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RE: Kleine g-Moll-Fuge einmal anders
Romanus
(
gelöscht
)
#1 RE: Kleine g-Moll-Fuge einmal anders
Über den Newsletter von Maurizio Machella bin ich heute auf diese bemerkenswerte, kleine Fuge von Johann Georg Schübler gestoßen:
https://www.youtube.com/watch?time_conti...0&v=3Ak62lAazUo
Zuerst habe ich natürlich gedacht: Von wegen Schübler, das ist doch die bekannte kleine g-Moll-Fuge BWV 578 :bach: ! Aber nach ein paar Takten merkt man, das geht ja ganz anders weiter. :schock:
Es ist schon faszinierend, wie unterschiedlich sich 2 Fugen, die sich am Anfang derart gleichen, entwickeln können, wie ein Zwillingspaar, das bei der Geburt noch gleich ausssieht, sich aber im Lauf des Lebens immer mehr auseinander entwickelt. In diesem Fall ist übrigens nicht nur das Thema, sondern auch der Kontrapunkt zunächst völlig gleich, sodass sich der Verdacht aufdrängt, einer hätte vom andern ein bisschen abgeschrieben.
Fugen klingen ja, wenn sie gut gemacht sind, immer wie "logische Musik", man hat den Eindruck, ein Ton folgt aus dem anderen und es könne gar nicht anders weitergehen, wenn wir auch alle wissen, dass dem natürlich nicht so ist.
Und die Noten gibt es Maurizio Machella sei Dank völlig gratis:
http://www.free-scores.com/download-shee....php?pdf=77901# :tipp:
Das Stück ist übrigens viel leichter zu spielen als Bach´s kleine g-moll-Fuge, weil nur 2-stimmig !
Nachdem Bach´s Fuge BWV578 laut Wikipedia zwischen 1703 und 1707 entstanden ist, Schübler aber erst um 1720 geboren wurde, besteht nun kaum ein Zweifel, wer von wem "abgeschrieben" hat.
Es scheint, als wollte Schübler - zweifellos ein Bewunderer Bach´scher Musik, nicht umsonst verdanken wir ihm den Originaldruck der "Schübler-Choräle" - eine leicht spielbare, 2-stimmige Bearbeitung von Bach´s vollendet-genialer, 4-stimmiger Fuge schaffen, was ihm auch gelungen ist.
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