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Viscount Jubilate 327 Deluxe (Erbstück)
Hallo zusammen,
ich hoffe ich bin an dieser Stelle des Forums richtig. Und zwar geht es um Folgendes, die Großtante meiner Frau ist vor einigen Monaten verstorben. Sie war musikalisch sehr begabt und hat auch Musik studiert, in ihrem Haus befindet sich nun neben anderen Musikinstrumenten auch eine Digitalorgel. Genauer handelt es sich um eine Viscount Jubilate 327 Deluxe. Wir selbst haben da alle quasi keinerlei Ahnung von. Die Orgel ist im absolut neuwertigen Zustand, was auch daran liegt das sie vor etwa 5-7 Jahren auf Grund eines Blitzeinschlags von der Versicherung ersetzt wurde. Wahrscheinlich ist das neue Gerät danach kaum mehr gespielt worden.
Nun stellt sich uns die Frage, zu welchem Preis man diese Orgel anbieten kann. Könnt ihr dort ggf. helfen und dies etwas einordnen? Wir hätten einen Interessenten, der Junge (er ist 15) ist hochbegabt und so würden wir ihm die Orgel eigentlich schon gerne überlassen. Wie man es ggf. etwas pathetisch sagen würde, würde sich die Großtante freuen. Nun hat sein Bekannter uns, ohne die Orgel gesehen zu haben, 500€ geboten und meint dies wäre so dass für was diese Orgel gehandelt werden. Uns erscheint dies, rein aus dem Bauch heraus, doch wenig da sie wohl einen Neupreis von über 5000€ hat. Aber am Ende können wir es nicht wirklich einordnen, da wir uns da nicht auskennen. Gibt es hier vielleicht jemanden der zumindest grob den Preisrahmen einordnen kann? Sie ist optisch im absolut neuwertigen Zustand und funktioniert einwandfrei und dürfte etwa 7 Jahre alt sein (wenig bis gar nicht gespielt).
Wäre super wenn jemand da etwas zu sagen könnte, vielen Dank im voraus!
Bei Preisschätzungen bin ich nicht gut.
Ich kann nur so viel beisteuern, dass die Viscount Jubilate ein recht altes Modell ist. Aktuell gibt es bei Viscount im Samplingbereich die Chorum, davor war es viele Jahre lang die Vivace (welche in quasi 2. Auflage nochmals als Chorale verkauft wurde), nochmals davor die Jubilate-Reihe.
Insofern denke ich, dass ein Preis unterhalb der 1000-Euro-Grenze gerecht ist.
Meine Erfahrung für den Gebrauchtan- und -verkauf aller Gebrauchsgüter wie Fernseher, Autos, Kühlschränke, Orgeln usw.: Wertverlust pro Jahr ca. 20 %. Dabei wird der erste Abschlag praktisch mit dem Kauf bereits fällig. Kaufe ich also heute eine neue Orgel vom Händler für 5.000 € endverhandelten Preis (nicht Listenpreis), dann kann ich dafür morgen noch 4.000 € erzielen, in einem Jahr noch 3.200 €, in zwei Jahren noch 2.500 €, in drei Jahren noch 2.000 €, in vier Jahren noch 1.600 € usw. - immer vorausgesetzt, es gibt überhaupt einen Kaufinteressenten. Mit dieser Formel kannst Du ausgehend vom Alter selbst einen realistischen Preis ermitteln.
#4 RE: Viscount Jubilate 327 Deluxe (Erbstück)
Vielen Dank erstmal für die Antworten, sie ist definitiv keine 18 Jahre alt. Es kann sein das damals die ursprügliche Orgel gekauft wurde, die dort stehende ist aber (wird noch versucht bei der Versicherung genau zu erfahren) 5-7 Jahre alt. Die Berechnungsformel ist natürlich so eine Sache, gibt es ja für Vieles. Meist aber pegelt sich dann ja der Preis irgendwann etwas ein. Vielleicht hat ja noch jemand eine Idee für wie viel man sie anbieten kann...
#6 RE: Viscount Jubilate 327 Deluxe (Erbstück)
Hallo cschiko,
Wunsch und Wirklichkeit klaffen hier wirklich seeeeehr weit auseinander.
Das Alter einer Orgel wird nicht vom Auslieferungsdatum her bestimmt. Sondern das tatsächliche Herstellungsdatum im Werk ist für die Alterbestimmung entscheidend. Ein Baujahr "um 2000" erscheint durchaus realistisch. Auch wenn es erst vor 5 Jahren eine 1:1 Ersatzlieferung gab, wird sie sicher aus irgendeinem europäischen Lagerbestand der unverkäuflichen "Neuen" stammen. Technisch war sie auf jeden Fall bereits vor 7 Jahren hoffnungslos überholt.
Ferner: Die Jubilate 327 (dlx) hat nur ein gerades 27 Tastenpedal und war stets eine Low Budget Orgel.
Wenn Dir jemand noch 500,-€ dafür auf den Tisch legt, steck das Geld ein und freu Dich.
Sorry, ganz hart, aber ehrlich
Hallo,
als ich vor inzwischen 11 Jahren meine Gloria Klassik 230 für 5450 Euro kaufte, waren die Viscount-DOn der Jubilate-Serie nicht mehr im Angebot der Händler, sondern wurde nur gebraucht angeboten (soweit ich mich erinnere). Ein damaliger Händler, der auch im Forum aktiv ist, bot mir damals eine gebrauchte Jubilate 330 DLX für 2900 Euro an. Der Händler wies mich damals aber auch darauf hin, dass die Orgel technisch nicht auf dem aktuellen Stand war, u.a. wegen der fehlenden Registerdatenbank. Es wird also so sein, dass die Versicherung sich auf dem Gebrauchtmarkt oder anderweitig bedient hat und eine gleichwertige Orgel hingestellt hat.
Sicher ist es so, dass der Wertverfall pro Jahr nach einigen Jahren nicht mehr 20 Prozent pro Jahr beträgt. Vielleicht könnte man zur Pi x Daumen - Abschätzung des Restwertes die ersten 5 Jahre mit einem Abschlag von 20 Prozent rechnen, dann weiter mit 10 Prozent. Bei einem Kaufpreis von 5000 Euro hätte man nach 5 bzw. 10 bzw. 15 Jahren einen Restwert von 1638,40 bzw. 967,46 bzw. 571,27 Euro. Aber der Restwert einer DO ist immer davon abhängig, ob überhaupt jemand da ist, der den Preis auch bezahlt. Bei einer Jubilate 327 wird man nach meiner Einschätzung nur schwer jemanden finden (Bastler ausgenommen), der die Orgel überhaupt abnimmt. Von den regelmäßigen Schreibern hier im Forum etwa wurden/werden meist neue Instrumente gekauft. Man muss auch bedenken, dass man bei Privat-Käufen keine Garantie erhält, was bei einem älteren "Elektrogerät" immer ein Risiko ist.
Da ich beruflich ein bisschen mit Hochbegabtenförderung zu tun habe, wäre ich persönlich sehr froh, wenn die alte Orgel meiner Großtante einem talentierten Nachwuchsorganisten zum Üben nützlich sein könnte. Da die Jubilate-Serie wohl schon midifiziert war, kann der Jugendliche bei technischem Geschick ja mit Grandorgue und freien Samplesets den Klang deutlich aufwerten.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Hallo cschiko,
digitale Sakralorgeln sind ein Nischenprodukt.
Gebrauchte Sakralorgeln vom Händler sind ein Nischenprodukt in der Nische.
Gebrauchte Sakralorgeln von Privat sind ein besonderes Nischenprodukt in der Nische.
Wer kauft eine digitale Sakralorgel?
Nehmen wir mal die raus, die genug Kohle haben, sich ein aktuelles neues Modell beim Händler zu kaufen...
Bleiben IMHO nur zwei Gruppen:
- arme Kirchenmusikstudenten
- Eltern die meinen, das Kind müsse Orgel lernen
Die erste Gruppe dürfte von dem 27er Pedal abgeschreckt werden...
Bliebe die zweite Gruppe...
Ich fürchte, ich kann Dir nichts aufbauendes schreiben und pflichte meinen Vorschreiben bei...
Wer die Jubilate kauft, kauft:
- ein technisch und klanglich seit Jahren überholtes Produkt
- ohne jegliche Gewährleistung
- ein Instrument, dass auf eigene Gefahr und Rechnung transportiert und eingebracht werden muss
Ein aktuelles Modell vom Händler mit Lieferung und Garantie gibt es zwar erst ab ca. 4200€ aber dennoch fürchte ich, dass Dir niemand mehr als 500€ für Dein Schätzchen geben wird.
Eine Chance hast Du!
Wenn die Jubilate wirklich voll midifiziert ist, dann könnte sich in der Tat ein größerer Hauptwerk/GrandOrgue-Interessentenkreis für die Orgel erwärmen, um sie als HW/GO-Spieltisch zu verwenden. Damit ließe sich zumindest der Kreis der potenziell Interessierten deutlich erhöhen...
VG
Aeoline
Vielen Dank für die ausführlichen Antworten! Es hilft einfach das Ganze einzuschätzen... Was natürlich stimmt ist, dass das "Alter" der Orgel das eine ist, ggf. entscheidender aber wohl der technische Stand und wenn der überholt ist, dann sinkt der Preis logischerweise.
Wie erkenne ich ob sie midifiziert ist?
@Canticus: Du hast eine Jubilate 327 also in letzter Zeit (wie lange her?) für 1300€ verkauft?
#13 RE: Viscount Jubilate 327 Deluxe (Erbstück)
Guten Tag liebes Forum,
die Jubilate 327 DLX war ein Instrument welches midi besaß.
Diese Instrumentenreihe habe ich bis vor etwa 13-14 Jahren noch neu für 2700€-3000€ verkauft (Zeitrum und Preis sind aus dem Gedächtnis geschrieben, da ich keine alten Verkaufsunterlagen oder Rechnungen mehr habe)
Tatsächlich besitzt sie ein 27-Tasten Pedal mit den anfälligen Tastenkontakten im Pedal
Allerdings beitzt sie auch die gute harte Viscount Klaviatur
Sie besitzt keine Registerdatenbank oder ähnliches
Ich denke: Wir sollten reden [wink]
Für eine arme kleine Kirchengemeinde suche ich nämlich genau solch eine Art Instrument.
@Uwe Madsak: Grundlegend gerne, dann vielleicht per PM! Aber ich schildere mal, auch für alle anderen, die bisherige Geschichte. Über einen Bekannten bekamen wir den Kontakt zu einem 15-jährigen Jungen, der sich die Orgel angeschaut und bespielt hat. Ich selbst bin ja alles andere als ein Musikexperte, aber da konnte selbst ich hören das er wirklich was drauf hat. Nur so, er macht wohl jetzt seinen C-Schein/Lizenz. Er war sehr angetan und im Nachfeld rief uns sein "Mentor" an und meinte unsere Vorstellung wäre etwas drüber und 500€ wäre ein guter Preis. Da waren wir im ersten Moment doch etwas "enttäuscht", aber scheinbar wäre der Preis ja doch halbwegs ok. Wir wüssten sie bei ihm auf jeden Fall in guten Händen. Das muss die Erbengemeinschaft (ich bin nur Ehepartner einer Erbin) sich nun überlegen. Gut auf der anderen Seite war mal überlegt sie der hiesigen Gemeinde zu stiften, die aber lieber ne echte Orgel mit Pfeifen wollte.
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