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Besuch bei einem "Hauptwerker"
#1 RE: Besuch bei einem "Hauptwerker"
Auf der Fahrt zum Orgelmarathon habe ich bei einem eifrigen Mitleser im Forum und begeisterten Orgelfreund Station gemacht, der eine imposante Hauptwerk-Installation und einen stattlichen Fundus an Samplesets sein Eigen nennt.
Er hat sich selber ein schmuckes "Positiv"-Gehäuse gebaut, in das ein dreimanualiger Johannus-Spieltisch (ich glaube, eine Sweelinck) integriert ist. Die Plastik-Klaviaturen hat er durch die Holzkern-Fatars ersetzt, die ich so liebe. Und beiderseits der Klaviaturen sind weitere Registerwippen auf Tableaus eingebaut. Außerdem wurden Fußpistions und zusätzliche Drucktaster unter den Manualen ergänzt. Diese zusätzliche Hardware stammt von Ahlborn. Das Gehäuse hat einen mehrfeldrig gegliederten Pfeifenprospekt, hinter dem die Abstrahlung der orgeleigenen Register platziert ist. Für die Hauptwerk-Wiedergabe befinden sich rechts und links des Notenpultes in Ohrhöhe hinter einem Ziergitter Nahfeldmonitor-Paare, ins seitliche Untergehäuse des linken "Pedalturms" ist ein Sub eingebaut.
Im Prinzip also eine Vorwegnahme (da älter) des Live-III-Konzeptes - zur Wiedergabe von Hauptwerk-Samplesets. Und da ist der Kollege saaaagenhaft bestückt: Ein üppiger Querschnitt dessen, was der Markt an barocken Meisterinstrumenten hergibt: u.a. elsässische und sächsische Silberfrauen, Schnitgerinnen etc,., als "pezzo grosso" die neobarocke Viermanualige von Marcussen in Rotterdam.
Für die Registerbeschriftung hat er das Verfahren verwendet, das Content zeitweise anbot: Die Wippen selber sind unbeschriftet (aber durchnummeriert), darüber werden glasklare Leisten mit den Registernamen gelegt. Diese Leisten sind an mehreren Halte- und Auflagepunkten zwischen den Registergruppen mit Magneten fixiert. Funktioniert und wirkt in der sauberen Ausführung (wie die gesamte Orgel) keineswegs wie eine Bastlerlösung.
Zusätzlich gibt es die Register noch mal ausgedruckt. Der Kollege hat das alles sorgfältig archiviert. Der administrative Aufwand halte sich in Grenzen, meine er, da er die Orgel ja nicht alle Nase lang wechsle.
Die Klänge: durchweg superb. Die Illusion ist perfekt. Jedenfalls die von den Instrumenten, die ich aus originalem Ohrenschein kenne.
Seid mir nicht böse, dass es keine Bilder und keine Daten und Preise gibt. Wer mich kennt, weiß, dass ich nur spielen will, wenn mir ein Instrument gefällt. Und das hat mir so gefallen, dass ich weitaus länger hängen blieb als geplant.
Vielleicht fasst sich der stolze Besitzer ja mal ein Herz und stellt sein Gerät hier im Forum vor. Es wird Euer Wohlgefallen finden.
Wir haben noch einen Deal gemacht: In meinen Fundus sind zwei Expander eingerückt, ein Hoffrichter SE 20 mit modifizierter Disposition (nebst Intonationsboard) und ein Ahlborn Archive Module, der mit der Standard-Barockdisposition. Außerdem ein Rodgers RSS.
Am Wochenende startet bei sturmfreier Bude der ausführliche Testbetrieb.
LG
Michael
#2 RE: Besuch bei einem "Hauptwerker"
Herzlichen Glückwunsch!
Da hast Du Deine Portokasse aber ziemlich geschrubbt. [wink]
aber bedenke:
Zit. D.S.: "RSS macht süchtig". Hast Du die kompletten Handbücher dabei? Falls Dir etwas fehlt kann ich Dir als alter RSS-ler sicher helfen.
Lieben Gruß
Clemens
#5 RE: Besuch bei einem "Hauptwerker"
Zitat von Martin78
Hi Michael, hattest du nicht schon einen Hoffrichter SE-20? Oder habe ich was verpasst und der Trend geht mittlerweile zum Zweitexpander?
Über diesen Trend bin ich schon weit hinaus. Man nennt mich auch den Trendsetzer an sich ... [grin]
Ich hab' jetzt vier Ahlbörner. Und jeder ist anders. Dasselbe gilt für die beiden Hoffrichters. Außerdem noch eine Cäcilia und meinen Accupipe an der Dienstorgel. Falls mal schlechte Zeiten wie Wirtschaftskrise und Expanderknappheit kommen sollten: Ich habe noch einen Rodgers und einen Content 440 in der Vorratskammer ... [grin]
Andere Männer sammeln Briefmarken, ich sammle Expander. Jedem Tierchen sein Pläsierchen ...
@Clemens: Der Verkäufer ist sehr ordnungsliebend und bei allen Geräten waren sämtliche Dokumente dabei. Dass das RSS was taugt, habe ich noch beim Vorbesitzer bestaunt. Der Hoffrichter SE 20 klang berückend schön über das Gerät.
Ich bin ja eignetlich "Hallasket". Aber bei so einem Teil werde ich schwach. Ich muss halt noch etwas Kasualienhonorar generieren, um zwei Aktivboxen für die "rear"-Kanäle zu beschaffen. Aber an den kommenden Samstagen ist die "Auftragslage" recht ordentlich. [grin]
Zitat von wohli
HOFFRICHTERs kann man nie genug haben ...
Da bin ich ja quasi genötigt, meinen Lieblings-Loriot anzubringen: Das ist fein beobachtet!
Zumal das neue Gerät ausgeprochen schöne Solozungen hat.
LG
Michael
#8 RE: Besuch bei einem "Hauptwerker"
@matjoe:
Das weiß ich noch nicht genau. Ich denke, der neue SE 20 kommt erst mal dran. Da sind die Parameter vom Vorbesitzer schon optimiert. Dann spiele ich erst ein bisschen damit herum.
@wohli:
Es sind halt die aus dem "alten" Fundus für den SE 20. Der Kollege hat sich außer den Standards eine Trompete 4', Dulcian 16', Vox humana 8' und Regal 4' gegönnt. Im Pedal steht am Platz der Trompete ein dezent sägender Violon 32'.
Alles sehr schön durchmodelliert. Ich ziehe heute Mittag mal los zum Dealer meines Vertrauens und lausche an den Aktivboxen, die er feilbietet.
Der SE 24n hätte mich auch gelockt. Aber jetzt ist mein Konto für derlei erst mal am unteren Pegelanschlag. Weitere Beschaffungen müssten über einen ordentlichen Nachtragshaushalt bereitgestellt werden. Aber der müsste durchs Familienparlament. Und auf eine wirtschaftspolitische Generaldebatte mit der "Opposition" habe ich gerade keine Lust. Das argumentative und intellektuelle Potential dafür spare ich mir für größere Projekte auf ... [grin]
LG
Michael
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