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Begleitsätze zu Kirchenliedern
Ein interessanter Thread!
Ich habe mal folgendes gemacht: Zwei Orgelsätze als Noten abgeschrieben und je ein MIDI-File erstellt. Das MIDI-File durch einen Sequenzer gejagt und eine .wav daraus gemacht und diese dann in eine mp3 umgewandelt, damit sie etwas kleiner für den Download wird. - Tonqualität ist entsprechend schlecht, aber darum soll es hier auch nicht gehen.
Da sind sie
1. http://www.fontes-ecclesiae.de/forum/GL257.mp3 (in F-Dur)
2. http://www.fontes-ecclesiae.de/forum/SC067.mp3 (in G-Dur)
Der erste ist jener Satz wie er heute im "Orgelbuch zum Gotteslob" (1976) steht;
der zweite ist der Satz aus dem "Orgelbuch zum Sursum Corda" (1950).
Mit persönlich gefällt der alte Satz besser, selbst wenn dort Pausen überspielt werden und dadurch die Einsätze des Gemeindegesangs möglicherweise etwas unklar werden.
Was meint ihr?
Im Vorwort des Orgelbuchs von 1950 ist folgendes zu lesen:
Zitat
...Der Schwierigkeitsgrad des gesamten vorliegenden Orgelbuches, sowohl der Liedsätze als auch der Vor- und Nachspiele, überschreitet nirgendwo die Grenze dessen, was - wenn schon nicht im prima-vista-Spiel, so aber doch zumindest nach kurzer Vorbereitung - jedem erreichbar sein muß, der sich zum Amte eines katholischen Organisten berufen glaubt. Die leider auch heute noch auf manchen Orgelbänken festzustellende technische und musikalische Unzulänglichkeit oder einen in der Kunst nicht vertretbaren Dilettantismus, der Leistung durch Gesinnung ersetzen zu können glaubt, als bestimmenden Maßstab bei der Schaffung des amtlichen Orgelbuches gelten zu lassen, erschien mir unverantwortlich, weil solch eine verfehlte Rücksichtnahme in ihrer Auswirkung wesentlich dazu beitragen würde, das Gesamtniveau des kirchenmusikalischen Lebens herabzudrücken...
Im Vorwort des Orgelbuchs von 1976 das:
Zitat
...Nur eine klare und sichere Begleitung kann für die singenden Gemeinde eine Stütze sein. Die Orgelsätze zum Gotteslob sind spiel- und satztechnisch einfach gehalten, um jedem Organisten eine zweckdienliche Begleitung der Sänger zu ermöglichen...
Manchmal könnte man meinen, der Komponist, der 1950 die Sätze geschrieben hat, war ein Freund von Tonleitern im Pedal...
(Ausschnitt aus einem anderen Lied -- Tonart ist wohl e-moll)
Zitat von JuergenPB
Manchmal könnte man meinen, der Komponist, der 1950 die Sätze geschrieben hat, war ein Freund von Tonleitern im Pedal...
Gilt seit Bach wohl als Zeichen exzellenter Satzbeherrschung. [wink]
Planyavsky schrieb das Vorwort zum GL-Orgelbuch. Und doch sticht gerade der von ihm stammende Satz zu GL 257 "Großer Gott" durch ein wenig kunstvollere Wendungen gegenüber anderen Liedsätzen hervor. Gut, bei "Großer Gott" mag man sagen: Das passt schon so. Immerhin ist dieses Lied wohl so etwas wie das Urbild eines Kirchenliedes.
Im Übrigens verstehe ich Planyavskys Worte so, dass die Orgelbegleitung klar, aber deswegen noch lange nicht banal zu sein hat. Also kein Widerspruch zum Vorwort des anderen Orgelbuchs. [wink]
#21 RE: Begleitsätze zu Kirchenliedern
Zitat von JuergenPB
Ein interessanter Thread!
Manchmal könnte man meinen, der Komponist, der 1950 die Sätze geschrieben hat, war ein Freund von Tonleitern im Pedal...
(Ausschnitt aus einem anderen Lied -- Tonart ist wohl e-moll)
Lieber Jürgen,
dann ist Dir bislang der Regersatz (op 135a, Nr. 10) wohl noch nicht in die Finger gekommen. Ich benutze ihn seit Jahrzehnten - nach F-Dur transponiert - bei voller Kirche als Begleitung des "Last Verse" nach englischer Manier. Dazu registiriere ich ein frz. Grand Jeu im Manual auf 16´ Basis (keine Prinzipale, keine Mixturen). Ebenso geht aus der gleichen Sammlung die Nr. 16 (Macht hoch die Tür) etwas an das GL. angepaßt.
Was Du als Vorliebe zu Tonleitern bezeichnest: [wink] Vierteldurchgangsnoten und Halben in der Melodie, führen den Gemeindegesang in der Regel besser.
Zur Satztechnik hat sich Gemshorn ja schon entsprechend geäußert. [wink]
Schau dir dazu doch mal die Sätze Bachs zu "Wer nur den lieben Gott läßt walten" und "Was Gott tut, das ist wohlgetan" an.
Zur Intention von Pröpper und Planyavsky:
Sie decken sich grundsätzlich mit Otto Dunkelberg, der 1935 für das Passauer Orgelbuch schreibt: zit aus Ia "....wobei ich Einfachheit nicht mit Primitivität gleichsetzen möchte."
Interessant finde ich folgende Aussage in 2 d "Das Tempo des Gesanges sei flott aber nicht hastend, würdig aber nicht schleppend."
Eine Textpassage weiter empfiehlt er die "Begleitung als Trio" durchzuführen. Das heißt: die linke Hand greift Tenor und Alt, während die rechte Hand den Cantus firmus auf einem gesonderten Manual spielt.
Diese Methode ist bei vielen Ev. KollegInnen Gang und Gäbe und beginnt erst langsam auch im katholischen Bereich Befürworter zu finden. Diese Begleitart benutze ich gerne bei (noch) unbekannten Melodien spätestens ab der 2. Strophe.
Bei bekannten Melodien nutze ich das Trio gerne, um zur Begleitung die Melodie auszukolorieren.
Falls Du es selber mal probieren möchtest, dann fang mit den Sätzen aus dem OB GL 474 od. 520 an.
Zum Leseproblem (linke Hand in zwei Schlüsseln) kannst Du Dir eine virtuelle Hilfsline zwischen den Systemen vorstellen - dann klappt es etwas schneller und leichter. Viel Erfolg!
Lieben Gruß aus Köln
Clemens
Kurz mal dazwischengefragt: Ist oben zitierter Regersatz zu "Großer Gott" irgendwo im Internet kostenfrei auffindbar?
Edit: Schon gefunden: http://www.free-scores.com/download-shee...c.php?pdf=16346
Um Irrtümern vorzubeugen: Regers Op 135a ist - wie im Untertitel ausgewiesen - als "30 kleine Choralvorspiele" gedacht und nicht als Sammlung von Begleitsätzen.
Wer versuchen sollte, damit Gemeindegesang (soweit die Lieder heute noch kanonisiert sind) zu begleiten, sollte sich des Risikos bewußt sein, im Anschluß an den Gottesdienst gelyncht zu werden.
... darum hier eine Fassung, die von Regers Choralvorspiel lediglich inspiriert ist.
Ob das dem Lynchen vorbeugt, weiß ich allerdings nicht.
Bitte mich jedenfalls nicht gleich zu steinigen. [wink]
Auf Orgelsuche.
- f6t363p5314n180.pdf
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Hallo Benedikt,
ich war mal so frei, das neu zu setzten.
Die Sopranstimme habe ich dabei nochmals in eine extra Zeile gesetzt, falls es wer singen will.
1. Frage: ist das so gemeint (insbesondere der Anfang)
2. Frage: ist Takt 15+16 in Freiburg wirklich so? Von dem Lied gibt es ja tausend Versionen...
Im drittletzten Takt müßten wohl als letzte Noten im 2. System 1/4 stehen und keine 1/8.
- f6t363p5320n184.pdf
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#29 RE: Begleitsätze zu Kirchenliedern
Zitat von PeterW
Um Irrtümern vorzubeugen: Regers Op 135a ist - wie im Untertitel ausgewiesen - als "30 kleine Choralvorspiele" gedacht und nicht als Sammlung von Begleitsätzen.
Wer versuchen sollte, damit Gemeindegesang (soweit die Lieder heute noch kanonisiert sind) zu begleiten, sollte sich des Risikos bewußt sein, im Anschluß an den Gottesdienst gelyncht zu werden.
Lieber Peter,
daß Regers op 135a grundsätzlich eine Choralvorspielsammlung ist, gehört glaube ich zum organistischen Allgemeinwissen ab D-Prüfungsniveau. ( Hat man mir zumindest bereits 1974 im Rahmen der Literaturkunde zur D-Prüfung als bekannt abgefragt).
Daß man damit sehr wohl, in der von mir beschriebenen Weise, eine Gemeinde begleiten kann, stellen viele Kollegen (oft ohne daß sie es sagen, oder sie spielen aus bearbeiteten Abschriften ohne Quellenangaben, so daß sie es nicht besser wissen) und auch ich nun seit über 40 Jahren unter Beweis ( übrigens bereits in einer weltweiten Liveübertragung im Radio, OHNE eine Beschwerde). Eher im Gegenteil - wenn er gut gespielt ist - ist damit Lob und Anerkennung verbunden. DAß man mich ob dieser Praxis in der Liturgie jemals getadelt - geschweige denn gelyncht hätte, ist mir noch nie passiert.
Wohl hat mir ein lutherischer Pfarrer mal vorgehalten dieser Schlußsatz sei ja wohl zu arg katholisch. [wink]
Sicher bergen die Sätze für den nicht so geübten Orgelspieler erhebliche Schwierigkeiten, die nur mit solider Pedaltechnik und geschmeidigen Finger- und Fußsätzen - allesamt mit Leichtigkeit ausgeführt - mit einer Gemeinde im Schlepptau in den Griff zu bekommen sind.
Wer gerade die GL-Sätze zu spielen in der Lage ist, sollte GL 107 und 257 nach op 135a in die GL-Tonart transponieren und sehr gut präparieren, oder aber die Finger davon lassen. (Falls jemand Bedarf hat, bitte PM, die Transpositionen gibt es schon.)
Übrigens bin ich nicht der Erfinder, diese Choralvorspiele (als Orgelchoräle ausgeführt) als Gemeindebegleitsatz einzusetzen. Vgl. Orgelbuch zum Canta Bona, Hildesheim, 1971.
Ein Beispiel mit recht guten Finger und Fußsätzen ist zu "Jerusalem, du hochgebaute Stadt" in Bd. 1 der Orgelschule von Deis abgedruckt.
Zur Satztechnik Regers Orgelchoräle und heute nicht unüblicher Begleitpraxis:
Hast Du jemals ein Hochamt in Kevelaer mit Wolfgang Seifen miterlebt. Oder Paul Wißkirchen im Altenberger Dom mit übervollem Dom: Orgel und Gemeinde (Nun BrüDer sind wir frohgemut)... Wenn wir mal über die Grenze in die Niederlande schauen (vgl. GL:289/166) dann click mal hier: http://youtu.be/MV1dA4h19gQ
Eine andere Herangehensweise, wo der Kollege harmonisch den Text ausdeutet und mit seiner Conclusio zum "Last Verse" den Gemeindemitsänger regelrecht mitreißt: http://youtu.be/9TxRZUNRMAU
oder zur Vorbereitung auf den Sound von Weihnachten: http://youtu.be/kECEAdvmxQc
Als Kirchenmusiker will ich in den Seelen der Menschen etwas mitbewegen; und genau daß tun die Interpretationen aller drei hier vorgestellten Clips.
Lieben Gruß
Clemens
So mein nächstes Werk ist veröffentlicht. Diesmal aus dem Gotteslob 817 (Freiburg) der Choral "Halleluja lasst uns singen".
Ich hab das mal mit LilliPond gemacht. Das Programm gefällt mir. Ich werde mich mal an eine grafische Oberfläche ran machen, obwohl... ...so macht es eigentlich auch schon sehr viel Spaß.
Ich habe mal den Code hier im Forum kopiert. Daher sind auch noch die Kommentare von JürgenPB enthalten.
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version "2.12.3"
include "deutsch.ly" % Deutsche Notennamen
% Kommentierte Version
% Alles was hinter einem %-Zeichen steht ist ein Kommentar
% und wird von dem Programm ignoriert
% Papierumgebung
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% #(set-paper-size "a4" 'landscape) % Querformat - hier ist es auskommentiert
#(set-paper-size "a4") % Hochformat - wird hier benutzt
ragged-bottom = ##t % Verteilung der Systeme nach oben
indent = 0cm % Kein Einzug der ersten Zeile
}
% leere Fußzeile
tagline = ##f
% Titelei
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title = "GL 817(Freiburg) - Halleluja lasst uns singen"
% composer = markup fontsize #-3 "--KOMPONIST--"
arranger = markup fontsize #-3 "S: Benedikt Woll"
}
% Globale Einstellung für alle Systeme
global = {
key f major
time 4/4
tempo 4 = 120 % Wichig, wenn man eine MIDI-Datei erstellen will.
}
% Alle Stimmen Solo/STAB werden einzeln aufgeschrieben
% Auf diese Weise ist es sehr einfach bei größeren Partituren
% Stimmauszüge für einzelne Stimmen oder Instrumente
% zu erstellen.
% Sie sind relativ notiert, so daß man nicht bei jeder Note
% die absolute Tonhöhe angeben muß
% größere Sprünge nach unten werden mit einen , notiert
% größere Sprünge nach oben werden mit einen ' notiert
% Notennamen sind in deutscher Sprache
% Solostimme
Voicesolo = relative c' {
repeat volta 2 {
f g f c f g a f
a b c d8 c8 b4 b a r
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repeat volta 2 {
c4 c d d c b a8 g f4
}
a a b a g b a r
c b a r
b a g r
c c d8 c b a g4 g f2
bar "|."
}
% Sopransimme
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voiceThree
f4 g f c f g a f
a b c d8 c8 b4 b a r
}
repeat volta 2 {
voiceThree
c4 c d d c b a8 g f4
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a a b a g b a r
c b a r
b a g r
c c d8 c b a g4 g f2
bar "|."
}
% Altstimme
Voicezwei = relative c' {
voiceFour
c4 c c g d' d cis d
f f g a8 a g4 g f s
f4 a b b e, g e8 e d4
cis d g f e e f
s f f f s
g f e s
a f f8 a g f8 f4 e c2
bar "|."
}
% Tenorstimme
Voicedrei = relative c {
clef bass % Baß-Schlüssel
voiceThree
a'4 b a e a b a a
c d e d d8 d c4 c r
a f f g g e' a, a
a a d c c b c r
a d c r
c c8 h c4 r f, c' d8 d4 c8 d4 c a2
}
% Basstimme
Voicevier = relative c, {
clef bass % Baß-Schlüssel
voiceFour
f4 e f e' d b a d
f d e fis b, e, f s
f a b8 a g4 c d cis d
e fis g f e c f s
a, b f s
e f c' s
f a, b8 fis b a b4 c f,2
}
% Ausgabe der Noten
score {
>
new Staff % System für Tenor und Bass
>
>>
>>
layout{}
}
Zu downloaden gibt es meinen neuen Satz http://benedikt-woll.eu/files/documents/..._uns_singen.pdf
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