Alte Helden - Rembrandt 4090

27.11.2016 18:39
avatar  Rauschbass ( gelöscht )
#1 RE: Alte Helden - Rembrandt 4090
Ra
Rauschbass ( gelöscht )

Hallo,

gestern durfte ich mal wieder auf einer Orgel spielen, die wohl vor 10 Jahren noch eine absolute Traumorgel gewesen wäre:
einer 4 manualigen Johannus Rembrandt 4090 mit externer Abstrahlung, UHT-Tastatur, einer ausgefeilten Intonation, daher traumhaften Principalen, maßgeschneiderter Disposition usw..
Jedes Manual unterschied sich im Spielwiderstand von den anderen: das leichgängige Brustwerk, das etwas schwerere Schwellwerk, das sehr schwergängige Hauptwerk und das wieder leichter federnde (Rück)Positiv. (Dabei ist mit aufgefallen, dass UHT zwar schon gut ist (viel besser als meine Holzkernfatare) - aber eben auch nicht wirklich eine mechanische Traktur überzeugend simuliert.)
Der Aufwand bei der Intonation (mehrere Tage) - sie sollte der Dienstorgel des Besitzers nahe kommen - ist noch heute durch das Klangbild (zumindest der Einzelregister) gerechtfertigt.
Bei Plenumsklängen merkt man, dass die Rechnerleistung heute bessere Durchhörbarkeit und Natürlichkeit ermöglicht.
Aber trotzdem - es war fast wie echt - und ein gigantisches Gefühl, "in" diesem Spieltisch zu sitzen. (OK, es gibt schöneres als die Plastikmanubrien, die einer derartigen Orgel nicht ganz angemessen sind.)

Gibt es bei euch auch "alte Helden"?

Viel Grüße,
Stephan


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30.11.2016 17:12
avatar  organi
#2 RE: Alte Helden - Rembrandt 4090
or

Zitat von Rauschbass

Dabei ist mit aufgefallen, dass UHT zwar schon gut ist (viel besser als meine Holzkernfatare) - aber eben auch nicht wirklich eine mechanische Traktur überzeugend simuliert.


Hallo Stephan,

könntest Du die Kritik an den UHT konkretisieren? Da ich welche geordert habe, würde mich Deine Wahrnehmung an diesen Tastaturen sehr interessieren.

Gibt es überhaupt DIE mechanische Traktur? Ich spiele mehr oder weniger regelmäßig an 5 verschiedenen mechanischen Orgeln. An keiner dieser Instrumente gleicht das Spielgefühl einem anderen.

LG
organi


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30.11.2016 20:32
avatar  Rauschbass ( gelöscht )
#3 RE: Alte Helden - Rembrandt 4090
Ra
Rauschbass ( gelöscht )

Hallo,
ich finde, dass der Druckpunkt (bei den Tastaturen die ich kenne, es sind nicht sehr viele, insgesamt 7) sehr kräftig ist, die nachfolgende Tastenreise dann aber sehr leicht. Fürs Üben sicherlich besser geeigent als die weicheren Fatare, weil man schon jede Taste sehr bewusst drücken muss. Das war auch der Grund, warum der erste Besitzer der Orgel die UHT hat einbauen lassen. Ich denke, dass man sich Druckpunkt etc. sicher ziemlich genau einstellen lassen kann - die Tastaturen stammen aus der Zeit um 2002.
Natürlich gibt es "Den" Anschlag auch nicht, unsere Orgel hat bespielsweise ein Rückpositiv und ein Brustwerk, die sich fast wie ein Cembalo spielen, während v.a. das Schwellwerk extrem schwergängig ist (und dafür der Druckpunkt weniger ausgeprägt ist.)
Versteh mich nicht falsch: ich finde sie wirklich gut, und wenn ich den Gebrauchtmarktwert meiner Orgel nicht durch zwei UHT Manuale (wahrscheinlich) verdoppeln würde, würde ich es mir auch überlegen - so würde ich das Geld eher anderweitig investieren.
Welche Orgel bekommt denn die UHTs?
Viele Grüße


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30.11.2016 21:17
avatar  Machthorn ( gelöscht )
#4 RE: Alte Helden - Rembrandt 4090
Ma
Machthorn ( gelöscht )

Zitat
Fürs Üben sicherlich besser geeigent als die weicheren Fatare, weil man schon jede Taste sehr bewusst drücken muss.


Das ist auch eine Frage, worauf man dienstmäßig spielt. Ich habe eine elektropneumatische Steimeyerin ohne jeden Druckpunkt unter den Fingern. Wenn ich zuhause etwas Schnelles mit dem schon nicht besonders schweren Fatar-Druckpunkt einübe, habe ich hinterher auf der Dienstorgel Probleme, weil mir Feedback fehlt.


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30.11.2016 23:03
avatar  organi
#5 RE: Alte Helden - Rembrandt 4090
or

Zitat von Rauschbass

ich finde, dass der Druckpunkt (bei den Tastaturen die ich kenne, es sind nicht sehr viele, insgesamt 7) sehr kräftig ist, die nachfolgende Tastenreise dann aber sehr leicht.


Hallo,

danke für Deine Ausführungen.

Ich habe die Tastaturen beim Hersteller genau unter die Lupe genommen und hatte nicht den Eindruck, dass sie nach dem Druckpunkt zu wenig Widerstand bieten. Man sollte es mit der Druckpunktstärke, die sehr leicht selbst verändert werden kann, natürlich auch nicht übertreiben. Wenn hier zu viel des Guten getan wird, könnte nach einem zu starken Druckpunkt der weitere Tastengang schon etwas schlaff erscheinen.

Aber wie bei vielem, kann auch hier das persönliche Empfinden immer nur subjektiv sein.

Zitat von Rauschbass

Welche Orgel bekommt denn die UHTs?


Sie sollen in einen HW-Spieltisch.

LG
organi


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01.12.2016 09:11
avatar  Rauschbass ( gelöscht )
#6 RE: Alte Helden - Rembrandt 4090
Ra
Rauschbass ( gelöscht )

wie gesagt, ich fand sie nicht schlecht. Zudem sind sie seit ca 13 Jahren in intensiver professioneller Bearbeitung, halten also auch was aus. Und, wie oben angemerkt, es hat sich in diesen 13 Jahren auch sicherlich viel getan.
Viel Spaß mit den schönen Tastaturen. Welcher Typ / Farbkombi wird es?
VG


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01.12.2016 15:12
#7 RE: Alte Helden - Rembrandt 4090
cl

Hallo Rauschbass
... das ist ja Jammern auf gaaaaanz hohem Niveau. Interessant wäre die Frage auf den Punkt: Hat der Besteller der Rembrandt eine "Alterung" der UHT in irgendeiner Form testiert?
Hallo organi,
gerade bei Druckpunktklaviaturen kann nur das persönliche Empfinden und spieltechnische Erleben (ergibt zusammen Haptik) als Maßstab gelten. Meine Empfehlung für Dich gerade auch die Einregulierung vor Ort bei Ulrich Hermann und bei gleichen Installationsbedingungen austesten und so bestellen. Mir ist bislang noch keine defekte UHT-Klaviatur unter die Finger gekommen. Geschweige denn erlahmte Druckpunkte.
Wenn es der Geldbeutel denn hergibt (und die Gehäusetiefe eine Montage überhaupt hergibt) bestellte ich in jedem Fall zweiarmige Klaviaturen (die Tasten sind erheblich länger!). Leider lassen sich in meiner Konsole noch nicht einmal AWK´s aus Platzgründen montieren.
Druckpunkte mit den Gummihütchen.... sicher bin ich da ein Extremfall. Bei täglichem "Beritt" von mehreren Stunden habe ich regelmäßig alle zwei Jahre die ersten Ausfälle der Druckpunkte, weil die Gummimatten altern....
Wenn es der Geldbeutel hergibt, kommen grundsätzlich auch Orgelbauerdruckpunktklaviaturen von Heuss, Laukhuff, Eisenschmidt und anderen ... in den näheren Blickwinkel, die Ihre Einsätze bei Einbau durch namhafte Weltfirmen finden. Auch hier gibt es unterschiedliche Konstruktionsweisen (insbes. der Druckpunkterzeugung) Empfindungen.... und somit Bewertungen.
Ein Besuch bei unserem Mitforianer "Prinzipal 67" lohnt sich sicher. In seiner HW-Konsole sind Heuss Klaviaturen verbaut....

Liebe Grüße vom Clemens

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01.12.2016 17:20
avatar  Rauschbass ( gelöscht )
#8 RE: Alte Helden - Rembrandt 4090
Ra
Rauschbass ( gelöscht )

Zitat von clemens-cgn

Hallo Rauschbass
... das ist ja Jammern auf gaaaaanz hohem Niveau. Interessant wäre die Frage auf den Punkt: Hat der Besteller der Rembrandt eine "Alterung" der UHT in irgendeiner Form testiert?




Ich wollte ausdrücken, dass sich bei der Tastaturentechnik (Einstellmöglichkeiten etc.) im Verlauf der letzten 13 Jahre etwas getan hat, nicht dass die Klaviaturen ermüDet sind.
VG


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01.12.2016 21:08
#9 RE: Alte Helden - Rembrandt 4090
cl

Hast Du mal eine AWK (für Viscountlinie) der neuesten Generation unter den Fingern gehabt?

Liebe Grüße vom Clemens

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01.12.2016 22:43
avatar  Rauschbass ( gelöscht )
#10 RE: Alte Helden - Rembrandt 4090
Ra
Rauschbass ( gelöscht )

Ich war schon lange nicht mehr in Augsburg, geschweige denn in Kassel oder irgendwo sonst, wo man solch edle Hölzer begreifen darf. Sind sie gut?


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04.12.2016 00:38
#11 RE: Alte Helden - Rembrandt 4090
cl

Ein paar Probengriffchen sind sicher nicht zu verachten. Beim Neukauf zöge ich sie sicher in die engere Wahl.

Liebe Grüße vom Clemens

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