Ahlborn Hymnus 3

20.12.2019 18:37
avatar  Da Ha ( gelöscht )
#1 Ahlborn Hymnus 3
Da
Da Ha ( gelöscht )

Über einen Bekannten habe ich von einer Gemeinde erfahren, die ihre Ahlborn Hymnus 3 verkaufen möchte. Wenn mir hier jemand einen Anhaltspunkt geben könnte, was in etwa ein für beide Seiten fairer Preis für eine dem ersten Eindruck nach gut erhaltene Ahlborn Hymnus 3 wäre, dann wäre das sehr hilfreich.
Und: Gibt es technische Details oder bekannte Macken, auf die besonders zu achten wäre, und wie sieht es ggf mit dem Kundendienst aus? Ein Expander oder Ähnliches ist nicht dabei, die Sitzbank ist höhenverstellbar.
Vielen Dank im Vorais.


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21.12.2019 07:00
#2 RE: Ahlborn Hymnus 3
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Moderator

Bei einem Händler, den ich kenne, gehen ältere Ahlbörner für Preise zwischen 2 und 3 T€ über den Tisch. Sie sind immer sehr schnell weg. Denn die Hymnus-Technologie bietet eine Klangqualität, die bei Erscheinen der Instrumente um die Jahrtausendwende ausgezeichnet war und heute durchaus noch mithalten kann. Die Hardware ist solide, die Klaviaturen entsprechen natürlich in puncto Spielgefühl nicht mehr heutigen Standards. Sie fühlen sich weichlich an, ohne definierten Druckpunkt. Vor allem beim Herausgehen aus der Taste "klebt" letztere mangels träger Masse am Finger.
Der Realwert der Orgel hängt auch vom Zustand ab. Orgeln, die im mehrjährigen Kircheneinsatz waren, haben oft deutliche Gebrauchsspuren am Pedal - abgewetzte Halbtöne und wegrasierte Anschlagfilze.
Was den Kundendienst betrifft, empfiehlt sich Internet-Recherche. Als gute Adresse gilt m.W. Herr Reetze in Dransfeld bei Göttingen.
Unser Forianer "Orgelpunkt" hat eine Hymnus III und kann sich zu klanglichen Vorzügen und seinen Erfahrungen mit der Dauerhaftigkeit sicher detailliert äußern.

LG
Michael


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21.12.2019 12:42
avatar  Da Ha ( gelöscht )
#3 RE: Ahlborn Hymnus 3
Da
Da Ha ( gelöscht )

Vielen Dank, Wichernkantor, das ist schon mal eine gute Einschätzung, besonders zum Druckpunkt und "Klebenbleiben".
Das ist zwar dann ein Malus, aber wenn sonst die Substanz passt, kein totales KO-Kriterium.
Der konkrete Erhaltungszustand des fraglichen Instruments ist wiederum relativ gut,
weil die örtlichen Kirchenmusiker offenbar ebenfalls dort vorhandene Piano bevorzugen,
und auch ein ausgeglichenes Raumklima herrscht.
In der gleichen Gemeinde gibt es auch noch ein größeres Kirchengebäude mit einer Pfeifenorgel,
deren anstehender Renovierung dann auch sinnigerweise der Erlös aus der Abgabe dieser Orgel dienen soll.


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21.12.2019 13:53 (zuletzt bearbeitet: 21.12.2019 18:19)
#4 RE: Ahlborn Hymnus 3
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Moderator

Damit keine Missverständnisse aufkommen: Solche Klaviaturen waren damals bei allen Herstellern Standard. Erst mit den guten Fatars und neuen Werkstoffen wurde erreicht, dass sich heute selbst Orgeln im Einsteigersegment gut anfühlen.
Meine alte Opus 30 aus 1999 hatte auch diese Keyboard-Tasten, die vor allem eines waren: glitschig.
Aber es gab keine Alternativen - zumindest keine, die finanziell vertretbar waren.

LG
Michael


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21.12.2019 20:15
#5 RE: Ahlborn Hymnus 3
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Administrator

Ich glaube, PeterW's Opus 30 hat auch noch solche Tasten, ist das möglich?
Er hat sich damals jedenfalls über die Rutschigkeit recht beklagt; mir geht es damit jedoch gerade umgekehrt: Spiel- und Tastengefühl gefallen mir an dieser alten Orgel sehr gut. Vermutlich ist auch dies ein Fall von „de gustibus non disputandum“.


Auf Orgelsuche.

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21.12.2019 22:07
#6 RE: Ahlborn Hymnus 3
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Moderator

Ja, das sind auch noch die alten Keyboardtasten. Erst die 35 hatte bessere Serienklaviaturen.
Bei den Ahlbörnern waren es senkrecht stehende Spiralfedern, die den Gegendruck auslösten, wenn ich mich recht entsinne. Bei den Johannüssen war eine längere Spiralfeder waagerecht am hinteren Rahmen angehängt. Sie spielten sich daher etwas straffer. Aber ich habe diese Klaviaturen immer als Manko empfunden. Die Alternative waren UHTs, die bei einer Dreimanualigen im Einsteigersegment (zu dem die Opus zählte,) damals mehr kosteten als die ganze Orgel ...
Als ich seinerzeit die Opus 30 kaufte, landete jede überzählige Mark im Hausbau-Sparstrumpf. Da wären bessere Klaviaturen ein nicht konsensfähiges Luxusgut gewesen ...

LG
Michael


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22.12.2019 00:30
#7 RE: Ahlborn Hymnus 3
cl

Hallo DaHa,
Zur Hymnus III gehörte ein "Interactive Programmer" und eine Bedienungsanleitung und diverse Disketten zum Lieferumfang dazu. Beides nicht ganz unwichtig.
Wenn das Instrument von Reetze ausgeliefert wurde, ist in einem Kästchen unter der Klaviatur eine Diskette mit der ursprünglichen Intonation.
In unserem Bistum laufen 3 Hymnus-instrumente. Und alle laufen störungsfrei.
Die für dieses Instrument notwendigen Disketten sind nicht mehr ganz leicht zu bekommen. Durch den Ahlbornservice kann man sich einen USB-Datencontainer einbauen lassen. Das könnte interessant werden, wenn Du Dein eigenes spiel aufzeichnen möchtest. Bei der Gelegenheit lohnt es sich, sämtliche Birnchen durch LED´s austauschen zu lassen. Dann sind alle auch gleich hell.
Wenn Du bei einem Händler Geld dafür abdrückst, ist da ein Jahr Garantie drauf.

Liebe Grüße vom Clemens

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23.12.2019 00:53
avatar  Bass-Coppel ( gelöscht )
#8 RE: Ahlborn Hymnus 3
Ba
Bass-Coppel ( gelöscht )

Hallo DaHa, hallo Clemens,
da ich selbst seit 1995 eine Hymnus IV ("einfachere" Variante der Hymnus III) besitze, kann ich vielleicht hier mal was beitragen: Die Bedienungsanleitungen für Orgel und Interactive Programmer besitze ich und könnte damit weiterhelfen. Sie dürften sich für beide Modelle kaum unterscheiden. Die Original-Intonation lässt sich bei meinem Instrument jederzeit direkt über den Interactive Programmer wieder herstellen. Ebenso kann man über diese "Fernbedienung" auch sein Spiel aufzeichnen und wiedergeben; allerdings mit begrenztem Speicherplatz. Hymnus IV-Orgeln hatten damals das Disketten-Laufwerk-Fach nicht serienmäßig dabei; ob das bei Hymnus III anders war, kann ich nicht sagen. Für meinen Teil habe ich diese Option nie vermisst. Dick unterstreichen möchte ich also, vor allem darauf zu achten, dass ein funktionstüchtiger Interactive Programmer dabei ist. Wichtig wäre mir auch die Kontrolle, ob in der Orgel nicht etwa der Akku ausgelaufen ist. Klanglich bin ich mit meiner Hymnus nach wie vor zufrieden. Bis auf besagten Akku, den ich mal vorsichtshalber gewechselt habe und den Austausch der Gummimatten unter den Tasten, hatte ich bisher in fast 25 Jahren noch nie technische Probleme.

Freundliche Grüße aus dem Erzgebirge,
Andreas.


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28.12.2019 15:13
#9 RE: Ahlborn Hymnus 3
cl

Hallo Basskoppel,
von einer Wiederherstellung der Werksintonation war nicht meine Rede ;-). Die originale Auslieferungsintonation auf Diskette unterschied sich qualitativ erheblich vom bloßen Werksreset.
Guten Rutsch ins neue Jahr

Liebe Grüße vom Clemens

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30.12.2019 09:38
avatar  felixmendelssohnb ( gelöscht )
#10 RE: Ahlborn Hymnus 3
fe
felixmendelssohnb ( gelöscht )

Guten Morgen, ich besitze meinerseits auch eine Hymnus IIIs ("s" steht für "Sibermann"), also eine Sonderausführung. Die Klänge sind nach wie vor m.E. unübertroffen. Es spricht für sich, wenn der Hauptprogrammierer von Johannus zu Ahlborn wechselt (so vor einiger Zeit geschehen). Die Klaviaturen sind in der Tat ein Schwachpunkt; bei mir hat Michael Aicheler, Hauptvertreter für Ahlborn Deutschland (Link wurde oben schon gepostet), die alten gegen neue Fatar-Klaviaturen ausgetauscht - zwar eine Investition, die sich aber gelohnt hat. Ich würde in jedem Fall nach einem Kauf M. Aicheler drüber schauen lassen, das lohnt sich. Die Hymnus III Serie ist eine der besten, die je gebaut wurden, also sehr erhaltenswert! M. E. sollte der Kaufpreis aber nicht über 2.000,- liegen, da sicher eine Wartung sinnvoll und fällig wäre. Ansonsten kann ich, wenn man beschriebene Aktionen durchführen lassen möchte, zu einem Kauf raten. Der Klang der Ahlbörner ist sowohl durch das Wiedergabesystem (4-Wege, mit Kalotten auf Ohrhöhe), wie auch durch die massive Bauweise sehr voll und echt. Das Diskettenlaufwerk arbeitet, hat aber natürlich begrenzte Speicherkapazitäten (ist für das Abspeichern von Presets durchaus benutzbar). Ich wünsche allen ein frohes, gesundes und musikalisches neues Jahrzehnt.


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