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EG 135 "Schmückt das Fest mit Maien"
Liebe Forianer,
das Lied steht bei mir übermorgen auf dem Programm. Als Alternative zur abgedruckten Melodie ist "Jesu, meine Freude" angegeben, mit dieser Melodie stand es auch im alten EKG.
Das Lied ist mir (katholisch sozialisiert) komplett unbekannt, deshalb bin ich unentschlossen, welche Melodie ich nehmen soll. Bevorzugt natürlich die, die (für dieses Lied) in der Gemeinde besser bekannt ist. "Jesu, meine Freude" wird bei uns leider auch so gut wie nicht gesungen und ist deshalb vermutlich den meisten jüngeren Kirchgängern genau so unbekannt wie die abgedruckte Melodie.
Für jegliche Entscheidungshilfen und/oder Tipps zur (regionalen) Verbreitung der Melodien bin ich dankbar. Wir sind hier in der rheinischen Kirche.
Liebe Grüße
Christian
#2 RE: EG 135 "Schmückt das Fest mit Maien"
Jesu, meine Freude" ist eine wundervolle Melodie, die vielseitiges Harmonisieren ermöglicht.
Aber "Schmückt das Fest" hat m.E. eine Melodie mit ausgeprägtem Eigencharakter, die in der rheinischen Kirche eigentlich gut bekannt ist. Ich habe noch die Alternative spielen "müssen", weil die Gemeinde das Original nicht kennt.
LG
Michael
#3 RE: EG 135 "Schmückt das Fest mit Maien"
Lieber Christian,
im Bistum Hildesheim, war die Melodie im Canta Bona und im Anhang des alten GL mit dem Text: "Gnädigster Erbarmer" bekannt. In der Erzdiözese Köln ist die Melodie im aktuellen GL unter 841 " Jesus, du mein Leben" ebenfalls geläufig.
Bei meinen früheren Vertretungen im Stadtgebiet Köln habe ich "Jesu meine Freude" sehr gerne begleitet, weil es, wo die Melodie zum Einsatz kam, auch gerne mitgesungen wurde.
Lieben Gruß
Clemens
#4 RE: EG 135 "Schmückt das Fest mit Maien"
Hallo Christian,
für mich ist die "alte" Melodie von "Jesu, meine Freude" eigentlich immer mit den Themen Passion oder Trauerfeier konnotiert. Ich war daher froh, dass im letzten EG die eigene Melodie für "Schmückt das Fest mit Maien" gewählt wurde. Die war natürlich zuerst nicht bekannt, meine Gemeinden haben sich aber nicht beschwert, als ich die neue Melodie spielte . Inzwischen ist es meist so, wie du bereits beschrieben hast: Der Gemeinde sind oft beide Melodien nicht mehr bekannt. Ich halte es daher jetzt so, dass ich die neue Melodie zu diesem Lied spiele, wenn nicht explizit die alte gewünscht wird.
Viele Grüße
Wilfried
#6 RE: EG 135 "Schmückt das Fest mit Maien"
Die Melodie ist nicht "neu". Sie ist das Original zum Text, beides entstanden 1715; Text von Benjamin Schmolck, Melodie von Christian Friedrich Witt; ersterer Oberhofprediger, letzterer Hoforganist zu Gera. Die Melodie von "Jesu, meine Freude" zu verwenden, ist lediglich die Ersatzlösung.
Wie Du anmerkst, ist die originale Dur-Melodie ein fröhliches Festlied. "Jesu, meine Freude" hat - schon dadurch, dass der Text eine enorme emotionale Bandbreite hat ("Trutz dem alten Drachen" - "Weicht, ihr Trauergeister") - eine ganz andere Dramatik.
LG
Michael
... und natürlich muss ich mich daran gewöhnen, das Evangelische Gesangbuch nunmehr griffbereit in meinem Bücherregal zu haben - wo ich ja ohne Schwierigkeit dieser Informationen fündig geworden wäre, so ich nachgesehen hätte. Umso mehr danke für die Richtigstellung.
Gehört das Lied "Jesu, meine Freude" in der evangelischen Kirche nicht zu den allgemein bekannten protestantischen Kernliedern ?
Aus diesem Grund hat man wahrscheinlich die Melodie auch für "Schmückt das Fest mit Maien" verwendet.
Bei den Katholiken ist es ja nur in einigen Dözesananhängen vertreten. Es stand z.B. auch im alten Anhang des Bistums Osnabrück.
#9 RE: EG 135 "Schmückt das Fest mit Maien"
Ja klar, aber es ist für die meisten Leute vom Konfirmandenunterricht an mit dem genuinen Text verbunden.
Für mich sind Melodie und Text so innig verknüpft, dass mich ein anderer Text eher befremdet.
Zu "Der Mond ist aufgegangen" z.B. gibt es auch keinen Weihnachts- oder Passionstext.
LG
Michael
Vielen Dank für die zahlreichen erhellenden Kommentare!
Ich habe mich in Absprache mit der Pfarrerin für die originale Melodie entschieden. "Jesu, meine Freude" ist ja in der Tat wenig pfingstlich.
In der rheinischen Ausgabe des alten württembergischen Choralbuchs ist auch tatsächlich diese Melodie enthalten (anders als im reinen Stammteil).
Im (ganz) alten rheinischen Choralbuch von 1930/1949 steht übrigens noch eine andere Melodie von Arnold Mendelssohn (1905), die wohl zu anspruchsvoll war, um sich im Gemeindegesang durchzusetzen.
LG
Christian
Der Melodieanfang erinnert mich motivisch stark an Charpentiers Te Deum... Absolut frisch und originell.
Bis solche Melodeien zum gemeinsamen ökumenischen Schatz zählen, bin ich wohl leider im arg vorgerückten Alter oder überhaupt bereits in der Grube. Schade.
Wer oder was (wenn nicht die Geistlichkeit) hindert dich, das Lied einfach einzuführen? Oder sind kopierte Einlegezettel bei euch nicht rechtskonform oder sonst irgendwie ein No-go?
Bei uns hat es heute richtig gut geklappt, obwohl die normale Sonntagsgemeinde stark dezimiert war (langes Wochenende und so) und stattdessen eine kirchen-/gemeindefremde Taufgesellschaft die Ränge gefüllt hat.
LG
Christian
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