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Wer in Moskau nicht weiß was er machen soll
Ich bin vor 2 Tagen in Moskau gestrandet.
Nach Kreml, Roter Platz, Joggen durch Moskau, Gorki Park wollte ich ins Bolschoi. Alles ausverkauft.
Dann habe ich einfach mal aus einer Laune heraus "Orgelkonzerte Moskau" in google eingegeben, eigentlich nichts erwartend.
Was für eine Überraschung.
Anscheinend wird hier auch "Orgel" gegeben.
Es findet zur Zeit bis heute (22.) ein Orgelsymposion statt, ab morgen ein internationaler Orgelwettbewerb, etc.
Kurz: ich bin echt überrascht. Dachte nicht, dass in Russland "Orgel" eine Rolle spielt.
Bin heute ins Konzert in der Tschaikovski Concert Hall wo Jean-Paul Imbert ein Konzert gab.
Warum ich eigentlich schreibe : Die "Halle" war voll. Obwohl ich für das ticket 1400 Rubel bezahlte (rund 21Euro) und für "normale" Russen das viel Geld ist, wie gesagt, praktisch voll.
Wenn ich das mit Konzerten bei uns vergleiche, wo oft nur eine Spende erwartet wird!
Und es waren auffallend viele junge Leute da und auch (darf man das sagen?) extrem hübsche Frauen.
Also - wenn jemand in Moskau nicht weiß was er anfangen soll, einfach mal google fragen.
Auch hier gibt es Orgeln.
Wobei ich aber - ehrlich gesagt - eine Orgel in einer Kirche vorziehe, die Akustik "kommt" da ganz anders.
Aber ich wollte nur mal hinweisen
Hallo chp,
eine vollständige Aufstellung finde ich jetzt nicht, aber:
Schau mal
http://gnesin-academy.ru/en/node/11681
- eine Schuke im Prokoffjew orgelsaal
- Rieger in der Stravinksy music school
- Henry Jones (?) im Gnesins Institute
- W. Sauer Orgel in der Peter- und- Paul Cathedrale
- Kuhn in der Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria
Außerdem finden viele Konzerte im Gnesin Institut zur Mittagszeit von Studenten statt, der Eintritt ist frei.
Alleridings geht es da durch alle Instrumentengattungen.
http://de.rbth.com/lifestyle/2013/11/24/...in_moskau_26981
Aber wenn man nichts anderes zu tun hat, dann kann man da schon mal hingehen.
Zitat von Orgelfan
Was gibt es Schöneres ... nur Königinnen Dafuer:
Leute, bitte nicht falsch verstehen.
Ich wollte damit nur sagen, dass anscheinend das Publikum hier in Moskau sehr gemischt ist.
Also nicht nur Pop-, Rock-, "klassische" Klassik.
Es wird überall hingegangen. Und mir ist es halt aufgefallen, viele junge (na so schätzungsweise 18 - 30).
Ach Gott, ich muss wirklich meinen Mund halten, da aus unverfänglichem schnell etwas anderes werden kann.
Zitat von Falcon 2000
Ach Gott, ich muss wirklich meinen Mund halten, da aus unverfänglichem schnell etwas anderes werden kann.
Ach quatsch! [grin]
Ja, die Kulturinteressierten werden dort auch Orgelmusik begierig "aufsaugen" wie ein Schwamm das Wasser ...
Es ist eine Riesenstadt und nur an wenigen Ecken werden Instrumente stehen, von denen auch nur wenige konzertant erklingen. Wieviele Musikstudenten, Klavierspielende und potentiell Orgelinteressierte mag es dort geben?
Dazu auf der anderen Seite (d.h. bei uns) eine optimale Orgelausstattung bei demnächst abnehmender Bevölkerungszahl und gleichzeitig eine kulturelle Übersätigung. Wenn ich mir die Situation bei uns auf dem Land angucke: Vor 120 Jahren hat man vielerorts noch keine Pfeifenorgeln gehabt, da war man schon über ein Harmonium froh. Heutzutage selbst in kleinen Dorfkirchen die feinsten Instrumente inkl. überwiegend gut ausgebildeten Organisten. Vor 120 Jahren wäre vielen bei Instrumenten und Orgelspiel wie heute der Mund vor Staunen nicht mehr zugeklappt, heute interessiert es niemanden mehr. Das waren die Zeiten, als die jungen Burschen des Ortes sich noch sonntags nachmittags zum gemeinsamen Singen trafen (wie mir mein Opa immer begeistert erzählte) und die Männgergesangvereine erblühten. Ach ja, tempora mutantur ...
#9 RE: Wer in Moskau nicht weiß was er machen soll
Hallo Falcon 2000,
Zitat von Falcon 2000
- eine Schuke im Prokoffjew orgelsaal
- Rieger in der Stravinksy music school
- Henry Jones (?) im Gnesins Institute
- W. Sauer Orgel in der Peter- und- Paul Cathedrale
- Kuhn in der Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria
gibt es in den Weiten der Lomonossow Universität auch eine Orgel?
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Zitat von chp
Hallo Falcon 2000,
gibt es in den Weiten der Lomonossow Universität auch eine Orgel?
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Lieber Christoph,
Das weiß ich leider nicht. Aber wenn ich wieder in Moskau bin (freue mich darauf), werde ich mich erkundigen.
Im Internet habe ich jetzt auch nichts gefunden.
LG
Christoph
Hallo,
heute hatte ich Gelegenheit, mit jemandem von der Lomonossow Universität zu sprechen. Von einer Orgel war nichts bekannt. Allerdings wurde kürzlich ein Gebäude renoviert, das irgendetwas mit Musik zu tun hat. Es soll allerdings kürzlich ein Studium der Orgel angeboten worden sein. Wenn es soweit ist, werde ich mit einem Musikwissenschaftler sprechen können.
Von einer Orgel in einer kath. Kirche war noch die Rede. Ich nehme an, das ist die "Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria" (Kuhn-Orgel)?
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Hallo,
in der Pfingstwoche war ich dienstlich in Moskau, wobei ich direkt in der gewaltigen Lomonossow Universität gewohnt habe. Dies hatte den Vorteil, dass ich das Abschlusskonzert der Orgelklasse (Foto ist nicht aktuell) im Marmorsaal besuchen konnte. Die Universität ist nämlich öffentlich nicht zugänglich, nur mit Pass/Visum und einem gültigen ? (Passierschein bzw. Ausweis) kommt man an den Polizisten/Milizionären an den Eingängen vobei. Achtung: Es wird kein Studium angeboten, die Orgelklasse gehört zu den Freizeiteinrichtungen der Universität. Ich habe in der Rotunde der Universität im 31. Stock auch noch das Konzert einer Gruppe von Mitarbeitern/innen der Universität besucht, die historisch informiert deutsche und italienische Barockmusik (Kantaten, Ausschnitte aus Oratorien usw.) spielen.
Im Marmorsaal stand dann eine 3manualige Viscount Prestige 80, die den Saal nun gar nicht so recht füllen konnte. Nach dem Konzert habe ich mit Yulia Potova, der Leiterin der Orgelklasse gesprochen, was aber mühselig war, weil ich kein Russisch kann. Jedenfalls arbeitet eine der Teilnehmerinnen der Klasse im Glinka Nationalen Museum für Musikgeschichte, wo es 2 Orgeln gibt:
1) Eine Ladegast-Orgel von 1868 (II/P 16), die urspünglich als Hausorgel für einen reichen Privatmann geliefert wurde und die die älteste Orgel in Russland überhaupt ist. Hier und hier kann man die Orgel sehen und hören. Wenn diese Orgel einmal nicht mehr benötigt werden sollte, nehme ich sie dem Museum sehr gerne ab. [wink]
2) Eine Schuke-Orgel von 1976 im Konzertsaal des Museums (II/P 2.
Beide Orgeln konnte ich anspielen, was schon ein besonderes Erlebnis war, hatte mir doch im Vorfeld des Besuchs die Kollegin vom Auslandsamt der Lomonossow Universität jede Hoffnung genommen, auf einer Orgel in Moskau spielen zu können (geht nicht, zu kompliziert...). In der kath. Kathedrale war ich auch. Dort war es mir im Vorfeld des Besuchs nicht gelungen, einen Kontakt zu knüpfen. Vor Ort habe ich dann aber verstanden, wie ich das beim nächsten Mal machen könnte. Die Verständigung mit einer Schwester dort war ganz lustig: Sie sprach Italienisch, ich Spanisch, klappte aber prima.
Zitat von Falcon 2000
Dachte nicht, dass in Russland "Orgel" eine Rolle spielt.
Bin heute ins Konzert in der Tschaikovski Concert Hall wo Jean-Paul Imbert ein Konzert gab.
Warum ich eigentlich schreibe : Die "Halle" war voll. Obwohl ich für das ticket 1400 Rubel bezahlte (rund 21Euro) und für "normale" Russen das viel Geld ist, wie gesagt, praktisch voll.
Wenn ich das mit Konzerten bei uns vergleiche, wo oft nur eine Spende erwartet wird!
Und es waren auffallend viele junge Leute da und auch (darf man das sagen?) extrem hübsche Frauen.
Dass Orgeln historisch in Russland keine Rolle spielen, ist richtig. Sie wurden/werden in der russisch-orthodoxen Kirche nicht verwendet. Die Ladegast-Orgel mit ihren nur 150 Jahren des Glinka Museums ist ja die älteste Orgel Russlands und stand bis 1910/1920 (?) in einem Privathaus, kam dann an die Musikhochschule. Das Interesse an klassischer Musik ist aber hoch. Das sieht man nicht nur am Bolshoi-Theater, das täglich fast ausverkauft ist, auch wenn da natürlich die Hälfte der Karten schon mal an Touristen geht. Von meinen Moskauer Bekannten habe ich erfahren, dass die Moskauer am Wochende sehr gerne ins Konzert gehen. Eine der Moskauer Kolleginnen besucht auch sehr gerne, praktisch immer wenn es geht, Orgelkonzerte. Was die Preise angeht, so zahlt man als Tourist natürlich andere Preise als Einheimische. Eine meiner Kolleginnen hat in Moskau studiert und spricht fließend russisch. Das war schon drastisch zu sehen, wie sich die Kartenpreise nach knallharten Verhandlungen entwickeln können.
Zu der Nebendiskussion: Ich habe in Moskau immer wieder, ich sage einmal, "auffallende" Frauen und Männer gesehen, wobei ich statt "sehr hübsch" eher "ziemlich aufgedonnert" (auch Männer!) sagen würde. Die Studentinnen und Kolleginnen waren ansonsten so hübsch wie hier in der Stadt auch. Auch die Highheels-Quote bei Frauen/Studentinnen war nicht höher als hier, was mich eigentlich verwundert hat. Vielleicht lag letzteres daran, dass es immer wieder geregnet hat?
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
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