Bitte geben Sie einen Grund für die Verwarnung an
Der Grund erscheint unter dem Beitrag.Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Gloria Cantus: Lautsprecheranschluss?
Liebe Forumsmitglieder, obschon meine Gloria Cantus einen guten Sound liefert in meinem Orgelraum, würde mich zumindest grundsätzlich einmal interessieren, ob ich externe Lautsprecher, oder auch einen Subwoofer anschließen kann.
1.) Sind normale, gute Boxen einer Stereoanlage dafür geeignet? 2.) Diese Boxen enden in freien Litzen eines abisolierten Kabels. Wie in aller Welt, schließt man das wo an, bzw. welchen Stecker muss man da kaufen, bzw. anlöten?
3.) Kann man diese Lautsprecher ohne Zwischenverstärker an die Orgel überhaupt anschließen, ohne den internen Verstärker zu beschäDigen? Sollte man daher besser den Verstärker mit den Boxen anschließen? Und wenn ja: welche Orgeluisgänge sind dafür vorgesehen?
4.) Habe auch noch einen externen Subwoofer im Keller. Macht es Sinn, den zu den internen Lautsprechern hinzuzunehmen, und wenn ja, wo schließt man dieses Brikett an?
Bin leider technisch weniger versiert, und bedanke mich für die ein oder andere Anregung bereits jetzt.
#2 RE: Gloria Cantus: Lautsprecheranschluss?
Hallo Stephan,
ich bin jetzt erst einmal von der Gloria Cantus 230 Trend ausgegangen. Bei der lese ich auf der Seite der Fa. Kisselbach, dass Du für die externe Abstrahlung nur den Line Out zur Verfügung hast. Dort schließt man mit einem entsprechenden Kabel (meist sogenannte Chinch - Kabel) einen Verstärker an. An diesen Vertstärker wiederum kannst Du deine Lautsprecher und Subwoofer anschließen und ausprobieren. Viele empfehlen hier eine 2.1 oder 5.1 Heimkinosystem anzuschließen.
Um aber sicher zu gehen, was und wie an die Orgel angeschlossen werden kann, würde ich mich bei dem Händler, wo die Orgel gekauft wurde, erkundigen, denn meine Angaben sind ohne Gewähr.
Grüße aus Berlin
Matthias
Auf Seite 10 der Bedienungsanleitung der Cantus 230 finden sich noch zwei weitere Stereosignale für den Anschluss externer Lautsprecher. Eines als trockenes Summensignal und eines für den Hall. Ich vermute mal, dass es sich auch da um Hifi-Pegel handelt, die verstärkt werden müssten.
Im Idealfall gehst du dann über diese Ausgänge und nimmst zwei 2.1-Systeme, um Hall und Direktklang getrennt abgeben zu können. Damit ließe sich der Klang erstaunlich verbessern.
Geht es dir nur um den Bass, könntest du aber auch einfach einen Aktiv-Subwoofer anschließen, die bieten oft auch die Möglichkeit, über einen Stereopegel angeschlossen zu werden und bilden selbst die Summe und verstärken. Ich persönlich habe (allerdings an einem 4.1-System) den Mivoc Hype 10 G2 im Einsatz und bin damit sehr zufrieden. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist mit 150€ fast unschlagbar.
#4 RE: Gloria Cantus: Lautsprecheranschluss?
Hallo Stephan,
bei der Cantus hast Du grundsätzlich 3 Möglichkeiten eine externe Abstrahlung zu realisieren.
Zwei Aktive Lösungsmöglichkeiten (dann mußt Du Verstärker zwischen Orgel und Boxen setzen).
1. Wenn ich recht entsinne, hast Du unter der Klaviatur ein Anschlußbord. Darauf befindet sich ein Stereo Line Out. Das ist eine weiße und eine rote CINCH-Buchse (Wie bei Stereoanlage oder Videorekorder). Daran funktioniert die von Machthorn vorgeschlagene Lösung. Daran wird ein Stereosummensignal incl. Hall (Akustik) aus der gesamten Orgel wiedergegeben. Dabei hast Du dann am "Hype" sogar noch die Möglichkeit, zwei Satelliten anzuschließen. Der dazu passende Verstärker im "Hype" bietet die Anschlußmöglichkeiten auf der Rückseite in Form von Kabelklemmen. (Jetzt habe ich nicht mehr im Kopf, ob man über diesen Signalweg mit einem internen Equalizer auf den Line-Out zugreifen kann.)
2.+3. Aktive Abstrahlung:
Sie ist die teuerste, dabei effektivste Lösung.
Die klanglich effektivsten aktiven Lösungen kommen von Viscount selbst, weil sie auf die Viscountsche Klangphilosophie abgestimmt sind..
2. a) Viscount bietet die Möglichkeit, ein Pipe 27 (als Spieltischaufsatz mit nötigem Zusatzbausatz!, oder zur erhöhten Wandmontage) anzuschließen. Damit erreichst Du einen "klanglichen Effekt, wie bei einem Orgelpositiv, ohne schmalbrüstigen Diasporasound) Das Pipe 27 ist in Deutschland häufiger vertreten als viele hier im Forum glauben machen wollen. Der ursprüngliche Listenpreis lag über 6.000,-€. Momentan ist es hier: http://www.vandemoer.be/nl/accessoires-klassieke-orgels/domus-viscount-pipe-cabinet-type-27 für 4.400,-€ incl. Lieferung frei Haus, neu zu haben. Den Hauspreis dazu evtl. bei Kisselbach erfragen. Wenn Du es Dir leisten kannst, immer mit daran denken: Deine Augen und die Augen der anderen hören mit! Wenn Du möchtest, kann ich Kontakte zu Pipe 27 Nutzern via PM gerne herstellen.
2 b) klanglich ähnliche Ergebnisse liefert der direkte Anschluß von 2 (Boxen V 28 (Laminat), od. V 30 Fournier). Die klangliche Wirkung ist dem Pipe 27 je nach Positionierung sehr ähnlich. Dabei allerdings etwas günstiger zu haben. Diese Aktivboxentyp mit analogen Entstufen hat sich in der Praxis vielfach bewährt. In der Ausführung V28 (derzeitig im Handel für 1295,-€ erhältlich) und V30 hat jede Box einen eigenen Equalizer.
Im Viscountkatalog wird der Nachfolgertyp http://www.viscountinstruments.com/v3-12a-dlx-v3-12a.html seit mehreren Jahren offeriert. Die hier verbauten Endstufen vermochten mich, nach intensiver Klangprobe in einem mehrjährig genutzten "Royal Pipe 39" http://www.viscountinstruments.com/classic-organs/pa-system-13.html in Bezug auf Funktionssicherheit nicht zu überzeugen. Bei beiden Lösungen unter 2. benötigst Du in einer Wohnung keinerlei Subwoofer mehr.
Klanglich ist dann das Maximum an Transparenz erreicht. Mit der Viscountabstrahlung klingt ein Subbaß wirklich als Subbaß. Die Prinzipale haben im "Raum stehende" Vorläufertöne. Das kann ich an Hand von mehreren Installationen klanglich beweisen!
Die Anwendung von 4x V30 kannst Du Dir bei mir in Köln gerne anhören (ad experimentum ohne und anschl. mit V30) genauso wie die Anwendung eines "Hype". Nur wenn Du gehört hast, wirst Du Dir ein tatsächliches Bild von Deinen tatsächlichen Bedürfnissen machen können [wink].
Selbstverständlich steht es Dir frei an den beiden passiven (gr. Klinkenbuchsen) ein hangestricktes, aktives System zu installieren. Mit deinen Vorkenntnissen ginge ich an Deiner Stelle nur mit einem, mit der Cantus erfahrenen Tutor dran. pa:
Hier im Forum wird momentan als aktives externes 2.1 System ein Dave 8 propagiert. Allerdings hat es meines Wissens nach noch niemand an Viscount Hardware der Vivace (baugleich "CANTUS" Serie in Betrieb gehabt.
3.) eine passive Lösungsmöglichkeit:
Dafür benötigst Du einen zusätzlichen Einbauverstärker, den es als Zubehör bei Viscount (firmiert im Viscountkatalog als Zusatzverstärker für Vivace) gibt. Den muß Dir allerdings der Kisselbachtechniker einsetzen und in einem verborgenen Zentralmenue "anmelden". Der Viscount-Verkaufslistenpreis für einen solchen Einbauverstärker lag 2011 um 300,-€ + UST. Hinzu kommt Technikeranfahrt und Montagezeit. Dann kommen noch die beiden Boxen hinzu! Falls Dir die Auskunft gegeben werden sollte, "nicht mehr lieferbar", wenn es Wunsch und Wille ist, finde ich bei einem der europaweit tätigen Servicetechniker garantiert ein Neues Exemplar im Servicekoffer. An den nachgerüsteten Endstufenausgängen kannst Du dann eine direkte Verbindung zu den passiven Orgelboxen herstellen.
Auf Dauer gilt, gerade für externe Abstrahlung: Wer zu Beginn aus falsch verstandener Sparsamkeit "billig" einkauft, kauft auf Dauer "teuer" ein..... ich habe seinerzeit im Laufe von nun über 5 Jahren wegen "Ebbe in der Kasse" richtig teuer eingekauft. Diesen Fehler darfst Du allerdings gerne auch selbst [sad] machen. Ich spare momentan auf die nächsten 4 V30 [wink]
Dir eine Gute dauerhaft kluge Entscheidung
Lieben Gruß
Clemens
Liebe Kollegen, ganz herzlichen Dank für Eure qualifizierten und ausführlichen Antworten! Damit hätte ich jetzt gar nicht gerechnet. Werde Eure Informationen jetzt erst einmal "sacken lassen", und mich dann mit den Ausdrucken Eurer Antworten in's "Versuchslabor" begeben. Nochmals ganz herzlichen Dank und Grüße aus der Nordeifel, Stephan
Zitat von KM Stephan
1.) Sind normale, gute Boxen einer Stereoanlage dafür geeignet?
3.) Kann man diese Lautsprecher ohne Zwischenverstärker an die Orgel überhaupt anschließen, ohne den internen Verstärker zu beschäDigen? Sollte man daher besser den Verstärker mit den Boxen anschließen? Und wenn ja: welche Orgeluisgänge sind dafür vorgesehen?
4.) Habe auch noch einen externen Subwoofer im Keller. Macht es Sinn, den zu den internen Lautsprechern hinzuzunehmen, und wenn ja, wo schließt man dieses Brikett an?
Hallo KM Stephan,
da ich mich über Erfahrungen mit externer Abstrahlung an anderer Stelle im Forum ausführlich geäußert habe, gehe ich nur kurz auf Deine aktuellen Fragen ein:
Welche Boxen einer Stereoanlage für die Wiedergabe an der DO geeignet sind, hängt stark davon ab, was man unter "normale, gute Boxen" genau versteht. Die Wiedergabe von Orgeltönen stellt an Lautsprecher grundsätzlich sehr hohe Anforderungen, weil weniger die Impulsfestigkeit als vielmehr die Dauertonfestigkeit gefragt ist, also ziemlich genau das Gegenteil von dem, was man von Stereoanlagen erwartet. Da bei Stereoboxen, und nicht nur bei diesen, letztere meist weit geringer ist als die erstere, muss man hinsichtlich der Wiedergabelautstärke vorsichtig und zurückhaltend zu Werke gehen, vor allem beim Spiel mit "vollem Werk", einschließlich Pedal.
Professionelle Lautsprecher können in der Regel deutlich höhere Dauertonleistungen abgeben, ohne dass deren Schwingspulen den vorzeitigen Wärmetod sterben. Berüchtigte Boxenkiller sind allfällige Orgelpunkte im Pedal, mit üppiger Registrierung gespielt. Ein Elektrobass ist dagegen eher harmlos, weil er meist nur kurze Impulsspitzen produziert. Je mehr Orgeltöne gleichzeitig über einen Lautsprecher kommen sollen, desto höher wird die Anforderung, vor allem also bei vollgriffigem Spiel, mit langgehaltenen Akkorden.
Auftretende hörbare Verzerrungen sollten immer ein Alarmsignal sein.
Zum Direktanschluss, also parallel zu internen Lautsprechern, ohne dedizierte Lautsprecherausgänge am Instrument, ist zu sagen, dass diese Vorgehensweise zur Absenkung der sog. Impedanz führt, also gemäß dem Ohm'schen Gesetz zur Verminderung des Wechselstromwiderstands der Last an der jeweiligen Endstufe im Instrument. Dadurch steigt natürlich proportional dazu die Stromstärke, die diese liefern muss. Je nach Auslegung der Endstufe kann dies schon bei mittleren Lautstärken zur BeschäDigung der Endstufen führen. Außerdem verändert sich hierdurch der Frequenzgang der Endstufen und andere Parameter, was nicht unbedingt zum Vorteil für das Klangergebnis gereichen muss.
Wenn also externe Lautsprecher parallel zu den internen angeschlossen werden, ist es ratsam, durch Zuschaltung berechneter Lastwiderstände die Impedanz der resultierenden Last auf den ursprünglichen Wert zurückzuführen, wodurch man ein wenig Verstärkerleistung verliert.
Das letztere kann man sich aber leisten, da die Endverstärker in der Regel genügend "Dampf" haben.
Subwoofer braucht man dann, wenn man bei höheren Lautstärken den Tieftonbereich im "richtigen" Verhältnis abbilden möchte. Je höher die Lautstärke, desto weniger können die meisten eingebauten Lautsprecher im Bereich von 16'- und 32'-Füßen mithalten. Dadurch wird der Klangeindruck unnatürlich höhenlastig. Wer es genau wissen will, sollte die Lautstärkepegel einer PO an verschiedenen Stellen und für definierte Register oder Registergruppen messen (brauchbare Sound Level Meter gibt es schon für unter 100 EUR) und nachprüfen, inwiefern seine DO korrekte Lautstärkeverhältnisse produziert, je nach Gesamtlautstärke. Natürlich spielt dabei die Raumakustik eine ebenso wichtige Rolle, sodass letztlich der individuelle Höreindruck zählt.
Da man bei den meisten Subwoofern die obere Grenzfrequenz am Eingang einstellen kann, ist es eine einfache Lösung, wenn man sie am vorhandenen "AUX out" oder "Line out" anschließt. Dabei müssen vorzugsweise beide Kanäle dieser Hochpegelausgänge am Subwoofer angeschlossen werden, damit der gesamte Tieftonbereich des Instruments erfasst wird. Die einzustellende günstigste obere Grenzfrequenz für den Subwoofer ermittelt man durch Hörversuche.
Abschließend sei bemerkt, dass der Anschluss von Stereoverstärkern an Stereo-Line-Ausgänge für die höheren Frequenzen zu der Einschränkung führt, dass ALLES über lediglich zwei Kanäle abgestrahlt wird, was mit der Werkcharakteristik einer Orgel nicht so ganz kompatibel ist. Bessere Ergebnisse erzielt man, m.E., meist mit der mehrkanaligen werkspezifischen Abstrahlung, gleichgültig, ob diese über individuelle Line-Ausgänge, mit daran angeschlossenen Endverstärkern, oder über individuelle Zusatzlautsprecher an allen vorhandenen Kanälen realisiert wird.
LG,
Sweevaldi
Da ich auch eine Cantus habe, frage ich mal ganz frech, warum Du eine Verstärkung brauchst. Die Lautstärke finde ich persönlich mehr als ausreichend (im Gegensatz zur Studio), abgesehen davon, dass es optisch blöD aussieht mit so Boxen (s. Hauptwerk etc.). Da ich wegen Sohnemann momentan abends sehr leise spiele (und ungern mit schweißtreibenden Kopfhörern) empfinde ich den Klang der Orgel bei "Radiolautstärke" sogar als angenehmer und realistischer - irgendwie wie eine leise abgespielte Orgel-CD einer "richtigen" Orgel. Hast Du nicht auch den Eindruck, dass bei zurückhaltender Lautstärke die 2' und Mixturen, die oftmals so bemängelt werden, weniger scharf klingen? Komischerweise verschwindet dann das Pedal immer fast. Je lauter ich drehe, desto nerviger werden mir die Obertöne. Schon beim Cantorum haute mich alles, was über 2' geht vom Stuhl! Der einzige Nachteil neben einem leiseren Pedal bei leisem Spiel: Es stört mich etwas die nicht gerade leise Tastatur. Aber mit dem harten Anschlag habe ich mich schon etwas angefreundet. Aus welchen Gründen willst Du zusätzliche Lautsprecher - klingt die Orgel dann wirklich besser (wenn sie nicht schon "schöner" wird)? Würde mich schon interessieren...
Jetzt anmelden!
Jetzt registrieren!