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Gotteslob neu - Verzögerungen ohne Ende
Für das neue Gotteslob steht laut Bischof Friedhelm Hofmann immer noch kein Erscheinungstermin fest. Sicher sei indes, dass das neue Gesangbuch nicht vor Ende 2013 erscheinen werde. Abgesehen vom laufenden Genehmigungsverfahren würden derzeit nämlich auch Messbuch und Bibelübersetzung einer Revision unterzogen und man wolle diese Veränderungen in das neue Gotteslob einfließen lassen.
Wieder mal ein Hinausschieben des Erscheinungstermins. Ein Jammer.
Bis das neue Gotteslob erscheint, ist es schon wieder veraltet.
Hallo Gemshorn,
naja, die Kindermissbrauch-Skandale werden die Ressourcen der Kirche anderweitig in Anspruch genommen haben. Schon klar, dass sich da geplante Aufgaben, aufgrund momentaner "Anfälligkeiten", hinten an stellen.
Eins wundert mich immer wieder:
Jetzt soll auch noch eine neue Bibelübersetzung her u. ein neues Meßbuch? Sind denn die bisherigen Übersetzungen so schlecht u. taugen die Texte des Messbuchs auch nichts mehr? Ich frage mich, ob es hier nur darum geht, irgendwelche Sprachwissenschaftler Geld verdienen zu lassen oder ob TATSÄCHLICH festgestellt wird: Die bisherigen Texte sagen der neuen Sprachart der Menschen (seit dem Internet) so nichts mehr u. deshalb muss man neue Rechtschreibung u. neues Deutsch umsetzen, damit jeder die alten Geschichten versteht:
"jesus, voll krass, kam an so 'n see und -ey boh- ist voll der sturm losgegangen. hammer! cool wie er ist, gps hatte er ja nich', isser voll über's water gemovt. war voll die dröhnung für seine friends. als die das in kafarnaumbook posteten, -ey wahnsinn- hatten danach "freundezahlen", die hat nicht mal madonna. von den Jungs hatte keiner 'ne Digicam - voll das Pech, sonst hätten die noch mehr friends machen können."
Was gibt die Kirche an Geld für die neue Übersetzung aus u. auch für ein neues Meßbuch? M.E. wäre es sinnvoller, das Geld in andere Bereiche reinzustecken. (Aber ich bin kein Theologe u. auch kein Philologe u. hab' daher -zwangsweise- eine andere Sicht auf finanzielle Ausgaben für Übersetzung u. Sprache).
Gruß
Triforium
Die volkssprachigen Liturgiebücher müssen gemäß der Instruktion "Liturgiam authenticam" (2001) komplett revidiert werden. (Die neue englische Version ist seit kurzem fertig und hat z. T. heftige Ablehnung ausgelöst.) Eine revidierte deutsche Fassung liegt jetzt vor, doch ist sie sprachlich so schlecht ("verkleidetes Latein", dass manche Kirchen-Führer empfohlen haben, das ganze nochmals, aber nun in richtigem Deutsch, zu bearbeiten. Auf jeden Fall müssen alle Texte in Rom rekognosziert werden. Das gilt übrigens (gemäß "Liturgiam authenticam" auch für die Gesangstexte des künftigen neuen "Gotteslob". Wie lange das Verfahren da dauert, steht in den Sternen.
Zitat von Gemshorn
Was darf ich mir unter verkleidetem Latein vorstellen?
Ich meine damit, dass die Texte in Satzbau und Stil sich zu stark an das lateinische Original anlehnen, statt dass sie eingedeutscht werden. Martin Luther hat Übersetzer, die einfach Wort für Wort die fremdprachige Vorlage übertragen, als Esel bezeichnet.
Zitat von Martin Luther
So wenn Christus spricht: 'Ex abundantia cordis os loquitur.' Wenn ich den Eseln soll folgen, sie werden mir die Buchstaben vorlegen und so dolmetschen: Aus dem Überfluss des Herzens redet der Mund. Sage mir, ist das deutsch geredet? Welcher Deutsche verstehet solches? Was ist Überfluss des Herzen für ein Ding? Das kann kein Deutscher sagen, es sein denn, er wollte sagen, es bedeute, daß einer ein allzu groß Herz habe oder zuviel Herz habe; wiewohl das auch noch nicht recht ist, denn Überfluss des Herzens ist kein Deutsch, so wenig als das Deutsch ist: Überfluss des Hauses, Überfluss des Kachelofens, Überfluss der Bank, sondern so redet die Mutter im Haus und der gemeine Mann: Wes das Herz voll ist, des gehet der Mund über. Das heißt gutes Deutsch geredet, des ich mich beflissen und leider nicht allwege erreicht noch getroffen habe, denn die lateinischen Buchstaben hindern über die Maßen sehr, gutes Deutsch zu reden.
(Sendbrief vom Dolmetschen aus dem Jahr 1530)
Hab gerade mit dem St. Martinsverlag in Eisenstadt telefoniert: Man teilte mir mit, dass es das Gotteslob mit dem EisenstäDter Diözesananhang nicht mehr gebe, es werde auch nicht mehr produziert, da im Jahr 2013 bereits das neue Gotteslob erscheine.
Nun, ich glaub es ja noch nicht so ganz...
Man habe nur noch Gotteslobe mit fremdem (!) Diözesananhang; das werden dann wohl sinnvolle Erstkommunionsgeschenke im kommenden Jahr...
Gestern fand für die Organisten der Diözese Würzburg die jährliche Herbsttagung statt.
Aufgrund des Themas "Das neue Gotteslob - Das neue Orgelbuch" war die Nachfrage entsprechend groß.
Das Wesentliche in Kürze:
- Das Gotteslob erscheint im Advent 2013[/*]
- Das Orgelbuch ist im Oktober 2012 fertig[/*]
- Das Gotteslob liegt bereits jetzt schon als pdf nahezu druckfertig vor, lediglich bei den Psalmen und anderen biblischen Texten können noch Abweichungen im Zusammenhang mit der Übersetzung auftreten[/*]
- Der Umfang des Büchleins: 1200 Seiten[/*]
- Format: größer als das aktuelle Gotteslob und kleiner als die GroßDruckausgabe des aktuellen Gotteslobs; Layout wird wohl ähnlich wie bei der Probepublikation aber mit etwas größerer Schrift (angeblich sitzen die besten Layouter Deutschlands am Tisch)[/*]
- Die Liednummern werden (mit Anhang) bei 999 enden[/*]
- Die Schubert-Messe findet sich vollständig im Stammteil[/*]
- Das Orgelbuch für den Stammteil wird auf 2 Bände aufgeteilt, es wird keine Loseblattsammlung geben[/*]
- Für den Druck Gotteslobes und des Orgelbuches wird eine extra Druckerei aus dem Zusammenschluss von mehreren Verlagen gebaut (!), um diesen Großauftrag schultern zu können. Diese Druckerei wird nach dem Auftrag abgebaut und im Rahmen eines kirchlichen Projekts in einem Entwicklungsland wieder aufgebaut.[/*]
- Für das Orgelbuch wird es zu einem späteren Zeitpunkt eine Version für den Tablet PC geben, den man sich dann auf's Notenpult legen kann[/*]
- Begleitsätze, die sich bewährt haben, werden übernommen[/*]
- Nach Möglichkeit werden originale Sätze der Komponisten verwendet (z. B. Schubert-Messe)[/*]
- Neue Sätze (es wurden einige vorgestellt), insbesondere zum NGL, werden wesentlich einfacher zu spielen sein[/*]
Wenn mir noch was einfallen sollte, reiche ich dies nach.
Hallo,
das neue GL erscheint meinen Informationen zufolge _frühestens_ 2013. Hauptproblem: Erst müssen die Neufassungen der Übersetzungen und liturgischen Texte fertig und abgesegnet werden, und wann das sein wird, weiß keiner so genau, weil das wohl in Rom abgesegnet werden muss, so wie ich das verstanden habe. Die Ergebnisse (Texte) müssen dann noch integriert werden. Psalmen und Kehrverse werden wohl deutlich weniger werden, also alte Bücher für Schola usw. aufheben! Die (nicht übel ausgewählte) Kommission für das Orgelbuch tritt in unserer Diözese erst jetzt zusammen. Auch das wird dann ja noch dauern...
Im Grunde sprich also nichts dagegen, sich jetzt noch ein altes GL zu kaufen, wenn Bedarf besteht. Warten sollte man noch nicht.
Zitat
Für den Druck Gotteslobes und des Orgelbuches wird eine extra Druckerei aus dem Zusammenschluss von mehreren Verlagen gebaut (!), um diesen Großauftrag schultern zu können. Diese Druckerei wird nach dem Auftrag abgebaut und im Rahmen eines kirchlichen Projekts in einem Entwicklungsland wieder aufgebaut.
das verstehe ich nicht, da Verlage und Druckereien völlig unterschiedliche Unternehmen sind. Es spricht aber nichts dagegen und ist normal, dass ein Verlag größere Aufträge bei verschiedenen Druckereien drucken lässt. Oder gründet etwa die Kirche eine neue, eigene Druckerei?
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Nur einige kleine Korrekturen:
Zitat
Das Gotteslob liegt bereits jetzt schon als pdf nahezu druckfertig vor, lediglich bei den Psalmen und anderen biblischen Texten können noch Abweichungen im Zusammenhang mit der Übersetzung auftreten
Das stimmt so nicht. Es sind große Teile fertig. aber als Vorlage, die die Bischofskonferenzen noch approbieren müssen (und von denen Etliches nachher in Rom geprüft wird).
Abweichungen bei Psalmtexten: Wenn die (noch in Bearbeitung stehende) revidierte Einheitsübersetzung übernommen wird, heißt das, dass viele Psalmen neu für das Singen eingerichtet werden müssen.
Schubert-Messe: Von der Schubert-Messe steht im Stammteil nur das Gloria- und das Sanctus-Lied. Das schließt nicht aus, dass Regionalanhänge die Reihe (fast) vollständig enthalten.
Aha, etwas differenzierter.
Nun, ich habe mich ohnedies immer gewundert, warum man die heutigentags liturgisch "unbrauchbaren" Teile der Schubert- und auch der Haydnmesse nicht unter separaten Nummern ins Gotteslob stellt. Der Gesang "Betrachtend deine Huld und Güte" nimmt in der Schubertmesse seinen Platz nach dem Einsetzungsbericht ein, bleibt also in der heutigen Liturgie ortlos. Als Kommunionsgesang ließe er sich jedoch noch sehr gut einsetzen. Analoges gilt für andere Teile der beiden Messen.
Ach ja, dann sind die guten alten Zeiten wohl bald vorbei, in denen ich auf Anhieb die passende Nummer wusste, wenn ich einen Choral hörte. Vorbei die Zeiten, wo ich wusste, zu welchem Anlass ich welche Lieder finde.....schade, schade, schade. Ich hätte kein neues GL gebraucht..... Dagegen:
Ist eigentlich bekannt, ob es Melodierevisionen im neuen Gotteslob geben wird?
Gerade für uns Österreicher gab es mit Erscheinen des Gotteslobs 1975 ja einige Änderungen in altbekannten Liedern; zum Teil waren nur einige Töne (zB GL 140 Zu Betlehem geboren), zum Teil die Metrik (zB GL 266 Nun danket alle Gott) betroffen. Einige Lieder (zB GL 551 Schönster Herr Jesu) bekamen eine völlig andere Melodie. Gewiss, die meisten Änderungen sind längst Gemeingut geworden; in meinen Breiten wird jedoch "Schönster Herr Jesu" in 99 % der Pfarren nach wie vor nach der altbekannten Melodie gesungen — die übrigens im EGB als Alternative mitabgedruckt ist. Gut angenommen wurde hingegen die "neue" Melodie von GL 573 "Gegrüßet seist du, Königin".
Besonders schwierig erwies sich das Umlernen bei nur geringfügigen Änderungen, zB folgende Stelle aus "Zu Betlehem geboren" (GL 140):
Alte Melodiefassung:
[attachment=1]GL140a.jpg[/attachment]
Aktuelle GL-Fassung:
[attachment=0]GL140b.jpg[/attachment]
Auch wenn die Orgel sich seit mehr als 30 Jahren bemüht — den Übergangston bei "auserkoren" höre ich im Gemeindegesang immer noch. [wink]
Steht uns mit dem neuen Gotteslob Ähnliches bevor?
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