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Johannus Opus 35 gebraucht
Hallo liebe Orgelliebhaber und -innen,
herzlichen Dank für die Aufnahme in diesem Forum.
Als Gast lese ich schon längere Zeit mit und finde Eure Beiträge sehr hilfreich, fundiert und aussagekräftig.
Meine Eminent 1500 Concerto hat vor einigen Jahren nicht mehr funktionieren wollen [sad] seither spare ich auf ein neues Instrument.
Dieses mal soll es eine reine Sakralorgel sein, mein Budget beträgt ca. € 5.000,--
Ich habe die Möglichkeit, von einem privaten Verkäufer eine ca. 5 Jahre alte Johannus Opus 35 um € 4.500 zu erwerben.
Das Instrument ist noch verpackt weil es aufgrund eines Schicksalsschlages in der Familie nicht benützt wird.
Ich jedoch bin mir unsicher: ist es für eine Orgel nicht zum Nachteil wenn sie so viele Jahre gar nicht bespielt wird? Schadet das den Kontakten? Ich kenne mich da leider nicht so aus und wäre für Antworten sehr dankbar.
Kann mir jemand grundsätzlich etwas zur Opus 35 sagen? Den Klang kann man sich im Internet anhören - ich finde ich schön und vollmundig:
https://www.youtube.com/watch?v=7819Q_Hxc1A
Probe gespielt habe ich bei Kisselbach u.a. die Gloria Cantus 238 (hatte feste Kaufabsichten), und bei einem Händler in meiner Nähe die Vivace 40 VC.
Leider habe ich bezüglich des Klangs keine Wow-Gefühle in mir verspürt...
Alternativ habe ich mir überlegt, noch eine Zeit lang zu sparen und mir eine Orgel mit Physis - Technologie zuzulegen. Diese Klänge begeistern ja wirklich!
Der Händler in meiner Nähe bietet sein Ausstellungsstück Viscount Sonus 45 inklusive konkavem Pedal für € 6.300 an.
Oder aber die Gloria Concerto 234... ich glaube aber, die ist mit der Sonus 45 nahezu ident?
Ich weiß wirklich nicht was ich tun soll, bin ziemlich hilflos und frustriert weil ich eigentlich zu Weihnachten schon musizieren wollte...
Will aber auch keine Fehlentscheidung treffen.
Zu der Opus 35 kommt eine Fahrstrecke von hin- und zurück insgesamt 700 km + Mietfahrzeug und Transporthelfer zuzüglich Risiko während des Eigentransports.
Der Kauf bei einem Händler nimmt einem solche Ängste und Sorgen natürlich ab...
Meine Ansprüche sind:
- warmer, vollmundiger Kirchenorgel-Klang
- zwei Manuale (drei Manuale nicht Priorität)
- konkaves Pedal (äußere Seiten höher als innere) weil ich nur 155cm groß bin
Freue mich sehr auf Kommentare, Meinungen und Hilfestellungen
Liebe Grüße
Claudia
Hallo Claudia, willkommen in unserer Runde. [smile]
Du schreibst, dass du eine Gloria Cantus und eine Viscount Vivace ausprobiert hast. Beide Modellreihen haben schon einige Jahre auf dem Buckel. Zu ihrer Zeit war die Vivace eine gute Orgel - aber gemessen an den heutigen Standards kann sie wohl nicht mehr genügen.
Wenn du etwas in der budgetfreundlichen Klasse suchst, solltest du unbedingt die Gloria Optimus (basierend auf Viscount Chorum) ausprobieren. Beim Forumstreffen hat mich der außergewöhnlich gute Klang schwer beeindruckt; die zweimanualige Variante sollte in dem von dir genannten Rahmen liegen.
Klar, eine Opus 35 ist ein dreimanualiges Instrument. Aber du kaufst vermutlich völlig ohne Garantie. Ich würde dieses Risiko nicht eingehen.
Wenn du in Richtung Physis gehen willst: Die Sonus und die Concerto sind Schwestern, in der Tat. Wie immer sind bei der Gloria aber einige Klänge mit an Bord, die das Viscount-Modell nicht besitzt. Es mag aber sein, dass die Unterschiede nicht so riesig sind.
Ich selber besitze eine Concerto 234 und bin seit längerer Zeit zufrieden. Wäre ich ein Neukäufer, würde ich aber heute zur Gloria Optimus greifen: Der Klang ist sehr gut, die vier Dispositionen decken meinen Bedarf vollständig ab.
LG
Klaus
Zitat von Orgelfee
Meine Eminent 1500 Concerto hat vor einigen Jahren nicht mehr funktionieren wollen [sad] seither spare ich auf ein neues Instrument.
Dieses mal soll es eine reine Sakralorgel sein, mein Budget beträgt ca. € 5.000,--
Ich habe die Möglichkeit, von einem privaten Verkäufer eine ca. 5 Jahre alte Johannus Opus 35 um € 4.500 zu erwerben.
Das Instrument ist noch verpackt weil es aufgrund eines Schicksalsschlages in der Familie nicht benützt wird.
Ich jedoch bin mir unsicher: ist es für eine Orgel nicht zum Nachteil wenn sie so viele Jahre gar nicht bespielt wird? Schadet das den Kontakten? Ich kenne mich da leider nicht so aus und wäre für Antworten sehr dankbar.
Kann mir jemand grundsätzlich etwas zur Opus 35 sagen? Den Klang kann man sich im Internet anhören - ich finde ich schön und vollmundig:
https://www.youtube.com/watch?v=7819Q_Hxc1A
Alternativ habe ich mir überlegt, noch eine Zeit lang zu sparen und mir eine Orgel mit Physis - Technologie zuzulegen. Diese Klänge begeistern ja wirklich!
Der Händler in meiner Nähe bietet sein Ausstellungsstück Viscount Sonus 45 inklusive konkavem Pedal für € 6.300 an.
Oder aber die Gloria Concerto 234... ich glaube aber, die ist mit der Sonus 45 nahezu ident?
Meine Ansprüche sind:
- warmer, vollmundiger Kirchenorgel-Klang
- zwei Manuale (drei Manuale nicht Priorität)
- konkaves Pedal (äußere Seiten höher als innere) weil ich nur 155cm groß bin
Ich glaube nicht, daß es einer Digitalorgel schadet, wenn sie längere Zeit NICHT gespielt wird, so viel ich weiß führt das Gegenteil eher zu Verschleißerscheinungen, ich habe selbst eine viel ältere Johannus und spreche aus Erfahrung !
Der Klang ist natürlich immer Geschmacksache, ich würde den serienmäßigen Klang der aktuellen Opus-Serie, der sich in den letzten 5 Jahren meines Wissens kaum verändert hat, nicht wirklich als voll bezeichnen, aber da könnte man mit Intonat sicher nachhelfen.
Eines solltest du über die Opus-Baureihe noch wissen: Die Polyphoniekapazität ist meines Wissens (korrigiert mich, falls ich mich irre !) in den letzten 18 Jahren nie über 8 Töne pro Register hinausgekommen.
In dieser Hinsicht wäre eine Physis-Orgel die anspruchsvollere Lösung, ich habe selbst eine Gloria Concerto 234, sie ist bezüglich Hardware und Gehäuse baugleich mit der Viscount Sonus 45. Darauf könnte man locker 4-händig vollgriffig spielen, Tonausfälle sind hier absolut kein Thema. Der serienmäßige Klang begeistert mich zwar nicht, aber man hat bei Physis umfangreiche Möglichkeiten, sich seinen eigenen Klang zu basteln, was mich in den letzten 2 Jahren viel Zeit gekostet hat.
Eine hochwerige Alternative, wenn du nicht mehr zu lange warten willst, wäre eine gebrauchte Ahlborn, z.b. eine Praeludium IV, es gibt übrigens auch Gebrauchte mit Garantie, z.b. bei Kisselbach.
Von einem konkaven Pedal würde ich - falls du vorhast, irgendwann auch in Kirchen zu spielen - abraten, weil die meisten Pfeifenorgeln ebenfalls nur gerades Pedal haben.
Als ich noch eine Johannus Sweelinck 20 mit konkavem Pedal hatte, bin ich regelmäßig in die Kirche zum Üben gefahren, weil das Spielgefühl so total anders war und ausschließliches Üben auf der Johannus gelegentlich zu ärgerlichen Fehltritten in der Kirche geführt hatte. Falls du nicht noch wächst, würde ich mir eher eine niedere Orgelbank anfertigen lassen.
Ansonsten kann ich nur sagen, überstürze nichts, probiere möglichst viele Orgeln aus und finde dein ideales Instrument !
#4 RE: Johannus Opus 35 gebraucht
Hallo,
ein konkaves - konkret 2fach geschweiftes Pedal finde ich überaus praktisch und notwendig, wenn man so klein ist. Warum soll man es nicht bequem haben beim Üben. Ich teile die Meinung von Romanus nicht, dass man dann Probleme, die Treffsicherheit betrefffend, bei geradem Pedal hat. Vor dem Gottesdienst die Orgel testen - das löst das Problem - ist bei fremden Orgeln sowieso immer zu empfehlen. [smile]
Zur Opus kann ich nichts weiter sagen, nur - ohne zu probieren, würde ich mir keine Orgel kaufen - Geschmäcker sind einfach verschieden ...
Zitat von Metallgedackt
ein konkaves - konkret 2fach geschweiftes Pedal finde ich überaus praktisch und notwendig, wenn man so klein ist. Warum soll man es nicht bequem haben beim Üben. Ich teile die Meinung von Romanus nicht, dass man dann Probleme, die Treffsicherheit betrefffend, bei geradem Pedal hat. Vor dem Gottesdienst die Orgel testen - das löst das Problem - ist bei fremden Orgeln sowieso immer zu empfehlen. [smile]
Es beim Üben bequem haben und in der Kirche treffsicher spielen sind 2 verschiedene paar Schuhe:
Natürlich ist ein Konkavpedal zum Üben bequemer, aber um das Geübte möglichst perfekt umsetzen zu können, sollte das Spielgefühl auf Hausorgel und Kirchenorgel möglichst ähnlich sein.
Wer auf einem flachen Pedal übt, kann auch auf einem Konkavpedal problemlos spielen, weil ihm dann das Pedal "entgegenkommt".
Das Umgekehrte trifft aber absolut nicht zu, das weiß ich aus Erfahrung. Ich kenne beides nur zu gut, ich habe auf der Johannus ein Konkavpedal ("Doppelt geschweift" und auf der Gloria ein flaches und wenn ich auf der Gloria übe, spiele ich in der Kirche sicherer, denn meine Dienstorgel hat ein flaches Pedal sowie gefühlte 99% der Pfeifenorgeln, auf denen ich bisher gespielt habe.
Wie gesagt, es kommt ganz darauf an, was du konkret vor hast:
Falls du wirklich NUR zuhause orgeln willst, ist ein Konkavpedal natürlich bequemer.
Falls du kurz- oder langfristig vorhast, in einer Kirche öffentlich (und zwar mit Pedal) zu spielen, deren Orgel ein flaches Pedal hat, solltest du unbedingt auch auf einem solchen üben, so unbequem es sich vorerst anfühlen mag, andernfalls wirst du in der Kirche beim Pedalspiel immer unsicher sein, glaube einem, der es wissen muss !
Vor dem Gottesdienst die Orgel testen ersetzt niemals die gründliche Vorbereitung auf einem entsprechenden Instrument und löst natürlich auch nicht das Problem, das du mit flachen Pedalen dann immer haben wirst ! [grin]
Das flache Pedal ist übrigens nur dann unbequem, wenn man ein Konkavpedal gewohnt ist. [wink]
#6 RE: Johannus Opus 35 gebraucht
Zitat von Romanus
Von einem konkaven Pedal würde ich - falls du vorhast, irgendwann auch in Kirchen zu spielen - abraten, weil die meisten Pfeifenorgeln ebenfalls nur gerades Pedal haben.
....
Lieber Romanus,
auf welche Region beziehst Du Deine Aussage "Die meisten"? Oder weißt Du, aus welcher Region die Orgelfee stammt? Für Westdeutschland insbesondere für NRW entbehrt Deine Äußerung jeder haltbaren Grundlage. Im Bereich der ev. Landeskirchen Hannover, Braunschweig, Hamburg, Bremen, Nordrhein, der westfälischen LK´s- und auf katholischer Seite in den Bistümern, Hildesheim, Osnabrück, Münster, Paderborn, Essen, Köln und Aachen das doppeltgeschweifte Pedal mit 30 Tasten nach BDO-Norm grundsätzlich bei Neubauten nach dem 2. Weltkrieg durchgesetzt. Ausnahmen dieser Regel sind zu finden bei Restaurationen historischer Instrumente (incl. Rückrestaurationen) in den letzten 20 Jahren, oder Stilkopien historischer Instrumente.
Zitat von clemens-cgn
Lieber Romanus,
auf welche Region beziehst Du Deine Aussage "Die meisten"? Oder weißt Du, aus welcher Region die Orgelfee stammt?
Natürlich nur auf meine Region, das ist Österreich, insbesondere der Wiener Raum.
In welcher Region die Orgelfee lebt, ist aus ihrem Profil nicht ersichtlich, ich kann natürlich nur für mich sprechen.
Falls das in ihrer Region anders sein sollte, gratuliere ! Prost:
Ansonsten bleibt für sie nur zu hoffen, dass ihr Organistenleben sie niemals an eine historische oder österreichische Orgel führen wird, denn dann würde sie an meine Worte denken !
Zitat
Oder weißt Du, aus welcher Region die Orgelfee stammt?
Ich tippe auf Österreich, weil:
Zitat
und bei einem Händler in meiner Nähe die Vivace 40 VC
Um die Konfusion komplett zu machen: Schau dir, wenn du nochmal nach Augsburg zu Kisselbach fahren solltest, alternativ auch mal die Gloria Klassik 226 Trend an. Sie hat ein etwas anderes Klangbild als Optimus und Concerto, ist in ihrer Preislage aber immer noch kein schlechtes Instrument, ich bin hoch zufireden damit!
Ansonsten gilt leider wie immer: Kauf das, was deinen Bedürftnissen und vor allem deinen Ohren am meisten behagt.
Ich möchte Romanus bei seiner Aussage bez. Pedal unterstützen. Ursprünglich wollte ich unbedingt ein doppelt geschweiftes Pedal, zumal meine "Hausorgel" an der ich Unterricht hatte auch über ein solches Pedal verfügte.
Da wir hier (Sachsen) über eine hervorragende Orgellandschaft verfügen (insbesondere durch Silbermann geprägt) nutze ich die Gelegenheit, so oft als möglich diese Instrumente zu bespielen. Zu Silbermanns Zeiten gab es natürlich noch keine BDO Norm, auch die Obertasten sind ungewöhnlich hoch, aber nach einer gewiassen Einspielungszeit komme ich mittlerweile gut damit zurecht.
Ich habe sogar mal ein Radialpedal unter meinen Füßen gehabt und war überrascht, wie gut ich damit klar kam.
In unserer Orgellandschaft sind doppelt geschweifte Pedale absoluter Standard; dies betrifft nicht die Mühlen des ehemaligen "fürstbischöflichen Orgelbaumeisters", dessen Instrumente jedoch mittlerweile fast flächendeckend verschwunden sind. Dennoch habe ich (mit über 190 cm) keine Probleme bei der Treffsicherheit, sollte ich mal vom geschweiften Pedal auf das flache umsteigen. Das Radialpedal (welches ich jedoch bislang ausschließlich in meiner Zeit in GB traktieren durfte) bedarf jedoch einiger Umgewöhnung.
Bei einer Körpergröße von 1,55 und der entsprechenden Beinlänge würde ich auf jeden Fall - auch und gerade weil es bei uns (und ich denke im gesamten süDdeutschen Raum) vorherrschend ist, Geld für das geschweifte ausgeben.
Jedoch würde ich mir keine opus 35 kaufen, der Klang klingt in meinen Ohren zu snthetisch und ist weit von unseren heutigen Klangerwartungen entfernt. Die Videos von Johannus geben das sogar wieder. In dieser Preisklasse würde ich zur Gloria Klassik tendieren (da mir persönlich der physis Klang nicht liegt) oder mal bei Hoffrichter anklopfen und mit einer Blockorgel beginnen. Diese sind immer erweiterbar, sollte man Herrn Hoffrichter mal erreichen, ist er auch immer sehr kulant, was Auf- und Umrüstungen anbelangt.
Viel Freude beim Suchen
Stephan
Hallo Orgelfee,
bevor Du Dein begrenztes Budget übereilt investierst, würde ich Dir unbedingt zu weiteren gründlichen Spiel- und Hörproben raten. Eine Opus 35 ist zwar an sich kein schlechtes Instrument, vor allem, wenn man sie fachkundig intoniert, jedoch wurden gerade in den vergangenen paar Jahren bei der Technik der Verarbeitung und Wiedergabe von Samples enorme Fortschritte erzielt, die in den aktuellen Instrumenten diverser Hersteller klar zu hören sind. Insbesondere hat sich, gerade bei Johannus mit dem Übergang zur sog. T-9000 Technikserie, die in allen Baureihen dieses Herstellers, sowie in den davon abgeleiteten Gloria Modellen Verwendung findet, ein "Quantensprung" etabliert. Was man da bekommt, war prinzipiell zuvor der Edelbaureihe Monarke vorbehalten. Selbst bei kleineren Modellen wie etwa der Gloria Klassik 226, die Dein Budget nicht nennenswert sprengen sollte, kommst Du in den Genuss von Einzeltonsampling, wo die Töne jeder Einzelpfeife jedes Registers inkl. Einschwingvorgang und Abklingverhalten, mit Aufzeichnungszeiten von etwa 5 Sekunden, im Speicher hinterlegt sind, um nur eine der für die DO relevanten Innovationen zu erwähnen, die uns die jüngsten raschen Fortschritte der Digitalelektronik beschert haben.
Das Ausmaß der erzielten klanglichen Authentizität und Transparenz sowie die überragende Durchhörbarkeit bei polyphonem Spiel waren für mich jedenfalls ein Hauptgrund, eine 1997er Sweelinck 30 in Rente zu schicken und durch eine aktuelle Vivaldi 350 zu ersetzen.
Ich würde auch unbedingt zur Investition in die Manuale raten, also mindestens die Version mit Holzkern, die sich sehr angenehm und ziemlich authentisch spielt, jedenfalls im Vergleich zu den alten Kunststofftastaturen. Der Wechsel zwischen DO und PO gestaltet sich damit für mein Gefühl jedenfalls unproblematisch.
Zum Pedal sei erwähnt, dass die BDO Norm, die das doppelt geschweifte priorisiert, dies aus gutem Grund tut. Die geschweifte Pedalausführung kommt der menschlichen Anatomie besser entgegen, als die flache Form, weil sich die Beine bei Seitwärtsbewegungen auf einer gekrümmten Bahn bewegen. Bei flachem Pedal wird nach außen hin der Abstand zwischen den Gelenken und den Pedaltasten größer, was vor allem bei kleinen Personen zu allerhand Verrenkungen Anlass gibt. Zum Ausprobieren im Vergleich der Bauformen eignet sich besonders das Bach'sche Pedalexerzitium, ebenso wie das Pedalsolo aus der Toccata BWV 564.
Viel Glück bei der Auswahl des "besten Instruments".
Herzliche Grüße,
Sweevaldi
Hallo,
ich persönlich würde nicht so viel gespartes Geld in ein Instrument ohne Garantie stecken. Die Johannus Opus 350 wird auf der Website von Kisselbach für 8.495,00 Euro angeboten. Setzt man eine Wertverlust von 20 Prozent im Jahr an, ergibt sich über 5 Jahre ein Restwert von 2783,64 Euro. Wenn ein Transporter gemietet und ein Transporthelfer bezahlt werden muss, kommen zu den 5000 Euro auch noch einige Scheine dazu, und dann hat man auch noch das Risiko, dass ein Schaden an Auto oder Orgel passiert. Lässt man das von einer Firma mit Erfahrung im Möbeltransport erledigen, muss man 400-500 Euro rechnen (habe ich für den professionellen Transport eines Harmoniums vom Allgäu an die Waterkant bezahlt).
Für mich wäre auch die Größe des Instruments wichtig. Wo die alte 2manualige Orgel hinpasste, muss noch lange nicht eine 3manualige Opus hinpassen (Breite, Höhe, Tiefe beachten).
Was manche der obigen Empfehlungen durch die Kollegen/innen angeht, so gehen die in Richtung Neuanschaffung eines 2manualigen Instruments. Wenn es nun aber eine 3manualige Orgel sein soll, muss man nochmal anders überlegen und prüfen, ob ein gebrauchtes Instrument mit Händergarantie im vernüftigerweise gesetzten Preisrahmen erhältlich ist. Das wird sicherlich der Fall sein, aber es kann auch sein, dass noch eine Zeitlang gewartet werden muss.
Zu Pedalfrage empfehle ich, hier einmal nachzulesen. Hier im Nordosten empfiehlt sich m.E. flaches Pedal, wenn man die Orgel zum Üben für das Spiel in Kirchen nutzt. Vor allem in den evangelischen Kirche finden sich überwiegend Orgeln mit historischem Pedal aus der 2. Hälfte des 19. und ersten Hälfte de 20. Jahrhunderts, auch die jüngeren bis in die 70er Jahre haben überwiegend flaches Pedal.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Zitat
Ich würde auch unbedingt zur Investition in die Manuale raten, also mindestens die Version mit Holzkern, die sich sehr angenehm und ziemlich authentisch spielt
Das kostet aber kräftig Aufschlag und ist gar nicht bei jeder Orgel verfügbar. Beispielsweise sind sie bei der Klassik 226 Trend gar nicht erhältlich und heben bei der normalen 226 den Preis über die 7000€-Marke, die kleinste Concerto liegt dann schon über 8000€. Beide Orgeln lägen damit über dem Budget, welches derzeit 5000€ beträgt und wenn ich das richtig verstanden habe bis tewas über 6000 zu bringen wäre. Behalten wir das bei allen Ratschlägen im Auge.
Bezüglich des Pedals halte ich es wirklich für ratsam, die potentiellen Dienstinstrumente im Blick zu haben. Haben die flaches Parallelpedal, ist es nicht schlecht, daran gewöhnt zu sein. Allerdigns lohnt sich bei der Körpergröße definitiv der ebenfalls mit ca. 1000€ nicht ganz billige Aufschlag für eine höhenverstellbare Bank.
Die Opus 35 käme glaube ich nur dann in Frage, wenn der versicherte Transport durch einen Klavierspediteur mit im Budget ist. Wie eine Orgel nach verunglücktem Transport aussehen kann, kann Gemshorn leidvoll berichten. Müsste dann noch die höhenverstellbare Bank extra gekauft werden, wird sie so teuer, dass man auch gleich eine neue Opus kaufen könnte.
Es bleiben nach meinem Dafürhalten derzeit Gloria Optimus (Viscount Chorum) und Klassik sowie ggf. eine Opus 250 im Rennen. Fahr zum Händler und hör sie dir an. [smile]
Bezüglich Dreimanualigkeit: Die Optimus/Chorum ist auch mit einem dritten Manual noch bezahlbar, liegt dann mit verstellbarer Bank aber natürlich auch über dem genannten Budget.
Hallo,
Zitat von Sweevaldi
Ich würde auch unbedingt zur Investition in die Manuale raten, also mindestens die Version mit Holzkern, die sich sehr angenehm und ziemlich authentisch spielt, jedenfalls im Vergleich zu den alten Kunststofftastaturen. Der Wechsel zwischen DO und PO gestaltet sich damit für mein Gefühl jedenfalls unproblematisch.
nun ja, wenn das Dienstinstrument nun aber Bakelit-Tasten und elektrische Traktur hat?
Übrigens ist die Kunstoff-Klaviatur meiner 9 Jahre alten Gloria Klassik 240 etwas schwergängiger als die (mechanische) Klaviatur unsere Kirchenorgel. Das hat den Vorteil, dass schnelle Passagen in der Kirche dann sogar besser und gleichmäßiger gelingen.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
... ich bin ganz begeistert, soviel wertvolle Informationen von Euch erhalten zu haben
Zunächst zu mir:
Ich bin im oberösterreichischen Raum zuhause, bin 49 Jahre jung - deshalb ist die Aussicht auf eventuelles erlangen von mehr Körpergröße nicht mehr gegeben [grin]
Meine "Dienstorgel" ist der Nachbau einer italienischen Pfeifenorgel von Josef Mertin, ersichtlich auf meinem Profilfoto (leider etwas klein das Foto...)
Die Tasten des Manuals sind aus Holz, die Oberfläche ist leicht geriffelt.
Das Pedalspiel gestaltet sich sowieso nicht ganz einfach weil das Pedal zum Manual leicht versetzt angebracht ist.
Die leichten körperlichen Verrenkungen beim Pedalspiel kenne ich nur zu gut. Außerdem muss ich darauf achten dass ich keine Kleidung anziehe die äußerst rutschig ist sonst habe ich hin und wieder das Gefühl, von der Orgelbank zu rutschen
Wie viele von Euch schreiben ist es ein totales Wagnis, € 4.500 für ein gebrauchtes Instrument ohne Garantie auszugeben - dessen Transport auch noch selbst organisiert und vollbracht werden muss.
Dies ist ja das große unsichere Gefühl in mir.
Ich werde zunächst mal die Sonus 45 beim Händler in meiner Nähe Probespielen denke ich. So habe ich gleich ein Gefühl für die Concerto 243.
Intoniert habe ich noch nie (Klang selber basteln?), das ist für mich Neuland.
Der Tipp mit der Optimus ist klasse - leider habe ich auf der Homepage von Kisselbach hierzu gar keine Informationen gefunden. Weder über die verfügbaren Modelle noch Preise noch sonstige Anhaltspunkte...
Auch über die Chorum bin ich nicht schlauer geworden
Einzig ein Bild habe ich im Netz entdeckt - eine Optimus mit 6 Fußpistons.
Gibt es keine Informationen oder bin ich einfach nur blind?
Zur höhenverstellbaren Bank möchte ich sagen, dass Kisselbach mir angeboten hat die Orgelbank auf meine Bedürfnisse entsprechend zu kürzen, sollte ich mich gegen ein konkaves Pedal entscheiden.
Was ich mir auch immer kaufen werde - eine Trend wird es nicht sein denn die Orgel ist für mich auch ein schönes Möbelstück und die Trend-Modelle gefallen mir absolut gar nicht.
Herzliche Grüße
Claudia
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