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Virtuelle Windladenkonfiguration und ihre Wirkung
Solange die Wunschmixturen für meine Gloria Concerto 234 noch in Arbeit sind, versuche ich, alles andere möglichst zu optimieren.
Gestern habe ich mich erstmals an die Panning-Einstellungen und virtuellen Windladenkonfigurationen herangetastet.
Physis-Orgeln haben intern 11 (und extern 6) verschiedene Möglichkeiten pro Register, die im SET-UP-Menü unter INT. AMPL. PANNING (bzw. EXT. OUT ROUTER) zu finden sind. Nachdem ich mich mit der internen Abstrahlung begnüge (die ich übrigens für Wohnräume mehr als ausreichend finde !) kommt für mich vorerst nur INT. AMPL. PANNING in Frage:
POLY: Was immer das genau bedeutet (?), die meisten Register sind jedenfalls standardmäßig so eingestellt.
MONO: Diese Einstellung macht eigentlich nur bei Verwendung eines MONO-Kopfhörers Sinn.
RIGHT: Das Signal wird über die rechtsseitigen Lautsprecher wiedergegeben.
LEFT: Wiedergabe über die linksseitigen Lautsprecher.
Cis-C: Diese Einstellung simuliert die Cis-C-Lade im klassischen Orgelbau.
C-Cis: C-Cis-Lade
WING ansteigend: Simulation einer von links nach rechts in ansteigender Länge geordneten Pfeifenreihe.
WING absteigend: Die virtuellen Pfeifen werden von links nach rechts kleiner.
DOUBLE WING: 2 virtuelle Pfeifenreihen, die von innen nach außen ansteigend angeordnet sind.
DOUBLE CUSP: 4 virtuelle Pfeifenreihen, von denen jeweils 2 (wie bei CUSP) von außen nach innen ansteigen.
CUSP: Die virtuellen Pfeifen steigen von außen nach innen zu einer Spitze an.
Ich habe zunächst bei Blockflöte 4 (eines der wenigen Register, die standardmäßig nicht auf "Poly" eingestellt sind), dann bei Prinzipal 8 und zuletzt bei der Hauptwerksmixtur alle Möglichkeiten durchprobiert und bilde mir ein, daß bei C-Cis bzw. Cis-C der Klang am "lebendigsten" rüberkommt.
Nachdem ich leider kein Orgelbauer bin, verstehe ich nicht allzuviel von Windladenkonfigurationen und ihren Auswirkungen auf das Klangbild.
Ich nehme mal an, es macht wenig Sinn, alle Register auf C-Cis einzustellen, weil dann theorethisch ALLE C akustisch von links und ALLE Cis von rechts kommen. Ich könnte mir vorstellen, eine Hälfte auf C-Cis und die andere auf Cis-C einzustellen, um die Abstrahlung einer Pfeifenorgel zu simulieren und werde das heute ausprobieren.
Wer von den Physis-Usern unter euch hat bereits Erfahrung damit gesammelt und wenn ja, welche ?
Hallo Roman,
ich habe bis jetzt da noch gar nichts verändert. Aeoline dagegen hat ja die Abstrahlung seiner Physisorgel sehr ausdifferenziert und dementsprechend viel an diesen Parametern geschraubt. Ansonsten (wenn man nur intern abstrahlt) ist das Concerto-"Poly" vermutlich nicht die schlechteste Wahl ...
LG
Martin
Ja - über die Auswirkung der Windladenkonfiguration könnte ich mittlerweile - Dank der Hilfe von Clemens-cgn - ein Buch schreiben...
Bei der HB-Abstrahlung nutzt sie wenig, da einfach die räumliche Ausdehnung der Lautsprecher nicht da ist und zudem auch der Hall über die gleichen LS abgestrahlt wird.
Wenn man aber - wie bei mir - zwischen den 12 LS in der Breite fünf, in der Länge acht und in der Höhe fast drei Meter Abstand hat, dann sind die Unterschiede gewaltig.
Leider habe ich gerade überhaupt keine Zeit mich darüber ausführlicher zu äußern - aber die Windladenkonfiguration ist neben den frei wechselbaren und intonierbaren Registern das Feature, was mich an meiner Orgel am meisten fasziniert.
Sehen wir uns morgen auf dem Forumstreffen? - da könnte ich dann einen Monolog zu dem Thema halten...
LG
Aeoline
Zitat
Ich nehme mal an, es macht wenig Sinn, alle Register auf C-Cis einzustellen, weil dann theorethisch ALLE C akustisch von links und ALLE Cis von rechts kommen. Ich könnte mir vorstellen, eine Hälfte auf C-Cis und die andere auf Cis-C einzustellen, um die Abstrahlung einer Pfeifenorgel zu simulieren und werde das heute ausprobieren.
Nunja, bei echten Pfeifenorgeln ist es innerhalb der selben Lade aus technischen Gründen schon so, dass alle Register die selbe Ausrichtung haben. Wobei mindestens seit der Romantik bei großen Orgeln durchaus einmal mehrere Laden pro Werk und die auch noch an verschiedenen Stellen im Gehäuse oder sogar in verschiedenen Gehäusen zum Einsatz kommen können. Ich würde wohl am ehesten versuchen, eine komplette Lade auf CUSP einzustellen. Es ist aber durchaus möglich, dass das erst bei externer Abstrahlung mit ausreichender Breite wirklich Effekt zeigt.
Ich habe heute ein paar virtuelle Windladenkonfigurationsänderungen ausprobiert und finde, daß es auch bei rein interner Abstrahlung (die ja bei Physis-Orgeln mit ihren Seitenwandlautsprechern und Hochtönern bereits weit über die gewöhnliche "Hosenbeinbeschallung" hinausgeht) ein kleines, feines aber hörbares Plus an Authentizität und Plastizität bringt.
Dabei habe ich festgestellt, daß Register mit gleicher Ausrichtung deutlich besser verschmelzen als solche mit unterschiedlicher Ausrichtung, ohne daß die Beschallung dabei - wie ich ursprünglich dachte - irgendwie "einseitig" wirkt. Nicht umsonst sind die Register bei Pfeifenorgeln auch meist gleich ausgerichtet, wie schon Machthorn richtig bemerkt hat.
Ich habe mich nun bemüht, die virtuellen Windladen möglichst wie bei einer Pfeifenorgel zu konfigurieren und dabei auch die Aufstellung der "Prospektpfeifen" im "virtuellen Gehäuse" zu berücksichtigen:
Pedal-Prinzipal 16´ Double Wing
Hauptwerk-Prinzipal 8´ Double Cusp
Schwellwerk-Octave 4´ Cusp
Alle Zungen: Wing absteigend
Alles andere: C-Cis
Ich finde, das Ergebnis kann sich hören lassen und ich bin dem authentischen Pfeifenorgelklang wieder ein kleines Stück näher gekommen.
Vielleicht probieren andere Physis-User das auch aus und berichten hier danach, wie es sich anhört ? Dafuer:
#6 RE: Virtuelle Windladenkonfiguration und ihre Wirkung
Interessant wäre es nun wirklich, den Hall über separate Kanäle zu führen, wie es mit dem RSS möglich ist. Seit ich so ein Teil eingeschleift habe und ein Summensignal über ein eigenes System wiedergebe, hat der Klang erheblich an Realitätsnähe gewonnen.
Das müsste doch via Routingfunktion auch gehen - oder?
Ein spannendes Expermientierfeld ist m.E. auch die virtuelle Platzierung der Pedalladen. Für norddt. Barock haben "Pedaltürme" durchaus klangliche Vorteile. Ich mag da schon eine ausgeprägte C-Cis-Teilung. Silbermann hingegen baute seine Pedale hinterständig, offenbar um ein integraleres Bassfundament zu erreichen.
LG
Michael
Zitat von Wichernkantor
Interessant wäre es nun wirklich, den Hall über separate Kanäle zu führen, wie es mit dem RSS möglich ist. Seit ich so ein Teil eingeschleift habe und ein Summensignal über ein eigenes System wiedergebe, hat der Klang erheblich an Realitätsnähe gewonnen.
Das müsste doch via Routingfunktion auch gehen - oder?
Klar. Geht. Aber obwohl das alle ungemein gut finden, hat es mir gar nicht gefallen.
[sad]
Vielleicht hab ich was falsch gemacht?
=ein mögliches Gesprächsthema beim KOD...
LG
Aeoline
Zitat
Dabei habe ich festgestellt, daß Register mit gleicher Ausrichtung deutlich besser verschmelzen als solche mit unterschiedlicher Ausrichtung, ohne daß die Beschallung dabei - wie ich ursprünglich dachte - irgendwie "einseitig" wirkt.
Bemerkenswert!
Zitat
Ich finde, das Ergebnis kann sich hören lassen und ich bin dem authentischen Pfeifenorgelklang wieder ein kleines Stück näher gekommen.
Gratuliere!
Ich bin mir jetzt schon sicher, dass meine Nächste (in einigen Jahren) solche Dinge auch können soll!
#9 RE: Virtuelle Windladenkonfiguration und ihre Wirkung
Hallo Romanus,
nach einer umfangreichen Sicherung der orgelinternen Einstellungen intern sowie extern, habe ich heute Dein Beispiel der virtuellen Windladen nachempfunden und muss ehrlich gestehen, dass ich beim spielen in der Gesamtheit den Unterschied kaum bemerkt habe. Bei den einzelnen Registern habe ich die unterschiedlichen virtuellen Windladen jedoch wahrgenommen. Vielleicht liegt es an meinen "alten Ohren", immerhin habe ich 40 Jahre meines Feuerwehrlebens unter dem Martinshorn verbracht. Wäre es denkbar, dass diese unterschiedlichen Windladenkonfigurationen bei einer externen Abstrahlung auch für mich beim Spiel deutlicher wahrzunehmen sind? Deine Ohren sind wahrscheinlich ohnehin besser geschult als die Meinen, sodass Du jede Nuance wahrnimmst. Dennoch, wenn du noch weitere Einstellungen an Deinem Panning vorgenommen hast, würden Sie mich sehr interessieren. Ganz nebenbei bemerkt habe ich mich gewundert, dass beim Einstellen der virtuellen Windladen nicht nur z.B. User 1 verändert wird, sondern dass diese Einstellungen auf alle Stile angewendet werden.
Das passt jetzt zwar nicht unbedingt zu dem Thema, aber die sehr klein ausgeführte Bedienungsanleitung eines solchen Instruments finde ich schade. Die Anleitung von Viscount ist da schon deutlich besser. Bei jeder Software erhält man eine dicke Bedienungsanleitung, um den Nutzer umfangreiche Informationen zu liefern. Dies wäre auch bei einer solchen Orgel aus meiner Sicht sinnvoll. Oder will man hier nur die Klientel "Kirchenmusiker" erreichen.
Liebe Grüße aus Berlin
Matthias
Zitat von mattheberlin
Hallo Romanus,
nach einer umfangreichen Sicherung der orgelinternen Einstellungen intern sowie extern, habe ich heute Dein Beispiel der virtuellen Windladen nachempfunden und muss ehrlich gestehen, dass ich beim spielen in der Gesamtheit den Unterschied kaum bemerkt habe. Bei den einzelnen Registern habe ich die unterschiedlichen virtuellen Windladen jedoch wahrgenommen. Vielleicht liegt es an meinen "alten Ohren", immerhin habe ich 40 Jahre meines Feuerwehrlebens unter dem Martinshorn verbracht. Wäre es denkbar, dass diese unterschiedlichen Windladenkonfigurationen bei einer externen Abstrahlung auch für mich beim Spiel deutlicher wahrzunehmen sind? Deine Ohren sind wahrscheinlich ohnehin besser geschult als die Meinen, sodass Du jede Nuance wahrnimmst. Dennoch, wenn du noch weitere Einstellungen an Deinem Panning vorgenommen hast, würden Sie mich sehr interessieren.
Hallo Matthias,
ich kann nicht sagen, warum du weniger Unterschied heraushörst, möglicherweise wurde mein Gehör durch das Hören und Spielen vieler unterschiedlicher Orgeln wirklich stärker sensibilisiert.
Außerdem ist die Wirkung einer geänderten virtuellen Windladenkonfuguration natürlich keine "Dramatische" Veränderung, sondern eben ein feiner Unterschied.
Möglicherweise hängt die Auswirkung auch von der Intonation ab, die bei mir natürlich sehr individuell ist.
Ich möchte sowieso demnächst wieder mal meine (mittlerweile stark weiterentwickelten) Styles für die Concerto 234 online stellen, dann kannst du es mit meinen Styles und Settings nochmal ausprobieren.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich der Unterschied bei externer Abstrahlung stärker auswirkt, würde diese für einen Wohnraum aber nicht unbedingt empfehlen. Ich bin mit der internen Abstrahlung meiner Concerto 234 jedenfalls durchaus zufrieden, allerdings ohne diese Orgel jemals mit externer Abstrahlung gehört zu haben.
Zitat von mattheberlin
Ganz nebenbei bemerkt habe ich mich gewundert, dass beim Einstellen der virtuellen Windladen nicht nur z.B. User 1 verändert wird, sondern dass diese Einstellungen auf alle Stile angewendet werden.
Ja, das ist einer der größten Nachteile der Concerto:
Alles, was du an Settings veränderst, wirkt nicht nur auf den gerade aktiven Style, sondern auf alle, das betrifft sowohl die Stimmung als auch die Blasebalgsimulation, von Windladen, EQ, "Tracker touch" und Hall ganz zu schweigen.
Auch ich finde es etwas lästig und nervig, beim Wechsel von Literatur verschiedener Epochen zwischen Mitteltönig, Werckmeister und Gleichstufig hin- und herzuschalten, eigentlich sollten diese Settings (wie bei Ahlborn Praeludium III-V) für jeden Style getrennt abgespeichert werden, vielleicht kann man das noch in die Wunschliste für zukünftige Physis-Updates aufnehmen (falls sich die Physis-Macher diese Liste jemals anschauen sollten ).
#11 RE: Virtuelle Windladenkonfiguration und ihre Wirkung
Zitat von Romanus
Hallo Matthias,
ich kann nicht sagen, warum du weniger Unterschied heraushörst, möglicherweise wurde mein Gehör durch das Hören und Spielen vieler unterschiedlicher Orgeln wirklich stärker sensibilisiert.
Außerdem ist die Wirkung einer geänderten virtuellen Windladenkonfuguration natürlich keine "Dramatische" Veränderung, sondern eben ein feiner Unterschied.
Möglicherweise hängt die Auswirkung auch von der Intonation ab, die bei mir natürlich sehr individuell ist.
Ich möchte sowieso demnächst wieder mal meine (mittlerweile stark weiterentwickelten) Styles für die Concerto 234 online stellen, dann kannst du es mit meinen Styles und Settings nochmal ausprobieren.
Ja, ich denke schon, dass Dein Gehör stärker sensibilisiert ist und die virtuellen Windladenkonfugurationen vermutlich auch nur ein feiner Unterschied ist. Um auf die Intonation zu kommen. Ich habe natürlich keinerlei Erfahrung im Intonieren und würde mich sehr freuen wenn Du Deine Styles zur Verfügung stellen könntest. In dem Zusammenhang ist mir heute etwas aufgefallen. Wenn ich eine Alternativstimme auswähle, so haben alle Stimmen eines Registers in den Parametern die gleichen Parameter. Und zwar steht alles auf "0" außer die Werte Release Det und Volumen. Die haben immer den gleichen Wert zu stehen. Die Alternativstimme hat weder einen Eintrag in Character noch bei Air- oder Harm Noise oder bei Attack. Woher soll ein Hobbyorganist diese Werte nehmen, ohne jegliche Erfahrung. Und was noch merkwürdiger für mich ist, ist wenn ich die eigentliche Stimme wieder zurückwähle, hat diese Stimme nicht etwa ihre werkseitigen Parameter, sondern übernimmt die Parameter der gerade ausprobierten Alternativstimme. Ein Glück, das ich mir die Mühe gemacht habe und alle Parameter der Intonationen in einer Excelliste (siehe Anhang) festhielt. So muss ich nicht die Werkseinstellungen wiederherstellen sondern schreibe die Werte wieder in die Parameter.
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Vielleicht interessieren diese Bilder noch andere Mitglieder bzw. Concerto - Besitzer
Liebe Grüße aus Berlin
Matthias
Zitat von mattheberlin
Ein Glück, das ich mir die Mühe gemacht habe und alle Parameter der Intonationen in einer Excelliste (siehe Anhang) festhielt. So muss ich nicht die Werkseinstellungen wiederherstellen sondern schreibe die Werte wieder in die Parameter.
Hallo Matthias,
wieso solltest du die Orgel auf die Werkseinstellungen zurücksetzen müssen?
In den vier fixen Intonationen kannst du doch eh nichts ändern. Wenn du auf einer der User-Intonationen was verändert hast, kannst du doch jederzeit in der entsprechenden fixen Intonation gucken, wie der Parameter ursprünglich eingestellt war.
LG
Martin
#13 RE: Virtuelle Windladenkonfiguration und ihre Wirkung
Zitat von Martin78
Hallo Matthias,
wieso solltest du die Orgel auf die Werkseinstellungen zurücksetzen müssen?
In den vier fixen Intonationen kannst du doch eh nichts ändern. Wenn du auf einer der User-Intonationen was verändert hast, kannst du doch jederzeit in der entsprechenden fixen Intonation gucken, wie der Parameter ursprünglich eingestellt war.
Hallo Martin,
ja, Du hast recht. Ich brauche eigentlich nur die Original - Sty zurücksichern. Ich möchte nämlich die User 1 bis 4, da sie ja eine Kopie der festen Intonationen (auch deren Parameter) sind, so behalten wie sie sind und aus diesen Intonationen neue erstellen und auf einem Stick sichern. Im Anschluss hätte ich gerne die originale User - Intonation wieder. Dies geht aber nur, wenn wenigstens die originale *.Sty zurückgesichert wird. Denn schon durch ein Auswechseln der Stimmen durch Alternativstimmen sind beim zurückholen der Originalstimme alle werkseitigen Parameter in der Originalstimme weg. Jedenfalls bei meiner Orgel. Darum habe ich ja auch die festen Intonationen minutsös aufgeschrieben (siehe die Links im letzten Beitrag), um das hin und her am Mäuseklavier zu vermeiden.
Liebe Grüße aus Berlin
Matthias
Zitat von StrahlRohrFlöte
...Ganz nebenbei bemerkt habe ich mich gewundert, dass beim Einstellen der virtuellen Windladen nicht nur z.B. User 1 verändert wird, sondern dass diese Einstellungen auf alle Stile angewendet werden.
Zitat von Romanus
Ja, das ist einer der größten Nachteile der Concerto:
Alles, was du an Settings veränderst, wirkt nicht nur auf den gerade aktiven Style, sondern auf alle, das betrifft sowohl die Stimmung als auch die Blasebalgsimulation, von Windladen, EQ, "Tracker touch" und Hall ganz zu schweigen...
Es ist doch immer wieder interessant, wie unterschiedlich "Features" von Produkten durch den Endkunden wahrgenommen und bewertet werden.
[grin]
Natürlich hat Romanus Recht: Wenn ich bei einer Unico/Concerto-Orgel die Parameter im Bereich "Setting" ändere, wirkt sich das auf alle acht Styles aus - aber warum ist das ein Nachteil - und sogar einer "Der größten Nachteile"?
[sad]
In den vergangene Monaten und Jahren habe ich viel gelernt beim Einsatz der Intonationsparameter und Dateiformaten meiner Unico 400 und bilde mir ein, etwas Erfahrung darin zu haben. Das Prinzip, was die Jungs und MäDels in Mondaino in die verschiedenen Dateiformate gepackt haben, ist genial und wohl durchdacht.
Dafuer:
Was machen wir mit unseren Orgeln? - wir spielen darauf oder wir versuchen, das Klangbild mehr und mehr unseren Erwartungen anzupassen.
Phase 1 = Das Spielen an der Orgel
In dieser Phase spielen wir nicht mit, sondern an dem Instrument. Wir intonieren. Wir tauschen Stimmen. Wir ändern das Setup. Wir probieren aus und versuchen, die Orgel so anzupassen, wie wir sie klanglich haben wollen. In dieser Phase ist es vorteilhaft, wenn Änderungen am Setup sich auf alle Styles auswirken.
Als ich meine romantische oder barocke Intonation am erarbeiten war, waren alle vier User-Styles mit unterschiedlichen "Ausbaustufen" der Intonation belegt. Ich versuchte das eine und ließ das andere - immer bedacht, die beste Lösung zu finden. Dafür war es von Vorteil, die unterschiedlichen Einstellungen der STY möglichst problemlos gegeneinander zu hören. Also speicherte ich jede "Weiterentwicklung" in einem neuen Userstyle und konnte so "auf Knopfdruck" hören, ob mir die "Weiterentwicklung" besser gefiel, als der vorige Stand.
Dabei war es enorm hilfreich, dass sich "Änderungen in den Settings auf alle Styles" auswirken. Also kein Nachteil. Mehr Hall bedeutete für alle Entwicklungs-Styles: Mehr Hall. Hätte man das in Mondaino nicht so programmiert, hätte ich jede Änderung in den Settings in jedem Style manuell nachbilden müssen.
Dagegen:
Das gleiche gilt übrigens auch für die CMB-Dateien. Auch die sind einheitlich für alle Styles. Genial! - sonst hätte ich bei der Entwicklung meiner Intonationen auch jedes mal die Setzerbelegung und die Crescendo-Walze manuell nachziehen müssen.
Dagegen:
Wenn ich an einer PO die Pfeifen der barocken Trompete aus dem Pfeifenstock entferne und durch ein romantisches Cromorne ersetze - ändert sich dadurch der Hall in der Kirche? - Nö.
Hall ist Hall. Blasebalgsimulation ist Blasebalgsimulation. Trackertouch ist Trackertouch. Windlade ist Windlade - unabhängig von den gewählten und intonierten Registern (=Style). Das ist für mich logisch und nichts anderes hätte ich erwartet. Im Gegenteil: hätte man es so programmiert, dass Änderungen im Setup sich nur auf den aktuellen Style auswirken, so hätte ich das als "Fehler" oder "zu verbessernd" bemäkelt.
Neee - für mich ist es ein klarer VORTEIL, dass sich diese Dateien (.SET und .CMB) auf alle Styles auswirken.
Dafuer:
Während der Intonationsarbeit erspart einem das eine Menge Arbeit und die Beurteilung des Klangergebnisses wird nicht durch unterschiedliche Setting-Einstellung verfälscht.
Phase 2 = Das Spielen auf der Orgel
Ist die Intonationsarbeit abgeschlossen und man hat zwei oder drei "fertige" Orgeln auf den Userstyles liegen, dann ist es in der Tat unschön, dass alle Styles mit den gleichen Settings-Parametern auskommen müssen. Aber genialerweise hat man ja in Mondaino bedacht, dass das so ist und hat die Settings-Parameter in einer separaten Datei untergebracht. Man kann also in dieser Phase der Nutzung des Instrumentes "seine" Lieblings-Parameter für seine "Lieblings-Orgel" separat abspeichern und auch wieder laden.
Auch ich habe eine extreme Romantik-Orgel und eine fette Barock-Orgel in meinen Userstyles. Das braucht unterschiedliche Settings und auch unterschiedliche Setzerbelegung. Herrje - wenn ich das Crescendo der Romantikorgel auf der Barockorgel verwende fliehen die Katzen in Scharen...
Ich wechsele also die SET-Dateien und bin froh, dass sich deren Einstellungen auf ALLE Styles auswirken (Neee - eben kein "Fehler"...)
Nur so kann ich die Auswirkung von Änderungen an den Setup-Einstellungen an meinen Klangeinstellungen überprüfen, ohne sie mühsam für jeden Style nachzuzeichnen.
Oje - jetzt habe ich wieder eine Unmenge Text geschrieben. Eigentlich wollte ich nur sagen:
Da ist ein Sinn dahinter.
So wie es ist, ist es genial...
LG
Aeoline
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