Vivaldi in ungewöhnlicher Instrumentation

06.07.2018 21:32
avatar  Romanus ( gelöscht )
#1 RE: Vivaldi in ungewöhnlicher Instrumentation
Ro
Romanus ( gelöscht )

Wenn wir auch jetzt gerade Sommer haben, diese Einspielung eines an sich orgel-untypischen Stückes scheint mir doch bemerkenswert:
https://www.youtube.com/watch?v=S_AzwJwy7Ns
Lediglich mit dem Fortissimo am Schluss des 1. Satzes übertreibt er´s ein wenig, finde ich.


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07.07.2018 14:29
#2 RE: Vivaldi in ungewöhnlicher Instrumentation
cl

Wer im Orgeltranskriptionsmarkt der letzten 30 Jahre nachverfolgt, wird ganz schnell feststellen, daß die scottsbrotherduo Einspielung der 4-Jahreszeiten keine neue originäre Idee ist. Es dürfte sich hier schlicht um die "jüngste" hochgeladene Einspielung in YT handeln. Darüber hinaus gibt es durchaus Interpreten, die ihre oft musikalisch sehr guten "Jahreszeitentranskriptionen" im Lifebetrieb direkt vermarkten.
Nur ein aktuelles dt. Beispiel sei hier benannt: http://www.detlef-steffenhagen.de
In der Vergangenheit erinnere ich noch zu ausschließlich Vinylzeiten gerne an Kaunzingers life-Interpretationen der Jahreszeiten.
.... als Knirps im Stimmbruch, der gerade "Lobe den Herrn" orgeln konnte... "...wie sowas geht auf einer Kirchenorgel auch"

Eine Orgeltranskription, des Schlußsatzes der berühmten Orgelsinfonie für Orgel allein (die Orgel muß also den komplexen Klavierpart und den Orchesterpart mit übernehmen), die meine Bewunderung zollt, lohnt sicher das Reinhören: https://youtu.be/Eq_jzx-gLBk

Liebe Grüße vom Clemens

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07.07.2018 21:17
avatar  Romanus ( gelöscht )
#3 RE: Vivaldi in ungewöhnlicher Instrumentation
Ro
Romanus ( gelöscht )

Natürlich ist die Idee nicht neu, hat auch niemand behauptet, allein auf YT findet man einige Orgel-Versionen der 4 Jahreszeiten.
Ich habe bereits vor ca. 15 Jahren mal in eine CD-Einspielung der 4 Jahreszeiten auf einer Orgel hineingehört, die mich allerdings nicht überzeugt hat. Ich weiß nicht mehr, von wem sie stammt, sie klang mir jedenfalls zu filigran und war eher monoton registriert.

Nichtsdestoweniger finde ich Jonathan Scott´s Interpretation besonders gelungen, er versteht es, die Winterstimmung mit den Mitteln der Orgel so zu vermitteln, dass man tatsächlich eine Gänsehaut bekommt, zumindest geht es mir so.
Die hier zu hörende Transkription stammt übrigens vom Organisten selbst.

Wie ich sehe, hat er auch Frühling und Sommer auf YT eingespielt, interessanterweise auf verschiedenen Orgeln:

Bei manchen Stellen, z.b. beim Moll-Teil im 1. Satz des Frühlings, schießt er mir mit seinen wuchtigen Registrierungen etwas über´s Ziel hinaus, das dröhnt mir für Vivaldi etwas zu sehr:
https://www.youtube.com/watch?v=yY7vH2x5E_8

Für den Sommer verwendet er eine sehr große, romantische Kathedral-Orgel, für meinen Geschmack für Vivaldi etwas zu romantisch:
https://www.youtube.com/watch?v=fYMikW_q-oc

Alles in allem aber: Respekt vor so viel Virtuosität ! Dafuer:

Den Herbst konnte ich in seiner Interpretation auf YT allerdings nicht finden, oder habe ich schlecht gesucht ?


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08.07.2018 15:03
avatar  Machthorn ( gelöscht )
#4 RE: Vivaldi in ungewöhnlicher Instrumentation
Ma
Machthorn ( gelöscht )

Ich habe mir alle drei Videos einmal angesehen. Den Winter finde ich großartig umgesetzt. Der Frühling gefällt mir nicht ganz so gut. Ganz oft erdrücken massive Registrierungen die filigranen Strukturen der Violinenparts völlig. Beim Sommer hat mich verblüfft, wie gut die romantische Orgel in meinen Ohren zu dem Werk passt. Die ungeheure Vielzahl an dynamischen Abstufungen sind mit dem Instrument richtig toll umgesetzt und auch die oft spannungsvollen Harmonien kommen richtig gut rüber.

Mir gefällt's! Dafuer:


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09.07.2018 16:08
avatar  matjoe1 ( gelöscht )
#5 RE: Vivaldi in ungewöhnlicher Instrumentation
ma
matjoe1 ( gelöscht )

Tolle Links, dankeschön.
Der Winter, besonders der zweite Satz, ist m.E. das schönste der vier Violinkonzerte der "Jahreszeiten". Eine Melodie mit Ewigkeitscharakter in diesem leider allüberall togeduldelten Werk...
Die Orgelsymphony höre ich tatsächlich zum allerersten Mal in einer reinen Orgelversion. Hut ab vor dem Arrangeur/Organisten. Erstklassig!

LG
Matthias


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