Johannus LiVE 3T

13.03.2019 18:58 (zuletzt bearbeitet: 16.03.2019 09:09)
#1 Johannus LiVE 3T
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Was macht eigentlich ... die Johannus LiVE 3T?

Ich bin etwas verwundert, dass diese neue Orgel hier im Forum noch kein Thema war, oder ich unfähig bin, etwas dazu zu finden.
Sie wurde ja fast zeitgleich mit der erneuerten Studio 350 herausgebracht. Aber während die Studio intensiv beworben wurde und einige Videos dazu erstellt wurden, habe ich nichts derartiges zur LiVE 3T gefunden. Immerhin gibt es jetzt mit Datum 27. Februar 2019 einen Anreißer dazu auf der Aktuelles Seite bei Johannus.
Ich habe den Eindruck, dass es sich im Wesentlichen um eine LiVE 2T mit einer zusätzlichen Klaviatur handelt, bei der ich nicht ganz einschätzen kann, ob die nun etwas lieblos zugefügt wurde, oder ob ich da etwas übersehe. Wenn ich in die Disposition reinschaue, sieht es aus, als wäre das neue Manual I ein Rückpositiv. Und beim Blättern im Handbuch fand ich keine Möglichkeit, die Reihenfolge der Manuale zu vertauschen. Ist das nicht eine deutliche Einschränkung, wenn man vorhat, darauf beispielsweise französische Romatik zu spielen?
Was mich auch verblüffte, ist die Preispolitik bei den Samplesets. Die scheinen für LiVE 2T und LiVE 3T das gleiche zu kosten, sind also im Schnitt 200€ günstiger, als für die LiVE III.
Damit ist die LiVE 3T aus meiner Sicht also eher keine LiVE III mit kompakterer externer Abstrahlung, sondern eher eine LiVE 2T mit drittem Manual für denjenigen, dem die zwei Manuale der 2T nicht genügen.
Wie seht ihr das? Und hat schon jemand eine 3T unter den Fingern gehabt und kann etwas dazu beitragen, wie sie sich anfühlt?

Viele Grüße
Wilfried


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14.03.2019 10:18
#2 RE: Johannus LiVE 3T
cl

Liebe Weidenpfeife,
auf dem letzten Forentreffen bei Kisselbach hatten wir das Vergnügen die III T ausgiebig zu testen.
Persönlich reagiere ich mittlerweile auf jedwede Hosenbeinbeschallung und üben unter Kopfhörer bei allen Sakralinstrumenten allergisch. Das Sounderlebnis im Vergleich zwischen Live III T und Live III läßt mich dann doch eher zum Original tendieren, gerade wegen dem Soundprojektionskonzept. Auch wenn ich zugeben muß dass das Spundprojektionskonzept der III T akustisch schon einen Fortschritt (z.B. auf den Aufstellungsort eingemessene Tweeter im Notenpult) in die richtige Richtung bedeutet. Das Original bietet den Wechsel der Registerbeschriftungen, während ich bei der IIIT auf eine in meinen Augen unflexible Registerbeschriftung habe..... Wenn überhaupt und unbedingt eine Live III dann bitte das Original für mich.

Liebe Grüße vom Clemens

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14.03.2019 19:26
#3 RE: Johannus LiVE 3T
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Hallo Weidenpfeife,

auch ich hatte das Vergnügen, ausgiebig zu testen, allerdings waren die Lautsprecher noch nicht auf Hörposition eingemessen.
Zunächst hat mir (und meiner besseren Hälfte) das das Design und die Verarbeitung von Gehäuse und Bank gefallen.

Ein Fortschritt gegenüber meiner Excellent ist, dass zu jeder eigene Orgel das Registercrescendo angepasst werden kann.

Nachteilig fand ich
- die feste Zuordnung der Fusslagen und auch der Zungenstimmen (die Leibziger Sauer hat weder eine Terz noch ein 1' Register)
- die Klarinette der Sauerin war nicht zu finden (auf der Live III mit gleichem Set war sie vorhanden), dafür war an deren Stelle ein anderes Zungenregister (weiß nicht mehr welches). Herr Renkens versicherte mir, dass man mittels der Intonat Software Änderungen der Registerbelegung vornehmen kann.
Hier hörte dann mein Interesse an der Live 3T auf.

Gruß
Hornprinzipal


Gloria Nobilis 352

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01.04.2019 01:45
avatar  Dieter Schuster ( gelöscht )
#4 RE: Johannus LiVE 3T
Di
Dieter Schuster ( gelöscht )

Ihre Annahme zur Positionierung der LIVE 3T kann ich nachvollziehen. Wer die konzeptionellen Vorzüge der LIVE Serie in vollem Umfang genießen möchte, liegt mit einer LIVE III richtig, und auch die deutlich höhere Investition gegenüber der LIVE 3T ist unter mehreren entscheidenden Aspekten gerechtfertigt (z.B. Registerzüge mit White Paper Displays gegenüber statisch gravierter Registerwippen, Audiokonzept u.a.).

Zwei wesentliche Aspekte beim Kauf einer LIVE III Orgel kann ich jedem Interessenten nur höchst nachhaltig ans Herz legen:

1. Unbedingt die LED-Option für die 50 Holz-Registerzüge mitbestellen (ist teuer aber quasi unabdingbar)
2. Bedingungslos auf die auch von Johannus gegenüber seinen Händlern obligatorisch geforderte Serviceleistung der akustischen Einmessung und Kalibrierung der wirklich hochwirksamen EQ-Einstellungen zu bestehen (hierfür stattet Johannus alle LIVE-Händler mit entsprechender Hard- und Software aus). Aus meiner Praxiserfahrung kann ich bestätigen, dass die von Johannus an ihre LIVE-Händler gelieferte Kalibrierungs-Hard- und Software ziemlich gute Ergebnisse liefert, und dass eine darauf folgende manuelle Korrektur 'nach Gehör' noch bessere Ergebnisse liefern kann.

Wenn es um 'virtuelle Orgeln' geht, halte ich das LIVE-Konzept von Johannus mittlerweile für die schlüssigste und solideste hardwarebasierte Lösung - mit sehr deutlicher Präferenz für die LIVE III.


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01.04.2019 09:20 (zuletzt bearbeitet: 03.09.2021 16:17)
#5 RE: Johannus LiVE 3T
avatar
Moderator

Bei allen klanglichen Vorzügen des "Live III"-Konzeptes bleiben erhebliche Nachteile im Handling der Registratur. Die Dioden in den Zügen sind m.E. auch nicht das Ei des Kolumbus. Und die Wippen der "T"Serie sind es zweimal nicht.

Ich denke, die "ideale" Live III sollte die exzellente Abstrahlung des "Positiv"-Gehäuses kombinieren mit Registerwippen, die Displays haben. Dass sowas mit technisch und finanziell vertretbarem Aufwand geht, hat Viscount mit der "Hymmersive" vorgemacht.

LG aus der "Matratzengruft"
Michael


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