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BWV 572 - Wie spielt ihr dieses Stück?
Hallo zusammen,
seit letzter Woche übe ich das Pièce d'Orgue BWV 572.
Meine Frage an die Könner unter euch:
1. Welches Metrum setzt ihr für den ersten und dritten Satz an?
2. Wie disponiert ihr die drei Sätze?
Was den dritten Satz angeht:
Neben der oftmals gehörten "Hau-drauf-Disposition" habe ich diese Ausführung von Olivier Latry gefunden, die mir ausnehmend gut gefällt. Außerdem spielt er den dritten Satz im Verhältnis zu allen anderen Aufnahmen die ich habe, sehr langsam. Wenn das OL so macht, dann darf ich das ja auch und dann habe ich gleich schon ganz viel mehr weniger Angst vor dem dritten Satz...
VG
Aeoline
#2 RE: BWV 572 - Wie spielt ihr dieses Stück?
Hier eine Aufnahme, die ich anno 2003 an der Kreienbrink-Orgel in der Ev. Christuskirche in Fulda gemacht habe.
https://www.dropbox.com/s/g8lukryh8gpws2...0Fulda.wav?dl=0
Eigenes Passwort per PN.
1. Satz eher kommod, mit einer glitzernden Flötenmischung und 1' als Krone.
2. Satz als (soweit möglich) französisches Grand Jeu in gestuftem Legato.
3. Satz Mixturplenum und dem Versuch, aus der chromatisch fallenden Baßlinie eine eigene Melodie herauszuarbeiten.
Heute würde ich den letzten Satz wohl etwas gemütlicher nehmen.
Aber nach wie vor finde ich, dass man es so machen kann.
LG
Michael
Romanus
(
gelöscht
)
#3 RE: BWV 572 - Wie spielt ihr dieses Stück?
Hier ist eine Einspielung meines letzten Orgellehrers Wolfgang Reisinger an der Hartwig-Späth-Orgel der Wiener Jesuitenkirche, die ich empfehlen kann:
Fantasie G-Dur BWV 542 Wolfgang Reisinger
Auch Bernard Focroulle´s Einspielung an der Dreifaltigkeitsorgel der Basilika Ottobeuren gefällt mir sehr gut, v.a. klanglich:
Fantasie G-Dur BWV 542 Bernard Foucroulle
Etwas eigenwillig an dieser Interpretation finde ich, dass er den gesamten Schlussteil konsequent mit sanfter Flötenmischung durchspielt und auch beim Finale nicht aufregistriert bzw. auf das Hauptwerk wechselt, aber okay, warum nicht.
Interessantes Detail: Diese Orgel ist ca. einen Halbton tiefer gestimmt als heute üblich, man hört Bach´s Piece d´orgue hier also eigentlich in Fis-Dur anstatt G-Dur.
Natürlich habe ich dieses Stück auch gespielt, ein paarmal übrigens auch als Postludium nach der Christmette, einmal auch in der Osternacht.
Hier ist eine Live-Aufnahme von einem Konzert am 19.04.2009 an der Walcker-Orgel der Pfarr- und Wallfahrtskirche Pottenstein in Niederösterreich:
Fantasie G-Dur BWV 542 Roman Jungegger
Und natürlich ist jede Interpretation Geschmacksache, es lebe die künstlerische Freiheit jedes Organisten.
Es kommt immer auch auf das Instrument an, nicht alle Registrierungen klingen auf allen Orgeln gleich gut.
Hör´dir viele, verschiedene Interpretationen an, übe das Stück mit verschiedenen Registrierungen, ev. auch mit verschiedenen Intonationen und dann finde deinen eigenen, ganz persönlichen Weg !
#4 RE: BWV 572 - Wie spielt ihr dieses Stück?
Hier hab' ich noch eine neuere Aufnahme, entstanden 2014 an der Beckerath im Wetzlarer Dom.
https://www.dropbox.com/s/k0spefhfw1f6k0...202014.wav?dl=0
Eigenes Passwort per PN.
Wegen des starken Nachhalls (vor allem in den tiefen Frequenzen) im Gravement mit ausgeprägterem Portato. In Ermangelung eines kräftig einfärbenden Cornetts und stärker durchgreifender Zungen im Hw habe ich den Mittelsatz mit einem Mixturplenum gespielt und im 3. Satz mit der Trompete aufregistriert.
Und zum (hinkenden ) Vergleich noch eine der letzten existierenden Aufnahmen von Klärchen Alain, enstanden im Sommer 2008 an der Walcker-Orgel aus 1844 in Schramberg.
https://www.dropbox.com/s/82m4hej1ndhzay...amberg.wav?dl=0
Mademoiselle war damals 82! Chapeau, Chapeau!
Auch dazu ein eigenes Passwort.
LG
Michael
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