Hallo Clemens,

das sind ja traurige Nachrichten. Jane traf ich mehrmals und sie spielte -allerdings vor meiner Zeit-- eine CD an einer Orgel ein, an der ich Titulaire war. Ein sehr virtuoses Programm und etwas abseits des Mainstreams.

Ja, eine äußerst traurige Nachricht!

Meine erste LP (ich hatte Ende 1979 zum ersten Male auf einer selbst aufgenommenen Cassette eines Organisten aus meiner Region die "berühmte" Widor-Toccata gehört und war "hin und weg"!) mit französisch-romantischer Orgelmusik (Widor-Symphonie Nr. 5 mit der "berühmten" Toccata, Grison: Toccata F-Dur und Jongen: Sonata Eroica), eingespielt in der Kathedrale von Salisbury 1980), eingespielt von Jane Parker-Smith, leitete meine "zweite" und vertiefte Phase meiner Liebe zur Orgel und zur Orgelmusik ein, eine Art "Wiedergeburt", die bis heute anhält...
Ich konnte sie 1988 zum ersten Mal anläßlich eines Konzertes an der Klais-Orgel (II/35) der katholischen Kirche Eppingen hören und persönlich kennenlernen! Unter anderem spielte sie die 4. Orgelsymphonie von Louis Vierne.
Es war ein sehr virtuoses Konzert und ein sehr lustiger Abend danach in der nahegelegenen Gastwirtschaft!
Jane Parker-Smith kam energiegeladen und mit einem rustikalen Humor daher! Es war ein sehr entspannter und lustiger Ausklang und eine Episode, die ich in guter Erinnerung behalten habe.

Einige andere Konzerte erlebte ich noch, und einige CD's mit ihren Einspielungen bereichern meine Sammlung, auch ein VHS-Mitschnitt einer SWR-Fernsehproduktion an der Kleuker-Orgel der ev. Gedächtniskirche Speyer.
Daß sie nun in einem Alter, bei dem man heute noch nicht ans Sterben denkt, von dieser Welt gehen mußte, macht traurig und zeigt, daß der Tod immer wieder überraschend kommt...
R.I.P. ✝️

In der Anlage noch zwei Bilder des Covers der LP, die ich im Jahre 1980 erworben hatte.

Odile Pierre war Jahrgang 12 März 1932 und verstarb im 88 Lebensjahr am 29 Februar 2020.
Somit sind in kurzer Zeit zwei große Organistinnen von uns gegangen.
Die CD Serie von Jane Parker-Smith werde ich mir wohl zulegen, sehr interessante Zusammenstellung..

LG
Frank

Hallo,

habe auch erst gestern Abend vom Tod der großartigen Organistin Jane Parker-Smith erfahren.

Vor 3 Jahren durfte ich sie kennenlernen, als Johannes Geffert und eben Jane Parker-Smith zum 75. Geburtstag von Nicolas Kynaston in Himmerod ein Konzert spielten.

Die erste Begegnung war im Vorfeld an der Orgel, als sie ihre Stücke einregistrierte.

Als Jane Parker-Smith anfing zu spielen (sie spielte zuerst die Phantasie und Fuge D-Dur Op.39b von Karg-Elert), hatte man förmlich das Gefühl "aus der Kirchenbank zu fliegen". Eine solche Dynamik! Echt Wahnsinn!
Ebenso spielte sie noch Bonnet's Elfes (aus den 12 Piéces Novelles op.7), Funérailles von Franz Liszt, La Nativité von Jean Langlais und das Scherze Symphonique von Pierre Cochereau.

Vor Jane spielte Johannes Geffert Bach's Präludium und Fuge D-Dur BWV 532, das Adagdio aus Widor's Symphonie Nr. 8 op. 42, Nr, 4 sowie von Felix Mendelssohn Bartholdy "Variations sérieuses op. 54".

Später dann waren wir mit Jane und Johannes Geffert noch in der Klostergaststätte. Es war sehr schön Teil dieser interessanten und amüsanten "Runde" gewesen zu sein.

R.I.P. Jane Parker-Smith