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Adventliches und Weihnachtliches in TV und Radio
Zitat von Romanus
Ja sogar beim Adventkonzert in meiner Pfarre (für dessen Programm ich großteils NICHT verantwortlich bin !) musste ich u.a. John Rutter´s "Christmas Lullaby" und (schon am 02.12. !) "O du fröhliche" an der Orgel begleiten, okay es sind schöne Stücke und ich wollte mal kein Spielverderber sein, aber eigentlich finde ich das nicht passend.
Das "eigentlich" kannst du weglassen, ich finde das in höchstem Maße unpassend und würde mich als Kirchenmusiker weigern, so etwas mitzuspielen. Man kann auch mit Adventsliedern ein feierliches und gleichzeitig besinnliches Konzert bieten, z.B. Tochter Zion zum Schluss als gemeinsames Lied bietet sich da an. Mit "Spielverderber" hat das doch nix zu tun, wenn man als Kirchenmusiker ein bisschen darauf aufpasst, dass eben in der Kirche im Advent noch keine Weihnachtsmusik kommt - quasi als Kontrapunkt zur Weihnachtsmarkt-Dauerbeschallung mit"White Christmas" und "Jingle Bells", vielerorts fast ab Totensonntag.
Machthorn
(
gelöscht
)
#17 RE: Adventliches und Weihnachtliches in TV und Radio
Zitat von SaintSernin
Leider wird wie immer von der Orgel nichts zu hören sein
LG
Frank
So war es
aber hier noch was Leckeres:
Im Dom zu Billerbeck
Sendehinweis: WDR TV KLASSIK | 17. Dezember 2016, 20.15 - 21.45 Uhr | WDR
Nordrhein-Westfalen feiert Advent
Mitwirkende:
Dietmar Bär, Erzähler
Hye Jung Lee, Sopran
Stefan Heskamp, Orgel
Blechbläserquintett der Band of The Parachute Regiment
Vokalensemble Kölner Dom, Leitung: Eberhard Metternich
Opern-Kinderchor der Chorakademie Dortmund, Leitung: Željo Davutovi?
Philharmonie SüDwestfalen, Leitung: Charles Olivieri-Munroe
http://www.domorgel-billerbeck.de/die-neue-orgel/
Find ich immer Klasse daß Hannelore das unterstützt Dafuer:
#19 RE: Adventliches und Weihnachtliches in TV und Radio
Zitat von Martin78
Das "eigentlich" kannst du weglassen, ich finde das in höchstem Maße unpassend und würde mich als Kirchenmusiker weigern, so etwas mitzuspielen. Man kann auch mit Adventsliedern ein feierliches und gleichzeitig besinnliches Konzert bieten, z.B. Tochter Zion zum Schluss als gemeinsames Lied bietet sich da an. Mit "Spielverderber" hat das doch nix zu tun, wenn man als Kirchenmusiker ein bisschen darauf aufpasst, dass eben in der Kirche im Advent noch keine Weihnachtsmusik kommt - quasi als Kontrapunkt zur Weihnachtsmarkt-Dauerbeschallung mit"White Christmas" und "Jingle Bells", vielerorts fast ab Totensonntag.
Ich mache das seit mindestens 20 Jahren so. Alle unsittlichen Anträge, in der Adventszeit an "Weihnachtskonzerten" mitzuwirken, lehne ich ab - unter Verweis darauf, dass ich mich an derlei gern beteilige, wenn dann Weihnachten ist. Aber dann sind die Akteure ja im Skiurlaub ...
Vor einigen Jahren hatte ich mal als Orgelvertretung, die sich nicht wehren konnte, am 2. Adventssonntag in einem Nachbarort hier das absolute Horror-Erlebnis. Die Schriftlesungen des Sonntags stammten aus Jesaias Klagerufen über Jerusalem und der Gerichtsrede. Also ziemlich heftig. Die amtierende Pfarrerin (die sich im Vorfeld hätte wehren müssen!) hatte dazu das passende adventliche Liedgut herausgesucht. Allerdings waren die meisten "Singeplätze" von lokalen Sing- und Spielscharen belegt.
So sang der örtliche Kirchenchor (!!!) am 2. Adventssontag (!!!) nach besagter Schriftlesung (!!!) den hochgeistlichen Gesang "Weihnachtsglocken läuten die Christnacht ein".
Damit nicht genug: Der lokale MGV toppte das mit 12 rotgewandeten Weihnachtsmännern, die im Altarraum in Doppelreihe schunkelten und "Santa Claus is comin' to town" in ihre Rauschebärte röhrten. (Das ganze muss man sich im mittelhessischen Idiom vorstellen.) Der Mob tobte vor Enthusiasmierung. Mit BWV 661 - zum Schluß geplant - konnte man da nur loosen. Ich habe in dieser Gemeinde seither keinen Dienst mehr angenommen. Nicht mal bei Beerdigungen. Denn vermutlich wird da der Narhallamarsch gespielt ...
LG
Michael
Zitat von Wichernkantor
Ich mache das seit mindestens 20 Jahren so. Alle unsittlichen Anträge, in der Adventszeit an "Weihnachtskonzerten" mitzuwirken, lehne ich ab - unter Verweis darauf, dass ich mich an derlei gern beteilige, wenn dann Weihnachten ist. Aber dann sind die Akteure ja im Skiurlaub ...
Ein optimaler Weihnachtskonzerttermin wird wieder der 30. Dezember 2018: das Fest der heiligen Familie zwischen Weihnachten und Neujahr fällt dann wieder auf einen Sonntag. Die Erfahrung zeigt, dass zwischen den Tagen sehr viele Besucher kommen, weil einfach viele frei haben; in der Weihnachtsoktav haben ja auch schon die WEIHNACHTSmärkte geschlossen ...
Nach Weihnachten steht noch vielen der Sinn nach weihnachtlicher Musik und man ist bzgl. der Programmgestaltung nicht mehr eingeschränkt, d.h. man kann frank und frei aus der wirklich in Hülle und Fülle vorhandenen Chor- und Orgelliteratur wählen.
Weihnachtskonzerte im eigentlichen Sinne habe ich nie besucht; zu groß ist die ErmüDung nach dem dichten Advent und den Weihnachtsfeiertagen - da möchte ich dann eigentlich nur noch zuhause sein.
Als ich noch vorweihnachtliche (adventliche?) Chorkonzerte organisierte, war im Programm immer auch eine Prise Weihnacht enthalten; die dargebotenen Stücke durchmaßen mit ihren Themen den Weg vom Advent bis hin zur Weihnacht. Da gab es durchaus Geistliches und Weltliches nebeneinander: Von "Maria durch ein Dornwald ging" bis hin zu "Tollite hostias" aus Saint-Saens Weihnachtsoratorium war da alles dabei, manchmal auch "White Christmas" - ebenso wie "Nun komm, der Heiden Heiland"; auch die Sprechtexte zwischen den Musikstücken deckten die Palette vom Ernst-Besinnlichen bis hin zum Gemütlich-Heiteren ab.
Mir war es dabei wichtig, ein abwechslungsreiches Programm zu bieten, das den Weihnachtsfestkreis ebenso berücksichtigt wie die säkulare Weihnacht mit ihren oftmals nicht uncharmanten Melodien.
Notabene: Ich spreche hier von einem Konzertprogramm, nicht von einer musikalisch gestalteten Liturgie.
Ich bin ja hauptberuflich Mesner/Küster. Für gestern hatte sich das örtliche Akkordeon- und Harmonikaorchester in die Kirche für ein Konzert namens "Alpenländischer Advent" eingemietet. Es war alles sehr schön gemacht, adventliche Stimmung durch passende Musik mit Steirischen (Harmonika), Hackbrett, Alphörnern und einem Zwiegesang (Rorate, Maria ging hinaus, Is finster drauß und dann durfte das "Publikum" mitsingen:
Es wird scho glei dumpa
Still, Still
(Ich weiß gar nicht wen die da in den Schlaf singen wollten, den Adventskranz?)
Leise rieselt der Schnee (nicht gerade "alpenländisch", etwas profan, aber immerhin halbwegs ein Adventslied)
Und das beste:
Heidschi bumbeidschi
(Und zwar mit dem Originaltext, der ungefähr genausoviel mit Advent oder wenigstens Weihnachten zu tun hat, wie ich mit Socken stricken)
Seid nicht so streng.
Wann wollt ihr die Weihnachtslieder singen wenn nicht jetzt - vor Weihnachten? Ich spreche dabei nicht von der Liturgie, sondern vom häuslichen oder konzertanten Singen.
Die Vorweihnachtszeit ist auch dafür da... und ich prophezeie, dass in Europa noch eine Zeit kommen wird, wo man froh sein wird, wenn die Leut' überhaupt noch in die Kirchen kommen.
Bei Schuller's "Hour of Power" - einige von euch mögen das kennen - wird ab dem 1. Advent Sonntag für Sonntag das "Adeste fideles" gesungen.
Es beginnt alles immer früher.
Vor Jahren war ich noch verstimmt, wenn ich am Heiligabend Vormittag ein Weihnachts-SMS bekam. Inzwischen trudeln die Kurznachrichten mit nämlichem Inhalt bereits mitten im Advent ein... Belehrungen werden nicht gehört und schon gar nicht beherzigt. Im Regelfall beantworte ich solche Nachrichten mit "Dir einen guten Advent. Und meine Weihnachtsgrüße bekommst du dann in der Heiligen Nacht. [wink] "
Eine verwandte Debatte: "Stille Nacht" im Gottesdienst bzw. im Kirchengesangbuch. Der theologische Wert strebt gegen Null - aber ist ein Verzicht darauf vorstellbar?
Also: Seid nicht so streng.
Naja... Bei Veranstaltungen Dritter hat man da wohl schwerer einen Einfluss, aber bei den eigenen kommt in der Adventszeit ein Weihnachtslied einfach nicht in Frage. Im übrigen auch nicht beim häuslichen Singen. Es gibt nichts schlimmeres, als wenn einem "O du fröhliche" oder "Stille Nacht" in der Heiligen Nacht schon zu den Ohren raushängt. Alles hat seine Zeit und Weihnachtslieder fallen in die Zeit zwischen Heilig Abend und Epiphanie/Taufe des Herrn und meinetwegen noch auf Lichtmess.
Auch wenn alles "früher anfängt", muss man ja nicht auf den Zug aufspringen. Mann muss nicht Ende August Lebkuchen kaufen, man muss nicht vor Christkönig/Totensonntag die Weihnachtsdeko aufhängen und man muss auch nicht vor Weihnachten Weihnachtslieder singen.
Stille Nacht gehört selbstverständlich ins Gotteslob/Gesangbuch, auch wenn es ein Kind seiner Zeit, der Romantik ist.
Zitat von Gemshorn
Notabene: Ich spreche hier von einem Konzertprogramm, nicht von einer musikalisch gestalteten Liturgie.
Ich glaube, dass das auch der wesentliche Unterschied sein muss.
Wir waren gestern auf einem westfälischen Weihnachtsmarkt - an allen Ecken und Enden Geklampfe und Gegröle, aber nix von "klassischen Advents- und Weihnachtsliedern". Wenn die selbst in den Kirchen nicht gepflegt werden, gerne außerhalb vom Liturgischen, hört man die demnächst gar nicht mehr. In meiner Kinderzeit (vor 40-50 Jahren) gab es jedenfalls noch "richtige" Advents- und Weihnachtsmusik in "normalen" Radiosendern, heute nur noch "Last Christmas" bis zum Erbrechen ...
Im Rahmen eines Konzertes für ein Sponsoring zugunsten des Kindergartens habe ich vor Jahren mal eine Partita über das Ex-DDR-Sandmännchenlied "Sandmann, lieber Sandmann" gespielt. Das passt zunächst auch nicht in eine Kirche, aber zu dem Anlass war's schön. Und wenn Lehrndorfers legendäre Kinderlieder aus dem Münchner Frauendom erklingen (bei Butz gibt's jetzt einen Notentext des Männlein-Liedes), dann würde man gerne selbst wieder Kind sein. Wenn das alles nicht mehr (auch von uns?) gepflegt würde, wäre dieses Traditionelle - fürchte ich - bald "weg vom Fenster" ...
Hallo,
Zitat von jogo31
Und das beste:
Heidschi bumbeidschi
(Und zwar mit dem Originaltext, der ungefähr genausoviel mit Advent oder wenigstens Weihnachten zu tun hat, wie ich mit Socken stricken)
nun ja, ist ja ein Wiegenlied oder Berceuse, wie es in der Literatur meist vornehm heißt. Passt doch zu Weihnachten...
Könnte auch glatt in der Orffschen Weihnachtsgeschichte vorkommen.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Zitat von wohli
In meiner Kinderzeit (vor 40-50 Jahren) gab es jedenfalls noch "richtige" Advents- und Weihnachtsmusik in "normalen" Radiosendern, heute nur noch "Last Christmas" bis zum Erbrechen ...
An dieser Stelle eine Lanze und eine Empfehlung für https://radioklassik.at/, wo ich gestern Abend im Rahmen der Sendereihe "Musica sacra" beim Autofahren wunderbare adventliche Musik hörte, hier das Programm. Zwischen den musikalischen Beiträgen hörte man besinnliche Texte, u.a. "Der störrische Esel" von Agatha Christie (!); zum Schmunzeln und nicht ohne Tiefgang.
#28 RE: Adventliches und Weihnachtliches in TV und Radio
Zitat von wohli
Im Rahmen eines Konzertes für ein Sponsoring zugunsten des Kindergartens habe ich vor Jahren mal eine Partita über das Ex-DDR-Sandmännchenlied "Sandmann, lieber Sandmann" gespielt...
.Davon hätte ich gerne mal die Quelle oder die Noten..
Zitat von wohli
Und wenn Lehrndorfers legendäre Kinderlieder aus dem Münchner Frauendom erklingen
Sorry, das war nicht die Orgel im Liebfrauendom, sondern 1968 im Großen Konzertsaal der HS für Musik in München (Steinmeyer 1959, III/P/52, elt. Taschenlade). Das Instrument steht seit 2004 in Maria Himmelfahrt in Weissenhorn.
Zitat von Gemshorn
An dieser Stelle eine Lanze und eine Empfehlung für https://radioklassik.at/,
Habe den Sender mal aktiviert, wirklich ein guter Tip, kannte ich bisher nicht. Den werde ich glatt gegen Klassik - Radio tauschen was inzwischen viel zu kommerziell geworden ist.
Zitat von clemens-cgn
Sorry, das war nicht die Orgel im Liebfrauendom, sondern 1968 im Großen Konzertsaal der HS für Musik in München (Steinmeyer 1959, III/P/52, elt. Taschenlade). Das Instrument steht seit 2004 in Maria Himmelfahrt in Weissenhorn.
Sorry - reines Gedächtnisproblem ...
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