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Neue Literatur kennenlernen - wie macht ihr's?
Eine Frage in die Runde: Welche Inspirationsquellen/Kanäle nutzt ihr hauptsächlich, um neue Literatur kennenzulernen? (für den nächsten Gottesdienst / fürs Repertoire / oder einfach nur zum privaten Spielspaß ohne äußeren Anlass)
- Youtube?
- CD-Aufnahmen?
- IMSLP & Co.?
- vorhandene (oder empfohlene) Sammelbände?
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Und wie ist der Weg vom ersten Anhören/Anspielen bis zur Entscheidung, das Stück aufführungsreif einzustudieren?
- entscheidet ihr vom Notenbild?
- spielt ihr an?
- sucht ihr eine Aufnahme (oder ist die Aufnahme vielleicht der Ausgangspunkt, um die Noten zu beschaffen)?
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Ich selbst bin vor allem auf Youtube und IMSLP unterwegs, da kann ich ganze Nächte verbringen... Entweder ich höre etwas auf Youtube und suche dann nach den Noten oder umgekehrt. Melodie und Harmonik kann ich mir allein vom Notenbild ganz gut auch ohne Instrument vorstellen, aber bei der konkreten Umsetzung (Registrierung, Tempo, Phrasierung) versagt meine Phantasie manchmal. Ist schon öfter vorgekommen, dass ich ein Stück beim Durchklicken langweilig fand und dann völlig begeistert war, wenn ich zufällig später eine gute Aufnahme gehört habe.
Sammelbände sind dagegen gar nicht mein Ding, weil ich gerade aus praktischen Gründen meinen ganzen Notenschrank auf Zettelwirtschaft umstelle. Manchmal nutze ich sie als Ideengeber (der örtlichen Stadtbibliothek sei Dank) und suche dann im Internet eine frei verfügbare PDF oder starte mein Notensatzprogramm. Das ist nicht nett gegenüber den Verlagen, die ja auch Geld verdienen wollen, aber solange die Verlage mir keine Angebote machen, die auch für mich ein guter Deal sind, habe ich damit auch kein schlechtes Gewissen.
Wie ist das bei euch? Ich bin mal neugierig
LG Christian
Hallo Larigot / Christian,
Was Musik als "Repertoire" betrifft, verwende ich nebst YT und IMSLP auch Contra Bombarde Concert Hall (der Musikkanal für Hauptwerk – sehr empfehlenswert). Ich habe kein einzige Sammelband. Vorher kaufte ich immer bände mit das Gesamtwerk eines Komponisten, z.B. Bach, Buxtehude, Pachelbel, Frescobaldi. Heute kann das meiste Repertoire von vor 1900 auf IMSLP gefunden werden. Ich Download viel und drucke was ich brauche. Es hat neue Perspektive geboten, z.B. Merkel und kleinere Werke von die Französische Romantiker.
Ich organisiere die gedruckte Kopien von IMSLP in Ordnern. Wenn ich irgendwo spiele, nehme ich eine passende Auswahl für das Orgel wo ich spiele und das Ziel mit dem ich spiele (z.B. offene Kirche ohne Programm, nur Touristen laufen darin, oder ein Sangmittag mit Publikum, usw).
Die weg von ersten Anhören (oder anschauen auf IMSLP) bis studieren ist einfach. Ich studiere das stuck wann (in diese Reihenfolge)
(1) das stuck mir gefallt,
(2) es ist innerhalb die Begrenzungen meine Spielfähigkeit,
(3) ich habe Zeit,
(4) ich kann es irgendwo benutzen.
Wenn ich nicht vertraut bin mit das Idiom höre ich mich gerne YT oder CB an um ein Eindruck zu bekommen.
Wenn das Idiom mir vertraut ist…...höre ich auch YT und CB an [wink] (oder, heute nur selten, ein CD), um meine eigene Interpretation dadurch zu formen („so will ich es auch, oder so will ich es nicht&ldquo
Wenn ich ein Stuck höre dass mich gefällt oder interessiert, suche ich die Noten auf IMSLP.
Was das liturgische Repertoire für meiner holländischen Kirche betrifft, da werden nur Psalmen auf die Genfer Melodien gesungen und gespielt. Das meiste Repertoire dafür ist relativ neu (Margreeth de Jong, Feike Asma usw) und nicht legal auf IMSLP zu bekommen. Ich kaufe das und benutze für gottesdienstlichen spiel Sammelbände mit alle 150 Psalmen darin (das heißt bei uns ‚Koraalboek&lsquo und auch separate Ausgaben mit Psalmen. Aber das ist vielleicht nicht interessant für ein deutsche Orgelspieler.
LG PM
Lieber PM,
vielen Dank mit dem Tipp zu Contrebombarde! Ich bin schon verschiedentlich über die Seite gestolpert bzw. darauf gestoßen worden, aber irgendwie ist es doch immer wieder in der Versenkung verschwunden. Da werde ich wohl in der nächsten Zeit einige Abende verbringen...
Ich habe für die Stücke, die ich aktuell in Arbeit habe (oder so fest im Repertoire, dass ich sie jederzeit spielen kann) eine Ordnungsmappe mit A-Z-Register. Seitdem habe ich auch kein Problem mehr mit herumfliegenden oder verlorenen Blättern.
Stücke von noch lebenden Komponisten kaufe ich auch grundsätzlich (auch, wenn es andere legale Möglichkeiten gibt, an die Noten zu kommen), weil ich es gut finde, wenn der Komponist etwas an seiner Musik verdient.
Liebe Grüße
Christian
Das ist ganz unterschiedlich. Klar, Anspielen auf jeden Fall. Hier steht noch genug im Regal, was ungespielt ist und vermutlich werde ich in meinem Leben auch nicht mehr dazu kommen, alles zu probieren und erst recht nicht zu üben. Das ist das Los der Nebenberufler, zu denen ich leider auch inzwischen gehöre. Manchmal ist es auch einfach eine schöne, per Zufall auf CD oder im Konzert gehörte Anregung, die mich dazu bringt, ein Stück zu üben.
VG Axel
Ich denke, wenn man sich nur ein bisschen umhört (CD- u. Vinyl-Aufnahmen) und umschaut (YT-Videos), kann man es gar nicht vermeiden, neue Orgelliteratur kennenzulernen !
Ob mich ein Stück interessiert und mir das einüben wert ist, erkenne ich meist ziemlich schnell, wenn ich es höre oder sehe. Nachdem ich immer wenig Zeit habe, bin ich dabei sehr wählerisch !
Die Frage ist dann nur, wo man die Noten zum besten Preis - wenn nicht gar gratis ! - herbekommt.
IMSLP ist ja bereits bekannt und wenn man ein bisschen googlet, findet man noch viele andere Gratis-Noten-Archive.
Übrigens, einer verdient hier besonderes Lob:
Ein italienischer, aber in Moskau tätiger "Organist collaborator" namens Maurizio Machella, der geradezu unermüDlich bekannte und unbekannte, alte und neue Orgelstücke und ferner alles, was man nur irgendwie auf einer Orgel spielen kann, aufspürt und in ansprechenden Noteneditionen aufbereitet und als pdf massenweise verschenkt !
Es ist mir schier unerklärlich, wie es sich jemand überhaupt leisten kann, seine Arbeit derart großzügig zu verschenken und dass die Musikverlage, die schließlich von Notenverkäufen leben, nicht längst ein Kopfgeld auf diesen wahren "Robin Hood" unter den Arrangeuren und Notensetzern ausgesetzt haben ! [wink]
Allein seine Facebook-Gruppe "Amazing organ transcriptions" ist eine nahezu unerschöpfliche Fundgrube !
Danke, Maurizio !
Egal, ob er hier nun mitliest oder nicht, das muss einmal gesagt werden !
Bei Johannus gibt´s übrigens auch monatliche Gratis-Noten mit Einspielung zum Anhören.
Und wenn es ein Stück nicht gratis gibt, finden sich Notenportale wie z.b. MusicaNeo und Notendownload, die pdf-Noten sehr günstig anbieten. Bei MusicaNeo gibt es übrigens auch Einiges gratis !
Interessant ist auch die Seite Musicalion, der "Running Sushi-Laden" unter den Notenportalen, bei dem man einen sehr überschaubaren, 2-stelligen Jahresmitgliedsbeitrag bezahlt und dafür downloaden kann, so viel man will. Wer selbst dort Noten einstellt, bekommt pro Datei eine Gutschrift für die Mitgliedschaft und pro Download eine Gutschrift für gedruckte (professionelle) Noteneditionen, wobei man dann nur noch das Porto zahlt.
Allerdings stammen die dortigen Download-Noten zu einem großen Teil von Amateuren und sind daher nicht immer völlig "perfekt".
Und wenn man tatsächlich mal eine gedruckte Notenedition kaufen muss, wird man z.b. bei Stretta fündig.
Die Möglichkeiten für Notensuchende sind also nahezu grenzenlos !
Ergänzung: http://partitura.org/
Auf Macchella hatte ich ja auch schon des Öfteren hingewiesen. Man muss nicht bei Facebook angemeldet sein, dort stellt er nur immer wieder neue und ältere seiner Transkriptionen vor, die alle schon bei www.free-scores.com veröffentlicht sind bzw. werden.
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