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Das war 2017...
Liebe Forianer, dieser Thread bietet die Gelegenheit, das (Orgel-)Jahr 2017 nochmals Revue passieren zu lassen.
In bewährter Weise wird es pünktlich zum Silvesterabend an dieser Stelle einen Jahresrückblick geben, diesmal aus der Feder von Michael.
Lasst euch nicht abhalten, in den verbleibenden Tagen des alten Jahres eure ganz persönlichen Anekdoten, Highlights, Memorabilien etc. mit der Community zu teilen.
Dafuer:
Ich fange mal an:
- Das größte Highlight war für mich das Forumstreffen in Stade! Ich erinnere mich gerne an die schönen Gespräche, an ein außergewöhnliches Musikhaus, tolle Orgeln, vor Laame die in Verden, sowie einen wirklich schönen Gottesdienst und eine faszinierende Orgelanlage im Hamburger Michel.
- Für neuapostolische Verhältnisse ungewöhnlich: Ich bin in diesem Jahr tatsächlich gebeten worden (und habe es auch umgesetzt), die Advents- und den Weihnachtsgottesdienst musikalisch einzuleiten, also kurz vor dem Gottesdienst etwas Besonderes zu machen. Während des Vortrages wurden jeweils die Türen des Kirchenschiffes geschlossen gehalten, damit die schon anwesenden in Ruhe die Musik genißen konnten. Das war eine Form von Wertschätzung für Musik, die ich sonst nicht oft in dieser Breite erfahre.
Liebe Forianer,
ich wünsche zunächst allen - wenn auch spät - frohe Weihnachten und schon jetzt alles erdenklich Gute für das bevorstehende Jahr 2018.
Musikalisch war es für mich ein aufregendes Jahr. In den Monaten Januar und Februar habe ich den Entschluss gefällt, meine Excellent 360 zu ersetzen. Gesagt, getan! Schließlich kam das neue Instrument nach einer Lieferzeit von gerade mal knapp 5 Wochen am 12. April bei uns zu Hause an.
Ich habe mittlerweile 6 verschiedene Instrumententypen "nachgebaut" und viel Spielerfahrung, neue Stücke und vor allem Freude an der Musik gesammelt. Was will man da mehr sagen als: "Ich bin dankbar dafür, dies erleben zu dürfen!"
Ich wünsche jedem, auch solche Erfahrungen machen zu können. So kann manich und anderen Menschen mit Musik eine Freude bereiten.
Viele Grüße
Viola da Gamba
Einen freundlichen Gruß in die Forumsrunde!
Auch für mich war 2017 ein intensives Orgeljahr - mein erstes Orgeljahr. Die Gloria Excellent 360 wurde im März 2017 geliefert und inspiriert mich jeden Tag, gleich, ob ich selbst übe oder, ob Freunde darauf spielen. Sie klingt sehr authentisch und läßt jegliche Künstlichkeit vermissen.
Ihr erinnert Euch, ich bin blutiger Anfänger, erfreue mich jedoch mit Hilfe einfacher Stücke die unterschiedlichen Register zu erforschen. Meine Freunde waren sehr kreativ und haben anläßlich meines Geburtstages bei Andreas Willscher eine „kauzige Sonatine für 2 Spieler an einer Orgel“ in Auftrag gegeben; mein Lieblingstier ist der Waldkauz. Ein schönes Ziel, diese „Kauz-Sonate“ irgendwann spielen zu können.
Ich habe zumindest bei der Excellent mit Rolldeckel eine Möglichkeit gefunden, die Noten etwas tiefer zu positionieren. Mit einem kleinen Stück Holz, siehe hier
<url>https://de.share-your-photo.com/8282b399fa</url>
klemme ich den Rolldeckel ein und habe eine prima Notenablage.
Naturgemäß ist für mich als Anfänger das Pedalspiel ganz schön herausfordernd, aber ich hoffe auch da weiterzukommen.
Falls meine Bild-Verlinkung funktioniert, dann seht Ihr hier meinen Übungs- und Spielplatz:
<url>https://de.share-your-photo.com/cd140d149b</url>
Abschließend danke ich Euch allen für die vielen interessanten Informationen und hoffe irgendwann auch etwas inhaltlich beitragen zu können.
Ich wünsche Euch allen einen schönes und angenehmes neues Jahr!
Josef K.
Zitat von Viola da Gamba
Ich habe mittlerweile 6 verschiedene Instrumententypen "nachgebaut"
Hallo Viola da Gamba,
Herzlichen Glückwunsch zur Zusammensetzung der verschiedenen Orgeltypen. Ich selbst versuche das auch, allerdings ohne viel Erfolg.
Ich bin brennend interessiert auf deine Methode: wie fängst du an, was machst du als nächstes, wie machen sie die Feinabstellung zwischen Intonationsparameter, Volume, Temperatur (Stimmung), wie wählst du die alternative voices im die Rechte Orgelstil (für mich immer ein Problem) und so weiter?
Ich freue mich auf deine Reaktion. Im Schatzkästchen habe ich ein relevante Topic für Physis Intonation, vielleicht können sie da posten, wenn Sie wollen. Danke im Voraus!
Gruß, PM
Hallo,
ich bin vor allem Spieler und übe in der wenigen Zeit, die ich habe. Es gibt andere Spieler in der Forumsgemeinde, die sich wesentlich intensiver mit der Intonation auseinander setzen.
Ich habe im Laufe meiner über 30 Jahre langen Zeit als Organist sehr viele Originalinstrumente gespielt. Dadurch habe ich viele Hörerfahrungen gesammelt und bestimmte Vorstellungen für mich über den Klang von Orgeln aus verschiedenen Epochen entwickelt.
Das Ganze wird allerdings dann erst richtig kompliziert, denn jedes Instrument ist einzigartig und eigentlich gibt es keine „typische Cavaille- Coll-Orgel“ o.ä. Jedes Instrument hat Besonderheiten. Auch die Intonation variiert von Orgel zu Orgel, je nachdem welcher Intonateur für die Firma zugange war.
Ich habe beim Intonieren meiner Orgeltypen zunächst den Prinzipalchor mit Stimmen meiner Wahl besetzt. Anschließend die Flöten und Streicher, danach die Zungen und zum Schluss die Aliquoten.
Eine wichtige Erfahrung für mich war, dass dieses Grundgerüst notwendig ist aber noch nicht wirklich gut klingt. Das feinere Intonieren mit den einzelnen Parametern bzw. auch das Austauschen von Stimmen hat sich für mich erst ergeben, wenn ich Orgelstücke gespielt habe und sie auch mit Aufnahmen verglichen habe. Es kann u. U. hilfreich sein, wenn bei CD-Aufnahmen Registrierungen mitgeteilt werden, sie sind allerdings mit Vorsicht zu genießen, da sie nicht immer übertragbar sind. Hinzu kommt noch, dass die meisten Instrumente live noch einmal ganz anders klingen als auf einer Aufnahme. Aber man bekommt ein Gefühl für den Klang. Ich habe beispielsweise beim Aufwärmen einer Choralphantasie von Reger den Klang einer Sauer Orgel nachempfunden und war mit dem Ergebnis ganz zufrieden. Ich korrigiere allerdings auch ständig wieder nach. Ähnliche Erfahrungen habe ich auch mit Instrumenten und Literatur aus anderen Epochen gesammelt.
Ich habe etliche Zusatzstimmen hinter den einzelnen Registern v.a. hinter hohen Aliquoten o.ä der Orgel hinterlegt (v.a. Grundstimmen), um näher an die Disposition einzelner Orgelbauer heran zu kommen.
Das Tutorial, das ich im Internet gefunden habe, hat mir sehr geholfen, mit den Parametern umzugehen. Alles andere ist m. E. ein Sammeln von Hörerfahrungen. Je genauer man Instrumente aus bestimmten Epochen kennt, desto besser ist das Ergebnis. Das individuelle Ergebnis muss aber jemand anderem noch lange nicht gefallen. Ich glaube nicht, dass man sozusagen ein Kompendium erstellen kann, das dann eben den einen Typ Orgel zu verwirklichen hilft. Mir würde es helfen, wenn Viscount zum einen die Stimmbibliothek noch erweitern würde und zusätzlich die Stilarten der einzelnen „Samples“ genauer charakterisieren würde (Trompete 8 nach Art Schnitger „Trommet 8“ beispielsweise). Die Stimmbibliothek weist meines Erachtens noch einige Nachbesserungsstellen auf:
Es gibt beispielsweise nur eine Hautbois 8, es müsste noch differenziertere Flöten 8‘ geben, die 2’er bedürfen noch einer Überarbeitung, etc.
Aber neben diesen Dingen ist das Klangergebnis einer Physis-Orgel für mich einfach verblüffend. Die sehr breite Spielkonsole meiner 355 CC macht den Klang sehr authentisch. Ich habe Herrn Kilians Rat befolgt und die Gesamtlaustärke eher höher eingestellt, dann klingt das Instrument überzeugender.
Ich weiß nicht, ob dir das wirklich hilft….
Viele Grüße
Viola da Gamba
#8 RE: Das war 2017...
Hallo Viola da Gamba,
was Du beschreibst, deckt sich mit meinen Physiserfahrungen!
Zur Haubois: Es kann sich durchaus lohnen, die anderen "Oboen" mal genauer anzuhören.... Einer eigentlichen Brexitländerin kann man durchaus französisches Flair entlocken! Die Basson-Hautbois klingt mir schlicht zu quäkig.
Leider ist im Laufe der Zeit die Indentifikationsmöglichkeit der einzelnen Definitionsdateien abhanden gekommen. Die nach JG Silbermann nachempfundenen Dateien der Mixturen mit dem Appendix SBM sind leider nicht mehr ohne weiteres erkennbar. Schon gar nicht für den Laien. Daß ein Trommet 8´norddeutscher Schule etwas anderes ist, als eine Trompete 8´ der orgelbewegten Couleur ist ja hoffentlich selbstverständlich.
Bezgl. der Physis-Mixturen kann ich nur auf Martins Concerto-Mixturentabelle rückverweisen Sie ist vorbildlich!!!!
Für eine Intonation a la CC. Via GO über die Abstrahlung der Orgel wiedergeben.
Hier ist das m.E. genialste free Set:
https://sites.google.com/site/orgueatuyaux/111-orgue-cavaill-coll-du-val-de-grce
Damit hat man relativ gut die nachzubauenden Lautstärkeverhältnisse und einen Maßstab für die Grundklangfarben CCs.
Zitat von Viola da Gamba
Ich weiß nicht, ob dir das wirklich hilft….
Ja, das hilft sehr. Sehr. SEHR.
Auch Clemens danke fur die hautbois bemerkung, das sind die erfahrungen aus die praxis die ich brauche!
Grüß, PM
#10 RE: Das war 2017...
#11 RE: Das war 2017...
Zitat von clemens-cgn
Zur Haubois: Es kann sich durchaus lohnen, die anderen "Oboen" mal genauer anzuhören.... Einer eigentlichen Brexitländerin kann man durchaus französisches Flair entlocken! Die Basson-Hautbois klingt mir schlicht zu quäkig.
Ich habe in den Datenbänken der Gloria Kapella 235 keine einzige Oboe gefunden, aus der sich eine Fagott-Oboe generieren ließ, wie sie ab dem ausgehenden 18 Jh. im klassischen franz. Orgelbau und in der mainfränkisch-süDdeutschen Schule üblich war. (Ziel war eine Mezzoforte-Solozunge für ein Nebenwerk im Stil der fränkischen Dynastie Seuffert - Arbeitstitel "Schallemoy". Sie sollte im Bass kraftvoll-rund, im Diskant würzig-singend klingen.) Fündig würde ich dann bei den Trompeten. Eine von ihnen ließ sich mit den Verlaufswerkzeugen und mit deutlich reduzierter Lautstärke bei leichter Oberton-Anhebung entsprechend modifizieren.
LG
Michael
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