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Ungewöhnliche Registernamen
Hier kein spezieller Registername, sondern spezielle Fusszahl! In St. Gallen gibt es Im Kronpositiv ein Farbcymbel III 1/14' Ich denke, dass kann man als Katzenscheuche benutzen [grin]
https://de.wikipedia.org/wiki/Stiftskirche_St._Gallen
Franck Choral 3: https://www.youtube.com/watch?v=WbpvMTinLh0
BWV 564 Toccata an der grossen Hoforgel Luzern: https://www.youtube.com/watch?v=iSH335MGQb4
#32 RE: Ungewöhnliche Registernamen
... oder damit Musik machen. Eine Farbzimbel möchte ich selbst nicht stimmen müssen, wegen der häufigen Repetitionen. Interessante Klangfarben lassen sich damit allemal erzeugen [wink]
In Deiner Orgel befindet sich im Positiv in der VP 2 sogar eine None 8/9´. Hast Du damit schon mal gespielt ? Der Cornet läßt sich damit wunderbar zu einem Nonenkornet abfärben.
Zitat von clemens-cgn
In Deiner Orgel befindet sich im Positiv in der VP 2 sogar eine None 8/9´. Hast Du damit schon mal gespielt ? Der Cornet läßt sich damit wunderbar zu einem Nonenkornet abfärben.
Also redest Du von der Live III? Wenn ja, welches Sample-Set?
Gruss
Franck Choral 3: https://www.youtube.com/watch?v=WbpvMTinLh0
BWV 564 Toccata an der grossen Hoforgel Luzern: https://www.youtube.com/watch?v=iSH335MGQb4
#34 RE: Ungewöhnliche Registernamen
#35 RE: Ungewöhnliche Registernamen
Zum Thema "unharmonische Aliquoten" kann ich nur mal wieder auf Paul Smets verweisen: "Neuzeitlicher Orgelbau", Rheingold-Verlag Mainz, 1949 (!!). (Mal bei ZVAB gucken, ob es antiquarisch zu haben ist ...) Smets widmete dem Thema einen breiten Raum. Er war gedanklich sehr weit. Aber die Verhältnisse waren es nicht. Orgeln wurden bestenfalls notdürftig geflickt, als das Werk damals erschien. Und als dann im Wirtschaftswunder Geld für neue Instrumente da war, wurden neobarocke Standarddispositionen gebaut. Als Jünglinge haben wir probiert, an unseren PO durch Feststecken entsprechender Tastenkombinationen herauszufinden, wie Smets' "Elften" und "Tredezimen" geklungen haben könnten.
Es war nicht ganz uninteressant.
Mit Physis und Fußlagen-Editor müsste so was doch zu machen sein ...
LG
Michael
Das mit dem Feststecken der Töne und ausprobieren kenne ich.
Die kleine Dorforgel, an der ich organistisch aufwuchs, hatte - wenn schon sonst nichts - zumindest zwei Manuale, so probierte ich oft durch paralleles Spiel den Effekt einer Terz oder Kleinquint nachzuahmen, indem ich auf dem unbenutzen Manual mit einem geeigneten Register in dieser Lage mitspielte. Auf diese Weise wurden erste Wünsche nach einer Orgel mit mehr Registern geweckt. Ein Wunsch, der viele Jahre später in Erfüllung gehen sollte.
Der niederländische Orgelbauer van den Heuvel baut auch spezielle Aliquote. Saint Eustache, Paris http://vandenheuvel-orgelbouw.nl/compone...tacheparis.html.
Théorbe 2r. [4 4/7 '+ 3 5/9'] im Pedal. Hat jemand eine Idee, welche Funktion dieses Register hat?
Grande Tierce 6 2/5 '(Pedal), (für Gravität?)
Harmoniques 3r. [1 1/3 '+ 1 1/7' + 8/9 '] (Solowerk) und Grande Neuvième 1 7/9' (Grand Choeur) sind vielleicht Farbregistern?
Ich denke, das waren spezielle Wünsche von Jean Guillou. Ich habe nirgendwo anders solchen Fußzahlen angetroffen (ausser vielleicht die einzelne Fußzahlen der Harmoniques, aber nicht in diese zuzammenstellung).
Gruß, PM
#38 RE: Ungewöhnliche Registernamen
Aliquoten haben immer zwei Funktionen:
Die Tiefaliquoten im Pedal sollen den Grundton verstärken und festigen bzw. den Differenzton bilden. (Aus 16' + 10 2/3' wird unter günstigen Bedingungen ein 32' Die Teiltöne der 16'-Reihe (Quinte, Terz, Septime) festigen den 16'-Ton und geben ihm Obertöne mit, die sonst nur eine Zunge hat. In der ev. Christuskirche in Oberstdorf (II/28, Ekkehard Simon 197x) findet sich z.B. (hoffentlich noch) ein Baßzink 3f auf 5 1/3'-Basis. Im Raum hört man ihn mit labialem 16' und 8' als "stilles Fagott" - und das in einer recht trockenen Akustik. Intonatorisch ein Geniestreich.
Die höreren Aliquoten geben überwiegend Farbwerte im solistischen Spiel - je nach ihrer Intonation auf Verschmelzungs- oder Spaltklang.
Gibt man z.B. einem Gedackt 8' die komplette Reihe bis Septime und None, kann sich das Register wie ein Krummhorn anhören. Georg Jann hat das in den 80er Jahren einige Male beeindruckend vorexerziert. Natürlich muss auch der Raum Klangverschmelzung begünstigen.
Supper und Smets, zwei Orgeltheoretiker der unmittelbaren Nachkriegszeit, teilen die färbenden Aliquoten in Kalt- und Warmklinger ein. Terz 1 3/5' gilt z.B. als Warmklinger, Quinte 1 1/3' als Kaltklinger.
Soviel in aller Kürze - denn Aliquotenbau, Intonation und Gebrauch sind sein sehr weites Feld. Allein die Quinte
2 2/3' hat zwischen Prinzipalquint und Gems-Spitz-Doppelrohrnasard gefühlte hundert Spielarten.
Wichtig ist: Der Verschmelzungsvorgang findet wesentlich im Raum statt. Das macht es im DO-Bau vor allem den Tiefaliquoten nicht leicht.
LG
Mihael
Wenn man die Pariser Aliquoten nicht als gemischte Zahlen, sondern als unechte Brüche schreibt, sieht man sofort, welche Reihe sie verstärken sollen: 32/5’, 32/7’ und 32/9’ im Pedal, d.h. der 5., 7. und der 9. Oberton aus der 32’-Reihe; 16/9’ im Grand Choeur usw.
Eine wirkungsvolle Terz 12 4/5’ (64/5&rsquo gibt es in der Ladegast-Orgel Schwerin, so etwas sollte durchaus mal öfter gebaut werden ... aber nur in richtig großen Instrumenten, klar.
#40 RE: Ungewöhnliche Registernamen
Zitat von PM
...Théorbe 2r./ Harmoniques 3r. [1 1/3 '+ 1 1/7' + 8/9 ']
Mit ein wenig Glück findest Du die Theorbe II unter den meist in den Cornetten in Deiner PM-Datenbank.
In einigen Datenbanken von Physis-Instrumenten befinden sich manchmal die amerikanisch inspirierten "Harmonics" bzw. Aliquot III unter den Mixturen/Cornetten.
#41 RE: Ungewöhnliche Registernamen
Smets' Theorien in die Praxis umgesetzt hat übrigens auch Gerhard Schmid - u. a. hier:
http://orgelmusik.gmxhome.de/orgel_basilika.html
Ich weiß allerdings nicht, ob sie alle "Bilderstürme" überlebt hat, seit ich sie von 35 Jahren mal unter den Fingern hatte.
An Schmids Orgeln lassen sich die Theorien zur Klangfarbensysnthese ohrenfällig verifizieren. Eine Exkursion zu einigen "Überlebenden" aus seiner Allgäuer Werkstatt wäre durchaus mal interessant ...
Man ist hinterher nicht dümmer.
LG
Michael
Hallo meine Herren, für deine Erklärungen.
Zitat von Martin78
Wenn man die Pariser Aliquoten nicht als gemischte Zahlen, sondern als unechte Brüche schreibt, sieht man sofort, welche Reihe sie verstärken sollen
Ich kannte den 'Truc' der unechte Brüche nicht. Ich denke, dass man, zum Beispiel, mit die Theorbe auf C die Teiltöne bes1-d2 hört, die sollen dan combiniert werden mit eine 8 fuss Register, bin ich da recht? Wie weiss man eigentlich ob eine tiefe aliquot mit 32, 16 oder 8 fuss combiniert weren soll?
Zitat von clemens-cgn
Mit ein wenig Glück findest Du die Theorbe II (...) Aliquot III unter den Mixturen/Cornetten.
Ich habe leider keine exotische Aliquoten gefunden bei die alternative Registern. Nur eine Acute III aber die klingt eher wie ein Zimbel.
Bei eine Eminent muss man diese Register tatsächlich "machen" können, da die Software / Maestro Tonalis die Teiltöne pro Teilton stimulieren oder unterdrücken kann. Ein wunderbares System, besonders um die exotische Aliquoten zu bauen. Aber,
Zitat von Wichernkantor
Der Verschmelzungsvorgang findet wesentlich im Raum statt. Das macht es im DO-Bau vor allem den Tiefaliquoten nicht leicht.
wenn das vor allem im Raum entstehen muss, ist das Ergebnis in eine DO vielleicht nicht gut.
Fazit: es Ware schön mit exotische aliquoten zu experimentieren, aber auch ohne soll ich von mein DO Genießen.
PS, bisschen of-topic: Ich habe auch lange über ein Eminent gedacht (mein altes war auch ein Eminent), aber am Ende waren (1) das Preis-Qualitäts-Verhältnis, (2) den in meine ohren eher suboptimalen Sound durch die interne Strahlung waren einige entscheidenden Faktoren nicht für Eminent zu wählen.
Gruß, PM
Zitat von PM
Ich kannte den 'Truc' der unechte Brüche nicht. Ich denke, dass man, zum Beispiel, mit die Theorbe auf C die Teiltöne bes1-d2 hört, die sollen dan combiniert werden mit eine 8 fuss Register, bin ich da recht? Wie weiss man eigentlich ob eine tiefe aliquot mit 32, 16 oder 8 fuss combiniert weren soll?
Hallo PM,
das Phänomen der Tonhöhenwahrnehmung von Tönen, die gar nicht selbst erklingen, sondern nur über ihre Obertöne vertreten sind, nennt man "Residualton". SIehe auch hier.
Zur Erzeugung eines "akustischen" 32'-Residualtones in deinem Beispiel wäre das Vorhandensein eines realen 16' als zweiter Teilton (erster Teilton = Prime) bzw. erster Oberton des 32' wohl nicht unbedingt erforderlich, aber es würde deutlich besser klingen, wenn dieser dabei wäre ... eine Sesquialtera (bzw. die Kombination aus Quinte und Terz) könnte so vermutlich auch einen 8' obsolet machen, wenn sie perfekt auf diesen Zweck intoniert ist!
Zwei benachbarte Teil- bzw. Obertöne haben als Differenz ihrer Schwingungen in Hertz immer den Grundton! D.h. hier beim 8'-C hat das 2 2/3'-g 198 Hz, das 4'-c 132 Hz --> die Differenzschwingung ist 66 Hz, was dem 8'-C entspricht!
Für den 32' findest du die Fußtonlagen der Obertöne heraus, wenn du die entsprechenden Werte für den 8' mal vier nimmst. Der erste Teilton ist 32/1', der zweite Teilton 32/2' = 16', der dritte Teilton 32/3' = 10 2/3', der vierte 32/4' = 8' usw.
Ich habe viel in diesem Thread im blauen Forum gelernt, das hatte ich schon mal verlinkt.
Viele Grüße!
Martin
#44 RE: Ungewöhnliche Registernamen
Hallo PM,
Ich weiß daß einige Forianer über einen Weg Händler/Kundenservice an Physisstimmendateien gelangt sind.
Evtl. flöhst Du mal die Alternativ-Bibliotheken (auch nach Sprachen!) der einzelnen Physis-Modelle durch.
Wenn ich richtig erinnere ist ein Großteil der für Dich interessanten Stimmen in der
Ouverture 468 enthalten:
(10 2/3´<GrandQuinteA, GrandQuinteB, GrossQuint, Quinte10 2/3>, Großterz 3 1/5 (<GrandeTierce>Man.), für das Pedal: <Basskorn III, Théorbe. Für die Manuale: <Trc.har1 3/5, Aliquot IV, Carillon III, Sep.har1 1/7, >
In der Unico 400 NL: 5 1/3´: Pedal: <GNazard5 1/3, Q.dena5 1/3, Quint 5 1/3, Quinte 5 1/3, R.Quint5 1/3> Die Quintade als 5 1/3 könnte richtig interessant werden! Im Manual wäre evtl. Aliquot III noch interessant.
In der Unico 400 F: Ped.: Großterz 6 2/5´, Manual: Grand Tierce 3 1/5´,
Evtl. fragst Du bei der Gelegenheit nach einer (engen!) None 8/9´(die es in Modaino bereits gibt!), Kleinseptime 4/7´, Kleinterz 4/5´ die repetieren jeweils. Mit denen kann man dann die Mixturen und Cornette abfärben.
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