Orgelpedal von Muz-or

17.04.2020 22:45
avatar  derbernd7 ( gelöscht )
#1 Orgelpedal von Muz-or
de
derbernd7 ( gelöscht )

Ihr Lieben,
ich bin grade auf der Suche nach einem neuen Orgelpedal. Letztes Jahr habe ich bei Hoffrichter einen 2-manualigen Hauptwerkblock bestellt, und bin damit auch sehr zufrieden, er steuert eine Hauptwerkinstallation auf einem Macmini an...

Bei der Suche nach dem Pedal wollte ich nun etwas Geld sparen, da die Füße ja etwas gefühlloser sind, brauchts da nicht die gleiche Präzision... dachte ich...

Gesagt, getan: ich habe bei Muz-or ein Orgelpedal bestellt, welches dann nach ca 4 Wochen geliefert wurde.

Als das Pedal ankam, begannen die Probleme:

Durch die Federspannung der einzelnen Pedaltasten wurde der Block mit den Midikontakten gegen die Obertasten gedrückt. Der Hersteller schob den Fehler auf Nachfrage auf den Transport. Mir wurde bei Begutachtung schnell klar, dass zumindest bei meinem Pedal ein Konstruktionsfehler vorliegt. Wenn ich die Pedale nur mit einer Schraube pro Seite am Midiblock fixiere, kann sich dieser durch die Federspannung immer wieder gegen die Obertasten drehen....

Letztlich habe ich 2 Holzklötzchen angenagelt, die dies unterbinden.

Die einzelnen Pedaltasten hatten keine Filzplättchen (wie man sie bei Pausch-E kaufen kann) als Schutz, sondern sie waren vorne mit Filz umwickelt, der auf der Unterseite festgetackert wurde. Leider ist diese Bauweise so, dass einzelne Tasten deutlich langsamer zurückfedern, da der Filz bei manchen Tasten etwas dicker war und somit mehr Widerstand gab...

1 Midikontakt löste zudem so früh aus, dass es ca. jedes 4. oder 5. Mal einen Heuler gab - Daher macht das Spielen in B-Dur bis heute nicht Soooo viel Spass.

Die Qualität der eigentlich Pedaltasten ist gut, aber hinten, wo man die Schuhe abstellt, wenn man nicht spielt: da wurde Furnier benutzt - schlechtes Furnier. Da splittert es...

Ich sende morgen bei Tageslicht einige Fotos -

All in: Ich benötige ein gutes Pedal - falls jemand ein gebrauchtes verkauft, gerne Pin an mich.

P.S.: Ich beschreibe hier nur Tatsachen - möchte nicht werten - vielleicht habe ich Pech gehabt, oder stelle zu hohe Ansprüche. :)


 Antworten

 Beitrag melden
18.04.2020 08:41 (zuletzt bearbeitet: 20.04.2020 10:15)
#2 RE: Orgelpedal von Muz-or
avatar
Moderator

Mir war die Firma bisher nicht bekannt.

Gute Erfahrungen habe ich mit Pausch, das ist beste Orgelbauerqualität und da gibt es zu einem fairen Preis auch individualisierte Lösungen.

Die Midi-Pedale von Viscount sind ebenfalls technisch ausgereift. Es gibt sie in verschiedenen Umfängen (27, 30 oder 32 Töne) als Flachpedal, geschweift oder doppelt geschweift und radial nach AGO-Norm.
Allerdings sind sie m.E. leicht überteuert. Und Ästheten stören sich an den Halbton-Auflagen aus schwarzem Kunststoff, obwohl sie sich als abriebfest und haltbar erwiesen haben.

Hoffrichter liefert auch eigene Pedale. Sie kommunizieren natürlich optimal mit dem Manualblock. Der Preis ist o.k.

Nach allem, was Du so schreibst, bietet Dein Pedal wohl keine ausgereifte Lösung. Ich würde mir das Geld zurückgeben lassen. Vermutlich musst Du noch ein paar Euronen drauflegen, um eines der genannten Pedale kaufen zu können. Aber das wäre es mir wert.

LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
18.04.2020 09:18 (zuletzt bearbeitet: 18.04.2020 09:19)
avatar  Orgelkater ( gelöscht )
#3 RE: Orgelpedal von Muz-or
Or
Orgelkater ( gelöscht )

Die Angebotslage bei Viscount ist allerdings noch differenzierter:

https://www.viscountinstruments.com/clas...lboards-12.html

Hier sind auch noch einige Angebote außerhalb der (!)AG -Norm. In Deutschland kaum auf dem Markt sind auch die englischen Normen interessant. Ein Freund und Kollege hat sich bewusst für die englische Norm entschieden, die für ihn eine weitaus bessere Ergonomie besitzt.

Vorher sollte man allerdings generell noch abgleichen, ob das Pedal nach BdO-Norm gebaut ist -was ja auch Sinn macht. Manche Hersteller haben sich ihre eigenen Normen gesetzt...


 Antworten

 Beitrag melden
18.04.2020 15:38
avatar  Tom ( gelöscht )
#4 RE: Orgelpedal von Muz-or
To
Tom ( gelöscht )

Ich hatte damals von Herrn Hoffrichter ein Set zum selbst Midifizieren eines Pedals bekommen. Darin enthalten waren die Platten mit den Kontakten und Magnete, welche man an den Pedaltasten anbringt. Habe dann vom lokalen Orgelbauer ein altes Pedal bekommen, welches er mir für 200 Euro hergerichtet hätte. Da mein Vater aber Schreiner ist, habe ich es im überholungsbedürftigen Zustand für 50 Euro mitgenommen und wir haben es selbst hergerichtet.

Soll heißen, vielleicht wäre das auch eine Möglichkeit, bei lokalen Orgelbauern nach gebrauchten Pedalen anzufragen und diese selbst zu midifizieren. Ist nicht zu viel Aufwand und in meinem Fall hat man ein "Schmuckstück" in Eigenarbeit, weshalb es leider auch nicht zum Verkauf steht...


 Antworten

 Beitrag melden
18.04.2020 16:06
#5 RE: Orgelpedal von Muz-or
avatar
Moderator

Das geht auf jeden Fall. Wenn Du die Hardware schon hast und die Bastelei hinkriegst, ist das sicher die preiswerteste Lösung.

LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
20.04.2020 10:00
avatar  Guilain
#6 RE: Orgelpedal von Muz-or
Gu

Von wegen Pedal und BDO-Norm: Laut Prospekt sind Viscount-Pedale (30 Tasten) 1175 cm breit, das Pedal meiner Content-Orgel 1200 cm, die BDO-Norm gibt 1245 cm an. (Dazu kommt die unterschiedliche Länge der Pedaltasten.)


 Antworten

 Beitrag melden
20.04.2020 10:14
#7 RE: Orgelpedal von Muz-or
avatar
Moderator

Ja, die Teilung bei den Viscounts ist einen Ticken enger. Vor allem bei den 32-Tasten-Pedalen fällt das auf.

LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
20.04.2020 10:27
avatar  Orgelkater ( gelöscht )
#8 RE: Orgelpedal von Muz-or
Or
Orgelkater ( gelöscht )

Allerdings betrifft dies nicht nur die Pedalmensur. Vor einiger Zeit durfte ich einmal bei einem Freund, der neben einem opulenten HW-Spieltisch auch noch ein 2-manualiges Instrument von Johannus aus deren niedrigem Preis-Segment in seiner Wohnung stehen hatte, beide Instrumente zwecks Tastaturvergleichs spielen. Mich etwas unwohl auf dem Johannus-Instrument fühlend - was nicht von der der Qualität der Tastaturen abhing, das hieße ja Äpfel mit Birnen zu vergleichen) war es schnell klar, dass die Johannus-Tastastur mit ihren 61 Tasten enger war, was auch ein anschließendes Ausmessen ergab. Einige Millimeter mögen auf diesen Bereich wenig sein, erfordern aber doch ein klein wenig Umgewöhnung.


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!