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Veni redemptor gentium, Übersetzungen
In einem Inhaltsverzeichnis, das noch vor der Publikation des GL2013 kursierte, steht das Lied "Komm, der Völker Heiland du" auf der Liste der Lieder und Gesänge. Anscheinend war diese Textfassung ursprünglich als Ablösung für Markus Jennys Fassung "Komm, du Heiland aller Welt" geplant, die ja schon im GL1975 abgedruckt war und dann auch für das GL2013 gewählt wurde.
Wer sich für die verschiedenen Textfassungen interessiert, wird hier fündig: Komm, der Völker Heiland du, einfach auch vor und zurückblättern.
Irgendwie neige ich einer sich reimenden Textfassung mehr zu; die reimlosen Übersetzungen befremden mich beim Singen noch jedesmal.
#2 RE: Veni redemptor gentium, Übersetzungen
Ja, das ist die wunderbare Textfassung von Sr. Petronia Steiner aus dem Jahr 1945.
So steht dieses Lied in der letzten Ausgabe unseres Diözesangesangbuches "Magnifikat" (Erzdiözese Freiburg) aus dem Jahre 1960, das wir bei unseren Messen verwenden unter der Nummer 352.
Mir gefällt diese gereimte Fassung ausnehmend gut, und dies ist wieder einmal eines der vielen, negativen Beispiele der ungesunden Reformsucht der späten 1960-er und 1970-er Jahre, die diese Fassung ohne wirkliche Notwendigkeit eliminiert hat.
Da sind die Protestanten in dieser Beziehung mit ihrer originalen Luther-Fassung beständiger..
#4 RE: Veni redemptor gentium, Übersetzungen
Ich finde die Jenny-Version sehr gelungen und würde sie allen weiteren Übersetzungen jederzeit vorziehen. Jenny versteht es bei diesem Hymnus gut die Goldene Regel der Übersetzung, nämlich: "So wörtlich wie möglich, so frei wie nötig" anzuwenden und metrisch ist die Version einwandfrei. Reimerei wurde vermieden und damit ist die Jenny-Version auch in diesem Punkt nahe am Original.
Und tut mir leid die Version von Schwester Maria Petronia ist nicht gerade deren bester Wurf. Dass sie es besser kann hat sie z. B. bei Adoro te devote - Gottheit tief verborgen bewiesen.
Wozu noch der Reim? Der Erste, der – vor Jahrhunderten! – auf Sonne Wonne reimte, auf Herz Schmerz und auf Brust Lust, war ein Genie, der Tausendste, vorausgesetzt, daß ihn diese Folge nicht bereits genierte, ein Kretin. Brauche ich den selben Reim, den vor mir schon ein Anderer gebraucht hat, so streife ich in neun Fällen von zehn den selben Gedanken. Und man soll mir die Reime nennen, die in unserer Sprache noch nicht gebraucht sind. Gerade die unentbehrlichsten sind es in einer Weise, dass die Bezeichnung "abgegriffen" auf sie wie auf die kostbarsten Seltenheiten klänge.
(Arno Holz, 189
#7 RE: Veni redemptor gentium, Übersetzungen
#10 RE: Veni redemptor gentium, Übersetzungen
Zitat von Gemshorn
Wäre es dann nicht konsequent, allmählich den alten Plunder mit seinen unsäglichen Reimen aus den Gesangbüchern zu entsorgen?
Und gehen wir noch einen Schritt weiter: Verhält es sich mit den komponierten Melodien nicht ähnlich?
Jo, weg mit dem ganzen alten Plunder. Was wir brauchen, ist E, A, H7, E, A, H7, E, A, H7, E, A, H7, usw.
Und natürlich das da
statt
Es geht nicht um ältere Lieder, sondern um heutige. Vielleicht ist der Reim wirklich so abgebraucht, dass es besser wäre, auf ihn zu verzichten. Jedenfalls finde ich manche neuere Dichtungen (auch Strophen-Ergänzungen im Österreich-Teil des Gotteslobs) nicht überzeugend. Und da kommt mir Arno Holz in den Sinn...
Da gehe ich schon ein gutes Stück weit mit dir...
Ob die Neutextierung von "O komm, o komm, Emmanuel" im Österreichteil wirklich eine Verbesserung der Situation ist: Ich zweifle. Allerdings denke ich, dass man auch in Reimform nicht ausschließlich theologische Allgemeinplätze von sich geben muss. Peter Gerloff ist für mich das beste Beispiel dafür.
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