Opus 1405 versus Cantus 238

22.02.2018 17:45
avatar  Schwarzspieler ( gelöscht )
#1 RE: Opus 1405 versus Cantus 238
Sc
Schwarzspieler ( gelöscht )

Heute hab ich bei Kisselbach eine dreimanualige Johannus Opus 1405 von 1993 auf der Webseite gesehen. Was meint Ihr: Soll ich die gegen meine Cantus 238 Trend eintauschen? Drei Manuale wären schon toll. Weiß jemand, ob die Orgel ein Generalcrescendo (Walze) hat? Danke Euch.


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22.02.2018 18:02
#2 RE: Opus 1405 versus Cantus 238
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Hallo Schwarzspieler,

die Johannus opus 1405 hat zwei Lautstärkeschweller, aber keine "Walze" ..

Ich kenne die Cantus 238 nicht sehr gut, aber nach meiner Meinung tust Du Dir mit der alten Johannus opus 5 klanglich keinen Gefallen...

Herzliche Grüße
Canticus

PLZ (erste zwei Ziffern): 69

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22.02.2018 21:08
avatar  Aeoline
#3 RE: Opus 1405 versus Cantus 238
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Hallo Schwarzspieler,

ich kenne die Gloria Cantus 238 (Trend) von einigen Gottesdiensteinsätzen in Hallen recht gut und empfinde und empfand sie als vorzügliches Instrument auf dem Stand ihrer Zeit.

Die Opus 1405 kenne ich überhaupt nicht. Dennoch wage ich die Aussage, dass Du Dich (auch klanglich) verschlechtern würdest, wenn Du Deine gebrauchte Cantus gegen eine 25 Jahre alte (!) Johannus eintauschst.
Dagegen:

Deinen Wunsch nach drei Manualen kann ich nachvollziehen - aber dieser "Tausch" hätte für mich etwas vom "Abstieg des Hans-im-Glück"

VG
Aeoline


Organisten leiden oft an einer schlimmen Krankheit: Augentinnitus - Man(n) sieht nur noch Pfeifen...

Viscount Unico 400 DE [V1.14.19] (56/III/P) : ab 11.2012
Johannus Opus 520 (45/II/P) : 10.1987-11.2012
Siel HB 700 (9/II/P) : 1977-09.1987)

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22.02.2018 21:24
avatar  Positiv
#4 RE: Opus 1405 versus Cantus 238
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Hallo Schwarzspieler,

Deine Frage kann ich Dir eindeutig beantworten: Behalte Deine Cantus Viscount Orgel mit den Fatar Tastaturen. Es sind ja freie Kombinationen dran, die Dir auf Knopfdruck weitere Manuale bereitstellen.

Warum: Meine Heimorgel ist eine Gloria Viscount Cantus 342 Baujahr 2012. Zwei meiner Dienstorgeln sind Johannus Sweelinck 25 Baujahr ca. 2005 und Gloria Johannus Klassik Baujahr ca. 2012- Die Gloria Klassik steht in einer kleinen katholischen Kirche vor meiner Haustüre mit einer verlockend guten natürlichen Kirchenakustik.

Wo übe ich: beinahe ausschließlich auf der Cantus (mit und ohne Hauptwerk). Und wenn es mir nach Pfeifenorgel ist, geht es zwei km weiter in "seine" Kirche an die Harald Rapp Schleiflade.

Kann man analysieren muss man aber nicht pa:

Michael


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22.02.2018 21:53
avatar  Romanus ( gelöscht )
#5 RE: Opus 1405 versus Cantus 238
Ro
Romanus ( gelöscht )

Ich kenne weder die Gloria Cantus 238 noch die Johannus Opus 1405.
Wenn du dir ein ganz genaues Bild von letzterer machen willst, hilft nur hinfahren und ausprobieren.

Ich weiß hingegen aus eigener Erfahrung, dass die etwas späteren Johannüsse, Baujahr 1996, also die ersten mit der sogenannten "2 in 1"-Technologie (was nichts anderes heißt, als 2 mit einer Registerwippe umschaltbare Intonationen: Romantisch und Barock) für die damalige Zeit unglaublich klangschön und frappierend authentisch waren und noch sind, vor allem im Plenum !
Wenn du schon eine moderne Orgel gegen eine ältere eintauschen willst, was mit dem Risiko höherer Defektanfälligkeit verbunden ist, dessen solltest du dir bewußt sein, dann würde ich NUR eine Johannus von 1996 nehmen, das waren meiner Meinung nach klanglich die Besten, die hatten phantastische Vor- und Nachläufertöne, Anblasgeräusche, Einschwing- und Ausklangvorgänge, also Attack Detune UND Release Detune, was meiner Meinung nach unbedingt zusammengehört, mit letzterem können nicht mal modernste Physis-Orgeln mithalten, denn die haben NUR Release Detune. (Natürlich hat Physis dafür andere, unbestreitbare Vorteile wie die riesigen Registerbibliotheken !)
Die unmittelbaren Nachfolgerinnen, Bj. 1997-1999. klangen meiner Meinung nach bereits schwächer, steriler und die aus den 2000er-Jahren hatten weniger Vorläufertöne und einen in meinen Ohren einfach nur langweiligen, dünnen und total künstlich wirkenden Plastik-Klang.
Erst 2015, mit der LiVE III, hat Johannus wieder allen gezeigt, wer der Chef im Ring ist ! [wink]

Mein Tip:
Falls du genug Geld hast, leiste dir die LiVE III, falls nicht, behalte deine Cantus ODER warte geduldig auf eine perfekt konservierte und intonierbare (Vorsicht, damals waren noch nicht alle intonierbar !) Opus 30, Sweelinck 30 oder Prestige 300, Baujahr 1996 !
Oder noch besser: Nimm dir letztere als Zweitorgel !


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22.02.2018 22:06
#6 RE: Opus 1405 versus Cantus 238
Ma

Zitat von Romanus

Mein Tip:
Falls du genug Geld hast, leiste dir die LiVE III, falls nicht, behalte deine Cantus ODER warte geduldig auf eine perfekt konservierte und intonierbare (Vorsicht, damals waren noch nicht alle intonierbar !) Opus 30, Sweelinck 30 oder Prestige 300, Baujahr 1996 !


Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Tip ernst gemeint ist, einmal im Hinblick auf die gestellte Frage, zum anderen in Hinblick auf die grauenvollen Erfahrungen mit störanfälligen älteren Orgeln, von denen gerade Roman vor dem Kauf seiner imperfekten Physis-Orgel berichtete ...
Ich persönlich würde an deiner Stelle die Finger von der Gebrauchten lassen, ganz grundsätzlich im Hinblick auf das Alter und auch ohne die beiden Modelle zu kennen. Dazu muss ich aber sagen, dass ich eher ein risikoaverser Mensch bin! [wink]

Gloria Concerto 350 Trend

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22.02.2018 22:10
avatar  Aeoline
#7 RE: Opus 1405 versus Cantus 238
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Zitat von Martin78
Ich persönlich würde an deiner Stelle die Finger von der Gebrauchten lassen...


Ganz meine Meinung.

Er würde ja "eine Gebrauchte" gegen "eine Gebrauchte" eintauschen - zwar ein Manual mehr, aber dafür auch "viel mehr Jahre" auf dem Buckel...
Dagegen:

VG
Aeoline


Organisten leiden oft an einer schlimmen Krankheit: Augentinnitus - Man(n) sieht nur noch Pfeifen...

Viscount Unico 400 DE [V1.14.19] (56/III/P) : ab 11.2012
Johannus Opus 520 (45/II/P) : 10.1987-11.2012
Siel HB 700 (9/II/P) : 1977-09.1987)

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23.02.2018 00:44
avatar  Machthorn ( gelöscht )
#8 RE: Opus 1405 versus Cantus 238
Ma
Machthorn ( gelöscht )

Die Cantus ist ja noch recht jung. Wenn es nicht gerade fürchterlich brennt, würde ich eher ein bisschen Budget ansparen und dann etwas deutlich Jüngeres kaufen - z.B. wenn mal verfügbar eine dreimanualige Cantus. Da die auch neu für ihre Größe sehr günstig ist, dürfte die gebraucht recht bezahlbar sein.


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23.02.2018 07:05
#9 RE: Opus 1405 versus Cantus 238
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Moderator

Die interne Abstrahlung der alten Johannus-Einsteiger-Modelle war nicht berauschend. Meine Opus war ohne externe Abstrahlung deutlich nicht das, was wir heute erwarten. Deshalb habe ich wenige Wochen nach dem Kauf externe Komponenten angeschlossen und war damit ein Jahrzehnt lang sehr zufrieden.
Die Cantus hingegen bietet in diesem Preissegment eine optimierte Abstrahlung, die Optimus toppt das nochmal.

Wenn Dir die Samples der Cantus gefallen, dann werden Dir die der Optimus mglw. noch mehr zusagen. Ich würde das mal ausprobieren - klar, eine ganz schöne Strecke bis Baunatal ...

Pekuniär sehe ich das wie Hendrik: Wenn kein akuter "Leidensdruck" besteht, lieber noch ein paar Euronen auf die Seite legen und dann "richtig" zuschlagen ...

Und natürlich den Gebrauchtmarkt weiter observieren. Schnäppchen sind nicht planbar ...

LG und gutes Entscheiden
Michael


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23.02.2018 09:12
avatar  Schwarzspieler ( gelöscht )
#10 RE: Opus 1405 versus Cantus 238
Sc
Schwarzspieler ( gelöscht )

Vielen Dank für Eure sinnvollen Bemerkungen. Ich werde wohl keinen Tausch anvisieren, da allein schon die Restlaufzeit dieser angebotenen Orgel begrenzt sein mag. Ohne Geld, das ich allerdings nicht anhäufen kann, zu investieren, ist wohl eine zufriedenstellende "Dreimanualisierung" nicht machbar. Eine Zweit- oder Drittorgel kommt auch aus Platzgründen nicht in Frage.


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23.02.2018 16:55
avatar  Romanus ( gelöscht )
#11 RE: Opus 1405 versus Cantus 238
Ro
Romanus ( gelöscht )

Zitat von Martin78

Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Tip ernst gemeint ist, einmal im Hinblick auf die gestellte Frage, zum anderen in Hinblick auf die grauenvollen Erfahrungen mit störanfälligen älteren Orgeln, von denen gerade Roman vor dem Kauf seiner imperfekten Physis-Orgel berichtete ...


Doch, das war tatsächlich ernst gemeint, deshalb schrieb ich ja auch "...was mit dem Risiko höherer Defektanfälligkeit verbunden ist, dessen solltest du dir bewußt sein ...".
Ja, ich hatte mal Pech mit einer 97er Johannus Sweelinck 10 von Stolk Orgels, aber die 96er Johannus Prestige 300, die ich vor 11 Jahren als Ebay-Schnäppchen von Uwe Madsak erstehen konnte, habe ich immer noch und werde ich noch lang behalten. Ich habe gestern wieder einmal darauf gespielt und ihr kultiger Klang begeistert mich immer noch, ich behaupte sogar, dieser Klang stellt - trotz mangelnder Intonierbarkeit ! - den vieler Neuinstrumente in den Schatten. Natürlich hat sie während der Jahre ein paar Reparaturen gebraucht, dafür habe ich einen exzellenten und gleichzeitig sehr günstigen Techniker aus Kroatien in Reichweite.
Nebenbei sei übrigens auch bemerkt, dass meine im Oktober 2014 fabriksneu gekaufte Gloria Concerto 234 auch schon ein paar Reparaturen gebraucht hat, die Gott sei Dank durch die Garantie abgedeckt waren bzw. zuletzt, im Spätherbst 2017, als meine 3-Jahres-Vollgarantie bereits abgelaufen war, kulanterweise von Kisselbach noch einmal gratis erledigt wurden. Die nächste Reparatur werde ich dann wohl bezahlen müssen.

Technische Zuverlässigkeit ist ein Kriterium, der Klang ein anderes und wer ein limitiertes Budget zur Verfügung hat, wird entweder beim einen oder beim anderen Kriterium Abstriche machen müssen.
Wer eine Neu-Orgel kauft, hat (je nach Händler und Modell) erstmal 2-3 Jahre Ruhe vor Reparaturkosten, doch diese Jährchen vergehen schnell und bald ist auch die Nagelneue nur mehr eine Gebrauchte.
Das neuere Instrument ist nicht zwangsläufig das Bessere, weder beim einen noch beim anderen Kriterium.
Lediglich die Wahrscheinlichkeit einer technischen Störung steigt mit zunehmendem Alter und natürlich sind ALLE elektronischen/digitalen Orgeln - und da mache ich absolut keine Ausnahmen ! - mit einer - bezogen auf ihr Alter - höheren Defektanfälligkeit behaftet als Pfeifenorgeln.
Die einzig kompromisslose Lösung betreffend technische Zuverlässigkeit und Klangqualität wäre also eine mechanische Pfeifenorgel mit 2 Manualen und mindestens 9 Registern (die absolute Mindestdisposition, mit der ich gut leben könnte !), doch wer von uns kann sich die schon privat leisten
Ich jedenfalls nicht und Schwarzspieler höchstwahrscheinlich auch nicht.
Machen wir uns nichts vor, die "perfekte", wie eine hochwertige Pfeifenorgel klingende, technisch unfehlbare und gleichzeitig leistbare Digitalorgel gibt es bis heute (noch ?) nicht, jeder Kauf einer leistbaren Digitalorgel ist immer ein Kompromiss in die eine oder andere Richtung ! pa:


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23.02.2018 18:01
#12 RE: Opus 1405 versus Cantus 238
cl

Was hattest Du denn en Detail für Defekte an Deiner Gloria, die in der Garantiezeit auftauchten??

Liebe Grüße vom Clemens

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23.02.2018 20:05
#13 RE: Opus 1405 versus Cantus 238
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Als jemand der beide Instrumente hörte und spielte würde ich Dir als persönlichen Rat geben, Dein Instrument zu behalten!
Sicherlich ist der Johannus Klang der Opus 1405 sehr gut und auch (subjektiv gefühlt) besser als der neuerer Johannüsse.
Jedoch Johannus Klang vs. Gloria Cantus
Reparaturanfälligkeit 25 Jahre vs. noch fast neu
Johannus Anschlag vs. Viscount Klaviaturen

Sicherlich gibt es Gründe die dafür und Gründe die dagegen sprechen.
Da hilft nur eins:
Hinfahren, Probespielen und persönlich abwägen.
Danach die FÜR DICH RICHTIGE UND PASSENDE Entscheidung fällen und hoffentlich langfristig glücklich sein/werden/bleiben

PORTA PATET MAGIS COR

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23.02.2018 20:06
avatar  Romanus ( gelöscht )
#14 RE: Opus 1405 versus Cantus 238
Ro
Romanus ( gelöscht )

Zitat von clemens-cgn

Was hattest Du denn en Detail für Defekte an Deiner Gloria, die in der Garantiezeit auftauchten??


Eine Taste am 1. Manual hat schon ziemlich bald ein knackendes Loslassgeräusch von sich gegeben (habe ich zu virtuos geübt ?), der Techniker hat prophylaktisch gleich das ganze Manual getauscht.
Ein Seitenlautsprecher hat nach ein paar Jahren kratzende Geräusche gamacht und wurde ausgetauscht, ein Hochtöner auch.
Ein Modul bzw. Platine hatte einen Defekt, der Nebengeräusche(hochfrequentes Summen) bei Grundstimmen ausgelöst hatte, interessanterweise nur bei bestimmten Tönen, da haben wir lang gebraucht, um die Ursache zu eruieren.
Der Teil wurde natürlich ausgetauscht, aber die Geräusche treten bereits wieder zeitweise (nicht immer !) bei bestimmten Grundstimmen (vorzugsweise 8´-Flöten) auf, sind aber nicht so arg, dass ich deshalb gleich wieder einen Techniker herbeirufe, noch dazu, wo ich diesen jetzt bezahlen müsste.
Mag sein, dass diese Geräusche anderen Physis-Organisten gar nicht auffallen, aber ich habe eben ein sehr feines Gehör und solange ich Garantie hatte, habe ich das natürlich reklamiert.


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