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Wie findet Ihr das "Orgelbuch light"?
Nach vierjähriger Abstinenz werde ich Gründonnerstag wieder in der Messe spielen. Also ich trauere schon jetzt dem alten roten Orgelbuch nach: Diese drei Bände mit der "Belacrom-Spiralbindung" sind ja eine einzige Katastrophe. Jetzt habe ich das "Orgelbuch light"von Carus bestellt: sympathische "richtige" Bindung und nicht ganz so dick. Außerdem sind immer kurze Intonationen dabei. Was meint Ihr? Ist das ein guter Ersatz? Ich werde versuchen, die linke Hand dann im Pedal zu spielen, damit es nicht manualiter bleibt...
https://www.stretta-music.com/search/?searchparam=Orgelbuch+light
Ui, ich wusste gar nicht, dass es so etwas gibt ...
Ich habe schon öfter hier geschrieben, dass ich solche dreistimmigen Begleitsätze klanglich immer als "Dünne Suppe" empfinde, selbst wenn man den Bass ins Pedal legt. Insofern würde ich persönlich mir dieses Buch nicht zulegen wollen. Das soll nicht heißen, dass es da nicht auch gute Sätze drin gibt, die zum Beispiel auf einer Truhenorgel gute Dienste leisten könnten. In unserem Diözesan-Orgelbuch gab / gibt es auch separate Vorspiele zu den dreistimmigen Sätzen, darunter einige schöne.
Ich weiß bis heute nicht, warum 3stimmige Sätze angeblich so gut für eine Truhenorgel*) geeignet sind - und 4stimmige nicht.
Die Autoren des Orgelbuchs zum GL 1975 legten größten Wert auf eine manualiter-Ausführbarkeit der 4stimmigen Sätze; dass einiges dann doch etwas unpraktisch zu greifen war, ist eine andere Sache; möglich war es jedenfalls.
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*) gemeint ist wohl eher eine pedallose Orgel, unabhängig davon ob Truhe, Positiv oder anderes.
Zitat von Gemshorn
dass einiges dann doch etwas unpraktisch zu greifen war, ist eine andere Sache;
Nur deswegen.
Klanglich überzeugt es mich wie schon geschrieben fast nie. Vielfach ist in den dreistimmigen Sätzen ja auch eine bewegte Basstimme ausgeschrieben, die ja von der linken Hand übernommen wird; wenn man dann den Bass mit dem Pedal spielt, ist das teilweise nicht einfach und rechtfertig klanglich nicht den dazu notwendigen Aufwand.
#5 RE: Wie findet Ihr das "Orgelbuch light"?
Das "Orgelbuch light" wirkt auf mich wie das biblische "Ene mene tekel": Gewogen und zu leicht befunden.
Übrigens soll es das Orgelbuch für den Stammteil zum neuen GL auch als zweibändige gebundene Ausgabe geben.
Bei mir stehen die drei Bände nur als Nachschlagewerk im Schrank [wink]
Lieben Gruß
Clemens
Zitat von Schwarzspieler
Nach vierjähriger Abstinenz werde ich Gründonnerstag wieder in der Messe spielen. Also ich trauere schon jetzt dem alten roten Orgelbuch nach: Diese drei Bände mit der "Belacrom-Spiralbindung" sind ja eine einzige Katastrophe. Jetzt habe ich das "Orgelbuch light"von Carus bestellt: sympathische "richtige" Bindung und nicht ganz so dick. Außerdem sind immer kurze Intonationen dabei. Was meint Ihr? Ist das ein guter Ersatz? Ich werde versuchen, die linke Hand dann im Pedal zu spielen, damit es nicht manualiter bleibt...
Nichts für mich ! Aber wenn sich jemand damit leichter tut als mit 4-stimmigen Sätzen, okay, warum nicht.
Ich habe schon bei meiner allerersten Messe mit 13 Jahren 4-stimmig gespielt, wenn auch noch ohne Pedal. Es gibt so viele wirklich leichte, auch ohne Pedal vom Blatt spielbare, 4-stimmige Sätze !
Wer die alten Orgelbücher wegwirft, ist selber schuld ! [sad] Ich habe den roten Stammteil 1988 sogar neu gekauft und 2003, am Beginn meiner regelmäßigen Organistentätigkeit, den Österreichteil mit Diözesananhang Wien neuwertig in einem Antiquariat erstanden. Und wenn ich dieses Schnäppchen nicht gefunden hätte, wäre es mir auch den Neukauf allemal wert gewesen. Das waren und sind wirklich hochwertige und sogar optisch schöne Orgelbücher, in allen Pfarren, in denen ich seit dem Wechsel gespielt habe, werden die guten, alten Orgelbücher in Ehren gehalten und selbstverständlich aufgehoben und auch heute noch gern verwendet, wo sie mit dem neuen GL kompatibel sind ! Dafuer:
Die neuen Ringbücher würde ich allenfalls als teilweise brauchbar bezeichnen, aber den überhöhten Kaufpreis sind sie mir nie und nimmer wert !
Hallo,
das "Orgelbuch light" macht immer dann Sinn, wenn nur ein Klavier oder Positiv o.ä. (Harmonium!) zur Verfügung steht oder jemand die Lieder begleitet, der nur etwas Klavier spielt. Damit wird insbesondere auch in vielen Werktagsgottesdiensten eine halbwegs solide Begleitung der Lieder möglich.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
#8 RE: Wie findet Ihr das "Orgelbuch light"?
Ich finde das "Orgelbuch Light" auch deshalb interessant, weil es zu verschiedenen Gesängen eine instumentale Oberstimme enthält. Etwa 20 % der Lieder sind auf diese Weise gesetzt. Dazu sind zwei Hefte für C-Stimme und B-Stimme begefügt. Dann hat man auch einen vierstimmigen Satz. Mit etwas Geschick gelingt es auch, die dreistimmigen Sätze improvisatorisch mit einer Tenorstimme aufzufüllen.
Das Orgelbuch zum Evangelischen Gesangbuch (Bärenreiter) enthält zu jedem Lied einen vier- und einen dreistimmigen Satz sowie eine Intonation (allerdings nicht die vollständigen Texte). Die dreistimmigen Sätze lassen sich gut als Trios spielen. Dünn habe ich die noch nie empfunden.
#10 RE: Wie findet Ihr das "Orgelbuch light"?
Auch die vierstimmigen Sätze aus dem OB des EG und des GL, lassen sich gut als Trio spielen. Die Linke Hand übernimmt dann den Alt und Tenor. Und dann klingt der Satz gleich wieder "kompletter". Es gehörte seinerzeit bei uns zur C - Ausbildung (ev. wie kath.!) sämtliche 4 stimmigen Sätze auch als Trio zu begleiten.
Die dabei entstehende Schwierigkeit ist ein Leseproblem für die linke Hand. Die Stimmführung ist links in zwei Schlüsseln zu lesen. (virtuelle Hilfslinie zwischen den beiden Systemen ziehen!). Üben kann man das ganze: linke Hand und Pedal unter Weglassung der Meldodie. Jeden Tag 3 Sätze auf diese Weise geübt- und innerhalb eines halben Jahres ist diese Technik sicher beherrschbar.
Auf jeden Fall preisgünstig und ohne W-LAN-Bindung macht sich auch sowas hier z.B. (Ist auch vierstimmig!)
https://www.stretta-music.com/saretzki-friess-barsch-posaunenchoralbuch-nr-143599.html
Habe das hessische Posaunenchorbuch zu Hause (Strube).
Habe schon oft für katholische Gottesdienste verwenden können und hat manchmal auch ganz brauchbare Intonationen. Wegen Aufmachung und Preis boykottiere ich einfach das Orgelbuch zum neuen GL! Dagegen:
Zitat von clemens-cgn
Auch die vierstimmigen Sätze aus dem OB des EG und des GL, lassen sich gut als Trio spielen. Die Linke Hand übernimmt dann den Alt und Tenor.
Hallo Clemens,
Das ist interessant. Soll man dann Tenor und Alt unter eine Melodienote hinteneinander spielen, oder sie ausfüllen, oder? Wie geht das? Haben Sie einen Literaturtipp oder Website, wo diese Technik deutlich gemacht wird?
Danke im voraus,
PM
Zitat von PM
Soll man dann Tenor und Alt unter eine Melodienote hinteneinander spielen, oder sie ausfüllen, oder? Wie geht das?
Hallo PM,
auch in meiner C-Ausbildung wurde das geübt. Es geht einfach um das Spiel eines vierstimmigen Satzes, der auf zwei oder drei System (d.h. mit oder ohne separatem Pedalsystem) notiert ist, in der Weise, dass die rechte Hand den cantus firmus solistisch ("obligat" führt, d.h. nur diesen spielt.
Da die Sätze in der Regel so notiert sind, dass sich Alt und Sopran im oberen, der Tenor dagegen im unteren System befinden, muss man dazu halt etwas umdenken.
Damit hat man gleich ein schönes Vorspiel - man kann dann noch nach Belieben zu Beginn jeder Melodiezeile die Stimmen nacheinander einsetzen lassen - oder man kann eine schwach singende Gemeinde mit dem cantus firmus unterstützen (klassisch evangelisch mit einer Sesquialtermischung im Rückpositiv). [wink]
Gruß
Martin
#14 RE: Wie findet Ihr das "Orgelbuch light"?
Ich selbst ziehe das obligate Spiel auf zwei Manualen eigentlich meist dem Choralsatz auf einem Manual vor. Es ist für die Gemeinde einfach leichter verständlich, gerade bei nicht so bekannten Melodien. Selten ist die Kirche so voll, dass die volle Gravität des Hauptwerks immer unbedingt nötig ist.
Das obligate Spiel geht übrigens sehr viel komfortabler wenn man direkt aus dem Gesangbuch heraus harmonisiert. Das Lesen der Mittelstimme auf zwei Systemen geht zwar, macht mir aber keine Freude.
Überhaupt würde ich hier grundsätzlich die Empfehlung aussprechen auf Choralbücher zu verzichten, allenfalls als Inspiration, und lieber das direkte Harmonisieren aus dem Gesangbuch heraus zu praktizieren. Man ist einfach soviel unabhängiger von den Tonsetzern. Es ist bei mir auch schlichtweg so, dass zumindest in den Orgelbüchern zum EG viele Sätze einfach meinen Geschmack nicht treffen. Ich weiß, dass sich das eigene Harmonisieren nicht über Nacht übt, aber langfristig fährt man aus meiner Sicht sicherer.
#15 RE: Wie findet Ihr das "Orgelbuch light"?
Zu MagisterPerotin: Dem kann ich nur beipflichten. Wer es dennoch nicht schafft und die schweren "Spiral-Schinken" nicht mag, dem seien die beiden Bände "Bläserbuch zum Gotteslob" ans Herz gelegt:
https://www.stretta-music.com/search/q/Bl%E4serbuch+zum+Gotteslob/glaser-drescher-blaeserbuch-zum-gotteslob-nr-619060.html
https://www.stretta-music.com/search/?searchparam=Bl%E4serbuch+zum+Gotteslob+Freiburg
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