Gloria Klassik in der Praxis

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19.12.2010 16:28
avatar  Orgelwandler ( gelöscht )
#1 RE: Gloria Klassik in der Praxis
Or
Orgelwandler ( gelöscht )

Seit knapp 3 Wochen darf ich nun die Gloria Klassik 238 mein Eigen nennen.
Insgesamt bin ich mehr als zufrieden mit dem Instrument und daher zuerst mal meinen Dank an alle in diesem Forum, die mich dazu gebracht haben, die Gloria Klassik überhaupt in's Auge zu fassen.
Bevor ich zu 2 nicht unerheblichen Fragen komme gebe ich mal kurz eine persönliche Bewertung ab (++,+,o,-,--):
++ Die Samples: Von hervorragend bis gut halte ich die meisten. Es gibt wenige Ausnahmen wo ich sagen würde, na ja.
++ Das Vorhandensein der Intonat-Software: Einfach und schnell fand ich durch einige Modifiaktionen zum Lieblingsklang
++ Erscheinungsbild Gehäuse: Schön, dass zu diesem Preis noch echtes Holz sauber und solide verarbeitet wird (wertig!)
++ Vielfalt der Registriermöglichkeiten und Lautstärkeanpassungen der einzelnen Werke untereinander
++ Intuitive Bedienbarkeit aller Spielhilfen
+ Raumsimulation und Hall: nicht perfekt aber gut genug, eine wohlklingende Kirchenorgel zu suggerieren (Kopfhörer!)
+ Mechanik der Kunststoff-Manualtastatur: etwas schweres aber angenehmes Spielgefühl, guter Druckpunkt. Kleiner
Wehrmutstropfen: ab und zu ein typisches "Plastikknarzen" (fällt halt bei den leisen Tönen auf)
o Die internen Lautsprecher. Vom Gesamtklang zufriedenstellend (bis auf eine Ausnahme, siehe unten). Hier muss ich
aber dazu sagen, dass ich noch nirgends eine Digital-Orgel gehört habe (selbst deutlich teurere), die aus den
akustischen Gegebenheiten eines Orgelgehäuse-Unterteils eine wirklich gute Klangabstrahlung hinbekommen hat.
Nun komme ich zu 2 nicht unerheblichen Negativ-Kritikpunkten, wobei ich hier noch kein Minus vergeben möchte, da sich Firma Kisselbach sofort bereit erklärt hat, möglichst Abhilfe zu schaffen.
1.) Interne Klangabstrahlung: Bei den Tönen kleines cis und kleines d (so um die 143 Hz) tritt bei den gedeckten bzw. Flöten-Registern eine äußerst unangenehme Resonanz auf (betrifft die eingebauten Lautsprecher, im Kopfhörer kein Problem). Dies zeigt sich in einer sich langsam (mehrere Sekunden) verändernden Lautstärkeschwankung von sehr leise bis "wummernd" laut. Eigenartigerweise tritt dieser Effekt bei den Prinzipalen kaum auf. Intonationsversuche, die Töne einfach leiser zu machen, waren zwecklos. Die Schwankung besteht dann weiterhin, nur dass der Ton dann an der leisesten Stelle so gut wie gar nicht mehr hörbar ist. Herr Kisselbach hat mir mitgeteilt, dass ihm über einen solchen Effekt bisher nichts bekannt ist.
Nun meine Frage an alle Forumsmitglieder, die eine Gloria Klassik haben, kennt von euch jemand diesen eigenartigen Effekt?
2.) schwergängiges Pedal (geschweifte Ausführung): subjektiv meine ich, in meiner über 30 jährigen Organistentätigkeit noch nie auf ein Pedal gestoßen zu sein, das so schwergängig ist. Um hier Objektivität hereinzubringen: Messmittel: Ein voller Tetrapack Milch (1l) ganz vorne auf die Taste gelegt entspricht ungefähr 1k pont. Bei unserer Kirchenorgel und meiner bisherigen Heimorgel (30 Tasten Pedal BDO-Norm) fängt die Taste dann gerade an sich zu bewegen. Bei der Gloria ist sage und schreibe genau das doppelte Gewicht erforderlich. Herr Kisselbach hat mich gleich aufgeklärt, dass es 2 Varianten für die Gloria gibt. Das "schwergängige" is das "normale" und es gibt noch die leichte Variante. Er ist auch bereit dies noch auszutauschen. Leider wurde ich beim Verkaufsgespräch gar nicht auf die beiden Varianten hingewiesen
Jetzt würde mich mal interessieren, was ihr für Erfahrungen dazu habt. Ich meine, dass die meisten Kirchenorgeln eher Richtung 1k pont liegen. Beim Spielgefühl bin ich noch hinundhergerissen, für virtuoses Spiel halte ich es für zu schwergängig. Ich möchte es jetzt allerdings auch nicht gegen ein eventuell zu leichtgängiges (und dann vielleicht klapperndes Pedal) austauschen. Für klärende Hinweise wäre ich euch dankbar.

So, jetzt bin ich das los und genieße wieder die wunderbaren Klänge der Orgel (über Kopfhörer)


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19.12.2010 16:46
#2 RE: Gloria Klassik in der Praxis
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Administrator

Hallo Orgelwandler,

danke für deinen Bericht!
Spannend finde ich vor allem, was du über die Pedalvarianten schreibst. Gibt es die nur, wenn man eine geschweifte Version ordert — oder auch bei geradem Pedal, wie es (leider) immer noch Verkaufsstandard ist? Das würde mich nun doch interessieren, da ich deine Beobachtung teile, dass Kirchenorgelpedale zumeist ein ganzes Stück weit leichtgängiger sind.
Was die "Resonanz" bei Flötenregistern an den Tasten kleines cis und d betrifft: Ich weiß nicht, ob Resonanz bei dem von dir beschriebenen Phänomen wirklich der richtige Ausdruck ist, aber ich glaube zu wissen, was du meinst. Mir fiel das bei sehr vielen Orgelmodellen schon auf, dass die untere Hälfte der "kleinen Oktave" unangenehm laut ist. Habe mich soeben an meine Gloria Klassik gesetzt; ein Wummern fällt mir nicht auf, aber ich könnte die Lautstärke der Flöten im Bereich c-e/f wohl ein wenig absenken. Vielleicht ist mein Ohr in diesem Frequenzbereich aber auch besonders empfindlich: Ich kenne auch etliche Pfeifenorgeln, wo ich diesen Bereich im Hinblick auf die Lautstärke der Töne als suboptimal empfand. Keine Ahnung...
Du beschreibst aber eine Lautstärkeschwankung von sehr leise bis "wummernd" laut... Hm, das klingt mir doch nach etwas mehr als einem reinen Intonationsproblem. Eventuell muss da doch mal der Techniker ran? An deiner Stelle würde ich das Phänomen weiter beobachten, präziser eingrenzen und beschreiben und dann nochmals bei Kisselbach damit vorstellig werden.

In jedem Fall aber wünsche ich dir viel Freude mit deiner neuen Orgel.
Willkommen auch im Club der "Gloriafizierten".


Auf Orgelsuche.

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19.12.2010 18:10
avatar  Orgelwandler ( gelöscht )
#3 RE: Gloria Klassik in der Praxis
Or
Orgelwandler ( gelöscht )

Hallo Gemshorn,
danke für deine schnelle Reaktion. Da ich mich bei Kisselbach nur auf die geschweifte Variante bezogen habe, kann ich leider nichts dazu sagen, wie's bei den "Standard"-Pedalen aussieht. Jetzt sind wir aber immerhin zu zweit mit dem Eindruck, dass übliche Kirchenorgelpedale leichtgängiger sind. Vielleicht hat doch noch der eine oder andere Lust, den "Milchtütentest" (oder auf andere Art den erforderlichen Kraftaufwand) durchzuführen. Mein Maßstab: Die flachliegende Milchtüte befindet sich auf einer "weißen" Taste ganz vorne am Anschlag beim Gehäuse, dann beginnt die Taste gerade sich zu bewegen. Bei meinem Gloria-Pedal sind exakt 2 Tetrapacks erforderlich.
Nochmal zum Thema "Wummern" (Begriff ist natürlich sehr subjektiv" beim kleinen cis / d. Was an diesem Effekt so verblüfft ist, dass er nicht, wie üblich bei Gehäuseresonanzen, einfach konstant da bleibt, sondern die Lautstärkeänderung (und zwar massiv) sich über mehrere Sekunden hinweg gleichmäßig wiederholt. Eventuell spielt hier auch ein langsam laufender Choruseffekt eine Rolle. Den eigenlichen Chorus-Schalter habe ich aber ausgeschaltet. Auffallend ist auch, dass nur oberfrequenzarme Register betroffen sind. Kisselbach ist informiert, die Bearbeitung des Themas dauert aber noch ein wenig, wegen der beginnenden weihnachtlichen Urlaubszeit.


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19.12.2010 18:13
#4 RE: Gloria Klassik in der Praxis
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Administrator

Auf den Choruseffekt — oder zumindest auf leichte Verstimmungen — hätte ich auch getippt. Kennt man ja auch von Pfeifenorgeln und anderen Instrumenten.
Bin gespannt, was Kisselbach dazu sagen wird.


Auf Orgelsuche.

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20.12.2010 22:47
#5 RE: Gloria Klassik in der Praxis
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Probier mal aus, ob es das Registerbrett bzw. das Rollo ist, welches "mitschwingt".


Gloria Nobilis 352

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05.01.2011 22:12
avatar  Orgelwandler ( gelöscht )
#6 RE: Gloria Klassik in der Praxis
Or
Orgelwandler ( gelöscht )

Zitat von Orgelwandler
Bei den Tönen kleines cis und kleines d (so um die 143 Hz) tritt bei den gedeckten bzw. Flöten-Registern eine äußerst unangenehme Resonanz auf (betrifft die eingebauten Lautsprecher, im Kopfhörer kein Problem). Dies zeigt sich in einer sich langsam (mehrere Sekunden) verändernden Lautstärkeschwankung von sehr leise bis "wummernd" laut.



Auf Grund neuer Erkenntnisse beantworte ich meine gestellte Frage in obigem Zitat selbst. Nach vielen akustischen Versuchen und guten Informationen im Internet, wurde mir klar, dass es sich bei oben beschriebenem Phänomen um die Raumresonanz handelt.
1.) Die sich verändernde Lautstärkeschwankung der wahrgenommenen Resonanz hing vom Hall bzw. dessen Choruseffekt ab. Nachdem man diesen abdreht, steht die Resonanz wie eine 1.
2.) Leider ist die Raumresonanz nicht abhängig von der Position der Lautsprecher, sondern ein physikalischer Effekt und bei reflektierenden Wänden so gut wie ausschließlich von den Abmessungen des Raumes abhängig. Damit hat man fast in jedem modernen Wohnraum ein schön ausgeprägtes Maximum (Wellenbauch) auf halber Höhe des Raums, bei ca. 140Hz (Schallgeschwindigkeit dividiert durch Raumhöhe gleich Frequenz). Wellenbäuche befinden sich hierbei jeweils am Fußboden, an der Decke und auf halber Höhe. Die selben physikalischen Gesetze gelten für die Raumlänge und Raumbreite. Supergau wäre damit ein würfelförmiger Raum bei dem sich der Kopf des Hörers genau im Zentrum befindet.
Das war jetzt alles Theorie. Schön in der Praxis nachvollziehen lässt es sich, wenn man zum Beispiel den Ton kleines d festklemmt und sich mal im Raum hin- und her bzw. auf und ab bewegt.
Wie ihr euch jetzt vielleicht denken könnt, befand sich mein Kopf beim Spielen auf der Orgel ziemlich nahe dieser Raumresonanz. Hätte ich nicht still sitzend den Klängen der Orgel gelauscht, sondern wäre dabei aufgesprungen, wäre es mir vermutlich schon früher aufgefallen, dass es so gut wie nur von der Sitzposition abhängt.
3.) Bei den Flötenregistern ist es deswegen so penetrant, da sie recht Oberton arm sind und damit die betroffenen Frequenzen deutlich zu Tage treten. Laut wissenschaflicher Erkenntnisse nehmen wir diese akustische Eigenschaften bei Frequenzen unter 300Hz deutlich war. Oberhalb 300 Hz treten zunehmend andere diffuse Effekte auf, so dass dann alle vielfachen Resonanzfrequenzen nicht mehr als störend empfunden werden. Prinzipale, Streicher und Zungenregister haben wesentlich mehr markante Obertöne, so dass der Effekt deutlich weniger wahrgenommen wird.

Leider gibt es nur eine Lösung dem Effekt zu entgehen (außer Wände schalltot verkleiden), mit der Orgel im Raum so umziehen, dass sich die Ohren beim Orgelspiel nicht in der Nähe eines "Wellenbauches" befinden.
Die für mich interessanteste Quelle im Internet war die Seite: http://www.sengpielaudio.com/StehendeWellen.htm


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06.01.2011 00:15
avatar  PeterW
#7 RE: Gloria Klassik in der Praxis
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+ 12.1.2018

*schluck* - interessant, aber logisch.
Damit gewinnt das Phelbs-Zitat vom "Raum als wichtigstes Register" noch eine neue Dimension.
Dagegen ist natrlich jeder Hersteller machtlos. Nur Politiker versuchen in ihrer grenzenlosen Weisheit zuweilen, Naturgesetze zu ändern [wink]


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02.02.2011 11:46
avatar  heidemusikant ( gelöscht )
#8 RE: Gloria Klassik in der Praxis
he
heidemusikant ( gelöscht )

Hallo Orgelwandler,

inzwischen sind nach Deinem ersten Bericht über Deine Gloria einige Wochen ins Land gegangen. Hast Du inzwischen das Pedal gegen ein leichtgängigeres austauschen lassen. Mich würde interessieren, wie der Unterschied ausfällt.
Ich selbst habe bei meiner neuen Gloria 350 ebenfalls das schwergängigere Pedal. Nachdem ich anfänglich darüber nachdachte, ob ich deswegen bei Kisselbach nach einer leichtgängigeren Ausführung fragen sollte, bin ich inzwischen doch ganz zufrieden und bleibe beim gelieferten Zustand. Ich habe mich recht schnell an die schwerere Spielweise gewöhnt, auch bei virtuoseren Passagen. Die Umstellung auf leichtere PO-Pedale empfinde ich nicht als so gravierend. Aber da sind die Erfahrungen vielleicht unterschiedlich.
Ich würde mich freuen zu erfahren, wie es Dir da inzwischen ergangen ist. Übrigens: Externe Lautsprecher werten die Gloria noch einmal klanglich sehr auf... .


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02.02.2011 20:13
avatar  Tabernakelwanze ( gelöscht )
#9 RE: Gloria Klassik in der Praxis
Ta
Tabernakelwanze ( gelöscht )

Ein solch schwergängiges Pedal habe ich bei meiner Monarke auch. Zuerst empfand ich es als störend, jetzt habe ich mich schon dran gewöhnt.


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02.02.2011 20:59
avatar  Orgelwandler ( gelöscht )
#10 RE: Gloria Klassik in der Praxis
Or
Orgelwandler ( gelöscht )

Zitat von heidemusikant
Hallo Orgelwandler,

inzwischen sind nach Deinem ersten Bericht über Deine Gloria einige Wochen ins Land gegangen. Hast Du inzwischen das Pedal gegen ein leichtgängigeres austauschen lassen. Mich würde interessieren... .



Hallo Heidemusikant,
ich habe mich entschieden, das Pedal austauschen zu lassen. Herr Kisselbach hat mir versichert, dass es genau dem bisherigen entspricht, nur eben leichtgängiger. Leider ist es nicht vorrätig, sondern wird zur Zeit gefertigt. Einen konkreten Liefertermin habe ich noch nicht. Ich gebe dann Bescheid, wenn das neue Pedal da ist.
Zum Thema externe Lautsprecher: Die habe ich ebenfalls angeschlossen. Da ist das Ergebnis aber zwiespältig. Ich stelle fest, dass manche Registrierungen mit externen+internen, manche nur mit internen besser klingen. Hier kommt mir der Umschalter sehr entgegen. Zur Zeit habe ich 4 Quadralwürfel TSA80 Satellite (40/70Watt, 120...20000Hz, 4 Ohm) dranhängen. Die stammen aus einer 5.1 Anlage und sind sicher nicht optimal. Hab's auch schon mit "Teufel M80" versucht, die sind natürlich besser, aber viel größer und ich habe davon auch nur 2 Stück. Welche externen Lautsprecher verwendest du denn und sind diese den internen deutlich überlegen? Mein Hauptproblem beim Spiel über Lautsprecher ist aber die von mir schon weiter oben beschriebene ziemlich üble Raumresonanz so um die 143Hz, das nervt weit mehr als mittelmäßige Lautsprecher. Daher spiele ich am liebsten über Kopfhörer.

Viele Grüße
Orgelwandler


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02.02.2011 21:17
#11 RE: Gloria Klassik in der Praxis
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Administrator

Wenn ich mich an dieser Stelle kurz einschalten darf:
In seinen Orgelhäusern in Baunatal und Augsburg hat Kisselbach seit geraumer Zeit Lautsprecher-Kuben der Marke Fohhn an seine Klassik 350 gehängt. Beim ersten Hören war ich vom Klang dieser kompakten Lautsprecher recht angetan. Zunächst erschien mir alles herrlich strahlend, präzise und überaus direkt. Doch schon beim zweiten Hören musste ich meinen anfangs positiven Eindruck revidieren. Ziemlich bald wurde mir der Klang zu grell, ich hörte viel Gezimbel im Plenum; mehr jedenfalls, als ich über längere Zeit ertragen hätte wollen.
Sicherlich: Bei etlichen Marken wird (auch hier im Forum) der verwaschenene un-orgelige Klang bemängelt. Zurecht! Die Glorias unterscheiden sich diesbezüglich in wohltuender Weise von den Orgeln anderer Hersteller. Kein Wunder, dass ich nach etlichen Fehlgriffen den markant-hellen Klang meiner Klassik 238 zunächst in vollen Zügen genoss — mehr als ein Jahr lang. Nun aber habe ich vor kurzem auch beschlossen, den Orgelklang ein wenig zu entschärfen und habe in einem ersten Schritt das voreingestellte Sample der HW-Mixtur gegen eine etwas mildere Variante ausgetauscht sowie die Lautstärke eben dieses Registers reduziert. Mal sehen, ob weitere "Entschärfungen" folgen oder ob es damit bereits getan ist.


Auf Orgelsuche.

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02.02.2011 22:27
avatar  Orgelwandler ( gelöscht )
#12 RE: Gloria Klassik in der Praxis
Or
Orgelwandler ( gelöscht )

Zitat von Gemshorn
... markant-hellen Klang meiner Klassik 238 zunächst in vollen Zügen genoss — mehr als ein Jahr lang. Nun aber habe ich vor kurzem auch beschlossen, den Orgelklang ein wenig zu entschärfen und habe in einem ersten Schritt das voreingestellte Sample der HW-Mixtur gegen eine etwas mildere Variante ausgetauscht sowie die Lautstärke eben dieses Registers reduziert. ....



das "Entschärfen" der Mixtur kann ich jedem nur empfehlen, das war eine meiner ersten Maßnahmen nach Erhalt meiner Orgel. Ich finde, man kommt so deutlich näher an die Mixturklänge von POs und einen wesentlich ausgewogeneren Plenum Klang (hab' ja früher schon mal erwähnt, dass ich dies für den größten Schwachpunkt bei digitalen Orgeln halte, gilt übrigens genauso für Hauptwerk, mindestens über alle Lautsprechersysteme die mir zur Verfügung standen). Ich bin sehr froh, dass es das Werkzeug Intonat gibt und ich habe schon einiges, was im Laufe der Zeit (nach längerem Spielen) anfing zu nerven, so "umgebogen", dass es entweder angenehm oder wenigstens nicht mehr penetrant klingt. Noch 'ne Bemerkung am Rande. Solltet ihr mal eure Pfeifenorgel gerade stimmen. Lasst mal euren Tastenhalte-Assistenten kurz die Mixtur anspielen, solange ihr euch gerade im Orgelgehäuse befindet, dann würde wohl kaum jemand glauben, dass es sich hier um eine "edle Klangkrone" einer Orgel handelt. Vom Altarraum aus aber das Plenum zu hören, da sagen die allermeisten Zuhörer: "einfach toll".


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03.02.2011 09:31
avatar  heidemusikant ( gelöscht )
#13 RE: Gloria Klassik in der Praxis
he
heidemusikant ( gelöscht )

Zitat von Orgelwandler
Beim ersten Hören war ich vom Klang dieser kompakten Lautsprecher recht angetan. Zunächst erschien mir alles herrlich strahlend, präzise und überaus direkt. Doch schon beim zweiten Hören musste ich meinen anfangs positiven Eindruck revidieren. Ziemlich bald wurde mir der Klang zu grell, ich hörte viel Gezimbel im Plenum; mehr jedenfalls, als ich über längere Zeit ertragen hätte wollen.



Das kann ich gut nachvollziehen. Das Problem bei den angehängten Kuben liegt darin, dass die Orgel selbst werkseitig natürlich nur auf ihre eigenen internen LS hin intoniert ist. Das führt tatsächlich bei externen LS zu einem ganz anderen Klangbild. Meine eigene Erfahrung (ich spiele die Gloria 350 seit dem letzten Herbst mit den Fohnn-Kuben):

Das Klangbild der Orgel wirkt deutlich differenzierter, lebendiger und weniger "mulmig". In der Tat aber muss man es durch eine komplette eigene Nachintonation anpassen, um grelle Schärfen herauszunehmen. Das ist aber mit Intonat und der Auswahl von Alternativregistern absolut kein Problem. Der Klanganteil der Kuben gegenüber den internen LS beträgt bei mir 60%. Damit kommen die vor allem für die Mittellage wichtigen internen LS immer noch sehr gut durch, und trotzdem ist die Klangwirkung viel räumlicher, zumal ich die externen LS nach einigen Versuchen nun endgültig unter der Zimmerdecke seitlich und über dem Orgelspieltisch angeordnet habe. Da die Fohnn-Kuben schwenkbar sind, habe ich sie auch mehr indirekt zum Platz des Spielers hin ausgerichtet, so dass die "Direkte" Klangbeschallung etwas entschärft ist. Bislang bin ich immer noch sehr zufrieden, was ich vor allem an meinem gesteigerten häuslichen Übe-Pensum messen kann.


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03.02.2011 17:52
avatar  Orgelwandler ( gelöscht )
#14 RE: Gloria Klassik in der Praxis
Or
Orgelwandler ( gelöscht )

Zitat von heidemusikant
...ich spiele die Gloria 350 seit dem letzten Herbst mit den Fohnn-Kuben ...


Könnte mal jemand genauer beschreiben, was mit den Fohhn-Kuben gemeint ist. Würfelförmige Lautsprecher finde ich nämlich in der Produktpalette von FOHHN nicht und benennen tun sie ihre Lautsprecher auch nicht so. Handelt es sich da um die ARC-Serie (z.B. AT-05) oder doch etwas anderes. Da gibt es ja dann eine ganze Reihe von ATs. Habe in Augsburg die Fohhns zwar unterbewusst wahrgenommen, aber nicht richtig registriert, da dies für mich damals kein Thema war.


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03.02.2011 17:54
#15 RE: Gloria Klassik in der Praxis
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Administrator

Ohne Gewähr:
Ich glaube, bei Kisselbach wird das Modell LINEA AL-10 verwendet.

Und ja: Es sind eigentlich keine Kuben. Ich weiß selbst nicht, wie wir zu der Bezeichnung fanden. :-S


Auf Orgelsuche.

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