ich hatte heute eine Vertretung auf einer kleinen Klaisine in einer gar nicht mal so kleinen, neogotischen Eifeler Dorfkirche zu spielen.
Die Orgel ist anscheinend original erhalten und in eigentlich ganz gutem Zustand.
Dass bei dem typisch deutsch-romantisch schwach besetzten zweiten Manual die Melodiekoppel nur als Umgekehrtkoppel I auf II Sinn ergibt, erschließt sich mir noch.
Hier ist aber auch die Superkoppel des Hauptwerks als Umgekehrtkoppel angelegt, d.h. sie koppelt das kräftige erste Manual in 4‘-Lage ans zweite Manual; (nur) bei gezogener Manualkoppel bzw. PK II koppelt die 4‘-Lage des ersten Manual dann wieder zurück ins erste Manual bzw. ins Pedal.
Findet man so etwas auch bei anderen Orgelbauern? Ich kenne es ansonsten nur als Superkoppel im Manual I. Was zunächst fast wie eine Bevormundung des Organisten wirkt, ist schon einigermaßen sinnvoll, da das zurückhaltende zweite Manual klanglich nicht vollends bei gezogener Superkoppel „abschmiert“.