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Re:Ansichten eines jungen Organisten
#2 RE: Re:Ansichten eines jungen Organisten
Wir hatten vor einiger Zeit mal einen Jüngling zur Aushilfe, der spielte nach dem Segen den "Fluch der Karibik". Und hinterher hat ihn der KV-Vorsitzende freundlich belehrt, dass bei uns nicht geflucht, sondern gesegnet werde, was im Wiederholungsfalle eines Vertretungsdienstes zu beachten sei ... [grin]
Es scheint mir ja derzeit ein Trend zu sein, alles für Orgel zu "bearbeiten", was sich nicht dagegen wehrt. Ich mache das vielleicht auch mal, wenn ich alle Originalkompositionen durch habe, die es gibt - so in zwei- dreihundert Jahren ... [grin]
Wobei ich gestehen muss, dass es ein paar Bearbeitungen Bach'scher Kantatensätze von Duruflé, Dupré und Guilmant gibt, die ich auch und gern im Repertoire habe - ebenso Brettschneiders prima in den Fingern liegendes Arrangement von Händels "Einzug der Königin von Saba". Und als garstiger 16jähriger Pennäler habe ich mir auch den Spaß gemacht, an einer damals nagelneuen Führerin im Schulgottesdienst höchst sakrale Variationen über "a whither shade of pale" von "Procul Harum" sub sacramentum in die Tasten zu schmachten ...
Hach, waren die MäDels da immer weg - vor allem wenn der Tremulant zum Einsatz kam. Die Orgel hatte trotz III/36 natürlich KEINE Schwebung. Das war in den 60ern so was von bäh ....
LG
Ich bin gegen eine Abwertung der Filmmusik. Dagegen:
Wer mal die Partituren gesehen oder gar live erlebt hat, wie sich ein hochkarätiges Orchester daran abarbeitet (in Wien gab es das vor wenigen Jahren bei einem sommerlichen Open-Air-Konzert), der wird schnell sehen, dass viele Kompositionen aus diesem Genre den Werken alter Meister hinsichtlich kompositorischer Dichte und Ideenreichtum in nichts nachstehen.
Vor einigen Wochen staunte ich nicht schlecht, als mir auf Ö1 - einem ausgesprochenen Klassiksender - ein Teil des Soundtracks von Star Trek V aus der Feder von Jerry Goldsmith entgegentönte. Leider ist mir entfallen, welches Orchester die Aufnahme eingespielt hatte; es war jedenfalls kein unbekanntes. Die Radiomoderatorin sagte Titel, Komponist und Interpreten mit derselben Ernsthaftigkeit an wie die sonst übliche klassische Musik.
#4 RE: Re:Ansichten eines jungen Organisten
Das sei nicht bestritten, dass da Partituren von hoher Qualität entstanden sind. Es ist halt die Frage, ob sie sich als Arrangement für die Orgel eignen. Ich halte z.B. nix davon, Wagner für Orgel zu arrangieren. Gerade weil ich die Meistersinger-Ouvertüre oder den Rienzi sehr mag, will ich da den vollen Orchesterklang hören, der für die Wirkung einfach so wichtig ist, dass er nicht abstrahiert werden sollte. Wohingegen Bruckner seine Sinfonien quasi "in Orgelregistern" gedacht hat. Erwin Horns Bruckner-Arrangements sind vom feinsten, vor allem, wenn er sie an der "Orchesterorgel" in der Würzburger Augustinerkirche höchstselbst spielt. Da sind harmonische Wendungen drin - zum Niederknien!
LG
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