Hi,
das alles kommt mir bekannt und üblich vor. Nachdem die Ortskirche die Bezahlung eingestellt hat, habe ich einmal so lange genervt, bis eine Spendenquittung ausgestellt wurde, allerdings nur über die "ortsüblichen" 10,- pro Messe.
Das ist mir zu doof. Ich spiele, so ich Zeit habe, den Bewohnern zur Freude und weil der Ruhestandspfarrer sonst auch nicht mehr kommen würde. Ausserdem ist das eine gute Chance, vor dankbarem Publikum mal etwas ausprobieren zu können. Die Heimleitung muss sich bei mir allerdings nicht mehr melden, das wissen die auch, zu offiziellen Anlässen darf dann die Frau Bürgermeister mit Sakralklampfenclub anrücken.
LG

Ich habe früher auch oft in (Caritas-)Altenheimen georgelt. (Darunter auch eines mit vorwiegend dementen Bewohnern. Solche Gottesdienste wünsche ich mal jedem Pfarrer und Organisten: Da wird man demütig.)
Mein Spielen wurde dabei aber immer korrekt mit entsprechendem Honorarsatz, Quittung usw. abgerechnet. Und wenn ich durch die ganze Stadt musste, wurde etwas aufgerundet. Da wurde gar nicht gefragt, ob ich das "ehrenamtlich" machen könnte. An den Sonntagen war dann nach dem Gottesdienst meistens sogar ein Frühstück für Pfarrer und Organist üblich.
Dass die Ortskirche damit nichts zu tun hat, stimmt. Die Caritas ist ein eigenes Unternehmen und die Altenheime gehören zwar zu einem Pfarrgebiet, führen aber bzgl. Gottesdiensten meistens ein "Eigenleben". Darum sind die auch immer ganz scharf drauf, dass sich ein Ruhestandspfarrer einmietet, der dann gleich die Gottesdienste übernehmen kann. Die Bezahlung ist damit auch deren eigene Sache und es kommt immer drauf an, wie die Heimleitung dazu steht: Ist es ihnen wichtig, dass gespielt wird, finden Sie auch einen Weg für die Bezahlung.
Klar, man kann mal ohne Bezahlung spielen und es geht in erster Linie auch darum, den Leuten eine Freude zu machen. Einen so regelmäßigen Dienst, wie Du ihn beschreibst, würde ich aber nicht für Gotteslohn machen. Die Grenze zum Ausgenutztwerden ist da nämlich ganz nah ...

Jeder macht es auf sein eigene Weise.

Ich spiele regelmäßig im Altenheim, keine Messe aber sowohl 'Singstunde' als 'Wochenendung'. Und 4/5 mal pro Jahr einen Sang- und Orgelnachmittag mit Orgelsoli (ist heute mittag wieder so weit, ich gehe sofort dahin; die Soli allerdings so einfach, dass ich als Amateur damit umgehen kann, z.b. 8 kleine Bach, OB, Asma, Twillert, usw). Aber ehrlich gesagt habe ich keine Bezahlung dafür (und auch nimmer daran Gedacht). Die Spaß die es mir macht und das Enthusiasmus der Sängern und Zuhörern reicht mich.

Allerdings bin ich "offiziell" Freiwilliger und bekomme deshalb ein Weihnachtspaket ... was ich nicht brauche. [grin]

PS es gibt da eine Rodgers 530

LG PM

Zitat von Schwarzspieler

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Danke für die Hinweise. Die Schwester, die immer die Gottesdienste organisiert, ist leider im Urlaub bis Ende Mai. Solange halte ich es aus. Aber dann sollte ich vielleicht noch einmal verhandeln und damit aufhören, wenns nicht anders geht.

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Ich sehe einen großen Unterschied, ob man "mal" ehrenamtlich spielt (darunter würde ich höchstens 2-3 mal im Monat verstehen) oder sich quasi verpflichtet, zwei Mal die Woche auf der Matte zu stehen und damit auch entsprechend terminlich gebunden zu sein. Wenn es Ehrenamt ist, entscheidest du, ob und wie oft du spielst, da sollte es dann auch keine Diskussionen geben. Wenn die Caritas Wert darauf legt, dass zuverlässig ein Organist da ist, sollen sie auch entsprechend bezahlen.

Das hat für mich vor allem etwas mit Wertschätzung zu tun. Ich habe in solchen Situationen gelegentlich den "Putzfrauen-Vergleich" angeführt: Ich rechne vor, wie viel Zeit mich eine Messe kostet (ohne Übezeit für Literaturstücke, aber mit Vorbereitungszeit, um die Lieder ggf. vorher anzugucken). Diese Zeit möchte ich mit dem gleichen Stundensatz vergütet bekommen wie eine Reinigungskraft (wobei ich im Gegensatz zu den Reinigungskräften mein Arbeitsmaterial selbst anschaffe und mitbringe!). Wenn der Caritas (oder wem auch immer) die Musik nicht genau so viel wert ist wie die Sauberkeit der Räumlichkeiten, ist es mir auch nicht wert, dort (regelmäßig) zu spielen.

Zitat von Schwarzspieler

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Frage mich nur, welche Quellen es da bei der Caritas gibt. Die Organisation durchschaue ich noch nicht so ganz...

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Das sollte nicht dein Problem sein.

Ausgerechnet vom Musiker wird oft verlangt, dass er es umsonst macht, obwohl er in der Regel für die Noten und die Orgelausbildung aus eigener Tasche bezahlen soll. Den Vergleich mit der Reinigungskraft sehe ich auch so. Die/der bekommt die Putzmittel selbstverständlich gestellt. Auch in meine Anwaltskanzlei kommen gelegentlich Leute, welche behaupten eine Erstberatung beim Anwalt sei kostenlos. Ich schicke Sie dann, je nachdem wie ich drauf bin, zum Bäcker um die Ecke, sie mögen für uns zunächst mal 2 kostenlose Bretzel besorgen. Die ersten beiden seien ja umsonst.

Natürlich musiziere ich auch ohne Bezahlung. Es kommt aber darauf an, ob das in einem ehrenamtlichen Umfeld geschieht oder ob bezahlte Mitwirkende vorhanden sind (Ausnahme bestätigen die Regel- in einem ehrenamtlichen Laienchor werden die Berufsmusiker bezahlt, das ist selbstverständlich). Angestellte der Caritas, ein bezahlter Pfarrer aber ein kostenloser Musiker, weil der es ja zur Freude und Erbauung macht, die anderen aber arbeiten, geht m.E. nicht. Meine Bezahlung als Organist im Nebenamt geht sowie zu 100 % in die Musik zurück und sei es "nur" in die Kosten für das Treffen des Sakralorgelforums 2018. Auf das ich mich freue [grin]

Michael