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Schwelltritte
https://www.google.de/url?sa=t&source=we...UYHFs0VPOP2JCAS wären doch wirklich die optimal zielsicheren Schwelltritte !!
Aber auch die Orgel selbst ist ein wahrer Schatz!
Diese Restauration ist mustergültig die größte, von Voit & Söhne, Durlach gebaute Orgel ist wieder in ihrem originalen Gewand Sicht-und hörbar!
Hier noch eine Hörprobe:
https://youtu.be/t61XYSU7gtM
Ein kleineres Schwesterinstrument befindet sich übrigens in der Heidelberger Stadthalle!
Herzliche Grüße
Canticus
#3 RE: Schwelltritte
Das ist die für Voith typische Schwellerform. Im Lifebetrieb habe ich die untere Hackenkante als suboptimal erlebt.
Übrigens: der Voithsche Heidelberger Originalspieltisch der Stadthalle könnte für den Rodgersspieltisch der 4589, was den Spieltischkopf anbelangt, in seiner Organisationsstruktur und den Bemaßungen Pate gestanden haben.
Zu Voit: Wir hatten in Heidelberg in einigen katholischen Kirchen Orgeln der Firma Heinrich Voit & Söhne aus der Zeit der Jahundertwende um 1900 und sogar noch aus älterer Zeit.
Mir fallen auf Anhieb ein: Jesuitenkirche, St. Bonifatius, St. Peter und St. Raphael. Letztere ist meine Heimatkirche, ein kleineres Instrument mit zwei Manualen, 25 Registern "und 13 Nebenregistern" (wahrscheinlich Normal-und Querkoppeln?) aus dem Jahre 1905. Keine dieser Orgeln hatte die "Orgelbewegung" überlebt, genauso wenig wie die Innenausstattungen jener Kirchen (Altäre, Ausmalung) den unbegreiflichen Bildersturm "im Namen DES Konzils"... Bei dem Instrument aus meiner Heimatkirche wurde 1951 zunächst der Prospekt mit der heiligen Cäcilia im oberen Drittel abgesägt und in einen charakterlosen "Freipfeifen-Prospekt", besser in einen Lattenzaun verwandelt. Bei dieser Gelegenheit erfolgten erste "Aufhellungen" der ursprünglich natürlich romantischen Disposition. Im Laufe der weiteren Jahre wurde das Instrument auch von Organisten (!) so lange weiterverpfuscht, bis es 1965 für "unspielbar" erklärt wurde. Dieses Instrument beachten mir die allerersten Orgelklänge in meine Dreikäsehochohren. An den Spieltisch, der zum Altarraum gerichtet stand, erinnere ich mich noch gut. 1966 wurde diese Orgel abgebaut und durch ein neobarockes Instrument der Firma E. Pfaff ersetzt (auch II/25).Der grundstimmenarne Klang (nur zwei 8'-Register pro Manual) war, sobald man die Mixturen dazuzog, scharf und brutal. Auf dieser Orgel hatte ich "meine" ersten Messen gespielt (ab 1973).
Auch dieses Instrument wurde im Jahre 2014 abgebaut, nach Polen verkauft und durch einen Neubau der Firma Jürgen Ahrend im "norddeutschen Barockstil" ersetzt (II/32).Ein kluger Professor brachte den Orgelsachverständigen tatsächlich dazu, das ursprüngliche Konzept im Stile Voits mit einigen passenden Erweiterungen über den Haufen zu werfen und durch den dann in "norddeutsch-barock" ausgeführten Orgelstil durchzusetzen. Ironie des Ganzen: Der kluge Professor, der die "nordische" Klangkonzeption durchsetzte, verstarb überraschend, bevor die Orgel errichtet wurde... Tja..
Natürlich ist die Firma Ahrend untadelig und baut hervorragende Instrumente. Aber für mich wirkt dieser Klang in "meiner" Kirche fremd.
Aber so ist es nun einmal: "Tempi passati", Orgeln auch...
Ja, durch die neue Ars Organi kam ich ja auf diese Orgel! Ein Ausnahmeinstrument... Und...
In Budapest gar man geklotzt und nicht, im Gegensatz zu Heidelberg, gekleckert! Das 1909 projektierte 4. Manual wurde 1993 nicht gebaut, so daß der historische Spieltisch mit seinem "stummen" 4. Manual incl. Registerwippen zunächst mehr verspricht, als er hält. Der zusätzliche, meistens benutzte moderne Spieltisch von 1993 zählt dann allerdings nur 3 Manuale...
Viele Grüße
Canticus
Hallo, mir sind tatsächlich auch drei Voit-Orgeln bekannt, obwohl diese hier in der Gegend eigentlich nicht so verbreitet waren:
In Trierweiler steht ein tolles Instrument, vor ein paar Jahren von Seifert renoviert. Die perfekte deutschromantische Dorforgel!
http://organindex.de/index.php?title=Tri...,_St._Dionysius
Die Orgel hier im Nachbarort Hetzerath ist wesentlich größer und auch sozusagen original erhalten, man beachte die schönen Registerwippen. Die Kirche ist nicht viel größer als die von Trierweiler, die Orgel fand ich aber nicht ganz so charakteristisch wie die kleinere.
http://organindex.de/index.php?title=Hetzerath,_St._Hubertus
Schließlich gibt es auch in unserer Gegend einen zersägten Voit-Prospekt: Die Konzertorgel des 1974 bedauerlicherweise abgerissenen Treviris-Saalbaues, der Trierer Jugendstil-Stadthalle, fand damals einen neuen Aufstellungsort im Eifelörtchen Mückeln - mehr Orgel als (Filial-)Kirche - leider mit zersägtem Prospekt, ohne HW-16‘-Prinzipal und mit veränderten Klangkronen. Siehe die Fotos.
http://organindex.de/index.php?title=M&u...n,_St._Martinus
Viele Grüße und einen schönen Abend!
Martin
#8 RE: Abgesägter Voit, war: Schwelltritte
Hallo Martin78,
danke für den Hinweis!
Ich besitze ein Buch von der Restaurierung der Voit-Orgel unserer Heidelberger Stadthalle! Diese Orgel wurde ja zum Glück in ihrem vorhandenen Bestand gerettet (III/56). Dies war nicht einfach, da es etlichen Banausen im Gemeinderat schlicht "zu teuer" und eine solche Orgel "Luxus" sei! Aber schließlich gelang es doch! Hatte damals sogar einen Leserbrief in die Zeitung hineinbekommen.
In dem Buch wird auch die verstümmelte Orgel aus dem abgerissenen Treveris-Saal beschrieben:
Gerhard Wagner u. a.: Die Voit-Orgel in der Stadthalle Heidelberg, Orgelrestaurierung – ein Beitrag zur Kulturgeschichte. Heidelberg 1993, ISBN 978-3-924973-59-9.
Besonders erfreulich ist die Beschreibung der Orgel in Hetzerath, die dispositionell wohl weitestgehend der Orgel aus "meiner" Heimatkirche entsprechen dürfte!
Danke!
Hier noch ein sehr interessantes Beispiel einer der wenigen unverändert erhaltenen Voit-Orgeln in der Lutherkirche Mannheim:
https://www.google.de/url?sa=t&source=we...d=1553855762493
Viele Grüße
Canticus
#9 RE: Abgesägter Voit, war: Schwelltritte
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