Unsere »Sommerfrische« haben wir nun zum dritten Mal in Brandenburg verbracht, an einem Ort mit Berliner S-Bahn-Anschluss. Die letzten Jahre haben wir die Orgelsommer-Konzerte im Berliner Dom besucht und unsere Sitzplätze nach der Regel »dort, wo die Orgel am besten zu sehen ist, klingt sie auch am besten« ausgesucht, also direkt gegenüber der Orgelempore – wir waren natürlich nicht die Einzigen, die dieser Regel folgten. Trotzdem hat mich die 113 Register starke Sauer-Orgel enttäuscht – zu drucklos, zu wenig präsent.
Weil ich meiner Einschätzung des ungewohnten Kuppelbaus wegen nicht ganz vertraute, haben wir in diesem Jahr die Frage nach dem Sitzplatz mit bester Akustik einer dortigen Fachfrau aus dem Orgel-Team gestellt. Sie meinte (wie auch ihr Chef), dass es unter der Orgelempore am besten klingt (... dort, wo niemand sitzt). Und so war es dann auch. Von dort aus durften wir eines meiner schönsten Orgelkonzerte überhaupt erleben. Meine Vorbehalte der Orgel gegenüber lösten sich in ihrem wundervoll romantischen Klang auf ...
