete r.H. mit einer erweiterten Kadenz in enger Lage und im Verlegenheits-Non-Legato ist auch nicht sooo prickelnd, um Klangcharektere darzustellen. Wenn ich nicht wüsste, dass er das üblicher Weise erheblich besser macht, würde ich ihn in die Kategorie "Stümper" einordnen.
Um die klanglichen Qualitäten eines Prinzipals auszutesten, greift man am besten weite Lage und bewegt sich weitestgehend in moll-Dreiklängen. Dann hört man - zumindest live - auch, ob die Mensur steht, steigt oder fällt. Das ist für die Beurteilung des Registers im Ensemble wichtig.
LG
Michael
Zitat von Martin78
Gerade entdeckt: Hier lässt Herr Jetschke einen Hornprinzipal von Steinmeyer 1927 erklingen, so ab 2:15 und nachfolgend. Vorher wurden die Prinzipale des HW vorgestellt.
Ähnelt dem Geigenprinzipal meiner Dienstorgel ganz verblüffend.
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